Montag, Januar 6, 2025
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7. Januar: Der Börsen Vormittag

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Update: 17:24

Frankfurt, 07. Jan (Reuters) – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:

17.16 Uhr – Der 550 Millionen Dollar schwere Kauf der Sport-Webseite The Athletic brockt der New York Times den größten Kurssturz seit dem Börsen-Crash vom März 2020 ein. Die Aktien des Zeitungsverlages fallen um mehr als elf Prozent auf 42,36 Dollar. Langfristig sei die Übernahme zwar sinnvoll, schreiben die Analysten vom Brokerhaus Guggenheim. Der Preis sei allerdings hoch und die notwendigen Investitionen ebenfalls.

15.15 Uhr – Die Anbindung der eigenen Software an die Werbeplattform des Online-Händlers Amazon beschert Marin einen Kurssprung. Die Aktien des Spezialisten für Digitalmarketing steigen im vorbörslichen US-Geschäft um 30 Prozent.

10.29 Uhr – Angebotssorgen treiben die Ölpreise weiter in die Höhe. Der Preis für die Nordseesorte Brent klettert um bis zu 1,2 Prozent auf 82,98 Dollar je Barrel, den höchsten Stand seit mehr als sechs Wochen. Auch das US-Leichtöl WTI kostet mit bis zu 80,46 Dollar je Fass so viel wie zuletzt Mitte November. Es wurde in der Spitze 1,3 Prozent höher gehandelt. Laut Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch lassen vor allem Angebotssorgen die Ölpreise weiter steigen. Die Unruhen in Kasachstan schürten Befürchtungen, die dortige Ölproduktion könnte ebenfalls beeinträchtigt sein, erklärte der Experte. Kasachstan produziert laut Fritsch knapp 1,7 Millionen Barrel Rohöl pro Tag und gehört damit zu den größeren Produzentenländern innerhalb der OPEC+. Neben Kasachstan nährten aber auch zeitweilige Produktionsrückgänge in Libyen die Angebotssorgen, so der Experte.

10.01 Uhr – Besser als erwartet ausgefallene Umsätze im vierten Quartal und im Gesamtjahr geben STMicroelectronics Auftrieb. Die Aktien des französisch-italienischen Chipherstellers klettern in der Spitze um 4,7 Prozent auf 44,92 Euro, den höchsten Stand seit mehr als fünf Wochen.

08.43 Uhr – Der Gewinnsprung bei Samsung Electronics schiebt die Aktien von Halbleiterhersteller Infineon an. Die Titel legen bei Lang & Schwarz 1,3 Prozent zu und gehören damit zu den stärksten Dax-Werten. Samsung Electronics hat dank der hohen Nachfrage nach Speicherchips das höchste Betriebsergebnis seit vier Jahren eingefahren. Die Aktien gewannen knapp zwei Prozent.

07.52 Uhr – Für Bitcoin & Co geht es zum Wochenschluss weiter bergab: Die größte und älteste Cyber-Devise verliert bis zu fünf Prozent auf 40.959 Dollar und markiert damit den niedrigsten Stand seit mehr als drei Monaten. Ethereum fällt in der Spitze um knapp neun Prozent ebenfalls auf ein Drei-Monats-Tief von 3129 Dollar. Seit Jahresbeginn kommen Bitcoin und Ethereum damit bereits auf ein Minus von rund zehn beziehungsweise 14 Prozent. „Bitcoin hat seinen Weg ins Jahr 2022 verschlafen“, kommentiert Craig Erlam vom Brokerhaus Oanda. Anleger hatten sich zuletzt aus Furcht vor rasch steigenden Zinsen in den USA aus riskanteren Anlagen wie Kryptowährungen zurückgezogen.

07.40 Uhr – Nach einer Hochstufung steht Lanxess bei Lang & Schwarz an der MDax-Spitze. Die Aktien legen 1,6 Prozent zu. Barclays hat die Titel auf „Overweight“ von „Equal Weight“ heraufgesetzt und das Kursziel auf 70 (60) Euro erhöht.

Boerse Schaubild

7. Januar der Börsen Vormittag

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Der Börsen Vormittag vom 6.Januar 2022

Dax höher erwartet – US-Jobdaten im Blick

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Frankfurt, 07. Jan (Reuters) – Zum Abschluss der Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Freitag höher starten. Am Donnerstag hatte er wegen Spekulationen auf eine aggressivere Straffung der US-Geldpolitik 1,4 Prozent auf 16.052,03 Punkte verloren. Im Fokus stehen vor allem die US-Arbeitsmarktdaten.

Sollten sie ähnlich wie die Zahlen der privaten Arbeitsagentur ADP besser ausfallen als erwartet, würde dies den Spekulationen auf schnellere Zinserhöhungen der Notenbank Fed neue Nahrung geben. Experten rechnen für Dezember mit dem Aufbau von 400.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft, rund doppelt so viel wie im Vormonat. Die Jobdaten drängen die anderen Konjunkturdaten wie die europäische Inflationsrate oder das Wirtschaftsvertrauen im Euro-Raum in den Hintergrund. Erstere wird sich Analysten zufolge auf 4,7 Prozent im Jahresvergleich abschwächen.

Das Wirtschaftsvertrauen dürfte leicht auf 116 Punkte zurückgehen. Unabhängig davon beraten Bund und Länder über den Kampf gegen die Omikron-Variante des Coronavirus. Geplant sind unter anderem weitere Kontaktbeschränkungen und eine Verschärfung der Maskenpflicht.

Schlusskurse europäischer Indizes Stand
am vorangegangenen Handelstag
Dax 16.052,03
Dax-Future 16.038,00
EuroStoxx50 4.324,81
EuroStoxx50-Future 4.318,00

Schlusskurse der US-Indizes am Stand Veränderung
vorangegangenen Handelstag
Dow Jones 36.236,47 -0,5 Prozent
Nasdaq 15.080,87 -0,1 Prozent
S&P 500 4.696,05 -0,1 Prozent

Asiatische Indizes am Freitag Stand Veränderung

Nikkei 28.478,56 +0,0 Prozent
Shanghai 3.590,33 +0,1 Prozent
Hang Seng 23.457,95 +1,7 Prozent

Dax höher erwartet – US-Jobdaten im Blick

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Fed-Signale zur Geldpolitik verderben Anlegern die Laune

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Frankfurt, 06. Jan (Reuters) – Aus Furcht vor einer schärferen Straffung der US-Geldpolitik als erwartet ziehen sich Anleger aus den europäischen Aktienmärkten zurück. Dax und EuroStoxx50 fielen am Donnerstag um jeweils mehr als ein Prozent auf 16.099 beziehungsweise 4333 Punkte.

Auslöser dieser Verkäufe seien die Mitschriften der jüngsten Beratungen der US-Notenbank Fed, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. „Was die Märkte scheinbar auf dem falschen Fuß erwischt hat, war die Diskussion um eine Reduzierung der Bilanz, also den Entzug von Liquidität.“

Die Diskussion um das sogenannte Quantitative Tightening (QT) deute darauf hin, dass die Inflation der Fed-Führung größere Sorgen bereite als gedacht, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. „Es ist noch nicht so lange her, da sahen sie Zinserhöhungen frühestens 2024 und QT wurde nicht einmal erwähnt.“

BOND-RENDITEN ZIEHEN KRÄFTIG AN

Um ihre Wertpapierbestände abzubauen, kann eine Notenbank das Geld aus auslaufenden Anleihen nicht mehr reinvestieren oder aktiv verkaufen. Vor diesem Hintergrund flogen Staatsbonds aus den Depots. Dies trieb die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen US-Treasuries auf ein Neun-Monats-Hoch von plus 1,751 Prozent. Ihre deutschen Pendants rentierten mit minus 0,033 Prozent so hoch wie zuletzt vor gut zweieinhalb Jahren.

Am Aktienmarkt gerieten vor allem Technologiewerte unter die Räder. Der europäische Branchenindex steuerte mit einem Minus von bis zu 3,5 Prozent auf den größten Tagesverlust seit dem Kursrutsch nach dem Auftauchen der Omikron-Variante des Coronavirus Anfang Dezember zu. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen. Die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik machte auch die „Anti-Inflationswährung“ Gold unattraktiver. Das Edelmetall gab rund ein Prozent auf 1790 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) nach.

Portfoliomanager Carlos de Sousa vom Vermögensverwalter Vontobel bezeichnete die aktuellen Kursreaktionen jedoch als überzogen. „Die Tatsache, dass sie Quantitative Tightening diskutieren, bedeutet nicht, dass sie es auch tun werden.“

UNRUHEN IN KASACHSTAN TREIBEN ÖLPREIS

Aufwärts ging es dagegen mit dem Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 82,12 Dollar je Barrel (159 Liter). Als einen Grund nannte Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht die Unruhen in Kasachstan. „Das Land stemmt derzeit immerhin eine Ölförderung von 1,6 Millionen Barrel pro Tag.“

Das mittelasiatische Land ist außerdem der weltgrößte Exporteur von Uran. In Erwartung von Lieferausfällen und Preissteigerungen stiegen Investoren bei Förderern dieses für Atomreaktoren benötigten radioaktiven Materials ein. Der in den USA börsennotierte Global X-Fonds (ETF) auf diese Werte stieg vorbörslich um 1,6 Prozent.

ZUKAUF VON ALD KOMMT BEI ANLEGERN GUT AN

Stark gefragt waren auch die Aktien von ALD, die in Paris zeitweise zehn Prozent zulegten, so stark wie zuletzt vor mehr als einem Jahr. Die Autoleasing-Firma will für 4,9 Milliarden Euro den Rivalen LeasePlan übernehmen. Das Unternehmen verspricht sich von dem Deal eine Verbesserung des Reingewinns um fünf Prozent ab 2024. Die Titel der ALD-Mutter Societe Generale (SocGen) gewannen rund zwei Prozent.

In London drohte den Papieren von Dr. Martens mit einem Minus von bis zu 13 Prozent auf 366,6 Pence dagegen der größte Tagesverlust der Firmengeschichte. Die Investmentbank Goldman Sachs verkaufte nach eigenen Angaben im Auftrag des Finanzinvestors Permira 65 Millionen Aktien des Schuh-Herstellers zu je 395 Pence.

Fed-Signale zur Geldpolitik verderben Anlegern die Laune

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Qatar Airways will mehr als 600 Mio Dollar Schadenersatz von Airbus

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Update 17:16

Berlin, 06. Jan (Reuters) – Qatar Airways verlangt im Streit um mangelhafte Airbus-Flugzeuge Schadenersatz in Millionenhöhe. Die Fluggesellschaft Katars fordert Gerichtsunterlagen vom Donnerstag zufolge Entschädigung in Höhe von 618 Millionen Dollar. Dazu kämen vier Millionen Dollar pro Tag, bis die derzeit von der Flugaufsicht aus dem Verkehr gezogenen 21 Maschinen des Typs A350 wieder in Betrieb genommen werden könnten. Airbus erklärte, das Unternehmen werde die Beschwerde „vollumfänglich zurückweisen“. Die A350 habe keine Mängel, welche die Flugfähigkeit beeinträchtigten.

Qatar Airways hatte im Dezember Klage eingereicht. Ein solcher Rechtsstreit zwischen Fluglinie und Flugzeughersteller ist Branchenexperten zufolge ungewöhnlich. Die beiden Unternehmen streiten seit längerem, nachdem es zu Mängeln bei der Außenhaut von A350 gekommen ist. Bemängelt werden Veränderungen am Lack einiger Maschinen. Dazu kommt Korrosion am Blitzschutzsystem der Flugzeuge. Qatar Airways zufolge müsse wegen der Mängel 21 Maschinen des Typs A350 am Boden bleiben. Airbus dagegen geht davon aus, dass die Flugzeuge sicher sind, und wirft der Fluggesellschaft vor, das Thema ungerechtfertigterweise als sicherheitsrelevant zu behandeln.

Qatar Airways will mehr als 600 Mio Dollar Schadenersatz von Airbus

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Strompreis: Verbraucherzentrale kritisiert teure Neu-Tarife

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Düsseldorf, 06. Jan (Reuters) – Nach der Kündigung von Stromlieferverträgen durch Anbieter wie Stromio haben Verbraucherschützer die hohen Preis-Aufschläge von Grundversorgern für Neukunden scharf kritisiert. „Die einseitige Vertragskündigung von Stromio und die verzögerte Mitteilung an die Betroffenen ist aus Sicht der Verbraucherzentrale NRW skandalös“, erklärte diese am Donnerstag. Die Haushalte stünden zwar nicht ohne Energie da, sondern rutschten automatisch in die Ersatzversorgung des kommunalen Energieanbieters. Doch einige Grundversorger verlangten nun von Neukunden Strompreise, die um ein Vielfaches höher lägen als die der Bestandskunden.

Im Zuge der Preisexplosion bei Strom und Gas haben mehrere Anbieter in den vergangenen Wochen den Kunden die Lieferverträge gekündigt. Allein im Fall von Stromio sprechen Verbraucherschützer von mehreren hunderttausend betroffenen Haushalten. Dem Vergleichsportal Check24 zufolge haben rund 260 Grundversorger neue Tarife ausschließlich für Neukunden eingeführt. Hier wurden die Preise um durchschnittlich 105,8 Prozent angehoben, was zu Zusatzkosten von 1735 Euro pro Jahr führe.

Strompreis

„Die Spaltung der Grundversorgung in Neu- und Bestandskunden widerspricht unserem Verständnis des freien Marktes und der Liberalisierung im Energiemarkt deutlich. Eine Bestrafung oder Schikanierung von Kundenkreisen, die ihren Anbieter gewechselt haben, kritisieren wir“, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski. Allein mit den gestiegenen Beschaffungskosten sei dies nicht zu rechtfertigen. „Hier liegt der Verdacht nahe, dass Betroffene abgestraft werden sollen, die in der Vergangenheit den Grundversorgern den Rücken zugekehrt haben.“ Hinzu komme, dass durch das Abschmelzen der EEG-Umlage auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde der staatliche Anteil am Strompreis zum 1. Januar 2022 deutlich gesunken sei.

Strompreis: Verbraucherzentrale kritisiert teure Neu-Tarife

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Studie – Betrug mit Kryptowährungen auf Rekordniveau

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London, 06. Jan (Reuters) – Der Betrug mit Kryptowährungen hat im vergangenen Jahr einer Studie zufolge Rekordausmaße erreicht. Allerdings erhöhte sich auch das gesamte gehandelte Volumen von Cyberdevisen massiv. Laut Angaben der Marktforschungsfirma Chainalysis vom Donnerstag wurden 2021 bei kriminellen Machenschaften Kryptowährungen im Wert von 14 Milliarden Dollar veruntreut. Das sind 80 Prozent mehr als im Jahr davor und so viel wie noch nie. Das Gesamtvolumen im Krypto-Handel verfünffachte sich der Studie zufolge auf 15,8 Billionen Dollar.

Kryptowährungen und andere Finanzprodukte aus der Cyber-Welt wie Non-Fungible Tokens (NFT) hatten im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom erlebt. Die größte und bekannteste Kryptowährung Bitcoin stieg 2021 auf ein Rekordhoch von knapp 69.000 Dollar und gewann in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt 60 Prozent. Aktuell kostet ein Bitcoin 42.900 Dollar.

Cyberdevisen werden durch hochkomplexe Berechnungen von Computern erzeugt und im Gegensatz zu klassischen Währungen wie Euro oder Dollar nicht von Notenbanken kontrolliert. Wegen der Betrugsfälle sind Aufsichtsbehörden alarmiert. Sie warnen vor allem Privatleute vor möglichen Totalausfällen ihrer Krypto-Investments. Weltweit arbeiten Finanzaufseher deshalb an einer geeigneten Regulierung für die Branche.

Studie – Betrug mit Kryptowährungen auf Rekordniveau

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Vietnams Autobauer VinFast expandiert nach USA und Deutschland

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Hamburg/San Francisco, 06. Jan (Reuters) – Der vietnamesische Autobauer VinFast treibt seine Expansion voran und will künftig auch in den USA und Deutschland Elektroautos bauen. Das noch junge Unternehmen, bei dem im vergangenen Jahr für wenige Monate der ehemalige Opel-Chef Michael Lohscheller an der Spitze stand, kündigte am Donnerstag die Produktion von Batteriezellen und -packs für Elektrofahrzeuge in einem neuen Produktionskomplex in den USA an. Über einen „Mega-Standort“, an dem sowohl E-Autos als auch Elektrobusse vom Band laufen sollen, wolle VinFast noch in diesem Jahr entscheiden, sagte die neue Chefin Le Thi Thu Thuy der Nachrichtenagentur Reuters am Rande der US-Technikmesse CES in Las Vegas.

Der Autobauer, der erst vor Kurzem mit dem Verkauf von batteriegetriebenen Fahrzeugen in Vietnam begonnen hat, will Ende 2024 mit der Produktion von E-Autos in den USA loslegen. In Vietnam wurde bereits mit dem Bau einer Batteriezellfabrik begonnen. Mit einem für nächstes Jahr weltweit geplanten Verkauf von 42.000 Elektroautos ist das Unternehmen aus Südostasien noch relativ klein. Zum Vergleich: Der US-Rivale Tesla steigerte sich 2021 um 87 Prozent auf 936.000 Fahrzeuge.

STANDORTSUCHE IN DEUTSCHLAND

Auch in Deutschland plant VinFast die Produktion von Elektroautos und -Bussen. Bei der Suche nach einem Standort kooperiere man mit der Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing des Bundes. „Die Ära, in der man Autos weltweit mit dem Schiff transportiert, ist vorüber, besonders seit es Covid-19 gibt“, erklärte Le Thi Thu Thuy. Die Fabriken müssten nahe an den Märkten sein, um die Kunden zu gewinnen. VinFast wolle qualitativ hochwertige E-Fahrzeuge und eine besondere Kundenerfahrung zu erschwinglichen Preisen anbieten. „Wir sind überzeugt, dass wir einen Platz im europäischen Markt finden, zumal die Umstellung auf E-Fahrzeuge in Europa glasklar ist.“

Auch andere asiatische Autobauer, vor allem aus China, haben sich auf den Weg gemacht, sich eine Scheibe von dem schnell wachsenden europäischen Markt für Elektroautos abzuschneiden. Unternehmen wie Nio, Li Auto und Xpeng haben ihre Fühler bereits ausgestreckt. Geely hat mit seinen Töchtern Volvo Cars, Lynk und Polestar bereits ein Standbein in Europa.

Vietnams Autobauer VinFast expandiert nach USA und Deutschland

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Entwicklungen 6.Januar 2022

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Entwicklungen Update 17:04

06. Jan (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

BENTLEY – London: Die zu Volkswagen gehörende Luxusautomarke hat im vergangenen Jahr so viele Fahrzeuge verkauft wie nie zuvor. Der weltweite Absatz stieg um 31 Prozent auf 14.659 Autos, wie Bentley mitteilte. Vor allem in den USA und in China seien die Geschäfte gut gelaufen. Bereits 2020 hatte Bentley trotz Lockdowns in zahlreichen Ländern ein Rekordjahr verbucht. Verkaufsschlager von Bentley ist ein Luxus-SUV mit einem Startpreis von 150.000 Pfund (179.000 Euro).

RWE – Essen: Der größte deutsche Stromkonzern RWE und der kanadische Versorger Northland Power wollen in der Nordsee drei Windparks mit einer Leistung von insgesamt 1,3 Gigawatt entwickeln. Die drei Flächen dafür befinden sich den Unternehmen zufolge nördlich der Insel Juist. Die Anlagen sollen 2026 beziehungsweise 2028 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Für die Umsetzung haben RWE und Northland Power ein Joint Venture gegründet. RWE Renewables hält daran 51 Prozent, Northland Power 49 Prozent. Die Unternehmen betreiben zusammen in der Nähe bereits den Offshore-Windpark Nordsee One.

SHIMAO GROUP – Hongkong: Der Rivale des strauchelnden Immobilienentwicklers China Evergrande kann einen Kredit nicht zurückzahlen. Der Konzern informierte seine Investoren in einem Brief darüber, Rückzahlungen in Höhe von umgerechnet 101 Millionen Dollar nicht vornehmen zu können. Das Schreiben lag der Nachrichtenagentur Reuters vor. Shimao wollte sich nicht dazu äußern. Auch der kleinere Konkurrent Guangzhou R&F Properties erklärte, er habe nicht genügend finanzielle Mittel, um eine Anleihe wie geplant von Anlegern zurückzukaufen.

GOOGLE – Paris: Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat Strafen gegen den US-Technologieriesen Google und Facebook Ireland verhängt. Google müsse 150 Millionen Euro zahlen und Facebook 60 Millionen Euro, gab die Institution bekannt. Beide US-Konzerne hätten es Nutzern schwer gemacht, Cookies zu widersprechen. Cookies werden auf dem Online-Gerät des Verbrauchers gespeichert und enthalten Informationen über die besuchten Websites oder seinen Standort.

CREDIT AGRICOLE – Mailand: Das französische Geldhaus will mehreren Medienberichten zufolge den strauchelnden Rivalen Banca Carige aus Italien übernehmen. Credit Agricole habe eine Milliarde Euro angeboten und darum gebeten, das Verluste schreibende Institut vor einer Akquisition mit 700 Millionen Euro frischem Kapital auszustatten, schrieb etwa die Zeitung „Il Messaggero“. Eine Sprecherin der Credit Agricole wollte sich nicht dazu äußern. Der italienische Sicherungsfonds FITD hat Carige 2019 vor dem Untergang bewahrt und hält seither 80 Prozent an der Bank. Cassa Centrale Banca ist mit 8,3 Prozent beteiligt.

NEXT – London: Die zuletzt hohe Nachfrage nach Festtagskleidung hat den britischen Modehändler zuversichtlicher gestimmt. Im Bilanzjahr 2021/22 peilt der Vorstand nun einen Vorsteuergewinn von 822 Millionen Pfund an statt der bislang prognostizierten 800 Millionen. Für das Bilanzjahr 2022/23 kündigte er zudem ein Umsatzplus von sieben Prozent an und einen Anstieg des Vorsteuergewinns auf 860 Millionen Pfund.

TOSHIBA – Tokio: Großaktionär 3D Investment Partners dringt auf eine schnelle Entscheidung über die Aufspaltungspläne des japanischen Mischkonzerns. Das außerordentliche Aktionärstreffen solle zwischen Januar und März erfolgen, teilte der Hedgefonds aus Singapur mit, der mehr als sieben Prozent an Toshiba hält – ein Anteil, der mehr als eine Milliarde Dollar wert ist. Toshiba müsste bei der Hauptversammlung eine Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten, um das Aufspaltungsvorhaben weiter voranzutreiben, das nicht von allen Aktionären unterstützt wird. Sie fragen sich, ob sich die Strategie letztlich für die Anteilseigner auszahlt. 3D hatte sich im November gegen die Pläne gestellt. Toshiba hatte im November bekanntgegeben, das Energie-, Infrastruktur- und Digital-Geschäft einerseits sowie die Halbleiter- und Festplatten-Sparte andererseits abspalten und separat an die Börse bringen zu wollen.

Entwicklungen Illustration

SOCIETE GENERALE – Paris: Die zu der französischen Großbank gehörende Autoleasing-Firma ALD übernimmt den niederländischen Konkurrenten LeasePlan für 4,9 Milliarden Euro. Dadurch entstehe ein neuer Marktführer mit einer Autoflotte von rund 3,5 Millionen Fahrzeugen, teilte Societe Generale (SocGen) mit. Durch den Deal kämen mehr Elektroautos an Bord. Nach Abschluss der Übernahme wird SocGen 53 Prozent an der Firma halten, die SocGens Nettogewinn pro Aktie ab 2024 um mehr als fünf Prozent anheben soll.

SYGNUM – Zürich: Das auf digitale Vermögenswerte spezialisierte Schweizer Unternehmen hat in einer von Sun Hung Kai angeführten Finanzierungsrunde 90 Millionen Dollar von Investoren erhalten. Die Bewertung der Firma steigt damit nach eigenen Angaben auf rund 800 Millionen Dollar. Sygnum, die über eine Schweizer Banklizenz und eine Vermögensverwaltungslizenz in Singapur verfügt, verzehnfachte die Bruttoeinnahmen im Jahr 2021 und verwaltete Vermögen von über zwei Milliarden Dollar.

BALOISE – Zürich: Konzernchef Gert De Winter wird aufgrund einer Krebserkrankung voraussichtlich bis zum Sommer seine Funktion nur eingeschränkt wahrnehmen. Der operative Eingriff und die Therapie haben dem Versicherer zufolge eine gute ärztliche Heilungsprognose. Die Führung des Tagesgeschäfts übernimmt Schweiz-Chef Michael Müller. De Winter werde weiterhin strategisch relevante Themen begleiten. „Wir sind zuversichtlich, dass Gert in wenigen Monaten seine Funktion wieder vollumfänglich wahrnehmen wird“, erklärte Verwaltungsratspräsident Thomas von Planta.

Entwicklungen 6. Januar 2022

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Auftragszuwachs der Industrie, Meinungen von Ökonomen

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Berlin, 06. Jan (Reuters) – Die deutsche Industrie hat sich im November dank der guten Auslandsnachfrage stärker als erwartet vom zuvor erlittenen Auftragseinbruch erholt. Die Unternehmen zogen 3,7 Prozent mehr Bestellungen an Land als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Wachstum von 2,1 Prozent gerechnet. In ersten Reaktionen hieß es dazu:

THOMAS GITZEL, CHEFVOLKSWIRT VP BANK:

„Der Auftragsverlauf ähnelt damit einer Berg- und Talbahn. Die Lieferschwierigkeiten bei vielen Produkten führen zu Produktionsunterbrechungen. Wird weniger produziert, leidet in weiterer Folge auch der Bedarf an Vorprodukten und Rohstoffen. Ganz ungetrübt ist deshalb der kurzfristige Ausblick für die deutsche Industrie nicht mehr. Daran ändern auch die wieder besseren November-Daten zu den Auftragseingängen nichts.

Doch ganz grundsätzlich gilt: Der ökologische Umbau der Industrie und die Digitalisierungswelle sind langfristig gute Nachrichten für die deutsche Industrie. Auch die Investitionspläne der deutschen Bundesregierung helfen dem verarbeitenden Gewerbe. Die Auftragsbücher werden trotz kurzfristiger Rückschläge auf Sicht der kommenden Jahre gut gefüllt bleiben.“

JÖRG KRÄMER, COMMERZBANK-CHEFVOLKSWIRT:

„Es war klar, dass sich die Auftragseingänge im November erholen würden, nachdem sie im Oktober um 5,8 Prozent eingebrochen waren. Aber der Trend weist bei den Auftragseingängen noch nach unten. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Bestände nicht abgearbeiteter Aufträge laut Daten des Ifo-Instituts so hoch sind wie zuletzt Anfang der 60er Jahre. Diesen Auftragsberg werden die Industrieunternehmen durch ein kräftiges Hochfahren ihrer Produktion abarbeiten, wenn sich die Materialengpässe ab dem Frühsommer mit sinkenden Corona-Zahlen deutlich entspannen. Erste Anzeichen einer Entspannung gibt es in der Autoindustrie, die ihre Produktion nach Verbandsangaben bereits zwei Monate in Folge steigern konnte.“

ALEXANDER KRÜGER, CHEFVOLKSWIRT HAUCK AUFHÄUSER LAMPE:

„Der Anstieg ist ein Reflex auf den äußerst schwachen Vormonat, er gleicht den dortigen Rückgang aber nicht aus. Die Auftragsbücher sind weiter voll, so dass die Perspektive unverändert stimmt. Erfreulich ist vor allem die Belebung des Auslandsgeschäfts, zumal Lieferengpässe abzunehmen scheinen. Bis die Lieferlogistik aber reibungsloser funktioniert, ist das erste Halbjahr wohl vorüber. Es bleibt zu hoffen, dass die Industrie von harten Quarantäne-Regeln verschont bleibt.“

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Auftragszuwachs der Industrie, Meinungen von Ökonomen

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Aufträge der deutschen Industrie ziehen unerwartet deutlich an

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Berlin, 06. Jan (Reuters) – Die deutsche Industrie hat sich im November dank der guten Auslandsnachfrage stärker als erwartet vom zuvor erlittenen Auftragseinbruch erholt. Die Unternehmen zogen 3,7 Prozent mehr Bestellungen an Land als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Wachstum von 2,1 Prozent gerechnet. Im Oktober hatte es noch einen Rückgang von 5,8 Prozent gegeben. „Für die konjunkturellen Aussichten liefert dies einen positiven Impuls, wenngleich die wirtschaftliche Aktivität durch bestehende Lieferengpässe weiterhin belastet wird“, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium dazu.

Für das positive Abschneiden sorgte im November allein die anziehende Auslandsnachfrage: Die Aufträge von dort stiegen um 8,0 Prozent zum Vormonat. Dabei legten die Bestellungen aus der Euro-Zone mit 13,1 Prozent besonders deutlich zu, während die aus dem restlichen Ausland um 5,0 Prozent kletterten. Die Bestellungen aus dem Inland gaben dagegen um 2,5 Prozent nach. Positiv entwickelt haben sich im November auch die Umsätze in der Industrie: Sie lagen um real um 4,2 Prozent höher als im Vormonat, blieben aber um 3,4 Prozent unter ihrem Vorkrisenniveau von Februar 2020.

Die Industrie hat eigentlich genügend Aufträge, um ihre Produktion auf Hochtouren laufen zu lassen. Allerdings fehlen wichtige Vorprodukte wie beispielsweise Mikrochips, die in zahlreichen Gegenständen – von Autos bis Haushaltsgeräten – enthalten sind. Der Materialmangel in der Industrie hat sich Ende 2021 nochmals verschärft: 81,9 Prozent der Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen, so viele wie noch nie. Da die Probleme noch eine Weile anhalten dürften, wird der Aufschwung in diesem Jahr nach Prognose führender Institute kleiner ausfallen als bislang angenommen. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) etwa senkte seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandproduktes 2022 von 5,1 auf 4,0 Prozent. 

Aufträge der deutschen Industrie ziehen unerwartet deutlich an

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