Berlin, 16. Mrz (Reuters) – Kurz vor der geplanten Lockerung des Infektionsschutzgesetzes schießt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter nach oben. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch 262.593 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und damit über 46.700 Fälle mehr als vor einer Woche.
Erstmals in der Corona-Pandemie stieg die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz über die Schwelle von 1600: Sie liegt nun bei 1607,1 nach 1585,4 am Vortag und 1319,0 vor einer Woche. 269 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfälle auf 126.142. Die Zahl der Intensivpatienten mit dem Virus in Krankenhäusern stieg am Dienstag bei 2259.
Am Freitag wollen SPD, Grüne und FDP ein abgespecktes Infektionsschutzgesetz beschließen, das die rechtlich möglichen Corona-Maßnahmen der Bundesländer deutlich reduzieren soll. Die Regeln des bisherigen Infektionsschutzgesetzes laufen am Samstag aus. Ohne Neuregelung wären dann gar keine Schutzmaßnahmen mehr möglich. Als Begründung für die Rückführung der Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen führt die Ampel-Regierung von SPD, Grünen und FDP an, dass trotz steigender Fallzahlen keine Überlastung des Gesundheitssystems mehr drohe.
Grund ist, dass die Krankheitsverläufe bei der derzeit vorherrschenden Omikron-Virusvariante häufig milder sind. Eingeschränkte Schutzmaßnahmen sollen in sogenannten Hotspots mit hohen Infektionszahlen weiter möglich sein. Umstritten ist in der Ampel-Koalition weiter eine Maskenpflicht in Innenräumen, die SPD und Grüne wollen, die FDP bis auf wenige Ausnahmen aber ablehnt.
Corona-Inzidenz steigt erstmals über Schwelle von 1600
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