Montag, April 21, 2025
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19. Januar: Der Börsen Vormittag

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Update 19:12

19. Jan (Reuters) – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:

19.00 Uhr – Anleger reagieren erleichtert auf das Bekenntnis von Unilever zur Kosten-Disziplin bei der geplanten Übernahme der Konsumgüter-Sparte von GlaxoSmithKline. Die in den USA notierten Aktien des „Domestos“-Anbieters steigen um zehn Prozent, so stark wie zuletzt vor zwei Jahren. Unilever will seine umgerechnet 60 Milliarden Euro schwere Offerte nicht aufstocken.

18.45 Uhr – Eine Vertriebsvereinbarung mit der Supermarkt-Kette Ralph’s Grocery beschert Splash Beverage einen der größten Kurssprünge der Firmengeschichte. Die Aktien des Getränke-Herstellers steigen an der Wall Street um fast 60 Prozent auf ein Rekordhoch von 5,08 Dollar. Splash verkauft künftig seinen „Pulpoloco Sangria“ über die Ralph’s-Filialen.

17.18 Uhr – Die Freude der Anleger über starke Firmenbilanzen hält nicht lange. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 drehen nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und verlieren bis zu 0,4 Prozent. Die Spekulationen um raschere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed verunsicherten Anleger, sagten Börsianer.

14.45 Uhr – Die Hoffnung auf staatliche Konjunkturhilfen beim weltgrößten Kupfer-Abnehmer China treibt die Preise dieses Industriemetalls. Es verteuert sich um 1,4 Prozent auf 9812 Dollar je Tonne. Börsianer rechnen fest mit einer Leitzins-Senkung der People’s Bank of China (PBoC) am Donnerstag. „Zusammen mit weiteren Maßnahmen sollte sich das Wirtschaftswachstum stabilisieren“, prognostizieren die Analysten der ANZ Bank.

14.35 Uhr – Mit Erleichterung aufgenommene Geschäftszahlen geben Bank of America und Morgan Stanley Auftrieb. Die Aktien der beiden Geldhäuser steigen im vorbörslichen US-Geschäft um jeweils etwa drei Prozent. Nach enttäuschenden Ergebnissen der Konkurrenz gab Bank of America einen Gewinnsprung bekannt. Morgan Stanley steigerte den Überschuss stärker als gedacht.

09.30 Uhr – Die Ölpreise steigen den vierten Tag in Folge. Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um bis zu 1,8 Prozent auf 89,05 Dollar je Barrel (159 Liter) und steht damit so hoch wie zuletzt im Oktober 2014. Neben geopolitischen Spannungen verschärft ein Ausfall bei einer Pipeline aus dem Irak in die Türkei die Spekulationen auf Lieferausfälle. Anleger sind auch angesichts der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine nervös.

01.33 Uhr – Anleger quittieren Toyotas Aufgabe des Produktionsziels in der Chipkrise mit Verkäufen: Die Toyota-Aktie fällt in Tokio zunächst gut drei Prozent.

01.21 Uhr – Microsofts Übernahme des Spiele-Herstellers Activision Blizzard für 69 Milliarden Dollar setzt der Aktie des Rivalen Sony zu. Sie liegt kurz nach der Börseneröffnung in Tokio neun Prozent im Minus.

19. Januar: Der Börsen Vormittag

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Microsoft greift für 70 Mrd Dollar nach „Candy Crush“-Entwickler

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Bangalore, 18. Jan (Reuters) – Microsoft macht mit einer Mega-Übernahme einen großen Sprung ins Videospiele-Geschäft. Für insgesamt 68,7 Milliarden Dollar will der US-Softwarekonzern den Computerspielhersteller mit Hits wie „Call of Duty“ und „Candy Crush“, Activision Blizzard, kaufen, wie Microsoft am Dienstag mitteilte. Es wäre der mit Abstand größte Deal in der Branche überhaupt.

Die Nachfrage nach Videospielen hat seit Beginn der Corona-Pandemie wegen der weitverbreiteten Lockdowns deutlich zugenommen. Microsoft würde durch den Deal zum weltweit drittgrößten Computerspielekonzern aufsteigen.

„Gaming ist die dynamischste und aufregendste Kategorie in der Unterhaltungbranche und wird künftig eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Metaverse-Plattformen spielen“, sagte Microsoft-Boss Satya Nadella. Das „Metaverse“ wird von IT-Experten als Zukunft des Internets gesehen.

Es steht für einen gemeinsamen virtuellen Raum, in dem alle Teilnehmer vernetzt sind und untereinander agieren. Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg investiert Milliarden in das Geschäft und hat seinen Konzern kürzlich in Meta Platforms umbenannt.

Microsoft erhofft sich von dem Zukauf eine größere Schlagkraft seiner Xbox-Gaming-Plattform. Der Rivale Sony mit seiner Playstation ist zuletzt stark gewachsen. Vergangene Woche gab der Activision-Konkurrent Take-Two Interactive bekannt, für rund elf Milliarden Dollar den „FarmVille“-Schöpfer Zynga zu schlucken.

Microsoft

SEXISMUS-VORWÜRFE GEGEN ACTIVISION

Microsoft hat in den vergangenen Jahren schon öfter größere Investitionen in Spielefirmen gemacht und unter anderem den „Minecraft“-Hersteller Mojang Studios gekauft. Für Activision Blizzard bietet Microsoft nun 95 Dollar je Aktie, was einem Aufschlag von 45 Prozent zum Schlusskurs von Freitag entspricht.

Die Aktien von Activision Blizzard schossen an der Wall Street mehr als 30 Prozent in die Höhe. Auch in Europa legten die Titel von Konkurrenten wie Ubisoft, Frontier und Paradox deutlich zu. Analysten von Midcap Partners bezeichneten das Vorhaben von Microsoft als „eine verrückte Sache“.

Activision Blizzard steht zur Zeit im Fokus eines Sexismus-Skandals. Im Zuge von Ermittlungen wurden jüngst 37 Mitarbeiter entlassen, 44 weitere Personen erhielten Verwarnungen. Auch Activision-Chef Bobby Kotick steht deswegen in der Kritik. 

Microsoft greift für 70 Mrd Dollar nach „Candy Crush“-Entwickler

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Lindner – Globale Mindeststeuer soll zum Jahresanfang 2023 greifen

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Berlin/Brüssel, 18. Jan (Reuters) – Der neue Bundesfinanzminister Christian Lindner hofft auf eine planmäßige Umsetzung der globalen Mindeststeuer für Konzerne in Höhe von 15 Prozent. Das sei in Europa für Frankreich und auch Deutschland eine Priorität, sagte der FDP-Vorsitzende am Dienstag in Brüssel nach Beratungen der EU-Finanzminister. „Wir wollen die effektive, globale Mindestbesteuerung zum 1. Januar 2023 umsetzen.“ Dafür habe er geworben. Das gilt als ambitioniert. Die Schweiz hatte zuletzt angekündigt, die Mindeststeuer erst ab 2024 zu erheben. Sie soll bei international tätigen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 750 Millionen Euro greifen.

Fortschritte bei der Umsetzung würden auch den Verhandlungsprozess der anderen Säule der Steuerreform beschleunigen, ergänzte Lindner. Knapp 140 Staaten haben sich unter dem Dach der Industriestaaten-Organisation OECD auf die Reform mit zwei Säulen geeinigt. Die neuen Regeln sehen neben der Mindeststeuer auch eine Besserstellung von Schwellenländern vor. Sie sollen deutlich mehr Steuereinnahmen abbekommen, hier sind die Details aber umstrittener.

Bislang verschieben große Konzerne gerne Gewinne etwa aus Patenten oder Software-Lizenzen in Niedrigsteuerländer und drücken so ihre Steuerlast deutlich. Vor allem Internet-Riesen zahlen oft kaum Steuern in den Ländern, in denen sie die meisten Kunden haben.

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Virtuelle Hauptversammlung kommt – hat aber Tücken

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München, 18. Jan (Reuters) – Ein lapidarer Satz im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition weckte Hoffnungen bei zahllosen Vorständen und Investor-Relations-Verantwortlichen in deutschen Konzernen: „Wir ermöglichen dauerhaft Online-Hauptversammlungen und wahren dabei die Aktionärsrechte uneingeschränkt.“ Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 dürfen die Unternehmen erleben, wie reibungslos ein Aktionärstreffen ablaufen kann, wenn es in aseptischer Studio-Atmosphäre statt in angemieteten Messe- und Sporthallen stattfindet und die Anteilseigner über das Internet zuschauen. Auch 2022 planen die meisten Dax-Unternehmen eine Online-HV. Doch in einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters wird bei den Großkonzernen unerwartete Zurückhaltung zu dem neuen Format deutlich.

Nicht wenige entdecken sogar die Zuneigung zu einer Präsenz-Hauptversammlung neu. „Die Durchführung einer rein virtuellen HV in Post-Corona-Zeiten sehen wir derzeit kritisch“, erklärt die Deutsche Post. Siemens-Energy-Aufsichtsratschef Joe Kaeser vermisst den persönlichen Austausch mit den Aktionären. „Für 2023 sollte dann mit entsprechend hoher Impfquote eine Präsenzveranstaltung hoffentlich wieder möglich sein“, lässt er ausrichten. Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance beim Wertpapierhaus Deka, wundert das nicht: „Die Euphorie über die Aussicht auf eine virtuelle Hauptversammlung im Covid-Format ist bei den Unternehmen gewichen. Sie sind von der Realität eingeholt worden.“ Denn der Teufel steckt im Detail. Die „neue“ Online-Hauptversammlung soll alle Aktionärsrechte wahren, wie die Bundesregierung betont.

Und das heißt nach den Vorstellungen privater Anleger, von Fondsanbietern und anderen Großinvestoren: Wortmeldungen live und nicht nur über Video-Aufzeichnung, Abstimmung direkt auf der Hauptversammlung und nicht per Briefwahl – und die Möglichkeit einer Anfechtung, die nach den 2020 hastig eingeführten Corona-Ausnahmeregeln ausgeschlossen ist. „Durch das Corona-Format hat auch die Qualität der Hauptversammlung gelitten“, sagt Speich. Oft sei nicht einmal der ganze Vorstand und Aufsichtsrat da. Die HV müsse „dringend wieder aktionärsfreundlicher werden“ – auch online, fordert Union-Investment-Vorstand Jens Wilhelm.

„MAN MUSS GANZ NEU DENKEN“

„Regulatorisch ist das eine große Herausforderung“, räumt Marc Tüngler ein, Hauptgeschäftsführer der Aktionärsvereinigung DSW. Es reiche nicht, die gewohnte Veranstaltung ins Internet zu verlegen. „Man muss ganz neu denken. Und man kann die heutige Hauptversammlung durchaus entrümpeln.“ Doch die Zeit drängt: Die Corona-Regelung läuft Ende August aus, und für die HV-Saison 2023 brauchen Unternehmen wie Siemens oder Thyssenkrupp, die für Januar oder Februar zu HV einladen, bis zum Herbst Klarheit. Das Bundesjustizministerium werde „zeitnah“ einen Gesetzentwurf vorlegen, sagt eine Sprecherin. Experten erwarten ihn spätestens im Februar.

Das Deutsche Aktieninstitut (DAI), das die Interessen der börsennotierten Unternehmen vertritt, wirbt für die virtuelle Hauptversammlung: „Sie ist für den Aktionär die bessere und bequemere Möglichkeit der Teilhabe als die Präsenz-HV“, sagt Franz-Josef Leven aus der DAI-Geschäftsführung. Über Video hatten sich zuletzt mehr internationale Fondsmanager eingeklinkt, während in den Hallen Rentner mit viel Zeit das Geschehen dominierten. Lohnend wäre die Online-HV für Konzerne, die tagelang die Frankfurter Festhalle oder die Olympiahalle in München mieten und Tausende Aktionäre verköstigen müssen. Für Mittelständler, die hundert Anteilseigner in einem Hotel oder der eigenen Werkshalle empfangen, ist das weniger aufwendig als eine Video-Veranstaltung.

ANGST VOR ANFECHTUNG

Doch auch das DAI fürchtet Anfechtungsrisiken. Was sagen Gerichte, wenn die Übertragung ausfällt oder der Aktionär sagt, er habe online nicht abstimmen können? Wer hat die Beweislast? In der Vergangenheit hatten Aktionäre gegen millionenschwere Beschlüsse geklagt, weil die Toilettenspülung zu laut war, so dass sie einen Teil der Vorstandsrede nicht hören konnten. „Höchstmögliche Rechtssicherheit“ fordert auch der Volkswagen-Großaktionär Porsche SE.

„Vielleicht könnte ein Quorum für das Frage-, Rede- oder auch das Antragsrecht helfen“, schlägt Deka-Experte Speich vor. Dann müsste ein Aktionär eine bestimmte Anzahl von Aktien oder einen Anteil am Grundkapital – etwa 10.000 Euro – halten, um gegen Beschlüsse vorgehen zu können. Das würde Berufsklägern die Hände binden, die mit einer Aktie den Aufstand proben. Auch DSW-Geschäftsführer Tüngler kann sich ein solches Quorum vorstellen. Doch das wären dicke Bretter, die der Gesetzgeber bohren müsste. „Ich habe Zweifel, ob das Aktiengesetz rechtzeitig vor der HV-Saison 2023 geändert werden kann“, ist Speich skeptisch.

Drei Dax-Konzernen kann das egal sein: Airbus und Qiagen haben ihren Firmensitz in den Niederlanden, wo Hauptversammlungen traditionell weit unspektakulärer ablaufen, Linde in Irland. Das Aktionärstreffens des Gasekonzerns in einem Londoner Hotel dauerte 2021 ganze 24 Minuten.

Virtuelle Hauptversammlung kommt – hat aber Tücken

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Gewinn von Goldman Sachs im Schlussquartal geschrumpft

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New York, 18. Jan (Reuters) – Trotz boomender Geschäfte mit Fusionen und Übernahmen ist der Gewinn der US-Investmentbank Goldman Sachs im vierten Quartal geschrumpft. Schwache Aktivitäten im Handel führten dazu, dass der Nettogewinn im Schlussviertel 2021 binnen Jahresfrist um 13 Prozent auf 3,81 Milliarden Dollar sank, wie die Wall-Street-Bank am Dienstag mitteilte. Pro Aktie stand ein Gewinn von 10,81 Dollar in den Büchern nach 12,08 Dollar ein Jahr zuvor. Damit verfehlte das Institut die Erwartungen an der Börse. Analysten hatten im Schnitt mit 11,76 Dollar pro Anteilsschein gerechnet.

Wie schon in den vergangenen Quartalen war das Investmentbanking erneut ein zentraler Ertragsbringer. Die Erträge der Sparte kletterten um 45 Prozent auf 3,80 Milliarden Dollar. Hohe Einnahmen im Geschäft mit der Beratung bei Fusionen und Übernahmen trieben die Spartenerträge an.

Am Freitag hatten bereits die Großbanken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo ihre Geschäftszahlen für das Schlussquartal vorgelegt. Am Mittwoch werden die Quartalsberichte von Morgan Stanley und Bank of America erwartet. 

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Deutsche Biotechbranche hofft auf Unterstützung durch BioNTech-Effekt

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Frankfurt, 18. Jan (Reuters) – Die deutsche Biotechindustrie hat im vergangenen Jahr bei Investoren Milliarden eingesammelt – das Rekordjahr 2020 aber nicht toppen können. Mit rund 2,3 Milliarden Euro sei die Finanzierung die bisher zweithöchste in der Geschichte der Branche gewesen, teilte der Verband Bio Deutschland am Dienstag mit.

Nur 2020 seien die Investitionen mit rund drei Milliarden Euro höher gewesen. Der Löwenanteil stammte im vergangenen Jahr aus Wagniskapital, gefolgt von Kapitalerhöhungen und vier Börsengängen – die allesamt an der US-Technologiebörse Nasdaq stattfanden. „Für die allermeisten Biotechunternehmen, die das Thema IPO anstreben, spielen weder ein Listing in Frankfurt noch in Europa zum Beispiel an der Euronext, eine Rolle“, sagte Oliver Schacht, Vorstandschef von Bio Deutschland.

Amerikanische Investoren interessierten sich zunehmend für deutsche Biotechfirmen, sagte die Geschäftsführerin des Verbandes, Viola Bronsema. „Wir müssen uns aktiv anstrengen, die guten Unternehmen hier zu halten, weil natürlich das Geld immer zieht.

Deutsche

“ Die neue Regierung hat indes laut der jährlichen Trendumfrage des Verbandes keine neuen Hoffnungen in der Branche geweckt – auch wenn im Koalitionsvertrag festgehalten worden sei, dass Deutschland nach dem Erfolg von BioNTech die Chance habe, zum international führenden Biotechstandort zu werden.

Die Politik sei nun gefordert, diesen Impetus zu nutzen, sagte Bronsema. „Wir können das alleine nicht stemmen, wir brauchen da wirklich in jeder Hinsicht bessere Rahmenbedingungen.“ Die Regierung sollte Biotechnologie jetzt zur Chefsache machen.

Die Branche hoffe, dass der Erfolg der Mainzer BioNTech, die zusammen mit ihrem Partner Pfizer den weltweit ersten zugelassenen Covid-19-Impfstoff entwickelte, auch andere Forscher hierzulande motiviere. „Wir hoffen natürlich alle, dass dieses positive Beispiel viel Unternehmergeist weckt“, sagte Bronsema.

„Die Sichtbarkeit unserer Branche war sicherlich lange nicht so hoch wie jetzt.“ Gerade auch in anderen Bereichen der Biotechnologie wie etwa im Bereich des kultivierten Fleisches aus dem Labor liege ähnlich großes Potenzial. „Wenn wir es ernst meinen mit dem Klimawandel, dann wird das ohne Biotech nicht gehen“, sagte Schacht.

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Baerbock pocht in Moskau auf Einhaltung grundlegender Regeln in Europa

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Moskau, 18. Jan (Reuters) – Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock hat Russland gemahnt, auf Drohungen gegen das Nachbarland Ukraine zu verzichten und grundlegende Werte in Europa einzuhalten. „Wir haben keine andere Wahl, als unsere gemeinsamen Regeln zu verteidigen, auch wenn dies einen hohen wirtschaftlichen Preis hat“, sagte Baerbock am Dienstag in Moskau nach einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. Sie verwies auf die russische Truppenkonzentration in der Nähe der ukrainischen Grenze. Der Westen fürchtet, sie könnten der Invasion der Ukraine dienen. Die Regierung in Moskau weist dies zurück.

Zugleich betonte die Grünen-Politikerin, dass Deutschland zu Vereinbarungen bereit sei, die allen Sicherheit bringen müssten. Baerbock hatte zu Beginn ihrer Ausführungen betont, dass es in vielen Themen große, fundamentale Meinungsverschiedenheiten mit der russischen Regierung gebe. Sie verwies aber auch auf die Chancen einer Zusammenarbeit, sowohl bei der Umsetzung des Atomabkommen mit dem Iran als auch beim Kampf gegen den Klimawandel. Deutschland werde zudem noch einige Jahren Gas aus Russland brauchen. 

Baerbock pocht in Moskau auf Einhaltung grundlegender Regeln in Europa

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Roberta Metsola ist neue Präsidentin des EU-Parlaments

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Brüssel, 18. Jan (Reuters) – Das EU-Parlament hat erstmals seit 20 Jahren wieder eine Präsidentin. Die Malteserin Roberta Metsola wurde am Dienstag – ihrem 43. Geburtstag – zur Nachfolgerin des verstorbenen Italieners David Sassoli gewählt. Mit deutlicher Mehrheit setzte sich die Politikerin der konservativen Parteienfamilie EVP gleich in der ersten Runde gegen zwei weitere Kandidatinnen durch. Sie erhielt 458 der 616 abgegebenen, gültigen Stimmen. Damit war die sonst eher übliche Stichwahl nicht nötig.

Seit der ersten Europawahl 1979 hatte das Europäische Parlament erst zwei Präsidentinnen: Simone Veil und Nicole Fontaine, beide Französinnen. Metsola stammt aus Malta und kämpfte bereits als Jugendliche für eine Aufnahme ihres Landes in die EU. 2004 wurde Malta in die Gemeinschaft aufgenommen. Metsola ist seit 2013 Mitglied im Europäischen Parlament.

Ihr Vorgänger im Amt, Sassoli, war vor einer Woche im Alter von 65 Jahren gestorben. Der ehemalige Journalist aus Florenz war seit 2019 Präsident des EU-Parlaments. Seine Amtszeit wäre Ende Januar ausgelaufen, weil sich die Sozialdemokraten und die konservativen Parteienfamilie EVP die fünfjährige Legislaturperiode beim Vorsitz teilen. Der Parlamentspräsident beziehungsweise die Parlamentspräsidentin hat vor allem eine formale Aufgabe, spricht aber etwa auf den EU-Gipfeln der 27 Staats- und Regierungschefs. 

Roberta Metsola ist neue Präsidentin des EU-Parlaments

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Wie hohe Energiekosten den Aufschwung in der Euro-Zone gefährden

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Frankfurt/Berlin, 18. Jan (Reuters) – Als Christian Hurtz kurz vor Silvester seine Stromrechnung öffnet, fiel ihm die Kinnlade herunter: Sie hatte sich im Vergleich zum gebuchten Tarif mehr als verdreifacht. „Zuerst dachte ich, das sei der Betrag für drei Monate“, erzählt der 41-jährige Software-Entwickler aus Köln. Er hatte einen neuen Grundversorgungsvertrag erhalten, nachdem sein eigentlich gewählter Versorger die Lieferung eingestellt hatte.

„Das hat meine Weihnachtsferien ein bisschen verdorben.“ Hurtz ist einer von Millionen Europäern, deren Energiekosten explodiert sind, weil Anbieter ihre höheren Einkaufspreise an die Kunden weiterreichen oder gleich pleite gehen. Mehr Ausgaben für Heizung, Strom und Kraftstoffe belasten die Budgets vieler Haushalte – und dämpfen damit die Aussicht auf einen konsumgetriebenen Wirtschaftsboom in Europa.

Im Jahr 2020 gaben Haushalte in der Euro-Zone noch durchschnittlich 1200 Euro für Strom und Gas aus. Einer Studie der Bank of America (BofA) zufolge dürfte der Betrag in diesem Jahr auf 1850 Euro steigen.

Grund dafür sind auch geopolitische Spannungen, die die Erdgaspreise in die Höhe treiben. Das knappe Angebot an Energie aus erneuerbaren Quellen kann dies nicht ausgleichen. Hurtz und Hunderttausende anderer Kunden privater Energiefirmen, die im vergangenen Jahr ihre Geschäftstätigkeit oder die Versorgung eingestellt haben, mussten das Zwei- oder Dreifache der bisher vereinbarten Tarife zahlen. Allein in Deutschland gaben 39 Versorger auf.

Energiekosten

HOFFNUNG AUF VERBRAUCHERBOOM SCHWINDET

Dabei sollten in diesem Jahr die Verbraucherausgaben die Konjunktur nach zwei Jahren Corona-Krise mit Lockdowns ankurbeln. Die Europäische Zentralbank (EZB) sagte im Dezember für das Jahr 2022 ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in der Euro-Zone von 4,2 Prozent voraus, angetrieben von einem Anstieg des privaten Konsums um 5,9 Prozent.

Aber höhere Energiekosten, die die Haushalte zu Hause und an der Zapfsäule spüren, setzen dahinter ein Fragezeichen. Energie macht normalerweise etwas mehr als sechs Prozent des privaten Verbrauchs in der Euro-Zone aus. Dieser Wert könnte nach Schätzungen der Analysten der Bank ING nun wegen der höheren Preise auf acht bis zehn Prozent steigen. Damit bliebe weniger Geld für andere Waren übrig – von Bekleidung bis Möbeln. „Dies stünde auch im Einklang mit früheren Phasen höherer Energiepreise, in denen fast alle Länder einen Rückgang anderer Ausgaben verzeichneten“, sagte ING-Ökonom Carsten Brzeski.

In Italien zum Beispiel werden die Gas- und Strompreise dem Beratungsunternehmen Nomisma Energia zufolge die Konsumausgaben der privaten Haushalte in diesem Jahr um 2,9 Prozent dämpfen. Das wiederum könnte das Bruttoinlandsprodukt der drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone um 1,1 Prozent drücken, sollten die Energiepreise weiterhin so hoch bleiben. „Der schwächelnde italienische Konsum war schon immer eines der Haupthindernisse für ein stärkeres Wirtschaftswachstum“, sagt Davide Tabarelli, Vorsitzender von Nomisma Energia.

DÄMPFER AUCH FÜR SPANIEN UND DEUTSCHLAND

Noch schlimmer ist das Bild in Spanien. Dort könnte der Wachstumseinbruch sogar bei 1,4 Prozent liegen, schätzen die Ökonomen der Bank BBVA. Sie stützen ihre Prognose auf Preise, die noch unter dem aktuellen Marktniveau liegen. „Wenn Preiserhöhungen auf eine höhere Nachfrage zurückzuführen sind, sind sie weniger schädlich“, sagt Miguel Cardoso von BBVA Research. „Die aktuelle Situation ist nicht so. Wir sehen einen negativen Angebotsschock.“

Auch in Deutschland dürfte die Kauflaune der Verbraucher leiden. Die Energiepreise lagen im Dezember mehr als 18 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die Konsumausgaben stagnierten 2021 auf dem niedrigen Niveau des ersten Corona-Krisenjahres. „Erst im zweiten Quartal werden die Konsumausgaben das Vorkrisenniveau wohl wieder überschreiten“, erwartet das Essener RWI-Institut. „Die schwache Konsumneigung liegt dabei auch an der anziehenden Teuerung.“ Das hohe Preisniveau drücke die real verfügbaren Einkommen und dürfte dazu beitragen, dass deutlich weniger größere Anschaffungen getätigt werden.

FRANKREICH DECKELT

Im benachbarten Frankreich sieht es etwas anders aus. Dort hat die Regierung von Präsident Emmanuel Macron, der sich im Mai um eine zweite Amtszeit bemüht, die Strompreiserhöhungen auf vier Prozent gedeckelt. Das brachte den heimischen Versorger EdF auf die Barrikaden. Auch andere Regierungen in der Euro-Zone ergreifen Maßnahmen, von der Senkung der Energiesteuern bis hin zu Subventionen für ärmere Haushalte. Diese werden den BofA-Schätzungen zufolge jedoch nur etwa ein Viertel des Anstiegs der Energierechnungen seit 2020 von 54 Prozent ausgleichen.

Geringverdiener werden vom kräftigen Anstieg der Kosten für Wohnenergie überproportional stark belastet. 2020 gaben Haushalte in Deutschland mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 1300 Euro im Schnitt 95 Euro für Wohnenergie aus. Das entspricht einem Anteil von 9,5 Prozent an den Konsumausgaben, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Haushalte der höchsten Einkommensklasse – also mit monatlich mindestens 5000 Euro – gaben zwar mit durchschnittlich 206 Euro deutlich mehr für Wohnenergie aus. Der Anteil an ihren privaten Konsumausgaben war mit 4,7 Prozent allerdings nicht einmal halb so hoch.

Einige Konsument haben bereits begonnen, den Gürtel enger zu schnallen – so auch der Kölner Christian Hurtz: „Irgendwann muss man sich fragen, ob man sich diesen Käse noch leisten kann oder lieber einen aus dem unteren Regal kaufen soll.“

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Globaler Tourismus trotz Belebung auch 2021 noch weit unter Vorkrisen-Niveau

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Berlin/Frankfurt, 18. Jan (Reuters) – Im zweiten Corona-Jahr hat der weltweite Reiseverkehr wieder leicht zugenommen – bleibt aber noch weit entfernt vom Niveau vor der Virus-Krise. Nach ersten Schätzungen der Welttourismus-Organisation UNWTO vom Dienstag legten die internationalen Übernachtungen 2021 um vier Prozent auf 415 Millionen zu. Der Wert bleibt damit aber noch 72 Prozent unter dem Stand von 2019, dem Jahr vor Beginn Pandemie. Steigende Impfraten und die Lockerung von Reisebeschränkungen hätten geholfen, die aufgestaute Nachfrage abzubauen und hätten dem internationalen Tourismus im zweiten Halbjahr 2021 eine moderate Erholung beschert. Die vollen Auswirkungen der verschärften Pandemie durch die Virus-Variante Omikron seien aber noch abzuwarten, hieß es im Bericht.

Dem UNWTO-Expertengremium zufolge sehen die meisten Tourismusfachleute (61 Prozent) bessere Perspektiven für 2022. Während 58 Prozent eine Erholung in diesem Jahr – hauptsächlich im Sommer-Quartal – erwarten, rechnen 42 Prozent erst 2023 mit einer Belebung. Fast zwei Drittel der Experten erwarten, dass die Übernachtungen erst 2024 oder später wieder das Niveau von 2019 erreichen, nach nur 45 Prozent in der September-Umfrage.

Auch in Deutschland stagnierte der Reisemarkt im zweiten Corona-Jahr. Nach vorläufigen Daten der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) belief sich die Zahl der Reisen ab fünf Tagen Dauer auf rund 50 Millionen wie im Vorjahr. Im Reiseboomjahr vor Ausbruch der Pandemie waren es gut 70 Millionen, davon mehr als 52 Millionen ins Ausland. Für das laufende Jahr sei die Ausgangslage gut. Nach einer FUR-Umfrage ist die Urlaubslust mit 61 Prozent auf einem Höchststand. Rund 70 Prozent der Befragten hätten genug Zeit und Geld dafür. „Urlaubsreisen waren und bleiben für die meisten Deutschen ein unverzichtbarer Bestandteil der Lebensqualität“, erklärten die Reiseforscher.

Mit dem Buchen zögerten aber noch viele wegen der Unsicherheit über weitere Reisebeschränkungen im Kampf gegen Corona. Die FUR rechnet mit einem Volumen von rund 60 Millionen Reisen – vorzugsweise im Inland und in Nachbarländern. Der Anteil von Flugreisen werde noch niedrig bleiben.

Viele Menschen hätten in der Pandemie-Zeit nicht nur ihre Konsum-, sondern auch Reisewünsche zurückgestellt, erklärte Analyst Marc Decker von der Quintet Private Bank. Diese aufgestaute Nachfrage dürfte in den kommende Monaten das Geschäft von Hotels, Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften beleben. „Vor diesem Hintergrund besteht Grund zu der optimistischen Annahme, dass zumindest die zweite Jahreshälfte 2022 für den Tourismussektor positiv verlaufen könnte.“

Globaler Tourismus trotz Belebung auch 2021 noch weit unter Vorkrisen-Niveau

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