Washington/Berlin, 14. Apr (Reuters) – Die Aussichten für die Weltwirtschaft trüben sich laut dem Internationalem Währungsfonds deutlich ein. Der IWF werde nächste Woche seine Prognosen für 2022 und 2023 weiter senken, kündigte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Donnerstag an. Es gebe neben der Corona-Pandemie mit dem Krieg in der Ukraine eine zusätzliche Krise. „Und erstmals seit vielen Jahren ist die Inflation zu einer klaren und präsenten Gefahr für viele Länder rund um den Globus geworden. Das ist ein massiver Rückschlag für die Weltwirtschaft.“
Diese hatte schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine Schwung eingebüßt. Im Januar hatte der IWF das globale Wachstum 2022 noch auf 4,4 Prozent geschätzt. „Seitdem hat sich der Ausblick substanziell verschlechtert, vor allem wegen des Kriegs.“ Die detaillierten Prognosen sollen Anfang nächster Woche veröffentlicht werden, zu Beginn der IWF-Frühjahrestagung in Washington. Für die meisten Staaten werde 2022 aber noch Wachstum bleiben, so Georgiewa. 143 Länder, die für 86 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung stünden, würden wegen des Kriegs jetzt aber schlechtere Aussichten haben. Und die Unsicherheit sei noch viel größer als in normalen Zeiten.
Der Krieg hat die ohnehin schon hohe Inflation weiter angeheizt. Sie werde länger auf einem erhöhten Niveau liegen als bislang gedacht, räumte die IWF-Chefin ein. Das Risiko nehme zudem zu, dass sie außer Kontrolle gerate. „Die Zentralbanken sollten entschieden handeln.“
Georgiewa sagte, die wirtschaftlichen Aussichten würden sich von Land zu Land stark unterscheiden – mit Unterschieden zwischen arm und reich. Diese Spaltung sei ein zunehmendes Risiko. Der Krieg in Europa könne zu Hungersnöten in Afrika führen. Vor dem Krieg standen Russland und die Ukraine für 28 Prozent der Weizenexporte. Die Versorgung mit Lebensmitteln sei derzeit eine ernste Sorge. Um sie sicherzustellen, müsse es internationale Absprachen geben.
IWF wird Wachstumsprognosen nächste Woche senken – „Massiver Rückschlag“
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.