München, 10. Mrz (Reuters) – Der Autobauer BMW lässt die Corona-Pandemie hinter sich. Die weltweit starke Autonachfrage und die hohen Preise für Neu- und Gebrauchtwagen lassen trotz der anhaltenden Halbleiterknappheit die Kassen bei den Münchnern klingeln: Gewinn und Umsatz lagen im vergangenen Jahr deutlich über den Werten des Vorkrisenjahres 2019.
Unter dem Strich erwirtschaftete BMW nach Angaben vom Donnerstag einen Gewinn von knapp 12,5 Milliarden Euro, das ist mehr als dreimal so viel wie vor Jahresfrist. BMW habe die Transformation vorangetrieben und sei operativ erfolgreich, sagte Finanzchef Nicolas Peter. „Wir sind gut aufgestellt und blicken zuversichtlich nach vorn.“
Die Dividende soll nun auf 5,80 Euro je Aktie erhöht werden – mehr als das Dreifache als die 1,90 Euro aus dem Vorjahr. Damit überholen die Münchener auch die Konkurrenz aus Stuttgart: Mercedes-Benz will fünf Euro je Aktie an Dividende zahlen.
Zudem soll die BMW-Hauptversammlung über einen Aktienrückkauf entscheiden. An der Börse gehörten die Aktien mit einem Minus von bis zu 7,8 Prozent dennoch zu den größten Verlierern im Dax und steuerten auf den größten Tagesverlust seit dem Börsencrash vom März 2020 zu. Anleger hatten bereits mit einem guten Ergebnis gerechnet, sagte ein Börsianer. Ein Händler verwies zudem auf die Zahlen zum vierten Quartal, wo der Markt deutlich mehr erwartet habe. „Das Quartal hätte noch (sehr) gut sein müssen für BMW, und die Aussichten werden nun eher schlechter, da haben sich doch einige enttäuscht erschreckt.“
HOHE PREISE UND GÜNSTIGER PRODUKTMIX
Der Umsatz bei BMW verbesserte sich um 12,4 Prozent auf 111,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen verwies auf einen günstigen Produktmix und die gestiegenen Preise, die dazu beigetragen hätten. Dabei spielt die Halbleiterkrise eine Rolle: Wegen der weltweiten Chipknappheit können Autobauer rund um den Globus nicht so viele Fahrzeuge herstellen wie geplant, zugleich ist die Nachfrage nach Autos stark.
Das treibt die Preise in die Höhe, weil deutlich weniger Rabatte auf Neuwagen gegeben werden müssen. Auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt werden Autos teurer gehandelt. Die operative Gewinnmarge im Autogeschäft – eine Kerngröße für das Unternehmen – lag mit 10,3 Prozent am oberen Ende der selbst gesteckten Spanne.
Im Schlussquartal machte sich allerdings die Chipkrise bemerkbar. Der Umsatz sank um 3,6 Prozent auf 28,4 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn im Autogeschäft ging um 4,2 Prozent zurück. BMW hatte die Engpässe lange besser abgefedert als die Konkurrenz und schaffte im Gesamtjahr sogar einen Rekord bei den Auslieferungen.
In den Herbstmonaten verkauften die Münchner aber 14,2 Prozent weniger Autos und Motorräder als vor Jahresfrist. Dazu kommen höhere Energie- und Rohstoffkosten. Finanzchef Peter hatte bereits darauf hingewiesen, dass die Rechnung für BMW höher ausfallen dürfte.
BMW verdient so gut wie nie – Dividende verdreifacht
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