Berlin, 10. Mrz (Reuters) – Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist auf einen neuen Höchststand gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag 262.752 neue Ansteckungen binnen 24 Stunden. Das sind 52.079 Fälle mehr als vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 1388,5 von 1319,0 am Vortag.
Angesichts der seit Tagen wieder steigenden Zahlen fordern die Grünen Nachbesserungen am Entwurf für ein neues Infektionsschutzgesetz. So solle die Maskenpflicht in Innenräumen erhalten bleiben, twitterte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen. „Wir erleben eine Trendumkehr in der Pandemie. Die Aufhebung von Corona-Schutzmaßnahmen war an die Fortsetzung einer positiven Entwicklung geknüpft“, schrieb er.
Insgesamt liegt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Deutschland nun bei über 16,5 Millionen. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich rechnerisch innerhalb einer Woche auf 100.000 Personen infizieren. 259 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfälle auf 125.023. Die Zahl der Intensivpatienten mit dem Virus in Krankenhäusern lag am Donnerstag bei 2085.
„Realitätsverweigerung gefährdet Menschenleben. Ein stärkerer Basisschutz ist nötig, Masken sollten in Innenräumen zum Beispiel vorerst bleiben“, erklärte Dahmen. Dies ist im Entwurf des Infektionsschutzgesetzes, auf den sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) geeinigt hatten, nicht enthalten.
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sprach davon, dass es in der parlamentarischen Beratung noch „Präzisierungen“ geben müsse. „Wir haben sehr darum gerungen, insbesondere mit der FDP, auch erneut wieder eine Gesetzesvorlage zu unterbreiten“, sagte er am Donnerstag. Einen großen Änderungsbedarf sehe er aber nicht. Alle 16 Bundesländer hätten durch Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz klar gemacht, dass sie einen Basisschutz für Regionen wollten, in denen die Infektionen stiegen.
Das bisherige Infektionsschutzgesetz sieht vor, dass fast alle Corona-Maßnahmen ab dem 20. März auslaufen, deshalb ist eine Neuregelung noch bis Ende kommender Woche nötig. Die Länder sollen laut Entwurf aber bis zum 3. April Zeit haben, die neuen Regelungen umzusetzen. Danach sollen umfassendere Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung nur noch in sogenannten Hotspots erlaubt sein, also Regionen mit besonders hohen Corona-Zahlen und einem belasteten Gesundheitssystem.
Vergangene Woche hatte das Bundesgesundheitsministerium noch erklärt, der Höhepunkt der Pandemie-Welle mit der hochansteckenden Omikron-Virusvariante sei überwunden. Nun breitet sich aber die offenbar noch ansteckendere Omikron-Untervariante BA.2 aus. Die Bundesländer hatten erst am Freitag weitreichende Corona-Lockerungen umgesetzt. Auch Diskotheken und Clubs dürfen wieder öffnen. Bei Großveranstaltungen sind deutlich mehr Zuschauer in Hallen und im Freien zugelassen.
Neuer Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen
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