Montag, Dezember 22, 2025
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Russische Industrie bleibt unter Druck

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Moskau, 01. Aug (Reuters) – Die russische Industrie kommt angesichts sinkender Exporte und logistischer Probleme wegen der westlichen Sanktionen nicht richtig in Schwung. Der Einkaufsmanagerindex sank im Juli um 0,6 auf 50,3 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Montag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Das Barometer liegt damit nur noch knapp über der Marke von 50, ab der es ein Wachstum signalisiert.

„Die Bedingungen im russischen verarbeitenden Gewerbe haben sich nur teilweise verbessert“, kommentierte S&P Global die Entwicklung. Eine sinkende Produktion, knappe Rohstoffe und die schwache Nachfrage wurden als Gründe für die Belastung angeführt. So sanken die neuen Exportaufträge im Juli bereits den sechsten Monat in Folge. Die Unternehmen waren jedoch in der Lage, das verlorene Auslandsgeschäft durch Inlandsaufträge zu ersetzen. Dadurch wuchs das Neugeschäft insgesamt so schnell wie seit über drei Jahren nicht mehr.

Die wegen des Krieges gegen die Ukraine verhängten westlichen Sanktionen haben viele der traditionellen Lieferketten und Zahlungsmechanismen Russlands zum Erliegen gebracht. Sie zwingen die Hersteller dazu, Alternativen zu wichtigen Teilen, Ausrüstungen und Materialien zu finden. Daten des Statistikamtes zeigen, dass die Produktion in vielen Branchen, die auf importierte Ausrüstung oder Teile angewiesen sind, seit Kriegsbeginn im Februar eingebrochen ist. Die Autoproduktion beispielsweise ist im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 89 Prozent zurückgegangen.

Die Hoffnung auf einen Aufschwung ist in den Chefetagen der russischen Wirtschaft jedoch gewachsen: Die Unternehmen äußerten sich so optimistisch zu den Aussichten wie seit fünf Monaten nicht mehr. Sie hoffen „auf eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Bedingungen“, wie S&P Global betonte.

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Pelosi beginnt Asien-Reise – China sendet wegen Taiwan erneut scharfe Warnung

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Peking/Singapur, 01. Aug (Reuters) – China hat die USA erneut mit scharfen Worten vor einem Besuch von Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan gewarnt. Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking sagte am Montag, das Militär der Volksrepublik werde nicht einfach tatenlos zuschauen, sollte die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses in Taiwan eintreffen. Ein Besuch würde ungeheuerliche politische Auswirkungen haben. Die Regierung in Peking betracht den Inselstaat als Teil Chinas. Der Status Taiwans ist umstritten und einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen den Supermächten USA und China. 

Pelosi startete am Montag an der Spitze einer Delegation des US-Kongresses eine Asien-Reise. Dazu traf sie zu Beginn in Singapur mit Ministerpräsident Lee Hsien Loong zusammen. Daneben sind noch Besuche in Malaysia, Südkorea und Japan geplant. Taiwan wird im offiziellen Programm der Reise nicht erwähnt. Trotzdem gab es zuletzt Spekulationen, dass es dazu kommen könnte. Taiwans Ministerpräsident Su Tseng-chang wich am Montag einer klaren Antwort aus, ob Pelosi am Donnerstag nach Taiwan kommen werde. „Wir begrüßen immer Besuche hochdekorierter ausländischer Gäste in unserem Land“, sagte er in der Hauptstadt Taipei zu Reportern. 

Pelosi ist seit langem eine scharfe Kritikerin Chinas. Als Vorsitzende der Abgeordnetenkammer ist die Demokratin die dritthöchste Vertreterin der USA nach Präsident Joe Biden und Vize-Präsidentin Kamala Harris. Als bislang letzter Vorsitzender des US-Repräsentantenhauses hatte 1997 der Republikaner Newt Gingrich Taiwan besucht. 

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Entspannung bei Italiens Anleiherenditen

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Frankfurt, 01. Aug (Reuters) – Die Aussicht auf eine Beibehaltung der Haushaltsdisziplin nach der geplanten Neuwahl im September lässt Italien-Anleger aufatmen. Sie griffen am Montag bei den Staatsanleihen des hoch verschuldeten Landes zu und drückten die Rendite der zehnjährigen auf 3,060 Prozent. 

Die Chefin der rechtsgerichteten Partei Brüder Italiens und potenzielle neue Ministerpräsidentin, Giorgia Meloni, hatte gesagt, sie werde an den Etat-Regeln der EU festhalten. „Italien ist ein großer Nutznießer des EU-Wiederaufbaufonds“, sagte Mohit Kumar, leitender Anlagestratege der Investmentbank Jefferies. „Es wäre unklug, mit der EU Streit anzufangen und die Auszahlung der Mittel zu gefährden.“ 

Entspannung bei Italiens Anleiherenditen

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Mehr Rückenwind für Truss im Rennen um Johnson-Nachfolge

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London, 01. Aug (Reuters) – Zum Auftakt der Mitgliederabstimmung in der Konservativen Partei über die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson hat die Favoritin Liz Truss weitere namhafte Unterstützung erhalten. Finanzminister Nadhim Zahawi sprach sich in der Zeitung „The Telegraph“ offiziell für die Außenministerin als nächste Parteivorsitzende – und damit als künftige Regierungschefin – aus.

Ihr Konkurrent Rishi Sunak kündigte derweil eine Senkung der Einkommenssteuer an. Der Ex-Finanzminister kommt einer YouGov-Umfrage zufolge bei der Parteibasis auf 24 Prozentpunkte weniger Rückhalt als Truss. Auch Truss hat eine Steuersenkung versprochen.

Die beiden Spitzenpolitiker hatten sich in den vergangenen Wochen gegen eine Reihe anderer Bewerber um Johnsons Nachfolge durchgesetzt. Wer von ihnen den Parteivorsitz und damit die daran geknüpfte Regierungsführung übernimmt, entscheiden in den kommenden Wochen die Mitglieder der Konservativen Partei, bei denen dieser Tage die Wahlzettel eintreffen. Das Ergebnis soll am 5. September veröffentlicht werden.

Johnson hatte seinen Rückzug am 7. Juli auf Druck der Partei nach einer Serie von Skandalen und Kabinettsrücktritten angekündigt. Truss erhielt zuletzt immer mehr prominenten Zuspruch aus den eigenen Reihen, darunter auch von Verteidigungsminister Ben Wallace.

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Deutscher Einzelhandel mit größtem Umsatzeinbruch seit 1994

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Berlin, 01. Aug (Reuters) – Hohe Inflation, Corona-Krise, Ukraine-Krieg: Die deutschen Einzelhändler haben ein außergewöhnlich schwieriges erstes Halbjahr mit dem stärksten Umsatzeinbruch seit 28 Jahren beendet. Ihre Einahmen fielen im Juni inflationsbereinigt (real) um 8,8 Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. „Das ist der größte Rückgang zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe 1994“, hieß es dazu. Nominal – also nicht preisbereinigt – nahm der Umsatz dagegen nur um 0,8 Prozent ab. „Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider, die das Konsumklima spürbar beeinträchtigen“, erklärten die Statistiker.

Ökonomen sagen dem Einzelhandel anhaltend schwierige Zeiten voraus. „Das war nicht die letzte schlechte Konsumnachricht“, sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger. „Wegen der miserablen Konsumlaune dürfte der Konsumstern fortan weiter sinken. Die Verbraucher kämpfen mit gravierenden Realeinkommensverlusten.“ Zuletzt lag die Inflationsrate mit mehr als sieben Prozent so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, weil durch den Ukraine-Krieg die Energiepreise nach oben geschossen sind. 

Auch die Gasumlage – die für viele Deutsche spätestens im Herbst einen neuerlichen Preisschubbedeutet – dürfte viele Konsumwünsche in diesem Jahr beschneiden. Wirtschaftsminister Robert Habeck bezifferte die Mehrkosten auf mehrere Hundert Euro pro Haushalt, die auf die Verbraucher durch die Umlage zukommen und dann nicht für das Shoppen zur Verfügung stehen. „Der Tiefpunkt beim Konsum kommt erst noch“, erwartet Volkswirt Krüger daher.

KONSUMLAUNE AUF REKORDTIEF

Das schätzt der Handelsverband Deutschland (HDE) ganz ähnlich ein. Dessen Konsumbarometer – das auf einer monatlichen Umfrage unter 1600 Personen beruht – stürzte im August auf ein Rekordtief ab. „Zurückzuführen ist die starke Eintrübung der Verbraucherstimmung insbesondere auf die in den vergangenen Wochen gewachsenen Unsicherheiten in der Energieversorgung und Energiepreisentwicklung“, so der Branchenverband. „In den kommenden drei Monaten ist vor diesem Hintergrund mit Konsumzurückhaltung zu rechnen.“ Der noch vor einigen Monaten für möglich gehaltene Konsum-Boom angesichts der Entspannung in der Corona-Pandemie falle somit aus.

Auch im Vergleich zum Vormonat gab es einen Umsatzrückgang bei den Einzelhändlern: Inflationsbereinigt sanken die Einnahmen um 1,6 Prozent im Vergleich zum Mai. Das kommt überraschend: Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten hier mit einem leichten Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet. Die Verbraucher gaben dabei 1,6 Prozent weniger für Lebensmittel aus. „Der Rückgang ist vermutlich vor allem den gestiegenen Preisen für Lebensmittel geschuldet“, so die Statistiker. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren konnte den positiven Trend des bisherigen Jahresverlaufs nicht fortsetzen und nahm im Juni 5,4 Prozent weniger ein als im Vormonat.

Auch der lange Zeit boomende Internet- und Versandhandel verbuchte gegenüber dem Vormonat einen Umsatzrückgang von 3,8 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahresmonats gab es mit minus 15,1 Prozent sogar den größten Rückgang seit 1994. Im Vergleich zum Juni 2019 liegt der Umsatz aber noch 22,3 Prozent über dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

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Glaskonzern Schott prüft Börsengang von Pharmageschäft

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Frankfurt, 01. Aug (Reuters) – Der Spezialglashersteller Schott leitet einen möglichen Börsengang seines Pharmageschäfts in die Wege. Für dieses sei eine eigenständige Gesellschaft gegründet worden, teilte der Mainzer Technologiekonzern am Montag mit. Die Ausgliederung soll bis Jahresende abgeschlossen sein. „Indem wir unser Geschäft mit Pharmaverpackungen auf eigene gesellschaftsrechtliche Beine stellen, eröffnen sich für uns eine Vielzahl von Optionen, die uns helfen werden, in Zukunft noch schneller profitabel zu wachsen“, erklärte Vorstandschef Frank Heinricht. „Gleichzeitig ermöglicht uns dieser Schritt, neue Finanzierungsoptionen zu prüfen, inklusive eines möglichen Börsengangs von Schott Pharma“, ergänzte Finanzvorstand Jens Schulte.

Schott Pharma stellt Pharmafläschchen, Glas- und Polymerspritzen bis hin zu Karpulen und Ampullen her – rund 13 Milliarden davon jedes Jahr. Im vergangenen Jahr wuchs der Umsatz des Geschäfts zweistellig auf 650 Millionen Euro. Insgesamt erzielte Schott zuletzt einen Jahresumsatz von 2,5 Milliarden Euro.

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Iberdrolas Windpark in der Ostsee zieht Investoren an

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London, 01. Aug (Reuters) – Für den Offshore-Windpark „Wikinger“ des spanischen Energiekonzerns Iberdrola in der Ostsee interessieren sich einem Insider zufolge mehrere Investoren. Der staatliche arabische Projektentwickler Masdar und der kanadische Pensionsfonds CPPIB erwägen, sich mit 40 Prozent an dem Projekt vor der Insel Rügen zu beteiligen, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Die Transaktion habe einen Wert von 1,4 Milliarden Euro. Die Infrastrukturfonds InfraRed und EIP seien ebenfalls kurz davor, Angebote abzugeben, sagte der Insider. Europas größter Energieversorger führt Eingeweihten zufolge Gespräche mit potenziellen Käufern für eine Minderheitsbeteiligung an dem Windpark und will in den nächsten Wochen entscheiden, wer den Zuschlag erhält.

Ein Sprecher von Iberdrola sagte, man kenne die Angebote nicht. Wenn die Offerten gut seien, werde man sie prüfen. InfraRed und EIP wollten sich nicht äußern. Der Canada Pension Plan Investment Board (CPPIB) war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Masdar in Abu Dhabi erklärte, das Unternehmen treibe das Wachstum seines globalen Portfolios an saubererer Energie voran, das führende Windprojekte in Europa umfasse. Zu den Informationen über eine mögliche Beteiligung and dem Offshore-Windpark wollte sich das Unternehmen nicht äußern. 

Iberdrola verkauft Anteile an seinen Windkraftprojekten an Investmentfonds, um seine ehrgeizige Investitionspläne zu finanzieren. Das Unternehmen hat einen 150-Milliarden-Plan für den Zeitraum 2020 bis 2030 aufgelegt, hauptsächlich für Projekte in den Bereichen erneuerbarer Energien und Stromnetze.

Früheren Angaben aus Kreisen zufolge will Iberdrola Minderheitsbeteiligungen an insgesamt drei Windparkprojekten in der Ostsee verkaufen und hat die Santander Bank und die Bank of America mit dem Prozess beauftragt. Dabei handelt es sich um die Projekte Windanker, Wikinger und Baltic Eagle. Die Windparks sollen 2026 fertig gestellt sein und dann eine Kapazität von mehr als 1,1 Gigawatt haben. Ein Gigawatt entspricht etwa der Leistung von zwei Kohlekraftwerken.

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China-Daten machen Dax zu schaffen – Covestro auf Talfahrt

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Frankfurt, 01. Aug (Reuters) – Enttäuschende Konjunkturdaten des wichtigen Handelspartners China dämpfen die Laune der Dax-Anleger. Der deutsche Leitindex bröckelte zur Eröffnung am Montag um 0,1 Prozent auf 13.470 Punkte ab. 

„Wenn die Wirtschaft in China abkühlt, dann treibt das der gesamten globalen Welt Sorgenfalten auf die Stirn“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex ging überraschend stark auf 50,4 Punkte zurück und lag nur noch knapp über der Marke von 50 Zählern, die Wachstum signalisiert.

Ein weiterer Belastungsfaktor waren Prognose-Senkungen einiger Unternehmen. So senkte Covestro wegen steigender Energiekosten und einer schwächelnden Nachfrage zum zweiten Mal in diesem Jahr die Gewinnziele. Aus ähnlichen Gründen warnte Varta für einem Ergebnis-Einbruch. Die Aktien des Chemiekonzerns und des Batterie-Herstellers fielen daraufhin um 5,2 beziehungsweise 10,9 Prozent. 

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Europas Börsen trotzen schwachen Daten und mauen Bilanzen

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Frankfurt, 01. Aug (Reuters) – Enttäuschende Konjunkturdaten und schwache Firmenbilanzen halten Anleger nicht von der Rückkehr in die europäischen Aktienmärkte ab. Dax und EuroStoxx50 stiegen am Montag um jeweils 0,3 Prozent auf 13.523 beziehungsweise 3719 Punkte, nachdem sie den Juli mit kräftigen Kursgewinnen abgeschlossen hatten.

„Dass die Kurse trotz ungelöster Probleme wie der drohenden Energiekrise in Deutschland und dem andauernden Krieg in der Ukraine scheinbar Fuß gefasst haben, ist ein starkes Signal und macht nach den sechs ersten desaströsen Börsenmonaten Hoffnung auf eine bessere zweite Jahreshälfte“, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. „Es scheint, als wäre alles Negative eingepreist und der Aufschwung hätte bereits begonnen.“ 

DEUTSCHE UND CHINESISCHE KONJUNKTUR SCHWÄCHELN

Ein Stimmungsdämpfer war allerdings der größte Einbruch der deutschen Einzelhandelsumsätze seit Beginn der Zeitreihe 1994. „Die Menschen in Deutschland sind gerade damit beschäftigt, ihre Heizkosten für den Herbst hochzurechnen. Da bleibt am Ende einfach weniger übrig, um Konsumwünsche zu erfüllen“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. 

Beim wichtigen Handelspartner China läuft es auch nicht rund. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex fiel überraschend stark. „Die Hoffnung, dass sich die Industrie nach dem Ende drastischer Lockdown-Maßnahmen – die im April wichtige Wirtschaftsregionen stillgelegt haben – wieder deutlich belebt, haben durch die Daten einen Dämpfer bekommen“, kommentierte Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner. 

Dies schürte Spekulationen auf eine geringer Rohöl-Nachfrage des Top-Abnehmers China. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 103,58 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Gaspreis zog dagegen nach der Entspannung der vergangenen Tage wieder an. Der europäische Future legte 4,7 Prozent auf 200,50 Euro je Megawattstunde zu. 

TRÜBE AUSBLICKE VON COVESTRO UND VARTA 

Bei den deutschen Unternehmen standen Covestro und Varta im Rampenlicht. Der Chemiekonzern und der Batterie-Hersteller senkten ihre Gesamtjahresziele und machten dafür unter anderem steigende Energiekosten und eine schwächelnde Nachfrage verantwortlich. Die vorläufigen Quartalsergebnisse von Covestro seien aber besser als erwartet, gab Analyst Markus Mayer von der Baader Helvea Bank zu bedenken. Die Aktie fing sich nach einem Eröffnungsverlust von gut fünf Prozent wieder und notierte zuletzt ein Prozent schwächer. Die Titel von Varta steuerten mit einem Minus von zeitweise 13,5 Prozent auf den größten Tagesverlust des Jahres zu. 

HSBC blickt dagegen nach überraschend starken Quartalsergebnissen optimistischer in die Zukunft. Auf Basis dieser Zahlen werde die Markterwartung für den Vorsteuergewinn der Bank voraussichtlich um zehn Prozent steigen, prognostizierte Analyst Joseph Dickerson von der Investmentbank Jefferies. HSBC-Papiere stiegen in London um bis zu sieben Prozent, so stark wie zuletzt vor eineinhalb Jahren.

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1. August 2022 Der Börsen Vormittag

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Frankfurt, 01. Aug (Reuters) – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen: 

12.17 Uhr – Die Aussicht auf ein geringeres Angebot aus Großbritannien treibt die europäischen Gaspreise. Der britische Kontrakt zur Lieferung am darauffolgenden Tag steigt um fast 14 Prozent auf 300 Pence je Therm. Der niederländische Future gewinnt rund fünf Prozent auf 201,55 Euro je Megawattstunde. Wegen Wartungsarbeiten an Förderanlagen schrumpft dem Datenanbieter Refinitiv zufolge die britische Produktionsmenge am Montag um etwa ein Viertel auf 79 Millionen Kubikmeter. Gleichzeitig bleibt unklar, ob und wie viel Erdgas Russland künftig über die Pipeline „Nord Stream 1“ schicken wird.

10.40 Uhr – Angehobene Margenziele hieven Pearson an die Spitze des Londoner FTSE. Die Aktien des Bildungsverlags steigen um 7,7 Prozent, so stark wie zuletzt vor viereinhalb Monaten. Das Unternehmen will die angepeilte Gewinnspanne von etwa 15 Prozent früher erreichen als bislang geplant, da der Sparkurs Früchte trage. Der Nachfrage-Rückgang bei den Online-Angeboten für höhere Bildung bereite ihm aber Sorge, monierte Analyst Michael Field vom Research-Haus Morningstar. 

10.31 Uhr – Ein Gewinneinbruch brockt Polenergia den größten Kursrutsch seit dem Corona-Börsencrash vom März 2020 ein. Die Aktien des Versorgers fallen in Warschau um fast 17 Prozent. Vorläufigen Berechnungen zufolge fiel der Reingewinn im abgelaufenen Quartal um 94 Prozent auf umgerechnet zwölf Millionen Euro. Das Unternehmen machte unter anderem stark schwankende Preise für Strom und Erdgas dafür verantwortlich. Sobald sich die Lage dort wieder beruhige, könne mit der Rückkehr der Gewinne aus das frühere Niveau gerechnet werden, prognostiziert Analyst Petr Bartek vom Finanzhaus Erste Group. 

10.23 Uhr – Ein Übernahmeangebot des heimischen Rivalen OrrönO beschert Slitevind einen Rekord-Kurssprung. Die Aktien des schwedischen Windpark-Betreibers steigen in Stockholm um gut 23 Prozent auf ein Rekordhoch von 127,50 Kronen. Orrön bietet den Angaben zufolge 125 Kronen je Aktie. Das Management von Slitevind unterstütze die geplante Übernahme und knapp die Hälfte der Anteile seien Orrön schon angedient worden.

10.15 Uhr – Das gesenkte Margenziel für 2023 veranlasst Anleger zum Rückzug bei Heineken. Die Aktien der Brauerei fallen in Amsterdam um 3,5 Prozent. Das Unternehmen peilt nun eine operative Gewinnspanne im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an. Bislang lag das Ziel bei 17 Prozent. Im ersten Halbjahr 2022 wuchs der Betriebsgewinn allerdings überraschend stark um fast 25 Prozent auf 2,16 Milliarden Euro. Dies sollte den zurückhaltenden Ausblick in den Hintergrund drängen, sagt Analyst Trevor Stirling von der Berenberg Bank. Er traue den Heineken-Titeln im Tagesverlauf eine Erholung zu. 

09.38 Uhr – Der Verkaufsdruck bei Takkt hält an. Die Aktien des Büromöbel-Händlers fallen um fast fünf Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Tief von 12,70 Euro. Am Freitag waren sie wegen einiger Herabstufungen um mehr als zwölf Prozent eingebrochen.

09.27 Uhr – Ein Medienbericht über eine mögliche Übernahme durch NatWest beflügelt Quilter. Die Aktien des Vermögensverwalters steuern in London mit einem Plus von fast 13 Prozent auf den größten Tagesgewinn der Firmengeschichte zu. Die Titel von NatWest rücken 1,7 Prozent vor. Der „Daily Mail“ zufolge sind die Überlegungen bei der Bank noch in einem frühen Stadium. 

09.23 Uhr – Ein Quartalsergebnis über Markterwartungen und angehobene Gesamtjahresziele ermuntern Anleger zum Einstieg bei HSBC. Die Aktien der Bank steigen in London um mehr als fünf Prozent. Auf Basis dieser Zahlen werde die Markterwartung für den Vorsteuergewinn voraussichtlich um zehn Prozent steigen, kommentiert Analyst Joseph Dickerson von der Investmentbank Jefferies. 

09.16 Uhr – Die geplante Aufstockung der Beteiligung durch Großaktionär EQT hievt Suse an die Spitze des SDax. Die Titel der Softwarefirma steigen um knapp sechs Prozent. Der Finanzinvestor will Papiere im Volumen von bis zu 100 Millionen Euro kaufen.

09.14 Uhr – Der im SDax notierte Gasdruckfedern-Hersteller Stabilus ist nach der Anhebung seiner Jahresprognose gefragt. Die Titel notieren zu Handelsbeginn 2,4 Prozent im Plus. Das Unternehmen geht nach kräftigem Umsatz- und Gewinnwachstum im abgelaufenen Quartal für das Gesamtjahr von 1,07 Milliarden Euro Umsatz (zuvor: 940 bis 990 Mio Euro) und einer bereinigten Ebit-Marge von 14 Prozent aus. Der operative Gewinn soll damit bei 150 Millionen Euro liegen, zehn Millionen Euro mehr als bisher erwartet. 

08.40 Uhr – Die Aussicht auf verstärkte Infrastruktur-Investitionen in China treibt die Preise für Eisenerz. Der dortige Future  steigt um 4,7 Prozent auf 817,50 Yuan (121 Dollar) je Tonne. Chinesischen Medien zufolge ermuntert die Regierung in Peking lokale Behörden, Anleihen auszugeben, um die Finanzierung fortgeschrittener und rentabler Immobilien-Projekte sicherzustellen. Die Rating-Agentur Fitch betonte allerdings, dass nach den Corona-Lockdowns weitere Hilfen notwendig seien, um die Konjunktur anzukurbeln. 

07.20 Uhr – Wieder aufgeflammte Spekulationen auf eine geringere Nachfrage des Top-Abnehmers China setzen dem Ölpreis zu. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um ein Prozent auf 102,95 Dollar je Barrel. Auslöser der Verkäufe war der überraschend starke Rückgang des Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex auf 50,4 Punkte. „Das deutet darauf hin, dass die Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft von den Corona-Lockdowns doch nicht so positiv verläuft wie erwartet“, sagte Analystin Tina Teng vom Brokerhaus CMC Markets. 

1. August 2022 Der Börsen Vormittag

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