Dienstag, Oktober 8, 2024
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Einigung im Tarifkonflikt bei der Postbank

Frankfurt, 23. Mrz (Reuters) – Der Tarifkonflikt bei der Postbank ist beendet: Der Mutterkonzern Deutsche Bank und die Gewerkschaft Verdi einigten sich in der dritten Verhandlungsrunde. Danach sollen die Gehälter der 15.000 Postbank-Beschäftigten in zwei Stufen um insgesamt 5,2 Prozent steigen, wie Verdi und die Deutsche Bank am Mittwoch mitteilten. Dazu kommen zwei Einmalzahlungen. Der bisher bis Ende Juni 2023 befristete Kündigungsschutz wurde bis Ende Januar 2024 verlängert. Die Einigung bei der Postbank könnte eine Signalwirkung haben für die Tarifkonflikte bei den öffentlichen und den privaten Banken. 

Es seien harte Verhandlungen in einem schwierigen Umfeld gewesen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. Er zeigte sich mit dem Abschluss zufrieden: „Das ist ein gutes Ergebnis für die Beschäftigten in extrem unsicheren Zeiten.“ Auch die Deutsche Bank äußerte sich positiv.

„Wir sind froh, dass wir für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein faires Ergebnis erzielen konnten“, sagte ihr Verhandlungsführer Philipp Gossow, Leiter Vertrieb der Privatkundenbank Deutschland. Michael Ilgner, Personalchef der Deutschen Bank ergänzte: „Die Verhandlungen waren durch das weiterhin belastende Nullzinsumfeld, eine steigende Inflation sowie der dramatischen geopolitischen Krise in Europa insgesamt von großer Unsicherheit geprägt.“ Die Tarifverhandlungen waren im Januar gestartet.

ERHÖHUNG IN ZWEI STUFEN

Die Einigung sieht vor, dass die Postbank-Beschäftigten ab dem 1. Juni 2022 eine Gehaltserhöhung von 3,1 Prozent erhalten. In einem zweiten Schritt sollen sie ab dem 1. Februar 2023 noch einmal 2,1 Prozent mehr bekommen, mindestens aber 100 Euro. Dazu kommt im Mai dieses Jahres und im Januar 2023 eine Einmalzahlung von jeweils 750 Euro.

Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 25 Monaten bis Ende Januar 2024. „Durch die beiden Einmalzahlungen und den Mindestbetrag in Höhe von 100 Euro haben wir besonders für Beschäftigte in den unteren Gehaltsgruppen viel erreicht“, sagte Verdi-Vertreter Duscheck. Der Gewerkschaft zufolge wurde außerdem mobiles Arbeiten im Umfang von bis zu 60 Prozent ermöglicht. Verdi war mit einer Forderung von sechs Prozent mehr Gehalt in die Tarif-Verhandlungen gezogen.

Die Einigung bei der Postbank könnte auch Bewegung in die die noch ungelösten Tarifkonflikte bei den öffentlichen sowie bei den privaten Banken bringen. Bei den öffentlichen Banken hatten die Verhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten auch in der fünften Runde im Januar noch kein Ergebnis gebracht.

Bei den Lohnvorstellungen lägen Verdi und der Bundesverband öffentlicher Banken (VÖB), zu dem unter anderem die Landesbanken, Landesbausparkassen sowie die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka gehören, weiter auseinander. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 31. März geplant.

Die Gespräche für die rund 140.000 Beschäftigten der privaten Banken sind festgefahren. Verdi und der Arbeitgeberverband AGV hatten sich nach der jüngsten Verhandlungsrunde im Januar mangelnde Kompromissbereitschaft vorgeworfen. Verdi hatte zuletzt den Druck auf die Arbeitgeber mit Warnstreiks bei der CommerzbankCBKG.DE erhöht.

Einigung im Tarifkonflikt bei der Postbank

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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