Donnerstag, Januar 9, 2025
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Commerzbank-Research: Konjunktur- und Marktausblick 2022

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Die Volkswirte der Commerzbank erwarten, dass die deutsche Wirtschaft im Winterhalbjahr aufgrund der neuen Corona-Welle schrumpfen wird. Weitere Anti-Corona-Maßnahmen und das vorsichtigere Verhalten der Menschen werden wie im Winter zuvor insbesondere den Dienstleistungssektor belasten – mit Auswirkungen auf Geschäfte, Friseursalons sowie Restaurants. „Der Dienstleistungssektor wird die Wirtschaft im Winter spürbar dämpfen“, so Chefvolkswirt Dr. Jörg Krämer. Von den Folgen der Coronapandemie betroffen ist auch die Industrie, die weiterhin von Material- und Lieferengpässen gebremst wird. Diese Probleme dürften frühestens ab dem Frühjahr spürbar abnehmen, wenn sich die Infektionslage wieder entspannt. Die deutsche Wirtschaft kann sich dann auf einen erneuten Aufschwung freuen, denn die Nachfrage nach industriellen Produkten ist ungebrochen hoch. Für das gesamte Jahr 2022 erwarten die Commerzbank-Volkswirte ein Wachstum der deutschen Wirtschaft von 3,0%. Sie sind damit vorsichtiger als das Gros der Volkswirte.

Die Folgen der Pandemie werden den Commerzbank-Volkswirten zufolge zu Veränderungen in den Unternehmen führen. „Die Lieferketten haben sich in der Krise als unzureichend belastbar erwiesen. Die Unternehmen werden sie deshalb in den kommenden Jahren umbauen. Dabei geht es beispielsweise um höhere Lagerbestände oder die Aufteilung der Beschaffungsbudgets auf mehrere Zulieferer“, so Dr. Krämer. 

Im Euroraum trübt sich der Konjunkturausblick zunehmend ein. Nach Einschätzung der Commerzbank-Volkswirte dürfte die Euro-Wirtschaft im Winterhalbjahr stagnieren. Angesichts rasant steigender Infektionszahlen verschärfen immer mehr Länder die Corona-Regeln. Außerdem leidet die gesamteuropäische Industrie unter fehlenden Vorleistungen und die Energiepreise steigen deutlich. „Die Wirtschaft im Euroraum steht vor einem ähnlich harten Winterhalbjahr wie 2020“, so Dr. Krämer. Die Industrie werde die nachlassende Dynamik im Dienstleistungssektor kaum kompensieren können. 

commerzbank skyline
Skyline von Frankfurt mit Commerzbank-Turm Foto:Commerzbank AG

Mit der Corona-Krise ist das Gespenst der Inflation zurückgekehrt – und es wird bleiben. Die Teuerungsrate ist zuletzt allerorten massiv gestiegen und liegt im Euroraum zurzeit mit 4% deutlich über dem langfristigen EZB-Ziel von 2%. In der Tat spielen hier etliche Sonderfaktoren eine Rolle, so dass nach Einschätzung der Commerzbank-Volkswirte die Inflation 2022 zu Jahresbeginn aus technischen Gründen vorübergehend fallen wird. So werden die zuletzt stark gestiegenen Energiepreise 2022 nicht noch einmal so stark steigen wie bislang. Auch wird sich die Knappheit an Zwischenprodukten mit dem typischen Abklingen der Pandemie im Frühsommer bessern und den Inflationsdruck lindern. Der Einmal-Effekt der zwischenzeitlichen Mehrwertsteuersenkung in Deutschland, die die Inflationsrate im H2 2021 nach oben getrieben hatte, entfällt im Januar 2022. Die Experten erwarten, dass der nach der Jahreswende absehbare Rückgang der Inflation die EZB in ihrem Kurs bestätigen und ihre langfristigen Inflationserwartungen bei unter 2% belassen wird. Folglich werde sie ihren Leitzins nicht bereits 2022 anheben. Dies spricht dafür, dass sich die Vermögenspreisinflation ein weiteres Jahr fortsetzen wird. Auf längere Frist jedoch rechnen die Commerzbank-Volkswirte mit einer dauerhaft höheren Inflation. „Im Kielwasser der Pandemie dürfte in den nächsten Jahren weiter zu viel Liquidität in den Umlauf kommen, was für mehr Inflation spricht. Der sinkende Anteil der Arbeitsbevölkerung in vielen aktiven wirtschaftlichen Weltregionen, der Klimawandel sowie De-Globalisierung kommen hinzu“, so Dr. Krämer. 

Die Corona-Krise hat auch die Geldpolitik der EZB verändert. “Mit dem in der Krise geschaffenen PEPP-Anleihekaufprogramm hat die EZB weitere Fesseln abgestreift“, so Dr. Krämer. Vor allem habe die EZB seit Beginn der Pandemie Staatsanleihen in einem sehr hohen Ausmaß gekauft. „Sie hat nicht nur die gesamten Haushaltsdefizite finanziert, sondern darüber hinaus das Volumen der umlaufenden Staatsanleihen reduziert, sie also verknappt“, so Dr. Krämer. 

Auch in den USA ist Inflation zum beherrschenden Thema geworden – dies betrifft immer mehr Warengruppen. Nach Einschätzung der Commerzbank-Volkswirte werden sich die US-Inflationsraten im kommenden Jahr zumindest für pandemisch betroffene Güter normalisieren. Auch sollte sich im Jahresverlauf die Nachfrage von Waren hin zu Dienstleistungen verschieben. Dies hätte zur Folge, dass die internationalen Lieferketten entlastet werden und sich die weltweiten Materialengpässe zumindest verringern. Da der Preisanstieg jedoch breiter angelegt ist und insbesondere die Löhne gestiegen sind, dürfte die US-Inflationsrate im kommenden Jahr bei 3,8% liegen. Die Probleme der Lieferketten, insbesondere das Problem mit der ausreichenden Versorgung mit Mikrochips, sind zwar unerwartet zäh, dürften sich aber den Commerzbank-Volkswirten zufolge im Laufe des Jahres entspannen.

Disclaimer und zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Mitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen. Dabei handelt es sich um Aussagen, die keine Tatsachen der Vergangenheit beschreiben. Solche Aussagen in dieser Mitteilung betreffen unter anderem die erwartete zukünftige Geschäftsentwicklung der Commerzbank, erwartete Effizienzgewinne und Synergien, erwartete Wachstumsperspektiven und sonstige Chancen für eine Wertsteigerung der Commerzbank sowie die erwarteten zukünftigen finanziellen Ergebnisse, Restrukturierungsaufwendungen und sonstige Finanzentwicklungen und -angaben. Diese in die Zukunft gerichteten Aussagen basieren auf aktuellen Planungen, Erwartungen, Schätzungen und Prognosen des Vorstands. Sie sind von einer Reihe von Annahmen abhängig und unterliegen bekannten und unbekannten Risiken, Unsicherheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen wesentlich von jenen abweichen, die durch diese in die Zukunft gerichteten Aussagen ausgedrückt oder impliziert werden. Solche Faktoren sind etwa die Verfassung der Finanzmärkte in Deutschland, Europa, den USA und in anderen Regionen, in denen die Commerzbank einen erheblichen Teil ihrer Erträge erzielt und einen erheblichen Teil ihrer Vermögenswerte hält, die Preisentwicklung von Vermögenswerten und Entwicklung von Marktvolatilitäten, insbesondere aufgrund der andauernden europäischen Schuldenkrise, der mögliche Ausfall von Kreditnehmern oder Kontrahenten von Handelsgeschäften, die Umsetzung ihrer strategischen Initiativen zur Verbesserung des Geschäftsmodells, die Verlässlichkeit ihrer Grundsätze, Verfahren und Methoden zum Risikomanagement, Risiken aufgrund regulatorischer Änderungen sowie andere Risiken. In die Zukunft gerichtete Aussagen gelten deshalb nur an dem Tag, an dem sie gemacht werden. Die Commerzbank ist nicht verpflichtet, die in dieser Mitteilung enthaltenen, in die Zukunft gerichteten Aussagen auf den neuesten Stand zu bringen oder abzuändern, um Ereignisse oder Umstände zu reflektieren, die nach dem Datum dieser Mitteilung eintreten.

FotoQuelle Commerzbank AG

Kapitalmärkte auf der Suche nach dem Post-Corona-Gleichgewicht

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Die Aussichten für Anleger bleiben auch im Jahr 2022 gut. Jens Wilhelm, im Vorstand von Union Investment zuständig für Portfoliomanagement und Immobilien, sieht daher weiteres Kurspotenzial für Risikoanlagen wie etwa Aktien. „Das Jahr 2022 wird ein Jahr der Normalisierung – pandemisch, wirtschaftlich und geldpolitisch“, erwartet er. Gleichzeitig rechnet Wilhelm mit erhöhter Volatilität an den Kapitalmärkten auf dem Weg zu einem Post-Corona-Gleichgewicht und rät zu verstärkter Aktivität und sorgfältiger Titelauswahl.

Eine entscheidende Veränderung gegenüber den Vorjahren betrifft die Pandemielage, trotz des bevorstehenden harten Corona-Winters. „Langsam nähern wir uns dem Übergang von einer pandemischen in eine endemische Phase mit wirksamen Impfstoffen und Medikamenten“, meint Wilhelm und verweist auf zunehmende Impfquoten und wachsende Grundimmunisierung in den meisten Teilen der Welt. Für 2022 rechnet er daher nicht mehr mit großen Infektionswellen. „Das Infektionsgeschehen verliert für die Kapitalmärkte an Bedeutung“, fasst er zusammen.

Mit Blick auf die Konjunktur geht der Kapitalmarktstratege nach der kräftigen Erholung 2021 für das neue Jahr von einer Normalisierung aus. „Wir rechnen mit etwas niedrigerem, aber immer noch auskömmlichem Wachstum“, sagt Wilhelm. Nach den Prognosen der Volkswirte bei Union Investment dürfte das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2022 noch um solide 4,5 Prozent zulegen, nach 5,7 Prozent im laufenden Jahr. Für die USA rechnen die Experten im gleichen Zeitraum mit einem Rückgang von 5,5 auf 4,2 Prozent und für die Eurozone von 5,1 auf 4,5 Prozent. Auch in China erwartet Wilhelm eine Verlangsamung.

Die Regierung in Peking nimmt seiner Einschätzung nach unter der Maxime des ‚allgemeinen Wohlstands‘ bewusst Einbußen in Kauf, um Ziele wie weniger Ungleichheit oder eine Abkühlung des Immobilienmarktes zu erreichen. „Der neue Wirtschaftskurs der KP China kostet Wachstum, stellt aber kein systemisches Risiko für die Märkte dar“, folgert Wilhelm und rechnet mit einem Rückgang des BIP-Anstiegs von 8,0 Prozent (2021) auf 5,0 Prozent.

Deutsches BIP schnellt hoch

Einen Sonderfall stellt seiner Ansicht nach die deutsche Volkswirtschaft dar. „Aufgrund der großen Bedeutung der Industrie ist Deutschland von der aktuellen Lieferkettenproblematik besonders betroffen“, analysiert Wilhelm. Allerdings erwartet er für 2022 eine Auflösung der Lieferengpässe und rechnet in der Folge mit einer deutlichen Zunahme des Wachstums: „Das deutsche BIP dürfte 2022 um 4,3 Prozent hochschnellen.“

Damit verdeutlicht Deutschland exemplarisch den konjunkturellen Effekt der aktuellen Lieferengpässe. Kurzfristig wird das Wachstum zwar gemindert, da industrielle Produktion verschoben werden muss. „Diese Produktionsverschiebung wirkt aber wie eine Art ‘Wachstumsspeicher‘ für die Zeit, wenn die Verzögerungen aufgeholt werden können“, erläutert Wilhelm.

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Jens Wilhelm, Vorstand Portfoliomanagement und Immobilien

Beruhigung der Inflation auf höherem Niveau

Nicht zuletzt durch diese Entwicklung dürfte sich die derzeit hohe Inflation nächstes Jahr wieder etwas beruhigen. „Das Zeitalter der Disinflation geht zu Ende. Wir erwarten aber keine dauerhafte Hochinflationsphase“, fasst Wilhelm zusammen. In der ersten Jahreshälfte dürften die Energiepreise zunächst einer Entspannung noch entgegenstehen. Auslaufende Basiseffekte, abnehmende Angebotsengpässe und eine Verschiebung vom Güter- zum Dienstleistungskonsum werden aber nach und nach dazu führen, dass sich die derzeit noch sehr kräftigen Preissteigerungsraten in der zweiten Jahreshälfte wieder zu einem großen Teil zurückbilden. Im Anschluss rechnet Wilhelm mit einer Stabilisierung, allerdings auf einem höheren Niveau als vor der Krise. „Konkret rechnen wir für 2022 mit einer Inflationsrate von 3,7 Prozent in den USA und 2,4 Prozent im Euroraum“, prognostiziert er.

Geldpolitische Normalisierung hat begonnen

Viele kleinere Notenbanken in Europa und Asien fahren daher ihre geldpolitischen Hilfen bereits zurück. „Der globale geldpolitische Zyklus hat gedreht“, erläutert Wilhelm. Mit der US-Notenbank steht nun auch das erste Schwergewicht kurz davor, eine Normalisierung der Geldpolitik einzuläuten. „Bis zur Jahresmitte 2022 dürfte die Fed ihre Anleihekäufe auf null reduziert haben. Eine erste Zinserhöhung wird Ende des nächsten Jahres wahrscheinlich“, fasst er die Erwartung von Union Investment zusammen.

Deutlich zurückhaltender dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) agieren. „Wir rechnen 2022 mit einem Zurückfahren, aber keinem Ende der Anleiheankäufe. Auch nach dem Auslaufen ihres Notfallankaufprogramms PEPP wird die EZB weiter Papiere erwerben, vermutlich sogar bis Ende 2023“, meint Wilhelm. Insgesamt hat die Normalisierung der Geldpolitik seiner Ansicht nach also bereits eingesetzt und der geldpolitische Rückenwind für die Börsen nimmt im nächsten Jahr ab.

Aktien und Rohstoffe sind attraktiv

Das Kapitalmarktumfeld wird auf der Suche nach einem neuen Gleichgewicht in der Post-Corona-Welt damit zwar anspruchsvoller, bietet aber nach wie vor Chancen. „Im kommenden Jahr sollte das auskömmliche Wachstum die Sorgen um Inflation und eine restriktivere Geldpolitik in den Hintergrund rücken.

Damit bleiben die Aussichten für chancenreiche Anlagen gut“, fasst Wilhelm zusammen. Die besten Perspektiven weisen seiner Einschätzung nach weiter Aktien auf. Aufgrund der erreichten Bewertungen sieht er das Kurspotenzial zwar begrenzt. Aber: „Im Vergleich zu anderen Anlageklassen sind Aktien weiter attraktiv bewertet, zumal der Trend zu steigenden Unternehmensgewinnen intakt bleibt“, ergänzt er.

Im Jahr 2022 dürften die Konzerne ihre Profite nach Schätzungen von Union Investment weltweit um acht Prozent steigern. „Die Unternehmensgewinne sind ein solides Polster, auch für den Fall leicht sinkender Aktienbewertungen und ermöglichen in Verbindung mit Dividenden und Aktienrückkaufprogrammen einen attraktiven Gesamtertrag“, sagt Wilhelm.

Rohstoffe dürften seiner Einschätzung nach 2022 ebenfalls gut abschneiden. Allerdings zeichnet sich hier ein längerfristiger Favoritenwechsel ab. „Nicht alle Champions von gestern werden die Gewinner von morgen sein“, prognostiziert er. Verantwortlich dafür sind vor allem die weltweiten Dekarbonisierungspläne, wie sie zuletzt auch auf der Klimakonferenz COP 26 diskutiert wurden. „Was für die grüne Transformation der Wirtschaft gebraucht wird, wird weiter stark nachgefragt“, erwartet er. Hinzu kommt die erwartete Auflösung der Lieferkettenproblematik. Beides spricht für eine zweistellige Jahresperformance von Industriemetallen. Bei Energierohstoffen scheint hingegen die anziehende Nachfrage eingepreist.

Moderater Renditeanstieg bei Staatsanleihen

Auf der Rentenseite rechnet Wilhelm angesichts der Normalisierung der Geldpolitik und etwas höherer Inflation bei den ‚sicheren Häfen‘ mit leicht steigenden Renditen. „Zum Jahresende 2022 sind 2,0 Prozent bei zehnjährigen US-Treasuries und 0,2 Prozent bei laufzeitgleichen deutschen Bundesanleihen realistisch.“ Größere Anstiege hält er für unwahrscheinlich, da sich das Netto-Angebot an ausstehenden US-Staatsanleihen entweder kaum verändern oder wie im Euroraum sogar sinken sollte.

Im Endergebnis sieht er das für Investoren erwerbbare Anleihe-Angebot gedeckelt, was wiederum die Renditen stabilisieren dürfte. Für Unternehmensanleihen, lange Zeit eine beliebte Ausweichstrategie gegen den Anlagenotstand, sieht Wilhelm nur noch begrenztes Potenzial. „Weiter sinkende Spreads bei Unternehmensanleihen sind unwahrscheinlich, zumal in Europa der ’EZB-Put’ mit rückläufigen Anleiheankäufen schwächer wird“, sagt er. Trotz guter Fundamentaldaten zählt die Sub-Anlageklasse damit 2022 nicht mehr zu den Favoriten, auch wenn in einigen Bereichen wie Nachranganleihen oder CoCo-Bonds durchaus noch Chancen liegen.

Bei Immobilien stehen die Zeichen nach Einschätzung Wilhelms auf Normalisierung. „Die Investmentmärkte für Immobilien sind stabil und nun verbessert sich auch der Vermietungsmarkt“, konkretisiert er. Das gilt gerade für Nutzungsarten, die aufgrund der Pandemie mit besonders schwierigen Bedingungen konfrontiert waren, wie beispielsweise das Hotelsegment. „Je normaler im nächsten Jahr das wirtschaftliche Leben wird, umso schneller verarbeiten die Immobilienmärkte die vergangenen Belastungen“, sagt Wilhelm. Auch im weiter von niedrigen Zinsen gekennzeichneten Post-Corona-Gleichgewicht wird die Anlageklasse demnach eine wichtige Rolle für Anleger spielen.

Grüne Transformation eröffnet neue Investmentchancen

Nach zwei Ausnahmejahren markiert 2022 den Übergang zu mehr Normalität an den Kapitalmärkten. Für Anleger sollte diese Entwicklung aber kein Zeichen dafür sein, sich entspannt zurückzulehnen. Im Gegenteil: „Der starke Rückenwind an den Kapitalmärkten lässt nach. Zudem nehmen die Performanceunterschiede zwischen den einzelnen Anlageklassen ab“, warnt Wilhelm. Gleichzeitig sieht er neue Investmentchancen durch strukturelle Veränderungen, nicht zuletzt im Zuge der ’grünen Transformation’ der Wirtschaft. „Die Berücksichtigung nachhaltiger Investitionskriterien wird angesichts dieses gewaltigen Umbaus – Stichwort Dekarbonisierung – immer wichtiger“, erläutert er.

„Es wird insgesamt mehr um erfolgreiche Einzeltitel- und Sektorselektion sowie taktische Aktivität gehen, um im Börsenjahr 2022 den notwendigen Erfolg zu erzielen.“ Die Chancen dafür stehen auch auf dem Weg zum Post-Corona-Gleichgewicht vor allem aufgrund des weiterhin positiven Wachstumsausblicks jedenfalls nicht schlecht.

FotoQuelle: Union investment

Scope Awards 2022: LHI ist bester Assetmanager in der Kategorie AIIE

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Die LHI Gruppe erhielt die Auszeichnung bester Assetmanager Alternative Investments Infrastructure Equity.

Die Begründung der Jury:

„Seit fast zwei Jahrzenten legt der Gewinner des Scope Awards bei seinen Infrastrukturinvestments einen klaren Fokus auf erneuerbare Energien. Mit dieser Konzentration konnte der Asset Manager das aktive Investmentvermögen in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppeln und darüber hinaus überplanmäßige Ausschüttungen für seine Anleger erzielen. Als wesentlichen Erfolgsfaktor hob die Award-Jury das hervorragende Asset Sourcing hervor.“ 

Damit erhielt die LHI zum zweiten Mal in Folge eine Auszeichnung als bester Assetmanager. 2021 ging der Award „Bester Assetmanager Transportation“ an die LHI Gruppe. Im Bereich Transportation war die LHI Gruppe 2022 erneut nominiert und damit unter den besten Fünf.

 „Es freut uns ganz besonders, dass wir bereits das zweite Mal in Folge als bester Asset Manager ausgezeichnet wurden. Das ist über die Assetklassen hinweg eine schöne Bestätigung für die hohe Qualität unseres Assetmanagements und den guten, langjährigen Track-Record unserer Investmentprodukte“ so Markus Niedermeier, Geschäftsführer der LHI Gruppe.

LHI gewinnt scope award

Am 18. November 2021 wurden die Scope Awards 2022 verliehen.

TextQuelle: LHI Leasing GmbH

ING kooperiert mit Amazon

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ING LEO AUSSEN Gebäude

ING kooperiert mit Amazon und bietet Cashback für Einkäufe über die ING Shoppingplattform „DealWise“

Die ING kooperiert über ihren Cashback-Service „DealWise” mit Amazon. Die Kundinnen und Kunden der rund 2,9 Millionen Girokonten der ING können ab sofort bei berechtigten Amazon-Bestellungen profitieren: Bis zum 31. Dezember 2021 von 5 Prozent Cashback zum Beispiel auf Elektronik und Computer, Amazon-Geräte, Spielzeug und Bekleidung. Bei den monatlich wechselnden Angeboten richtet sich die Cashback-Höhe nach verschiedenen Produktkategorien und ist transparent während des Kaufvorgangs ersichtlich.

Das Angebot schließt auch den Amazon Marketplace ein und gilt für Amazon Neu- und Bestandskunden. Ausgeschlossen sind zum Beispiel Bücher und Gutscheine. Um die Rückerstattung zu erhalten, wählen Kundinnen und Kunden der ING im Internet-Banking oder in der Banking-App den Punkt „Cashback-Service“ und gehen dann über „DealWise“ zu Amazon. 


Bei „DealWise” haben sie die Auswahl aus über 1.000 Online-Shops, zu denen ab sofort auch Amazon gehört. Der eingesparte Cashback-Betrag wird nach Ablauf der Rückgabefrist automatisch auf dem jeweiligen ING-Girokonto gutgeschrieben. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, unseren Kundinnen und Kunden attraktive Services und Features zu bieten“, sagt Laura Wirtz, Lead Daily Banking & Payments bei der ING Deutschland. „Durch stets neue Kooperationen sparen unsere Kundinnen und Kunden bares Geld beim Online-Einkauf via ‚DealWise‘ und profitieren von Services über das klassische Bankgeschäft hinaus.“


Mehr als 250.000 registrierte Nutzerinnen und Nutzer 


Die Vorteile von bis zu 15 Prozent Cashback beim Online-Einkauf nutzen bisher vor allem Menschen zwischen 24 und 40 Jahren. Bestellungen über „DealWise“ sind indes keine Ausnahmekäufe: Zirka ein Drittel der „DealWise”-Kundinnen und -Kunden haben die Vorteile bereits mehrfach genutzt. Unter ihnen befinden sich viele, die das ING-Girokonto als Gehaltskonto aktiv nutzen. Beliebt sind bisher die Cashback-Angebote von Rewe, Lidl, OTTO, AliExpress und ABOUT YOU. Besonders attraktiv finden viele Kundinnen und Kunden, dass über „DealWise” Cashbacks zusätzlich zu den Rabattaktionen vieler Shops gutgeschrieben werden. Gerade jetzt am 26. November stattfindenden „Black Friday” können viele Schnäppchen-Sucher mit „DealWise“ daher nochmal extra sparen.

Foto/Quellen: ING Pressebild

ETF haben mich von Anfang an überzeugt

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Growney CEO Klein

Im Gespräch mit Gerald Klein, Gründer und CEO von growney.

Stellen Sie sich doch bitte kurz unseren Lesern vor! 

Geboren bin ich in Hamburg, aber nach Jahrzehnten in Berlin fühle ich mich schon fast wie ein Berliner. Im Alter von 51 Jahren habe ich 2014 das Fintech growney gegründet – hauptsächlich, um im Bereich Geldanlage und Vermögensverwaltung ein neues Zeitalter anzustoßen, das sich durch einfachen digitalen Zugang und Transparenz auszeichnet. Davor habe ich 25 Jahre Erfahrung im Kapitalmarktgeschäft gesammelt. Bei der Landesbank Berlin war ich u.a. für die Produktentwicklung, den Wertpapierhandel und das Asset Management Research verantwortlich.

Warum haben Sie sich entschieden growney zu gründen?

Immer wieder haben Freunde mich gefragt, wie sie persönlich Geld anlegen können – am besten zu geringen Kosten und mit individuell passenden Risikoklassen. Mein Ehrgeiz war, genau dafür eine Antwort zu finden: Einfach, digital, günstig, transparent – so wie growney. 

Welche Vision steckt hinter growney?

Ganz klar: Die Demokratisierung von Geldanlage und Vermögensverwaltung. Die Problematik der drohenden Rentenlücke im Alter betrifft ja nahezu Jeden in Deutschland. Dazu brauchen wir ganz einfache Antworten und flexible Konzepte.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie diese finanziert?

In den ersten 12 Monaten galt es, unsere digitale Plattform zu entwickeln und zu starten. Sehr aufwändig war außerdem die Lizenzierung als Vermögensverwalter – dafür müssen detailliert die Qualifikation nachgewiesen und nachhaltige Geschäftspläne vorgelegt werden. growney ist anfangs von Privatpersonen finanziert worden, konnte durch sein stetes Wachstum verschiedene Investoren überzeugen. Zuletzt konnten wir ein innovatives Finanzhaus für den Einstieg bei growney begeistern: Die börsennotierte Lloyd Fonds AG beteiligt sich mit 17,75 Prozent, sofern die Aufsichtsbehörden dem zustimmen.

Wie sind Sie selbst das Erste Mal mit ETF in Verbindung gekommen?

ETF haben mich von Anfang an überzeugt. Ganz im Gegensatz zu aktiven Fonds, die zwar immer versprechen, den Markt zu schlagen, dieses Versprechen aber auf Dauer eigentlich nie einhalten können. Deswegen finde ich den Ansatz absolut charmant, mit einer passiven Strategie die Marktentwicklung abzubilden – und so mit ganz einfachen Mitteln und extrem kostengünstig auf Dauer besser abzuschneiden als jeder aktive Fondsmanager. 

Wer ist die Zielgruppe von growney? Wo liegen die Vorteile? 

Zu unserer Zielgruppe gehört jeder, der Geld für seine persönlichen Ziele zurücklegen will – zum Beispiel für die Altersvorsorge, Vermögensbildung, Sparen für die eigenen Kinder, die Anzahlung für eine Immobilie, ein neues Auto, den nächsten Urlaub mit der ganzen Familie oder auch einfach nur so. Unser Angebot steht dabei bewusst Azubis und Millionären gleichermaßen zur Verfügung, wir setzen auf eine Demokratisierung der Vermögensverwaltung. Genau das zeigt sich auch bei unseren Kunden: Wir erreichen Jung und Alt zugleich (18 bis 95 Jahre), das Depotvolumen reicht von zweistellig bis siebenstellig. Auch Firmen, Vereine und Stiftungen nutzen unsere Möglichkeiten der digitalen Geldanlage.

Wo sehen Sie growney in den nächsten 12 Monaten? 

growney hat in den letzten Monaten ein gigantisches Wachstum erreicht, allein 2021 konnten wir die Assets mehr als verdreifachen. Das ist eine tolle Leistung. Ziel wird nun sein, unsere Markposition deutlich auszubauen – auch mit spannenden neuen Produkten und Vertriebskanälen. Unser Ziel bleibt die einfache, bequeme und kostengünstige Vermögensverwaltung für alle – da sehen wir noch ein Riesenpotenzial.

Welche Vorteile haben ETF?

ETF bieten eine extrem kostengünstige Möglichkeit, an der Gesamtentwicklung der Kapitalmärkte teilzuhaben. Gerade langfristig schlagen solche passiven Strategien, die weltweit Aktien- und Anleiheindizes abbilden, jeden aktiven Fondsmanager. Dazu kommt, dass für ETF deutlich geringere Verwaltungskosten anfallen als bei aktiven Investmentfonds. Je geringer der Kostenanteil, umso höher ist das Anlegerkapital, das eine Rendite erzielen kann. Genau das ist unser Ansatz bei growney. 

Welche 3 Tipps würden Sie ETF-Neulingen mit auf den Weg geben?

3 Worte dazu: Einfach. Erfolgreich. Anlegen. 
Wir übernehmen für unsere Kunden komplett alles rund um das Thema ETF-Geldanlage. Das heißt wir stellen ein passendes Portfolio zusammen, achten bei der ETF-Auswahl auf zentrale Kriterien wie Qualität, Fondsvolumen, Sicherheit und geringe Verwaltungskosten, überprüfen ständig ob es bessere ETF gibt und gleichen Kursbewegungen automatisch durch ein jährliches Rebalancing aus. Darauf können unsere Kunden sich voll und ganz verlassen. 

Welche Bücher empfehlen Sie zum Thema ETF?

Der Anspruch von growney ist, dass niemand ein Buch zu dem Thema lesen muss. Wir kümmern uns als Experten um das Thema Geldanlage, dadurch gewinnen unsere Kunden zusätzliche Freizeit, die sie anderweitig und ggf. spannender verbringen können.

Wir bedanken uns bei Gerald Klein für das Interview.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


TOP PERFORMER: growney

Kontakt:

growney GmbH
Voltastr. 5, Geb. 10
D-13355 Berlin

https://growney.de/
service@growney.de

Ansprechpartner: Michael Hauptmann, Leiter Serviceteam

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Handelszeiten verlängern – Kommentar

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Handelszeiten Kommentar Michael Hall Aktien Inflation
Spectrum - Portrait

Kommentar von Michael Hall zu Handelszeiten

„Die jüngste Ankündigung der spanischen und der deutschen Börse, die Handelszeiten zu verlängern, ist eine erfreuliche Entwicklung, welche die wachsende Bedeutung der Privatanleger, insbesondere in Europa, widerspiegelt.

Seit Spectrum Markets vor zwei Jahren in Frankfurt an den Start gegangen ist und seitdem den Handel rund um die Uhr an fünf Tagen in der Woche anbietet, haben wir wiederholt festgestellt, dass mehr als ein Drittel der Trades außerhalb der traditionellen europäischen Handelszeiten (d.h. zwischen 17:30 und 9:00 Uhr MEZ) getätigt werden. Es ist offensichtlich, dass europäische Privatanleger zu den von ihnen gewünschten Zeiten handeln wollen, um schnell auf aktuelle Ereignisse in der ganzen Welt reagieren zu können.

Dass einige traditionelle Börsen beginnen, dieses Bedürfnis zu verstehen, unterstreicht, wie die steigende Zahl und der wachsende Kenntnisstand der Privatanleger in Europa die Finanzlandschaft umzugestalten beginnen. Diese Anleger haben hohe Erwartungen an den Börsenhandel und an die Anbieter. Handelsplätze, die in der Lage sind, diese veränderte Nachfrage durch echte und dauerhafte Innovationen zu befriedigen, werden in den kommenden Jahren erfolgreich sein und zu den Gewinnern zählen.

Spectrum Markets wurde mit der Vision ins Leben gerufen, den europäischen Privatanlegern über ihre Broker bessere Möglichkeiten für ihren Wertpapierhandel zu bieten. Wir freuen uns, dass einige andere Börsen unserem Beispiel folgen, da dies den europäischen Privatanlegern auf der ganzen Linie nur zugutekommen kann.“


Aussagen des Kommentators geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Magdalena Polan: Türkische Lira

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Magdalena Polan Portrait

Ein Kommentar von Magdalena Polan, Lead Economist – EM Economies Central Europe and the Middle East, PGIM Fixed Income


Risiko für Türkische Lira steigt, da die Behörden eine orthodoxe Geldpolitik meiden 

„Wir haben diese Zyklen von Hochkonjunktur und Rezession in der Türkei in der Vergangenheit bereits erlebt. Mit jeder Trendwende im Zyklus werden die Maßnahmen zur Stabilisierung der türkischen Währung schwieriger.

Dieses Mal ist es sogar noch problematischer, sie zu stabilisieren, da sie durch die US-Notenbank und die Anpassung der globalen Zinserwartungen weiter geschwächt wird. Jetzt haben die Behörden mit der Fed und einem etwas schwächeren chinesischen Wachstum zu kämpfen.

Es ist schwer zu prognostizieren, wie die türkischen Politiker aus dieser Situation herauskommen können, da sie nicht gewillt sind, eine strengere Geldpolitik zu betreiben. Letztendlich wird man sich gezwungen sehen, Maßnahmen zu ergreifen. Dies wird entweder eine Straffung der Zinssätze und eine glaubwürdigere Politik sein, oder aber nicht-orthodoxe Maßnahmen, wie sie in der Vergangenheit angewandt wurden – wobei das Risiko eines solchen Vorgehens zunimmt.“

-English Version:

Commentary by  Magdalena Polan, Lead Economist – EM Economies Central Europe and the Middle East, PGIM Fixed Income

Lira risk increasing as authorities shun orthodox policies

“We have seen this boom-and-bust cycle in Turkey before, and with each turn of the cycle, the measures needed to stabilise Turkey’s currency become more difficult.

“This time, it is even more difficult to stabilise, because it is amplified by the Fed and the repricing of global rate expectations. It is even more challenging than in 2020, at a time of comparatively easy money. Now, the authorities are going against the Fed and against a slightly weaker Chinese growth picture.

“It is hard to see how Turkish policymakers will come out of this given an unwillingness to engage in more orthodox policies. In the end, measures will have to be taken. This will either be rate tightening and more credible policies, or non-orthodox measures like what was employed in the past – the risk of which is increasing.”

Aussagen des Kommentator geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

FotoQuelle: PGIM Fixed Income

Österreich-Lockdown belastet Anleiherenditen weltweit

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Österreich-Lockdown belastet Anleiherenditen weltweit

„Ein deutliches Zeichen für die Befürchtungen im Zusammenhang mit den erneuten Lockdown-Maßnahmen in Europa (z.B. in Österreich) war die deutliche Abflachung der Bundesrendite: Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen fiel um 8 Basispunkte auf -0,34 % und führte den allgemeinen Rückgang der Renditen in den Industrieländern (mit Ausnahme Australiens) in der vergangenen Woche an. Während der gesamten Pandemie scheinen die virusbedingten Zustände in Europa denjenigen in den USA um etwa drei Wochen voraus zu sein.

Die US-Hochzinsanleihen gerieten durch die Inflationsdaten der letzten Woche, die Auswirkungen der Fed-Maßnahmen und den Anstieg der europäischen Coronafälle unter Druck. Gemessen an den Bonitätsklassen schnitten BBs (-0,30%) besser ab als Bs (-0,33%) und CCCs (-0,82%). Nach Branchen betrachtet schnitten Medien (-1,0%), Chemie (-0,8%), Luftverkehr (-0,7%) und Energie (-0,5%) schlechter ab.

Bei den europäischen Hochzinsanleihen gerieten Titel aus dem Reisebereich Ende der Woche nach der Verhängung des österreichischen Lockdowns unter Druck. Die Emissionstätigkeit verlangsamte sich erwartungsgemäß und betrug in der letzten Woche weniger als 2 Mrd. €. Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Anleihe- und Darlehensemissionen bis zum Jahresende gering bleiben werden, was die technischen Daten stützen dürfte. Mit Blick auf das nächste Jahr gehen wir weiterhin davon aus, dass die Ausfälle bei Anleihen und Krediten im Jahr 2022 unter 1,0 % liegen werden.“

ENGLISH VERSION: 

Austria‘s lockdown weighs on bond yields worldwide

„One clear sign about the trepidation pertaining to renewed lockdown restrictions in Europe (i.e., in Austria) emerged in the significant flattening in the bund curve as the 10-year bund yield dropped 8 bps to -0.34% and led last week’s general decline in developed market yields (except for Australia). Throughout the pandemic, virus-related conditions in Europe have appeared to be about three weeks ahead of those in the U.S.

U.S. high yield encountered headwinds from last week’s inflation data, the implications for Fed action, and the uptick in European COVID cases. By quality, BBs (-0.30%) outperformed, followed by Bs (-0.33%) and CCCs (-0.82%). By industry, media (-1.0%), chemicals (-0.8%), air transportation (-0.7%), and energy (-0.5%) lagged.

In European high yield, travel-related names came under pressure late in the week following the imposition of Austria’s lockdown. Issuance slowed as expected, with less than €2B pricing last week. We continue to expect bond and loan issuance to remain light through year end, which should help underpin technicals. Looking forward to next year, we continue to expect bond and loan defaults to remain below 1.0% in 2022.“

Aussagen des Kommentator geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Quelle: PGIM Fixed Income

Wie die Webmarketiere ihre Finanzen bändigen konnten

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webmarketiere

Seit kurzem gewinnt die Oldenburger Webagentur Webmarketiere einen besseren Überblick über ihren ein- und ausgehenden Cashflow. Das Unternehmen arbeitet mit dem Fintech Agicap zusammen, das mithilfe von KI die Liquidität der Agentur transparent macht. Dies ermöglicht der Agenturführung bessere strategische Entscheidungen zu treffen.

Manuel von Heugel, Gründer und Geschäftsführer der Webmarketiere GmbH, sah sich zuvor mit zahlreichen Arten unterschiedlicher Geldströme konfrontiert, die es zu überwachen galt.

Herausforderung 1: Unterschiedliche Einnahmensarten

Die Webmarketiere GmbH bietet Kunden:innen aus ganz Deutschland die Gestaltung und Programmierung von suchmaschinenoptimierten Webseiten und deren Vermarktung durch Suchmaschinenmarketing an. In diesem Zusammenhang kümmert sich die Webagentur auch um das Hosting und die fortlaufende Pflege und Wartung der Webseite.

Häufig sind es einmalige Projekte, die eine Laufzeit von mehreren Monaten haben und je nach Umfang unterschiedlich bepreist werden. Zudem gibt es Dienstleistungen (z. B. Hosting) mit längerer bzw. unbestimmter Laufzeit, bei der die Kundenzahlungen monatlich gleich sind.

Wunsch der Webmarketiere GmbH war es demnach, sämtliche dieser Einkommensströme möglichst automatisiert abzubilden, um abschätzen zu können, wie sich die Einnahmen des Unternehmens in den kommenden Monaten entwickeln würden.

Herausforderung 2: Schwankende Einnahmen und Prognosen

Laut von Heugel sind die Sommerferien in seiner Branche Wochen, in denen die Nachfrage und somit die Einnahmen des Unternehmens zurückgehen. Er benötigte also ein Tool, dass ihm anzeigt, wie die Liquidität seines Unternehmens in der umsatzschwachen Zeit aussieht.

Darüber hinaus wollte er wissen, welche Monate tendenziell umsatzstark und welche umsatzschwach sind. Denn das würde ihm die Planung für zukünftige Investitionen erleichtern.

Herausforderung 3: Der ewige Kampf mit den Excel-Tabellen

Lange Zeit hatte von Heugel Kontostände und Datenreihen in Excel-Tabellen übertragen, um den Verlauf der Unternehmensliquidität grafisch darzustellen. Das hatte ihn jedes Mal Zeit gekostet, wodurch der Liquiditätsverlauf nur selten aktuell war und Prognosen damit nur bedingt möglich waren.

Herausforderung 4: Verknüpfung mit einer Buchhaltungs-Software

Für seine Buchhaltung nutzt der Geschäftsführer der Webmarketiere GmbH das Tool Easybill. In Verwendung mit anderen Cashflow-Tools trat dabei aber immer ein Nachteil zutage: Die Rechnungen konnten aus Easybill nicht in das Cashflow-Tool übernommen werden, sondern mussten manuell sowohl in das Tool, als auch in separate Excel-Tabellen zur Visualisierung eingetragen werden, was einen erheblichen Zeitaufwand darstellte.

Herausforderung 5: Feine Kategorisierung der ein- und ausgehenden Geldströme

Manuel von Heugel erwartete von einem Cashflow-Tool, dass es seine Kosten und Einnahmen aufschlüsseln kann. Eine Kategorie mit „Personalkosten“ oder „Software-Lizenzen“ reichte nicht aus. Er wollte sich genau ansehen, wie die einzelnen Kostenpunkte zu den Gesamtkosten in der jeweiligen Kategorie beitragen.

Strategische Entscheidungen leichter gemacht

Nachdem er Agicap mit Unterstützung des Kundensupports eingerichtet hatte, sah er schon nach kurzer Zeit Ansatzpunkte, wie er die Liquidität seines Unternehmens verbessern konnte.

Durch die Kategorisierungsfunktion lässt er sich all seine Kostenpunkte detailliert anzeigen und in die Zukunft projizieren. Durch die Möglichkeit, verschiedene Liquiditätsszenarien in Agicap zu erstellen, sah er, dass sein Unternehmen langfristig eine bessere Liquidität haben würde, wenn er anstatt PCs und Laptops zu leasen, diese zu einem günstigen Zeitpunkt kaufen würde . Weitere Details zu der Geschichte finden Sie hier und ein Video hier

Bildquelle Agicap

Quelle Siccma Media GmbH

„Was passiert jetzt mit der Geldpolitik?“

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Fed-Chef Powell bleibt im Amt.

Am Montag gab US-Präsident Joe Biden bekannt, dass er Fed-Chef Jerome Powell für eine weitere Amtszeit berufen hat. Natürlich wird jetzt darüber spekuliert, was die jüngsten Nachrichten für die US-Geldpolitik bedeuten. Positiv ist zunächst, dass die Nachricht der Fed die Unsicherheit bezüglich der personellen Zusammensetzung der Fed verringert. Die noch offenen Sitze im Fed-Komitee sollen laut Joe Biden ebenfalls in Kürze besetzt werden. Hauptsächlich bedeutet die Wiederernennung Powells jedoch, dass der Status quo fortgeschrieben wird. Die Fed unter Powell war größtenteils eine Fortsetzung der Fed unter Vorgängerin Janet Yellen, die wiederum die Politik ihres Vorgängers Ben Bernanke fortführte. Alle drei arbeiteten mit denselben Mitteln zur quantitativen Lockerung und ließen das traditionelle Instrumentarium der Fed weitgehend unangetastet.

Alte Besetzung, neuer Kurs?

Einige Marktteilnehmer argumentieren, dass die Wiederernennung Powells mit Veränderungen einhergehen wird. So sind viele der Meinung, dass Powell sich mit Zinserhöhungen zurückhielt, um die Wahrscheinlichkeit einer Wiederernennung zu erhöhen. Jetzt, da sein Job gesichert ist, wäre der Weg frei für eine Straffung der Geldpolitik. Diese Prognosen beruhen größtenteils auf der Annahme, dass Powell von Natur aus höheren Zinsen zugeneigt ist, aber das ist ein Ruf, den er sich vor seiner Zeit als Fed-Chef gemacht hat. Sprichwörtlich nahm der Fed-Chef allerdings zu Beginn seiner Amtszeit eine „kleine Pille“ ein und vergisst dadurch alles, was er vorher wusste oder sagte. Zugeschrieben wird dieses Zitat dem früheren Fed-Chef William McChesney Martin, und viele seiner Nachfolger haben sich zuverlässig an diese Redensart gehalten.

Wie immer ist es empfehlenswert, sich als Anleger auf das zu konzentrieren, was die Fed-Offiziellen tun, nicht was sie sagen. In diesem Sinne hat Powell bereits einen langsamen Abbau (Tapering) des QE-Programms eingeleitet. Was bedeutet das für eine Zinserhöhung? Wer weiß! Beim letzten Mal hat die Fed unter Janet Yellen ihre erste Zinserhöhung mehr als ein Jahr nach dem Ende des QE-Programms vorgenommen. Vielleicht wartet Powell in ähnlicher Weise ab, vielleicht auch nicht. Aber wenn die Vergangenheit ein Anhaltspunkt ist, wird er wahrscheinlich jeden Schritt weit im Voraus ankündigen, wie er es bei der Reduzierung des QE-Programms bereits getan hat.

Keine Prognose möglich

Jerome Powell ist natürlich kein geldpolitischer Diktator. Die Fed stimmt in einem Ausschuss ab, der in den kommenden Monaten noch personellen Wechseln unterliegen wird. Jeder Fed-Mitarbeiter bringt seine eigenen Standpunkte, Prognosen und Interpretationen in die Runde mit ein. Jeder Marktbeobachter, der eine feste Prognose für die zukünftige Fed-Politik abgibt, prognostiziert also im Grunde, wie ein zum Teil noch unbekannter Personenkreis mit zukünftigen Informationen umgehen wird. Aus unserer Sicht ist dies ein relativ sinnloses Unterfangen.

Fazit

Die erneute Ernennung von Jerome Powell nimmt den Märkte etwas an Unsicherheit. Darüber hinaus sind positive oder negative Auswirkungen zum aktuellen Zeitpunkt nicht seriös abzuschätzen. Die gute Nachricht für Anleger ist, dass es für den Anlageerfolg nicht entscheidend ist, ob die Vorhersage zur Fed-Geldpolitik zutrifft oder nicht. Geldpolitische Änderungen wirken sich in der Regel erst mit einiger Verzögerung auf die Wirtschaft aus, oder umgekehrt:  Die Entscheidungen der Fed geben den Märkten nicht die Richtung vor!

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Quelle: Grüner Fisher Investments