08. Apr (Reuters) – Russland zeigt sich von den neuen EU-Sanktionen mit Blick auf den Kohle-Importstopp unbeeindruckt. „Kohle ist ein stark nachgefragtes Gut“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Kohle, die für Europa bestimmt gewesen sei, könne daher leicht in andere Märkte umgeleitet werden.
Die EU hat unter anderem einen Importstopp für russische Kohle beschlossen, der ab August greifen soll. Neue Verträge dürfen ab sofort nicht mehr geschlossen werden. Deutschland hatte in den vergangenen Jahre etwa die Hälfte seiner Steinkohle-Einfuhren aus Russland bezogen. Das Wirtschaftsministerium hatte allerdings erklärt, schon in den nächsten Wochen werde der Anteil sich halbieren. Bis Herbst könne man vollständig unabhängig sein.
Auch die Importeure hatte sich gelassen gezeigt und auf den Weltmarkt mit anderen Lieferanten wie USA oder Kolumbien verwiesen. Ähnlich äußerte sich das Ifo-Institut, das aber auch deutlich machte, dass umgekehrt Russland kaum leiden werde.
Während Gas und Öl aus Russland hauptsächlich per Pipeline nach Europa kommen, wird Kohle per Schiff oder Bahn transportiert. Dies macht eine Umleitung leichter.
Russland zu EU-Boykott – Kohle weltweit gefragt
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