Ein Kommentar von Magdalena Polan, Lead Economist – EM Economies Central Europe and the Middle East, PGIM Fixed Income
Risiko für Türkische Lira steigt, da die Behörden eine orthodoxe Geldpolitik meiden
„Wir haben diese Zyklen von Hochkonjunktur und Rezession in der Türkei in der Vergangenheit bereits erlebt. Mit jeder Trendwende im Zyklus werden die Maßnahmen zur Stabilisierung der türkischen Währung schwieriger.
Dieses Mal ist es sogar noch problematischer, sie zu stabilisieren, da sie durch die US-Notenbank und die Anpassung der globalen Zinserwartungen weiter geschwächt wird. Jetzt haben die Behörden mit der Fed und einem etwas schwächeren chinesischen Wachstum zu kämpfen.
Es ist schwer zu prognostizieren, wie die türkischen Politiker aus dieser Situation herauskommen können, da sie nicht gewillt sind, eine strengere Geldpolitik zu betreiben. Letztendlich wird man sich gezwungen sehen, Maßnahmen zu ergreifen. Dies wird entweder eine Straffung der Zinssätze und eine glaubwürdigere Politik sein, oder aber nicht-orthodoxe Maßnahmen, wie sie in der Vergangenheit angewandt wurden – wobei das Risiko eines solchen Vorgehens zunimmt.“
-English Version:
Commentary by Magdalena Polan, Lead Economist – EM Economies Central Europe and the Middle East, PGIM Fixed Income
Lira risk increasing as authorities shun orthodox policies
“We have seen this boom-and-bust cycle in Turkey before, and with each turn of the cycle, the measures needed to stabilise Turkey’s currency become more difficult.
“This time, it is even more difficult to stabilise, because it is amplified by the Fed and the repricing of global rate expectations. It is even more challenging than in 2020, at a time of comparatively easy money. Now, the authorities are going against the Fed and against a slightly weaker Chinese growth picture.
“It is hard to see how Turkish policymakers will come out of this given an unwillingness to engage in more orthodox policies. In the end, measures will have to be taken. This will either be rate tightening and more credible policies, or non-orthodox measures like what was employed in the past – the risk of which is increasing.”
Aussagen des Kommentator geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.
„Ein deutliches Zeichen für die Befürchtungen im Zusammenhang mit den erneuten Lockdown-Maßnahmen in Europa (z.B. in Österreich) war die deutliche Abflachung der Bundesrendite: Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen fiel um 8 Basispunkte auf -0,34 % und führte den allgemeinen Rückgang der Renditen in den Industrieländern (mit Ausnahme Australiens) in der vergangenen Woche an. Während der gesamten Pandemie scheinen die virusbedingten Zustände in Europa denjenigen in den USA um etwa drei Wochen voraus zu sein.
Die US-Hochzinsanleihen gerieten durch die Inflationsdaten der letzten Woche, die Auswirkungen der Fed-Maßnahmen und den Anstieg der europäischen Coronafälle unter Druck. Gemessen an den Bonitätsklassen schnitten BBs (-0,30%) besser ab als Bs (-0,33%) und CCCs (-0,82%). Nach Branchen betrachtet schnitten Medien (-1,0%), Chemie (-0,8%), Luftverkehr (-0,7%) und Energie (-0,5%) schlechter ab.
Bei den europäischen Hochzinsanleihen gerieten Titel aus dem Reisebereich Ende der Woche nach der Verhängung des österreichischen Lockdowns unter Druck. Die Emissionstätigkeit verlangsamte sich erwartungsgemäß und betrug in der letzten Woche weniger als 2 Mrd. €. Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Anleihe- und Darlehensemissionen bis zum Jahresende gering bleiben werden, was die technischen Daten stützen dürfte. Mit Blick auf das nächste Jahr gehen wir weiterhin davon aus, dass die Ausfälle bei Anleihen und Krediten im Jahr 2022 unter 1,0 % liegen werden.“
ENGLISH VERSION:
Austria‘s lockdown weighs on bond yields worldwide
„One clear sign about the trepidation pertaining to renewed lockdown restrictions in Europe (i.e., in Austria) emerged in the significant flattening in the bund curve as the 10-year bund yield dropped 8 bps to -0.34% and led last week’s general decline in developed market yields (except for Australia). Throughout the pandemic, virus-related conditions in Europe have appeared to be about three weeks ahead of those in the U.S.
U.S. high yield encountered headwinds from last week’s inflation data, the implications for Fed action, and the uptick in European COVID cases. By quality, BBs (-0.30%) outperformed, followed by Bs (-0.33%) and CCCs (-0.82%). By industry, media (-1.0%), chemicals (-0.8%), air transportation (-0.7%), and energy (-0.5%) lagged.
In European high yield, travel-related names came under pressure late in the week following the imposition of Austria’s lockdown. Issuance slowed as expected, with less than €2B pricing last week. We continue to expect bond and loan issuance to remain light through year end, which should help underpin technicals. Looking forward to next year, we continue to expect bond and loan defaults to remain below 1.0% in 2022.“
Aussagen des Kommentator geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.
Seit kurzem gewinnt die Oldenburger Webagentur Webmarketiere einen besseren Überblick über ihren ein- und ausgehenden Cashflow. Das Unternehmen arbeitet mit dem Fintech Agicap zusammen, das mithilfe von KI die Liquidität der Agentur transparent macht. Dies ermöglicht der Agenturführung bessere strategische Entscheidungen zu treffen.
Manuel von Heugel, Gründer und Geschäftsführer der Webmarketiere GmbH, sah sich zuvor mit zahlreichen Arten unterschiedlicher Geldströme konfrontiert, die es zu überwachen galt.
Die Webmarketiere GmbH bietet Kunden:innen aus ganz Deutschland die Gestaltung und Programmierung von suchmaschinenoptimierten Webseiten und deren Vermarktung durch Suchmaschinenmarketing an. In diesem Zusammenhang kümmert sich die Webagentur auch um das Hosting und die fortlaufende Pflege und Wartung der Webseite.
Häufig sind es einmalige Projekte, die eine Laufzeit von mehreren Monaten haben und je nach Umfang unterschiedlich bepreist werden. Zudem gibt es Dienstleistungen (z. B. Hosting) mit längerer bzw. unbestimmter Laufzeit, bei der die Kundenzahlungen monatlich gleich sind.
Wunsch der Webmarketiere GmbH war es demnach, sämtliche dieser Einkommensströme möglichst automatisiert abzubilden, um abschätzen zu können, wie sich die Einnahmen des Unternehmens in den kommenden Monaten entwickeln würden.
Herausforderung 2: Schwankende Einnahmen und Prognosen
Laut von Heugel sind die Sommerferien in seiner Branche Wochen, in denen die Nachfrage und somit die Einnahmen des Unternehmens zurückgehen. Er benötigte also ein Tool, dass ihm anzeigt, wie die Liquidität seines Unternehmens in der umsatzschwachen Zeit aussieht.
Darüber hinaus wollte er wissen, welche Monate tendenziell umsatzstark und welche umsatzschwach sind. Denn das würde ihm die Planung für zukünftige Investitionen erleichtern.
Herausforderung 3: Der ewige Kampf mit den Excel-Tabellen
Lange Zeit hatte von Heugel Kontostände und Datenreihen in Excel-Tabellen übertragen, um den Verlauf der Unternehmensliquidität grafisch darzustellen. Das hatte ihn jedes Mal Zeit gekostet, wodurch der Liquiditätsverlauf nur selten aktuell war und Prognosen damit nur bedingt möglich waren.
Herausforderung 4: Verknüpfung mit einer Buchhaltungs-Software
Für seine Buchhaltung nutzt der Geschäftsführer der Webmarketiere GmbH das Tool Easybill. In Verwendung mit anderen Cashflow-Tools trat dabei aber immer ein Nachteil zutage: Die Rechnungen konnten aus Easybill nicht in das Cashflow-Tool übernommen werden, sondern mussten manuell sowohl in das Tool, als auch in separate Excel-Tabellen zur Visualisierung eingetragen werden, was einen erheblichen Zeitaufwand darstellte.
Herausforderung 5: Feine Kategorisierung der ein- und ausgehenden Geldströme
Manuel von Heugel erwartete von einem Cashflow-Tool, dass es seine Kosten und Einnahmen aufschlüsseln kann. Eine Kategorie mit „Personalkosten“ oder „Software-Lizenzen“ reichte nicht aus. Er wollte sich genau ansehen, wie die einzelnen Kostenpunkte zu den Gesamtkosten in der jeweiligen Kategorie beitragen.
Strategische Entscheidungen leichter gemacht
Nachdem er Agicap mit Unterstützung des Kundensupports eingerichtet hatte, sah er schon nach kurzer Zeit Ansatzpunkte, wie er die Liquidität seines Unternehmens verbessern konnte.
Durch die Kategorisierungsfunktion lässt er sich all seine Kostenpunkte detailliert anzeigen und in die Zukunft projizieren. Durch die Möglichkeit, verschiedene Liquiditätsszenarien in Agicap zu erstellen, sah er, dass sein Unternehmen langfristig eine bessere Liquidität haben würde, wenn er anstatt PCs und Laptops zu leasen, diese zu einem günstigen Zeitpunkt kaufen würde . Weitere Details zu der Geschichte finden Sie hier und ein Video hier.
Am Montag gab US-Präsident Joe Biden bekannt, dass er Fed-Chef Jerome Powell für eine weitere Amtszeit berufen hat. Natürlich wird jetzt darüber spekuliert, was die jüngsten Nachrichten für die US-Geldpolitik bedeuten. Positiv ist zunächst, dass die Nachricht der Fed die Unsicherheit bezüglich der personellen Zusammensetzung der Fed verringert. Die noch offenen Sitze im Fed-Komitee sollen laut Joe Biden ebenfalls in Kürze besetzt werden. Hauptsächlich bedeutet die Wiederernennung Powells jedoch, dass der Status quo fortgeschrieben wird. Die Fed unter Powell war größtenteils eine Fortsetzung der Fed unter Vorgängerin Janet Yellen, die wiederum die Politik ihres Vorgängers Ben Bernanke fortführte. Alle drei arbeiteten mit denselben Mitteln zur quantitativen Lockerung und ließen das traditionelle Instrumentarium der Fed weitgehend unangetastet.
Alte Besetzung, neuer Kurs?
Einige Marktteilnehmer argumentieren, dass die Wiederernennung Powells mit Veränderungen einhergehen wird. So sind viele der Meinung, dass Powell sich mit Zinserhöhungen zurückhielt, um die Wahrscheinlichkeit einer Wiederernennung zu erhöhen. Jetzt, da sein Job gesichert ist, wäre der Weg frei für eine Straffung der Geldpolitik. Diese Prognosen beruhen größtenteils auf der Annahme, dass Powell von Natur aus höheren Zinsen zugeneigt ist, aber das ist ein Ruf, den er sich vor seiner Zeit als Fed-Chef gemacht hat. Sprichwörtlich nahm der Fed-Chef allerdings zu Beginn seiner Amtszeit eine „kleine Pille“ ein und vergisst dadurch alles, was er vorher wusste oder sagte. Zugeschrieben wird dieses Zitat dem früheren Fed-Chef William McChesney Martin, und viele seiner Nachfolger haben sich zuverlässig an diese Redensart gehalten.
Wie immer ist es empfehlenswert, sich als Anleger auf das zu konzentrieren, was die Fed-Offiziellen tun, nicht was sie sagen. In diesem Sinne hat Powell bereits einen langsamen Abbau (Tapering) des QE-Programms eingeleitet. Was bedeutet das für eine Zinserhöhung? Wer weiß! Beim letzten Mal hat die Fed unter Janet Yellen ihre erste Zinserhöhung mehr als ein Jahr nach dem Ende des QE-Programms vorgenommen. Vielleicht wartet Powell in ähnlicher Weise ab, vielleicht auch nicht. Aber wenn die Vergangenheit ein Anhaltspunkt ist, wird er wahrscheinlich jeden Schritt weit im Voraus ankündigen, wie er es bei der Reduzierung des QE-Programms bereits getan hat.
Keine Prognose möglich
Jerome Powell ist natürlich kein geldpolitischer Diktator. Die Fed stimmt in einem Ausschuss ab, der in den kommenden Monaten noch personellen Wechseln unterliegen wird. Jeder Fed-Mitarbeiter bringt seine eigenen Standpunkte, Prognosen und Interpretationen in die Runde mit ein. Jeder Marktbeobachter, der eine feste Prognose für die zukünftige Fed-Politik abgibt, prognostiziert also im Grunde, wie ein zum Teil noch unbekannter Personenkreis mit zukünftigen Informationen umgehen wird. Aus unserer Sicht ist dies ein relativ sinnloses Unterfangen.
Fazit
Die erneute Ernennung von Jerome Powell nimmt den Märkte etwas an Unsicherheit. Darüber hinaus sind positive oder negative Auswirkungen zum aktuellen Zeitpunkt nicht seriös abzuschätzen. Die gute Nachricht für Anleger ist, dass es für den Anlageerfolg nicht entscheidend ist, ob die Vorhersage zur Fed-Geldpolitik zutrifft oder nicht. Geldpolitische Änderungen wirken sich in der Regel erst mit einiger Verzögerung auf die Wirtschaft aus, oder umgekehrt: Die Entscheidungen der Fed geben den Märkten nicht die Richtung vor!
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everstox schließt Series A mit 20 Millionen € ab, um seine Logistics-as-a-Service-Plattform europaweit auszubauen
„eCommerce ist schnelllebig und dynamisch – die Nachfrage nach Produkten kann in kürzester Zeit skaliert werden. Der Skalierung von Logistikaktivitäten stehen jedoch Komplexität und operative Engpässe im Weg. Wir wollen das ändern und bieten erfolgreichen Händlern eine vollautomatisierte und flexible Lösung“, sagt Boris Bösch. Er, Felix Haberland und Johannes Tress haben everstox, eine Logistics-as-a-Service (LaaS) Plattform, entwickelt. Die everstox-Lösung kombiniert ein verknüpftes Netzwerk professioneller Warehousing- und Versanddienstleister mit moderner Cloud-Software. Auf diese Weise können Händler, ihre Logistikabläufe flexibel ausbauen und profitieren dabei von operativer Exzellenz sowie tiefreichenden Integrationen in den heutigen eCommerce-Software-Stack.
Das Münchner Technologieunternehmen hat nun eine Series-A-Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro erhalten, um ihren LaaS-Ansatz in ganz Europa an Händler und Logistiker zu vertreiben. Neben dem Hauptinvestor Acton Capital beteiligen sich die bestehenden Investoren Capnamic Ventures, GFC und Flash Ventures.
Die Erfolgsformel: technisches Know-How trifft erstklassige Logistik
Die LaaS-Lösung von everstox ermöglicht einfachen Zugriff auf Tier-1-Warehousing- und Versandpartner aus ganz Europa und gibt Händlern die Möglichkeit, die gesamte Logistik mit nur einer einheitlichen Cloud-Software zu steuern. „Anstatt die betriebsintensive und hochkomplexe Arbeit von erstklassigen Logistik- und Warehousing-Experten zu replizieren, wählt everstox die besten Akteure in ganz Europa aus und verbindet sie mit schnell wachsenden eCommerce-Händlern, um beide Parteien auf ein neues technisches Niveau zu bringen. Unternehmen wie FlixBus zeigen, dass die Asset-Light-Kombination von hochwertigen etablierten Unternehmen mit einer modernen Technologieplattform der beste Ansatz ist, um eine Branche zu mobilisieren“, sagt Julius Lühr, Direktor bei Acton Capital. „everstox ist das Tech-Update, das die traditionelle Lagerlogistik digitalisiert.“
Die Logistik-as-a-Service-Lösung von everstox
Wachstumsstarke KMUs wie Razor Group, YFood und the nu company expandieren mit everstox über ganz Europa hinweg
Mit everstox können schnell wachsende Unternehmen unkompliziert mit einem oder mehreren Fulfillment-Hubs gleichzeitig starten und problemlos in weitere europäische Länder expandieren. Zu den Kunden gehören aufstrebende eCommerce-Unternehmen wie Razor Group, YFood, the nu company und viele mehr. „Es gibt ein breites Angebot an professioneller physischer Infrastruktur in Europa. Aber was dabei fehlt, sind einfacher Zugang und smarte Technologie, die eine Steuerung sämtlicher Lager-, Fulfillment- und Versand-Aktivitäten mit einem Klick ermöglicht. Unsere LaaS-Lösung bietet darauf eine überzeugende Antwort“, sagt Felix Haberland, CTO und Co-Founder von everstox. Dank des API-first-Ansatzes ist es everstox gelungen, das verknüpfte Netzwerk schnell auf über 50 Lagerstandorte in ganz Europa zu erweitern.
20 Mio. € für Expansion der operativen Präsenz, Verdreifachung des everstox Teams und um 1 Mio. Artikel pro Tag über das everstox-Netzwerk zu versenden
Mit dem neuen 20-Millionen-Euro-Investment wird everstox sein Team innerhalb des nächsten Jahres von 50 auf 150 Mitarbeiter verdreifachen und das operative Netzwerk in Europa verdoppeln. Neben der weiteren Software-Entwicklung, ist das Onboarding neuer Kunden und Fulfillment-Standorte geplant. Dazu wird everstox bald in der Lage sein, 1 Million Artikel pro Tag über das verknüpfte Netzwerk zu versenden. „Die Zukunft der Logistik ist schnell, dynamisch und grün – wir wollen mit unserer proprietären Cloud-Technologie und dem everstox-Netzwerk dazu beitragen“, sagt Johannes Tress, Geschäftsführer und Co-Founder von everstox. „Unsere Vision: Im Jahr 2030 wird jede dritte eCommerce-Bestellung mit Hilfe von everstox zur richtigen Zeit an den richtigen Ort geliefert.“
Die auf Transformation und Digitalisierung in der Bau- und Immobilienbranche spezialisierte blackprintpartners GmbH (blackprint) mit Sitz in Frankfurt hat gemeinsam mit dem Digitalisierungsberater brickalize! und der TH Aschaffenburg die Studienreihe PropTech Germany fortgesetzt. In der nun erschienenen „Digital Leaders in Real Estate“ Studie wird die Einschätzung 86 etablierter Immobilienunternehmen zum PropTech-Sektor untersucht.
Hohes Wachstumspotential – Corona und ESG als Treiber
Deutlich erkennbar ist, dass Entscheider in Immobilienunternehmen einen stark zunehmenden Druck zur Digitalisierung spüren. 97,6 % der Teilnehmenden geben an, dass Digitalisierung in ihrem Unternehmen eine mittlere oder hohe Priorität hat. Angetrieben wurde dies durch die Corona-Pandemie, die laut 94,2 % der Befragten einen mittleren bis hohen Druck verursachte.
Auch das Thema ESG treibt Digitalisierung in Immobilienunternehmen weiter an. 69 % nehmen durch die Regulatorik einen erhöhten Druck zur Digitalisierung wahr. Besonders stark ist dies in Großunternehmen (mit über 1.000 Mitarbeitenden) ausgeprägt. 85 % gaben hier an, dass sie einen erhöhten bis hohen Druck zur Digitalisierung durch ESG wahrnehmen.
Unter anderem durch diesen aktuellen Druck erwarten 96,5 % der Teilnehmenden ein mittleres bis sehr hohes Wachstumspotential für PropTechs. Als am größten sehen Unternehmen das Potential in der Lebenszyklusphase „Betreiben“.
Am stärksten vertreten sind innovative Lösungen in der Assetklasse Büro. Immerhin 70,9 % der Befragten geben an, hier auf PropTech-Angebote zurückzugreifen. In der Assetklasse Wohnen sind es 61,6 %. Wenn es um konkrete Technologien geht, fragen 72,1 % der Digital Leaders Plattformen als am relevantesten für sie nach. Gefolgt von Big Data (45,4 %) und IoT (40,5 %).
Obwohl das Potential also erkannt wurde, befindet sich der finanzielle Einsatz von Immobilienunternehmen in digitale Lösungen noch im überschaubaren Rahmen: 75,6 % der Teilnehmenden investieren jährlich höchstens 50.000 Euro in PropTech-Lösungen. 30,2 % geben zudem an, dass sie mit keinem oder lediglich einem PropTech zusammenarbeiten. 12,8 % arbeiten mit mehr als zehn PropTechs zusammen.
Sarah Schlesinger, Geschäftsführerin bei blackprint: „Die Studie zeigt ganz deutlich, dass der Reifegrad der Zusammenarbeit zwischen etablierten Immobilienunternehmen und PropTechs noch nicht so weit vorangeschritten ist, wie es sein könnte. Da ist noch sehr deutlich Luft nach oben. ESG als ‚gesunde Krise‘ wird diese Entwicklung vorantreiben.“
Zugang zu Daten und Akteuren fehlt
Noch scheinen die Herausforderungen für PropTechs in vielen Bereichen groß zu sein. Beim Markteintritt sehen rund 94 % der Digital Leaders den fehlenden Zugang zu Daten als größte Hürde für PropTechs. 87,2 % nehmen zudem die heterogene Immobilienbranche und die Entscheidungsstrukturen beim Kunden als Hindernisse für den Einstieg von PropTechs wahr.
Philipp J. Liebold, geschäftsführender Gesellschafter bei brickalize!: „Für uns war es sehr wichtig, mit der Digital Leaders in Real Estate Studie das Bild vom PropTech-Sektor zu komplettieren. Es ist auffallend, dass es zum Beispiel zwischen der Wahrnehmung der Hürden bei PropTechs und etablierten Unternehmen eine Diskrepanz gibt. Vor allem werden die Hürden von etablierten Unternehmen deutlich stärker gewichtet. Bei den PropTechs selbst etwa nahmen in der jüngsten PropTech Germany Studie 2021 lediglich 58,4 % der Befragten den Zugang zu Daten als relevante Hürde wahr.“
Auch bei der Geschäftsanbahnung mit PropTechs erkennen die Digital Leaders vielfältige Hürden: Die mangelnde Kenntnis der Immobilienwirtschaft über die Vorteile, die bei der Implementierung entstehen, sehen 93 % der Befragten als Hürde. Gefolgt vom fehlenden Verständnis der PropTechs von Funktionsweisen, Prozessen und Wertschöpfungsketten (89,5 %), fehlendem Netzwerk (87,2 %) und dem schwierigen Zugang zum richtigen Ansprechpartner (83,7 %). Hier scheinen beide Seiten, Digital Leaders und PropTechs, noch auf der Suche nach einer gemeinsamen Sprache zu sein.
Prof. Dr. Verena Rock, Direktorin des Instituts für Immobilienwirtschaft und -management an der Technischen Hochschule Aschaffenburg: „Die zentrale Frage, die sich aus der Studie ergibt, ist: Wer wird das sichtbar entstehende Ökosystem in Zukunft orchestrieren? Werden das weiterhin die großen Player und etablierten Immobilienunternehmen sein? Oder werden es doch eher PropTechs, die in strategischen Partnerschaften mit der Immobilienwirtschaft eine immer stärkere Rolle spielen?“
Das Berliner Foodtech-Unternehmen Perfeggt hat seine erste Finanzierungsrunde über 2,5 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen.
Zu den Geldgebern zählen führende internationale AgriFood-Investor:innen wie die EVIG Group, Stray Dog Capital, Good Seed Ventures, E²JDJ, Tet Ventures und Shio Capital, die in der Vergangenheit bereits Unternehmen wie Beyond Meat, Gorillas und Good Catch unterstützten sowie die Industriegrößen Godo Röben, Frank Kühne, Fredrik Jung Abbou und Ludwig Cramer-Klett. Mit Perfeggt wollen die Co-Founder Tanja Bogumil, Gary Lin und Bernd Becker den Markt zunächst in Deutschland, Österreich und der Schweiz erobern. Die flüssige pflanzliche Ei-Alternative für Rührei oder Omelette besteht unter anderem aus Proteinen der Ackerbohne und soll erst der Anfang sein. Denn während Hafermilch und vegetarische Wurst auf der Überholspur sind, der weltweite Markt mit pflanzlichen Lebensmitteln boomt und auch künftig ein enormes Wachstum birgt(1), ist das Marktpotenzial von alternativem Ei in all seinen Formen und Möglichkeiten noch völlig unausgeschöpft.
“Es ist an der Zeit, das Ei völlig neu zu denken – ohne Huhn, dafür mit ausgewählten Pflanzenproteinen und innovativer Technologie. Mit Perfeggt bringen wir eine echte Alternative auf den Markt für das beliebteste tierische Protein weltweit”, erklärt Tanja Bogumil, CEO von Perfeggt.
So werden etwa allein in Deutschland jährlich 19,9 Milliarden Eier verbraucht. Das entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von durchschnittlich 239 Eiern pro Jahr(2).
Komplettiert wird das Co-Founder-Team mit Bernd Becker, der über 25 Jahre die Forschung und Entwicklung bei der Rügenwalder Mühle leitete und dort mit viel Pioniergeist den vegetarischen Bereich mit aufgebaut hat. Als Chief Product Officer ist Becker maßgeblich für die Entwicklung von Perfeggt verantwortlich. “Wir wissen, dass für die Konsument:innen der Geschmack am wichtigsten ist. Deswegen arbeiten wir intensiv daran, die richtigen pflanzlichen Proteine und Fette zu kombinieren, um die überaus komplexen multifunktionalen Eigenschaften des Eis sowie dessen besonderes Aroma nachzubauen,” so Becker.
Unterstützt wurde die Gründung durch den Company Builder EVIG – dem Förderer von Biotechnologie-Gründungen im Lebensmittelbereich. Dessen Geschäftsführer Gary Lin gehört ebenfalls zu den Mitgründer:innen. “Wir sehen es in anderen Bereichen, dass sich mit wissenschaftlicher Exzellenz und Lebensmitteltechnologie tierische Lebensmittel einfach vom Speiseplan streichen lassen“, so Lin. “Mit Perfeggt haben wir nun ein erstklassiges Ei-Alternativprodukt auf pflanzlicher Basis, das schnell Marktanteile gewinnen wird. Wir erwarten zudem durch kontinuierliche Produktinnovationen ein hohes und nachhaltiges Wachstum für die kommenden Jahre.”
VCs glauben an die Ei-freie Zukunft: Markteinführung ab 2022
Frank Cordesmeyer, CEO & Founder von Good Seed Ventures zum Investment: „Bei Good Seed Ventures schätzen wir leidenschaftliche Unternehmer:innen, die in der Lage sind, Herausforderungen zu meistern, in einem hohen Tempo zu arbeiten und alles zu tun, um erfolgreich zu sein. Perfeggt ist genau das: Ein Team, das sich auf Erfahrung, technologisches Fachwissen, Branchenkenntnis und vor allem auf das Bestreben stützt, gesunde, saubere und erschwingliche Proteine für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung bereitzustellen.“
Johnny Ream, Partner bei Stray Dog Capital, ergänzte: “Für uns macht Perfeggts datengetriebener Ansatz der Produktformulierung sowie die Forschung- und Entwicklungsarbeit den wesentlichen Unterschied. Dieser methodische Prozess ermöglicht eine kontinuierliche Produktverbesserung – für weitere bahnbrechende Ei-Alternativen. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Perfeggt diesen Weg zu gehen.”
Mit dem jetzt eingesammelten Kapital will das Unternehmen in den nächsten Monaten zusätzliche Mitarbeiter:innen in Berlin und an seinem Forschungs- und Entwicklungsstandort im Emsland einstellen, intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit betreiben sowie die Markteinführung ab 2022 von Perfeggt in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorbereiten.
In einer Series A Finanzierungsrunde hat sich das Berliner Health-Tech-Unternehmen Lindera ein Investment in Höhe von sechs Millionen Euro gesichert. Mit der Finanzierungsrunde gehören künftig auch das Family Office zwei.7, hinter dem der Entrepreneur Karsten Wulf steht, sowie weitere erfolgreiche Unternehmer zum Gesellschafterkreis. Mit seiner KI-basierten 3D-Motion-Tracking-Technologie ermöglicht Lindera eine flexibel einsetzbare Bewegungsanalyse für sämtliche Bereiche des Gesundheitssektors – von der Altenpflege, über die Orthopädie und Geriatrie bis hin zu Neurologie, Reha und Therapie.
Lindera – eines der führenden Deep-Tech-Unternehmen im Bereich der Computer Vision – hat eine Series A Finanzierungsrunde erfolgreich abschließen können. Über neue Investoren und unter Beteiligung des bestehenden Gesellschafterkreises aus dem Umfeld der Rheingau Founders erhält das Berliner Health-Tech-Unternehmen damit zusätzliches Wachstumskapital. Mit seiner Technologie demokratisiert Lindera den Einsatz hochpräziser 3D-Motion-Tracking-Verfahren im Gesundheitssektor. Die wissenschaftlich geprüfte und bestätigte Lösung von Lindera macht es möglich, mit einer normalen Smartphone-Kamera Bewegungsanalysen zu erstellen, die im Vergleich zum Goldstandard in der Messgenauigkeit (GAITRite) exzellent abschneiden.
Karsten Wulf, Mitbegründer der buw Holding und Gesellschafter des Family Offices zwei.7, sagt zu seiner Beteiligung: „Angesichts der demographischen Entwicklung und dem anhaltenden Fachkräftemangel sehen wir enorme Potentiale in digitalen Gesundheits- und Pflegeanwendungen. Dabei geht es nicht nur um nachhaltige Effizienzverbesserungen, sondern auch um die Steigerung der Versorgungsqualität für die Patienten.
Karsten Wulf, CEO zwei.7Diana Heinrichs, CEO Lindera
Wir sind überzeugt, dass Lindera mit seiner selbstentwickelten digitalen Spitzentechnologie und der gelebten wissenschaftlichen Exzellenz dabei eine wichtige Rolle einnehmen wird – und dabei immer den Menschen im Blick hat.“ Diana Heinrichs, Gründerin und CEO von Lindera, sagt zu dem erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsrunde: „Ähnlich wie sich Amazon vom Pionier des Online-Buchhandels zu einem der führenden Tech-Unternehmen entwickelt hat, gehen wir jetzt mit zwei.7 den Weg vom KI-Vorreiter in der Pflege zum Bewegungsspezialisten entlang der gesamten Versorgungskette.“
Mit der KI-basierten Mobilitätsanalyse „Lindera SturzApp“ ist das Berliner Unternehmen bereits erfolgreich in mehr als 350 Pflegeeinrichtungen und Therapiezentren in ganz Deutschland im Einsatz. Zum Kundenkreis von Lindera gehören inzwischen einige der größten Betreiber von Pflegeeinrichtungen in Deutschland. Über ein Pilotprojekt in Paris arbeitet Lindera an der internationalen Expansion. Zudem schaffen langfristige Kooperationen mit Kunden und Krankenkassen sowie die tiefe Verankerung in den Versorgungsstrukturen die Basis für weiteres Wachstum.
Neben der Pflege ist Lindera längst auch in anderen medizinischen Bereichen mit seiner Technologie aktiv. Das Unternehmen verfolgt dabei immer den Ansatz, mit patentierter, selbstlernender Computer Vision-Technologie gezielt Ineffizienzen in den Versorgungsstrukturen zu adressieren und abrechnungsrelevante Bewegungsassessments auf höchstem Niveau zu standardisieren, um die Versorgungsqualität messbar zu steigern.
Lindera hat daher das Ziel, auch andere Gesundheitsbereiche wie die Orthopädie, die Geriatrie, Neurologie und Reha nachhaltig mit dem Einsatz seiner KI-getriebenen Medizinprodukte zu verändern. Mit „LTech“ – einem eigenen Software Development Kit – stellt Lindera seinen smarten 3D-Algorithmus zudem Entwickler*innen anderer Gesundheitsanwendungen zur Verfügung und kann dadurch beispielsweise zur Entwicklung von Apps im Bereich der Physiotherapie beitragen. Bezogen auf den Pflegesektor hat Lindera mit der jüngsten Finanzierungsrunde eines der bisher größten Investments in der DACH-Region eingesammelt. Das zusätzliche Kapital will das Team nutzen, um einen objektiven, patientenzentrierten Qualitätsstandard in der Pflege zu setzen, international zu wachsen und die Entwicklung für das Aufnahme-, Behandlung- und Entlassmanagement in Kliniken weiter voranzubringen.
Die Kooperation konzentriert sich auf die Zugangsmöglichkeiten für Broker und Market Maker.
Spectrum Markets, der paneuropäische Handelsplatz für verbriefte Derivate, hat eine neue Partnerschaft mit dem internationalen Spezialisten für Handelslösungen LIST angekündigt, die es neuen Brokern und Market Makern noch einfacher machen wird, sich mit Spectrum zu vernetzen.
LIST erstellt zentrale Konnektivitätsadapter, die Broker und Market Maker für einen einfachen und problemlosen Anschluss an die Handels- und Ausführungsinfrastruktur von Spectrum nutzen können, ohne mehrere bilaterale Verbindungen aufbauen zu müssen.
Die Partnerschaft mit LIST ist die jüngste in einer Reihe von Kooperationen, die Spectrum eingegangen ist, um sein Ökosystem aus Technologie- und Infrastrukturanbietern zu erweitern sowie weiter zu optimieren. Damit soll sichergestellt werden, dass das Unternehmen eine „Plug-and-Play“-Lösung anbietet, die den lokalen Anforderungen von Finanzinstituten in ganz Europa bestmöglich erfüllt.
„Als wir Spectrum als eine verbesserte Alternative für den Derivatehandel von europäischen Privatanlegern konzipierten, stand für uns fest, dass die möglichst einfache Anbindung der Kunden an den Handelsplatz eine der wichtigsten Prioritäten sein würde“, erklärt Christophe Grosset, European Sales Director bei Spectrum Markets.
„Wir freuen uns daher sehr, mit LIST zusammenzuarbeiten, einem Unternehmen, dem viele der führenden europäischen Finanzinstitute seit Jahren vertrauen, das aber auch das Know-how und den Anspruch hat, mit einem modernen, paneuropäischen 24/5-Handelsplatz wie Spectrum zusammenzuarbeiten.“
„Das Angebot von Spectrum ist eine ideale Ergänzung für viele unserer Kunden und wir freuen uns sehr, mit Spectrum zusammenzuarbeiten, um die Anbindung an den Handelsplatz so nahtlos wie möglich zu gestalten“, kommentiert Mirko Marcadella, Chief Product and Marketing Officer bei LIST.
„Wir freuen uns darauf, diese Beziehung in Italien und weiteren Ländern in den kommenden Monaten und Jahren für Spectrum als paneuropäischen Handelsplatz auszubauen.“
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich verschlechtert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im November auf 96,5 Punkte gefallen, nach 97,7 Punkten im Oktober. Die Unternehmen waren weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Zudem zeigt sich zunehmender Pessimismus bei den Erwartungen. Lieferengpässe und die vierte Coronawelle machen den Unternehmen zu schaffen.
Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index gesunken. Die Unternehmen beurteilten die laufenden Geschäfte merklich weniger gut. Die Erwartungen hingegen hellten sich etwas auf, was vor allem auf die Entwicklung der Automobilindustrie zurückzuführen war. Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen lassen die Industrie nicht los. Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen plant die Preise zu erhöhen.
Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima merklich verschlechtert. Insbesondere bei den Erwartungen nahm die Skepsis deutlich zu. Ein stärkerer Rückgang des Erwartungsindikators wurde zuletzt im November 2020 beobachtet. Aber auch mit der aktuellen Lage waren die Dienstleister weniger zufrieden. Die vierte Infektionswelle hat die Erwartungen insbesondere im Tourismussektor und dem Gastgewerbe einbrechen lassen.
Im Handel hat der Index nachgegeben. Dies war auf pessimistischere Erwartungen der Händler zurückzuführen. Ihre aktuelle Lage bewerteten sie hingegen etwas besser. Die Stimmung im Einzelhandel wird weiterhin durch Lieferprobleme belastet. Dort ist in den kommenden Monaten verstärkt mit Preiserhöhungen zu rechnen.
Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima leicht verschlechtert. Die Erwartungen fielen nach dem kontinuierlichen Aufschwung der letzten Monate pessimistischer aus. Die aktuelle Lage wurde währenddessen etwas besser beurteilt.
ifo Geschäftsklima, Geschäftslage und -erwartungen nach Wirtschaftsbereichen
ifo Geschäftsklima Deutschland nach Wirtschaftsbereichen (Salden, saisonbereinigt)
Das ifo Geschäftsklima basiert auf ca. 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels und des Bauhauptgewerbes. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monaten als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen.
Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.