Sonntag, Dezember 22, 2024
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Mein Job ändert sich ständig.

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Stell Dich bitte kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Rodolphe Ardant, CEO von Spendesk, einem französischen FinTech Unternehmen, das ich zusammen mit Guilhem Bellion und Jordane Giuly im Jahr 2016 in Paris gegründet habe. Ich wollte schon immer etwas Eigenes aufbauen: Direkt nach meinem Studienabschluss habe ich mein erstes Unternehmen gegründet, das ich später an Solocal (ehemals Pages Jaunes) verkauft habe. Anschließend habe ich bei Drivy als Chief Operating Officer neue Erfahrungen als Angestellter im Unternehmen gesammelt. Dabei habe ich aber schnell gemerkt, dass ich wieder selbstbestimmt an einem eigenen Projekt arbeiten möchte. Und so ging ich zurück in die Selbständigkeit, wo ich mich frei ausleben kann – und wo ich gerne bereit bin, für meine Ziele gewisse Risiken einzugehen. Dabei ist mir mein Team sehr wichtig, mit dem ich über längere Zeit eng an einem gemeinsamen Projekt arbeite.

Warum hast Du Dich entschieden, Spendesk zu gründen?

Mir ist es wichtig, mit meinem Handeln einen Unterschied zu machen und die Ergebnisse auch unmittelbar sehen zu können. Und als ich begriffen habe, wie kompliziert und altmodisch das Ausgabenmanagement in den meisten Unternehmen ist, wusste ich, dass ich mein Business gefunden habe: Mit Spendesk statten wir Finanzabteilungen mit einer Komplettlösung für das digitale Ausgabenmanagement aus. Mithilfe der Software und den integrierten Zahlungsmöglichkeiten sparen Unternehmen sehr viel Zeit – und Mitarbeiter sind in der Lage, selbstbestimmt und unbürokratisch notwendige Käufe über das Firmenkonto zu tätigen.

Welche Vision steckt hinter Spendesk?

Mit Spendesk wollen wir Unternehmen von zeitraubenden und lästigen Verwaltungsaufgaben befreien, die keinen Mehrwert bringen – damit sich alle im Team auf wirklich wichtige Dinge konzentrieren können. Wir vereinfachen den komplizierten und politischen Prozess des Ausgabenmanagements. Dafür haben wir eine Lösung entwickelt, die Finanzteams Transparenz und Kontrolle bietet und die Produktivität im ganzen Team steigert.

So können Finance Leader endlich ihre Rolle als strategische Business Parter einnehmen, die sie verdienen, und sich auf das Wachstum der Firma fokussieren anstatt auf Papierkram. Deshalb haben wir mit Spendesk auch CFO Connect gegründet, eine globale Community für Finanzexperten mit inzwischen mehr als 7000 Mitgliedern weltweit. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie hast Du dich finanziert?

Die größte Herausforderung ist sicherlich unser rasantes Wachstum im Team: In nur drei Jahren sind wir von 30 auf mehr als 300 Mitarbeiter gewachsen – an vier Standorten in Paris, Berlin, London und San Francisco. Dabei ist es wichtig für mich als Gründer, unsere Unternehmenskultur aufrechtzuerhalten. Die Basis für unseren Erfolg ist, dass sich alle im Team gegenseitig vertrauen und jeder seine Arbeit unabhängig und eigenverantwortlich machen kann. Natürlich hat uns auch die Pandemie auf die Probe gestellt. Spendesk ist schneller als je zuvor gewachsen, während um uns herum viel Ungewissheit herrschte. 

Und für mich persönlich gilt: Ich muss genauso schnell lernen, wie das Unternehmen wächst. Mein Job ändert sich ständig. Anfangs habe ich mich auf die Entwicklung unseres Produktes konzentriert, jetzt geht es um die Leitung eines großen Teams, die Kapitalbeschaffung und vieles mehr. Wir haben diesen Sommer eine Series C Finanzierungsrunde in Höhe von 100 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen, um unser Wachstum in Europa zu beschleunigen.

Mit der Finanzierung wird vor allem der Aufbau unseres deutschen Teams vorangetrieben: Bis Ende 2022 werden 120 Mitarbeiter am Hackeschen Markt in Berlin und weiteren Standorten unsere Vision von moderner Finanzverwaltung umsetzen. 

Wer ist die Zielgruppe von Spendesk?

Spendesk unterstützt große und kleine Teams in den unterschiedlichsten Branchen. Zu unserer Zielgruppe gehören Finanzteams in kleinen und mittelständischen Unternehmen, die in der Regel zwischen 30 und 1000 Vollzeitangestellte haben. Aber im Grunde kann jedes Unternehmen von Spendesk profitieren, das im Arbeitsalltag regelmäßig Ausgaben tätigt. 

Wie funktioniert Spendesk? Wo liegen die Vorteile?

Spendesk ist eine 7-in-1-Lösung mit smarten Karten, digitaler Rechnungsverwaltung, Spesenerstattung, Budgets, Genehmigungen, Reportings, Compliance und vorbereitender Buchhaltung in einer einzigen, einfach zu verwendenden Lösung. Mitarbeiter können für alles bezahlen, was sie für ihre Arbeit benötigen, während das Finanzteam 100 Prozent Transparenz über alle Ausgaben hat. Eine Umfrage unter unseren Kunden hat zum Beispiel ergeben, dass mit Spendesk im Schnitt 95 Prozent aller Zahlungsbelege in nur zwei Tagen eingereicht werden. Und für Finanzteams geht der Monatsabschluss viermal schneller, weil Ausgaben automatisch zugeordnet werden und alle Infos an einem zentralen Ort zu finden sind. 

Wie ist das Feedback?

Sehr positiv, was wir auch daran festmachen können, dass wir selbst während der Pandemie weiter gewachsen sind. Obwohl viele Unternehmen Kosten einsparen mussten, haben wir kaum Bestandskunden verloren und zahlreiche neue hinzugewonnen. So haben wir unseren Umsatz mit Softwareabos von Jahr zu Jahr verdoppelt. Aktuell nutzen bereits 3.000 kleine und mittelständische Unternehmen Spendesk für die Verwaltung ihrer Ausgaben, in Deutschland unter anderem Personio, Flixbus, Soundcloud und Uno Motors. Bei letzteren zum Beispiel spart das Finanzteam 10-15 Stunden pro Woche durch die Nutzung von Spendesk. 

Spendesk_Funny-Team
Teamfoto Spendesk

Wo geht der Weg hin? Wo siehst Du Dich in fünf Jahren?

Wir wollen der neue Standard für das Bezahlen im Büro werden und Marktführer im Bereich Ausgabenmanagement in Europa sein. Und für mich persönlich ist das Ziel, ein großartiges Unternehmen aufzubauen, das langfristig erfolgreich ist. Unser Team soll mal auf dieses Projekt zurückblicken und sagen: Das war die beste Zeit in meiner Karriere. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würdest Du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Das Wichtigste: Vertraut euren Mitarbeitern! Schafft eine Unternehmenskultur, in der jeder persönlich und professionell wachsen und Verantwortung übernehmen kann. Habt immer die Bedürfnisse der Kunden und des Markets im Blick, wenn ihr Entscheidungen trefft. Und auf der persönlichen Ebene würde ich Gründern empfehlen, den Aufbau eines Unternehmens nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Job ist hart und man sollte wissen, worauf man sich einlässt, bevor man eine eigene Firma gründet.

Mehr Informationen: www.spendesk.com

Wir bedanken uns bei Rodolphe Ardant für das Interview. Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

2026? Der „digitale Euro“ der Europäischen Zentralbank

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Der „digitale Euro“ der Europäischen Zentralbank kommt vielleicht erst 2026 – und damit zu spät für den Industriestandort Deutschland und die Wettbewerbsfähigkeit Europas. Innovative Geschäftsmodelle brauchen effiziente digitale Bezahlmöglichkeiten. Deshalb liegt in der zeitnahen Entwicklung eines programmierbaren Euros der Schlüssel zum Erfolg, so die Quintessenz von Professor Dr. Philipp Sandner vom Frankfurt School Blockchain Center. Er hat dies im Rahmen einer aktuellen Studie für die Finanzplatz München Initiative (fpmi) detailliert untersucht.

Unregulierte, digitale Zahlungsmittel entwickeln sich sehr dynamisch. Bitcoin und andere Krypto-“Währungen“ sind in aller Munde. Unbare Zahlungen nehmen weltweit zu. Die EZB prüft die Möglichkeit eines digitalen Euros, begeben von ihr als Zentralbank. Professor Dr. Sandner sieht zusätzlich die Notwendigkeit für die Emission eines programmierbaren Euros. Mit seiner Einführung könnten viele Prozesse vereinfacht und beschleunigt werden: Zahlungsvorgänge werden programmiert und in Lieferprozesse integriert. Das Potential für den Finanzsektor, die Versicherungswirtschaft, die Energiewirtschaft und weitere Branchen, sei immens.

In der „Studie zum programmierbaren Euro: Bestandsaufnahme – Perspektive“ werden unregulierte „Stablecoins“, „tokenisiertes Giralgeld und E-Geld“ oder „Trigger-Lösungen“ vorgestellt. Die Wege zum programmierbaren Euro sind vielfältig. Sandner und sein Team setzen vor allem auf die Distributed-Ledger-Technologie (DLT). Der programmierbare Euro soll durch ein Zusammenspiel konventioneller Zahlungsinfrastrukturen mit der DLT entstehen und im Kontext des „Internet der Dinge“ perspektivisch eine „Machine-to-Machine-Economy“ unterstützen: Aufträge werden ohne menschliches Zutun abgewickelt und entlohnt. Mit der neuen Technologie werden in Abhängigkeit der Nutzungsintensität (pay-per-use) auch Kleinstzahlungen und digitale Zug-um-Zug-Geschäfte ermöglicht – Grundbausteine für eine Industrie 4.0.

Damit das Potential für den Finanzstandort Deutschland anschaulich wird, stellt die Studie innovative Anwendungsfälle und Praxisbeispiele vor und spricht Handlungsempfehlungen aus. Notwendig ist, dass Unternehmen sektorübergreifend zusammenarbeiten, um eine Standardisierung, Interoperabilität und Fungibilität der neuen Zahlungslösung zu erreichen. Vorbedingung für das Gelingen des programmierbaren Euro ist jedoch, dass das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union für einen weitsichtigen, transparenten und technologieneutralen Rechtsrahmen auf europäischer Ebene sorgen, so Professor Sandner.

Parallel ist der Dialog mit allen beteiligten Stakeholdern für den Erfolg innovativer Lösungen entscheidend. Politische Entscheidungsträger, Vertreter von Finanzaufsichtsbehörden und Verbänden sowie Verbraucherschutzorganisationen sind frühzeitig einzubinden. „Die Studie der fpmi ist dafür ein ‚erster Aufschlag‘“, so Andreas Schmidt, Sprecher der Initiative.

Die „Studie zum programmierbaren Euro: Bestandsaufnahme – Perspektive“ ist deutsch und englisch unter folgendem Link abrufbar:

Der programmierbare Euro – Bestandsaufnahme -Perspektive

Study on the Programmable Euro: Review – Outlook

Quelle/Montage: Finanzplatz München Initiative/Sky76

Wir erfinden Belege neu!

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epap Teamfoto

Stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor.

Ich bin Entwickler mit Spezialisierung auf Human Factors Engineering – meine Abschlussarbeiten habe ich bei VW und BMW abgeschlossen. Gemeinsam mit Sebastian Berger, Jannis Dust und Gerd Trang habe ich vor rund zwei Jahren epap gegründet und bin seitdem CEO unseres Startups.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?


Als Entwickler hinterfrage ich gern den Status Quo und suche nach praktischen Lösungen, die unseren Alltag verbessern. Irgendwann hat mich gestört, dass ich zwar mit meiner Watch bezahle, anschließend aber immer noch einen Papierbon erhalte. Daraus entstand die Idee für epap, in der wir durch die Einführung der Belegausgabepflicht deutlich bestärkt wurden. Im Januar 2020 war unsere App bereits einige Monate verfügbar, unsere Produkte für den Handel einsatzbereit und wir motiviert, loszulegen.

Welche Vision steckt hinter epap?


Wir unterstützen Menschen in ihren alltäglichen Finanzen und machen das Sammeln von Belegen bequem und lohnenswert. Für B2B-Partner, insbesondere Produkthersteller, ermöglichen wir damit hyper-targeted Marktforschung und Insights auf Basis von alltäglichen Belegen, die Konsument*innen sammeln.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?


Digitale Belege eröffnen viele Interpretationsspielräume und mögliche Use Cases. Die wichtigste Erfahrung war bisher, dass ein Start-up zu einem sehr großen Teil aus Validierungs-Iterationen besteht. Hypothesen aufstellen, validieren und notwendige Schlüsse daraus ziehen. Einer der wichtigsten Lerneffekte war, dass man auch Ideen, an den man länger gearbeitet hat, ablegen sollte, wenn der Weg nicht erfolgversprechend ist. Mittlerweile geht unsere ursprüngliche Vision, den Kassenbon durch eine digitale, nachhaltige Alternative zu ersetzen viel weiter: wir schaffen reale Mehrwerte für Konsument*innen wie auch Business-Partner, denn nur so werden sie sich als Standard etablieren können.

Finanziert haben wir uns zunächst über Eigenkapital und Gründerstipendien des Landes. Den ersten Teil der Seed-Runde haben wir letztes Jahr mit Business Angels geraised. Dieses Jahr haben wir die zweite Seed-Runde abgeschlossen und insgesamt 1,3 Millionen Euro Seedfinanzierung eingesammelt. Die Wachstumsfinanzierung erfolgt nächstes Jahr.

Wer ist die Zielgruppe von epap?


Unsere App richtet sich an alle, die ihre persönlichen Finanzen digital und smart organisieren möchten, digitale Belege empfangen oder alle Belege digital an einem Ort sammeln möchten. Als Faustregel liegt unsere B2C-Zielgruppe zwischen 20 und 35 Jahren, ist finanzaffin und digital orientiert.
Auf B2B-Seite schaffen wir insbesondere für Produkthersteller von Fast Moving Consumer Goods (FMCG) eine neue Datenquelle für konsumentenzentrierte Marktforschung.

Wie funktioniert epap? Wo liegen die Vorteile?


Die epap App verbindet alle Belege unserer User*innen mit ihren Bankkonten und schafft so eine tiefgründige Finanzübersicht. Anders als in anderen Finanzapps kann man bei epap über die Teilnahme an Umfragen oder Cashbackaktionen zukünftig auch Geld verdienen und dabei selbst entscheiden, mit wem die eigenen Daten geteilt werden.

Daraus ergibt sich für Produkthersteller der Zugang zu First Party Data ohne eigene Datenstruktur. Auf Basis der Belegdaten können sie mit epap individuelle Audiences, beispielsweise auf Basis einzelner Produkte erreichen und händlerunabhängig sowie händlerübergreifend wertvolle Insights generieren. Ein Zugang, den es bislang in dieser Tiefe nicht gibt.

Wie ist das Feedback?


Durchweg positiv: Unsere App wurde bereits über 40.000 Mal heruntergeladen. epap User*innen haben über 500.000 Belege von mehr als 80.000 Geschäften hinzugefügt, an rund 5.000 Kassen kann mit epap der Beleg digital empfangen werden.
Auf Businessseite haben wir starke Partner für die Ausstellung digitaler Belege gewonnen. Insbesondere aber für unseren Marktforschungsansatz, den wir kürzlich vorgestellt haben, konnten wir innerhalb kürzester Zeit viel positives Feedback und auch neue Partner gewinnen, mit denen wir jetzt in die Pilotphase starten.

Epap, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?


In fünf Jahren sind Kassenbelege nicht mehr der unbeliebte Papierstreifen, sondern werden als smartes Tool für die eigenen Finanzen verstanden, um die eigenen Geldströme nachzuvollziehen und sogar Geld zu verdienen. Wir verbinden weltweit Produkthersteller mit dem Feedback von Konsument*innen und ermöglichen ihnen, Produkte zu entwickeln, die ihre Zielgruppe liebt.

Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?


Wenn ihr eine Idee habt, dann zögert nicht und legt einfach los. Uns hat es geholfen, mit möglichst vielen Menschen über unsere Ideen zu sprechen, um Feedback aus verschiedenen Perspektiven zu sammeln. Läuft etwas mal nicht, wie geplant, versteht es als Chance, noch besser zu werden. Ganz wichtig: vergesst nicht den Spaß – ihr setzt gerade eure Idee in die Tat um!

Mehr unter: epap.app

Wir bedanken uns bei Fabian Gruß für das Interview.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Foto:v.l.n.r. Sebastian Berger, Gerd Trang, Jannis Dust, Fabian Gruß Bildrechte: Paula Keen

 


TOP PERFORMER: epap

Kontakt:

epap GmbH
Voßstr. 43
D- 30161 Hannover

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Ansprechpartner: Fabian Gruß

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Welchen Vorteil bietet ein ETF?

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ETFs Sophia Wurm

Im Gespräch mit Sophia Wurm Vice President bei SPDR ETFs die ETF-Marke von State Street Global Advisors

Stellen Sie sich doch bitte kurz vor!

Mein Name ist Sophia Wurm und ich bin seit 2019  als Vice President bei SPDR ETFs tätig. SPDR ETFs ist die ETF-Marke von State Street Global Advisors, einem der führenden Vermögensverwalter weltweit, die im Jahr 1993 den weltweit ersten ETF lanciert hat. Dieser bezieht sich auf den US-amerikanischen S&P 500 und ist mit einem verwalteten Vermögen von 424 Milliarden US Dollar der bis heute „größte“ ETF der Welt. In Europa bietet SPDR ETFs aktuell etwa 100 Fonds an, welche die klassischen Aktien- und Anleihemärkte abdecken. Darüber hinaus werden Strategien auf z.B. dividendenstarke Aktien (Aristokraten), Aktien bestimmter Branchen (Sektor ETFs) und ETFs mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit angeboten.

Was sind ETFs? 

Ein ETF, auf englisch: Exchange Traded Fund, ist der Nachbau eines Börsenindex. Das heißt, eine Fondsgesellschaft nimmt Ihr Geld und das der anderen Anleger und kauft dafür alle Wertpapiere, die im Index enthalten sind. Meistens sind das Aktien oder Anleihen. Dabei verhält sich die Wertpapierentwicklung des ETFs immer parallel zu dem Index, dem gefolgt wird.

Wie sind ETFs abgesichert und von wem?

Das Gesetz schreibt vor, dass Fondsgesellschaften das Geld ihrer Kunden getrennt vom Unternehmensvermögen aufbewahren müssen. Sie hinterlegen dieses in der Regel bei unabhängigen Depotbanken. Somit ist das Geld, das in Fondsanteilen steckt als Sondervermögen geschützt. Würde ein ETF-Anbieter zum Beispiel pleitegehen, gehören die Fondsanteile weiterhin dem Kunden. Die Depotbank wäre anschließend dazu verpflichtet, die Verwaltung des ETFs zu übernehmen. 

Was versteht man unter Small-Cap- und Large-Cap Indizes, was charakterisiert diese?

Mit Large Caps sind größere Unternehmen gemeint, die eine (sehr) hohe Marktkapitalisierung und Liquidität aufweisen. In Deutschland sind diese z.B. im DAX zu finden. Bei Small-Caps, also kleineren Unternehmen, gehen die Märkte in der Regel von einem dynamischeren Wachstum aus. Oft handelt es sich hierbei um Nischenanbieter, die in ihrem speziellen Geschäftsfeld zu den führenden Unternehmen Europas oder sogar weltweit gehören. Dafür sind Small-Caps meist weniger liquide als große Unternehmen und die Informationsversorgung ist weniger gut.

Worauf muss ich bei der Investition in einen ETF achten?

Wir raten Investoren immer dazu sich zuerst die Frage zu stellen, was das eigene Anlageziel ist und in welchem Segment man investieren möchte. Ist die Anlageklasse ausgewählt, ist es ratsam auf viele verschiedene Unternehmen aus unterschiedlichen Regionen zu setzen, um so das Risiko zu streuen. Je mehr Aktien ein ETF enthält, desto kleiner ist das statistische Risiko (Beispiel MSCI ACWI oder MSCI World). Darüber hinaus lohnt es sich die Wertentwicklung der einzelnen ETFs über verschiedene Zeiträume zu vergleichen und ein Investment in mehreren Schritten oder z.B. über einen Sparplan zu tätigen um die Frage des richtigen Timings zu umgehen.

Welche Kriterien muss  ein Emittent (Herausgeber) von ETFs erfüllen?

Bei einem Herausgeber eines ETFs handelt es sich um einen Vermögensverwalter. Hierbei gelten die gleichen, hohen, rechtlichen Anforderungen wie bei einem Vermögensverwalter, der zum Beispiel aktive Fonds anbietet. Beide unterliegen strengen Regeln der Finanzaufsicht. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Separierung der Kundengelder von den Vermögenswerten des Emittenten. 

Welchen Vorteil bietet ein ETF, der beispielsweise den Russel 2000 nachbildet im Vergleich zu Optionsscheinen auf den Index

Optionsscheine, auch Warrants genannt, sind börsengehandelte Papiere und Vertreter von Hebelprodukten und eignen sich eher für kurzfristige und mittelfristige Anlagestrategien. Mit einem vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz können deutlich höhere Gewinne erzielt werden als beim Direktinvestment in den Basiswert. Allerdings sind Optionsscheine mit deutlich höheren Risiken verbunden, da es sich um Inhaberschuldverschreibungen handelt und das investierte Geld kein Sondervermögen (siehe oben) darstellt. So greift zum Beispiel im Falle einer Insolvenz keine Einlagesicherung. Im Gegensatz dazu folgen ETFs 1:1 einem definierten Index, sind verhältnismäßig leicht zu verstehen und eignen ich sehr gut auch als langfristiges Investment.

Wenn ich einen ETF auf eine Branche erwerbe, was passiert mit den Stimmrechten einzelner Aktien, in Bezug auf den Emittent?

Bei einem ETF werden die Stimmrechte – ähnlich wie bei aktiven Fonds  – durch die Fondsgesellschaft wahrgenommen. Der ETF-Anleger selbst hat keinen direkten Einfluss darauf, wie die Fondsgesellschaft in seinem Namen abstimmt.

Welche drei Bücher können Sie empfehlen?

1.) Anlegen mit ETF: Geld bequem investieren mit ETF und Indexfonds – Handbuch für Einsteiger und Fortgeschrittene von Stiftung Warentest

2.) Die Kunst, über Geld nachzudenken von André Kostolany

3.) Die Geschichte der Spekulationsblasen: Die Psychologie hinter vier Jahrhunderten Gier und Panik an der Börse von John Kenneth Galbraith

Welche drei Anlage-Tipps haben Sie für Anfänger im Bereich ETF?

Einige eigene Marktmeinung entwickeln, diversifiziert investieren und nicht alle Investments auf einmal tätigen. 

Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?

State Street mit seiner Marke SPDR ETF wird auch in Zukunft qualitativ hochwertige Finanzprodukte und ETFs im speziellen anbieten. Konkret wollen wir am europäischen Markt weiter wachsen und zum Beispiel mit innovativen und transparenten Produkten auch bei Privatanlegern (noch) stärker punkten. Ich persönlich möchte meiner Leidenschaft für die Finanzmärkte treu bleiben und diese Begeisterung sowie mein Wissen gerne mit anderen teilen.

Wir bedanken uns bei Sophia Wurm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Foto/Quelle: SPDR ETFs State Street Global Advisors

Wie erkenne ich einen seriösen Finanzberater?

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Ohne falsche Versprechen ans Ziel

Wer sein Geld in die Hände eines anderen legt, überträgt seine finanzielle Erwartung an eine gute Rendite an diese Person. Wie lässt sich aber feststellen, ob der eigene Finanzberater dieses Vertrauen verdient oder ob er es in Wirklichkeit missbraucht? „Derzeit genießt dieser Beruf keinen besonders guten Ruf und ähnelt dem eines Gebrauchtwagenhändlers. Das liegt daran, dass einige Anbieter ihren Kunden eigennützig Produkte empfehlen, die ihnen nur selbst den größten Profit bringen“, weiß Norman Argubi, Vorstand finanz-center AG.

Hinterfragen, statt blind zu vertrauen

Ob bei einem Berater die Interessen des Kundens im Vordergrund stehen oder doch die eigenen, lässt sich unter anderem daran erkennen, welchen Status er hat. Mitarbeiter einer Bank sind oft angehalten einen Abschluss zu tätigen, um eine hohe Provision zu erhalten. Damit sie ihr Ziel erreichen, spekulieren einige von ihnen und raten zu risikoreichen Investitionen. „Sie müssen schon laut Arbeitsvertrag die Interessen der Bank vertreten und nicht die der Kunden.

Daher erfolgen Empfehlungen ungeachtet dessen, ob diese Anlage tatsächlich die beste Option für den jeweiligen Kunden darstellt. Nun sind natürlich nicht alle Mitarbeiter einer Bank unseriös und Provisionen per se etwas Schlechtes. Letztlich entscheiden Ethik und Moral des Angestellten darüber, ob er gewissenhaft mit den Finanzen des Besitzers umgeht oder nicht. Anders ist es bei einem unabhängigen Finanzberater, der schon laut Gesetz die Interessen seiner Kunden beziehungsweise Mandanten zu wahren hat. Dieser kann wahlweise auch auf Provisionsbasis arbeiten oder wie ein Steuerberater direkt für den Mandanten und dann mit einem Honorar vergütet werden. Wer also sichergehen will, dass wirklich im eigenen Sinne gehandelt wird, wählt immer einen unabhängigen Berater“, betont Argubi.

Warnhinweise erkennen

Unseriöse Finanzberater lassen sich häufig durch falsche Versprechungen entlarven. Behauptet dieser beispielsweise, er biete dieses eine Investment ausschließlich seinen besten Kunden an, vermittelt er zunächst den Eindruck von Exklusivität. „Für den Angestellten gibt es aber keinen Grund, sein vermeintliches Ass nur wenigen Anlegern zu verraten. Es handelt sich um eine reine Verkaufsmasche, damit Kunden investieren. Auch die Aussage, der Kunde müsse sich jetzt sofort entscheiden, dient nur dem Ziel, etwas zügig zu verkaufen.

Zwar ist der Finanzmarkt tatsächlich sehr schnelllebig, doch ein gut durchdachtes Konzept eignet sich zu jedem Zeitpunkt“, erklärt Argubi. Zu den Warnhinweisen zählt auch die Behauptung, es handle sich um einen todsicheren Tipp. Da Millionen von Marktteilnehmern innerhalb von Sekunden den Preis einer Aktie definieren, gibt es niemals eine hundertprozentige Garantie auf Erfolg. Wer Versprechungen wie diese hört, sollte die Absichten dahinter anzweifeln.

Darauf kommt es wirklich an

Für jeden Anleger gilt es, das angebotene Investment kritisch zu hinterfragen und sich intensiv zu informieren. „Am besten fragen Interessierte ihre Berater, nach welchen Kriterien oder Maßgaben sie die Produkte auswählen und ob sie selbst in die vorgeschlagenen Anlagen investieren. Seriöse Berater stehen hinter ihren Empfehlungen. Sie scheuen daher nicht vor einer Erklärung zurück und sprechen offen über ihre Herangehensweise“, weiß Argubi. Damit Kunden sich nicht ausschließlich auf ihre eigene Menschenkenntnis verlassen müssen, entwickeln sich zunehmend Maßnahmen, die mehr Sicherheit und Transparenz schaffen.

Dazu zählen beispielsweise die 2008 eingeführte Pflicht, dass Beratungen immer protokolliert werden, sowie der Beschluss von 2018, dass eine umfassende Aufklärung über Finanzberatung erfolgen muss. „Finanzberater kümmern sich um den Lebensunterhalt von Generationen und tragen somit eine enorme Verantwortung. Jeder sollte sich daher bei seiner Wahl gründlich nach der richtigen Person für diese Aufgabe umsehen“, betont Argubi abschließend.

Quelle: www.finanz-center.com

Tokenisierung verändert Struktur der Anlagemärkte radikal

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Tokenisierung

Mit der Einführung sogenannter „Krypto-Assets“ erreicht die Digitalisierung der Finanzwelt die nächste Stufe. Speziell die „Tokenisierung“, also die Möglichkeit, reale Vermögenswerte in virtuelle Einheiten umzuwandeln und über die Blockchain zu handeln, werde Kapitalmärkte und Finanzindustrie radikal verändern. Dies sind zentrale Aussagen der neuen Studie des FERI Cognitive Finance Institute zu „Blockchain und Tokenisierung – Disruption des Finanzsystems durch Krypto-Assets und Decentralized Finance (DeFi)“. „In einem dezentralen Finanzsystem auf Basis von Blockchains müssen klassische Finanzintermediäre ihre Geschäftsmodelle massiv überdenken“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute.

„Digitale Demokratisierung“ fordert das Finanz-Establishment heraus

Die Tokenisierung von Assets ermögliche es, Bruchteile an einem beliebigen Vermögenswert in digitaler Form zu erwerben. Dies erweitere nicht nur das Anlageuniversum für etablierte Investoren und schaffe Opportunitäten, etwa in neuen Märkten wie Kunst, Musik oder intellektuellen Eigentumsrechten. Es würde dadurch auch neuen Anlegergruppen der Zugang zu Assetklassen eröffnet, die zuvor außerhalb ihrer Reichweite lagen. Die Digitalisierung von Assets in einer Blockchain-Infrastruktur biete zudem hohe Zeit- und Effizienzgewinne im Handel mit Vermögenswerten. Auch Options- und Derivatemärkte könnten völlig neugestaltet werden, etwa durch den Einsatz selbstausführender Vertragselemente („Smart Contracts“). Solche „digitalen Kontrakte“ ermöglichten die Entwicklung digitaler Zahlungsströme und neuartiger Vermögenswerte („Smart Assets“). „Der Handel und die Vermögensanlage mit Krypto-Assets stecken zwar noch in den Kinderschuhen, doch die Zukunftsvision einer ‚TokenÖkonomie‘ im Rahmen eines ‚dezentralen Finanzsystems‘ fordert das Finanz-Establishment schon jetzt heraus“, ist Dr. Heinz-Werner Rapp überzeugt.

Der Gesetzgeber ist gefragt

Bis die Blockchain-Technologie, Kryptowährungen und die globalen Anlagemärkte zu einem neuen digitalen Finanzsystem zusammenwachsen, sei es aber noch ein weiter Weg. Erste Schritte zu einem Rechtsrahmen seien jedoch bereits getan – wie etwa in Deutschland mit dem Gesetz über elektronische Wertpapiere. „Wir brauchen professionelle gesetzliche Grundlagen zu digitalen Vermögenswerten, um fairen Wettbewerb und gesellschaftliche Akzeptanz sicherzustellen“, fordert Rapp. Denn wie bei jedem technologischen Strukturbruch lägen die Chancen und Risiken auch hier eng beieinander. Möglichen Effizienzgewinnen durch den Wegfall von Gebühren, Fristen und anderen Transaktionshemmnissen stehe die Befürchtung gegenüber, dass ein paralleles Schattenfinanzsystem entstehen könnte, auf das Aufseher keinen direkten Zugriff haben. Beide Argumente seien valide, was auch künftig noch lebhafte Diskussionen und disruptive Entwicklungen garantiere.

Studie Blockchain und Tokenisierung

Die Studie „Blockchain und Tokenisierung – Disruption des Finanzsystems durch Krypto-Assets und Decentralized Finance (DeFi)“ steht im Content Center zum Download zur Verfügung.

  • Krypto-Assets bringen disruptive Veränderungen für Kapitalmärkte und Finanzindustrie
  • Tokenbasierte Anlageformen und „Smart Assets“ schaffen neue Märkte für Investoren
  • Zukunftsvision eines dezentralen Finanzsystems (DeFi) erfordert professionelle Gesetzgebung
  • FERI Cognitive Finance Institute untersucht Chancen und Risiken der „Token-Ökonomie“

Quelle: Feri Institut, Feri AG

Illustration: Buffik

NFT-Kunstplattform METAWALLS Berlin zeigt digitalisierte Street Art

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Metalls Jadore Tong
Foto Jadore Tong (C) Jadore Tong Murals_©_Mathias_Voelzke

Die NFT-Kunstplattform METAWALLS Berlin hat im Rahmen einer Pressekonferenz eine exklusive Preview in die am 9. November eröffnende Street Art Ausstellung der virtuellen Galerie „The Embassy“ gegeben. „The Embassy“ präsentiert Berliner Street Art, die als CO-NFTs (Collective- Ownership-NFT) über METAWALLS Berlin verkauft werden und den Street Artists einen direkten Zugang ins Metaversum eröffnen.


Die Galerie ist im Voltaire Viertel in Decentraland zu Hause. Als Kunstviertel bekannt, haben sich hier zahlreiche international renommierte Kunstadressen, wie die virtuellen Vertretungen der König Galerie und Sotheby’s niedergelassen. Während Street Art bei den klassischen Kunstadressen eine eher untergeordnete Rolle spielt, steht sie in „The Embassy“ im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Ausstellung ist Ausdruck der Urban Culture, die die Künstler:innen und ihre Arbeiten repräsentieren und wurde deshalb genauso wenig kuratiert, wie die Straßen selbst. Stattdessen wollen METAWALLS Berlin und die Agentur Street Art BLN Street Artists so viele Möglichkeiten der Partizipation und Sichtbarkeit ihrer Kunst geben wie möglich, sodass die Entscheidungen zur Auswahl und Präsentation der Kunstwerke in der Galerie gemeinschaftlich getroffen wurden.

KEINE AUSSTELLUNG WIE JEDE ANDERE – ERWEITERUNG DURCH VIRTUELLE RÄUME

Als rein virtuelle Ausstellungslocation bleiben die physischen Aspekte beim Besuch von „The Embassy“ natürlich außen vor, gleichzeitig wird das Besuchererlebnis jedoch um die Erfahrung des ‚Nicht-Möglichen‘ erweitert. Die Besucher:innen betreten mit der „The Embassy“ einen Raum, der stark von der Berliner Architektur inspiriert ist, physisch aber so nicht existiert. Auf 40 m hohen Wänden und insgesamt 11.000 qm werden großformatige Street Art Werke präsentiert – diese beeindruckende Größe und Gestaltung sollen das Gefühl von der Erweiterung der Vorstellungskraft durch virtuelle Räume vermitteln.

PANORAMA_Mauer_doin it cool for the east side II_(c) Petra Branke
PANORAMA_Mauer_doin it cool for the east side II_(c) Petra Branke


Vor allem Street Art ist durch die physischen Gegeben- heiten einer Stadt limitiert und abhängig von den verfügbaren Räumen – durch den Eintritt ins Metaversum können diese Einschränkungen überwunden werden. Die Ausstellung in „The Embassy“ steht mit der Idee von Erweiterung und Grenzüberschreitung exemplarisch für die Möglichkeit Berliner Street Art Kultur für ein neues Publikum erlebbar zu machen sowie den Anspruch von METAWALLS Berlin als Plattform Kunst, Kunsthandel und die Möglichkeiten für Street Artists auszuweiten.
Die Ausstellung zeigt neben diversen Kunstwerken im Innenraum der Galerie auch 12 Murals in echten Größenverhältnissen (Satellyten) auf freistehenden Wänden im Außenbereich der Embassy, die real im Berliner Stadtbild zu finden sind und allesamt als CO-NFTs in nächster Zeit in den Verkauf gehen.

Weitere Satelliten mit CO-NFTs werden nach und nach an verschiedenen Standorten in Decentraland aufgestellt. Beteiligte Künstler:innen sind u.a. Jim Avignon, Anne Bengard, BustArt, Ron Miller, Vidam, Jadore Tong, Sr. Papa Chango, Isakov und Caro Pepe. Der Innenraum der Galerie ermöglicht an einigen Stellen auch Raum für andere Kunstformen, die im weitesten Sinne als NFTs angeboten werden.

Metalls Jadore Tong
Foto Jadore Tong (C) Jadore Tong Murals_©_Mathias_Voelzke


Bei einigen dieser Werke erhalten Sammler:innen auch ein physisches Werk zum NFT dazu. Perspektivisch sollen auch Objekte und Videoarbeiten in die Ausstellung integriert werden.
Alles, was für den Besuch der „Embassy“ (und generell von Decentraland) notwendig ist, ist Metamask – Kryp- towallet und Gateway für diverse Blockchain Apps in einem. Die Software ist kostenlos und einfach zu installie- ren. Nach der Anmeldung und Einrichtung des Wallets, kann ein Avatar erstellt und Decentraland erkundet werden – erster Stopp: „The Embassy“ am Voltaire Viertel!

Caro Pepe_Butterfly Effect_(c)


Der 9. November 2021 markierte für METAWALLS Berlin das Erreichen gleich mehrerer Meilensteine. Neben der Eröffnung der „Embassy“ in Decentraland, startete auch der reguläre Verkauf des ersten CO-NFT „Moneymachine“ aka „Doin it cool for the East Side II“ von Jim Avignon, der das Motiv 2013 als Übermalung seines ursprünglich nach der Wiedervereinigung beauftragten Murals anfertigte, um auf die Ausschließung der beteiligten Künstler:innen bei der kommerziellen Verwertung der East Side Gallery-Motive aufmerksam zu machen. Beim Pre Sale Anfang Oktober gingen die ersten 125 von insge- samt 780 Anteilen in den Verkauf und waren nach nur drei Tagen ausverkauft – ein großartiger Auftakt. Avignon kündigte an, die kompletten Erlöse seiner Anteile der Berliner Obdachlosenhilfe zu spenden.

METAWALLS Berlin zog mit, sodass nun 75% der Gesamteinnahmen an „Moneymachine“ Bedürftigen zugutekommen.
Zudem werden die Gewinner des AirdropContests bekannt gegeben, bei dem METAWALLS Berlin Anteile des eigens für die Plattform kreierten Artworks „Altered Art Reality“ von Jim Avignon unter den Mitgliedern der METAWALLS-Community verlost und sie so teilhaben lässt.

Mehr Informationen zu Metawalls Berlin https://metawalls.io

Der NFT-Weinberg: Wo Crypto-Fans und Weinliebhaber zu Freunden werden

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NFT Weinberg

Warum zahlt jemand eine halbe Million Euro in Kryptowährungen für einige Pixel? Und wie funktioniert das Geschäft mit NFTs wie digitaler Kunst im Kontext von Blockchain & Co.? Rein digitale Wertanlagen, oft in schwindelerregender Höhe, sind für viele nicht greifbar, nicht nachhaltig und werden gar als gefährlich wahrgenommen. In der Folge stempeln viele Leute die gesamte NFT-Technologie – mit all ihrem Potential – als groteske, nerdige und riskante  Spielerei ab. Um damit aufzuräumen, haben die Friends of Dionysus mehr als nur Wein im Gepäck.

Keine absurden Preise, dafür aber einen klaren, nachhaltigen Nutzen und eine gemeinsame Vision für die Käufer der Tokens – darum geht es uns mit unserem Münchner NFT-Projekt Friends of Dionysus. Die Vision ist leicht erklärt: Das Projekt will eine Brücke bauen, eine Verbindung zwischen Blockchain und der physischen Welt. Wie das genau aussieht und wie NFT-Technologien überhaupt funktionieren, wollen wir mit den Friends of Dionysus konkret präsentieren und erklären.

Von digitaler Kryptokunst zum demokratischen Weinberg

Aber erst einmal von vorn: Was sind überhaupt NFTs? Die Abkürzung steht für Non-Fungible Token und bezeichnet auf Deutsch ein nicht austauschbares digitales Konstrukt aus Informationsblöcken. Im Gegensatz zu beispielsweise Bitcoin, die mit einem festen Wert das Online-Äquivalent zu einer Offline-Währung wie dem Euro darstellen, ist ein NFT eher die digitale Version von zum Beispiel der Bacchus-Statue von Michelangelo – ein einmaliges Kunstwerk mit stets subjektivem Wert.

Künstler Paul Grabowski exklusiv für die Friends of Dionysus

Diese neue Möglichkeit digitale Sammelstücke zu erschaffen, hilft beispielsweise bei der Demokratisierung von Kunst und Musik: Viele (digitale) Künstler brauchen dank NFTs keine Galerie mehr, kein Auktionshaus und keine Produktionsfirma, um ihre Kunst zu vertreiben und zu monetarisieren. Mit der NFT-Technologie können sie ihre Kunstwerke als Original zum digitalen Sammelstück konvertieren und es anschließend direkt verkaufen – ohne Zwischenhändler und eingerostete Prozess- und Stakeholder-Ketten.

Auf eine vergleichbare Weise wollen die Friends of Dionysus nun Wein demokratisieren: Wer einen Dionysus-Token kauft, baut sozusagen an einem Weinberg mit und wird Teil eines Weinguts von der Rebe bis zum Mitarbeiter.

Mythologischer Name für ganz realen Wein

Dionysus ist in der griechischen Mythologie der Gott des Weins. Mit dem Projekt Friends of Dionysus wollen wir NFTs als Fundraising-Mechanismus nutzen, um nachhaltig eine eigene Weinmarke mit dem dazugehörigen Weinberg aufzubauen.

Krypto-Kritiker könnten sich nun fragen: Wein wird schon seit jeher produziert und hatte im antiken Griechenland sogar einen eigenen Gott – wieso braucht es jetzt NFTs, um eine weitere Weinmarke zu erschaffen? In einer Art Hype schossen in der jüngsten Vergangenheit eine endlos scheinende Anzahl an NFT-Projekten aus dem Boden bzw. durchs Internet – überwiegend im Bereich der Kunst oder als Avatar-Projekte, bei denen es nur um Seltenheit der jeweiligen Tokens geht.

Wir sind allerdings der Überzeugung, dass die Token-Technologie weit darüber hinausgehen kann: NFTs sollen und können Mehrwert für die Besitzer bringen – und zwar nicht nur in der digitalen, sondern auch in der physischen Welt.

Künstler Paul Grabowski exklusiv für die Friends of Dionysus

NFT-Vorteile und eine Community statt anonymem Fundraising

Käufer eines FoD-Tokens beteiligen sich in der ersten Phase nicht nur – wie bei Crowdfunding – an der Finanzierung, sondern auch an der Planung des Wein-Projekts, und bekommen natürlich direkt einen Mehrwert in Form eines NFT-Unikats, das von Künstler Paul Grabowski exklusiv für die Friends of Dionysus entwickelt wurde.

Auf lange Sicht soll Wein angebaut und gemeinsam eine eigene Weinmarke aufgebaut werden. Bis dahin profitieren Token-Besitzer im Vergleich zu anderen Fundraising-Mechanismen von Giveaways wie Wein und Merchandise, können das Projekt mit Umfragen und Feedback aktiv mitgestalten – und sind natürlich Teil der Community aus gleichgesinnten Fans von Crypto und Wein.

Wer aus dem Projekt aussteigen will, kann außerdem einfach seinen Token verkaufen, und das im Idealfall mit Gewinn. Denn wie beispielsweise beim Börsenhandel kann der Token im Sekundärmarkt an Wert gewinnen. Das kommt übrigens auch wieder dem Projekt zugute, weil das Projekt an jedem Weiterverkauf mit einem kleinen Prozentsatz beteiligt wird.

Freunde online und im Weinberg

Nicht nur digital soll eine Community entstehen. Auch der Weinberg soll ein Treffpunkt für die Friends, die Token-Besitzer, sein – ganz real und offline. Das entsprechende Grundstück gibt es bereits, im Herzen Kalabriens wartet es förmlich auf den Start des Projekts: von der Planung und dem Anbau der ersten Weinrebe über die Traubenlese bis zur Weinproduktion und den damit verbundenen gemeinsamen Erlebnissen.

Die traditionelle Weinbau-Region in Süditalien und kleinere Winzer dort mussten in den letzten Jahrzehnten unter enormer Landflucht und Strukturschwäche leiden. Von der Entwicklung eines Ökosystems können also nicht nur die Friends of Dionysus profitieren, sondern auch kollektiv andere Weinbauern in der Region.

Und so treffen eine schwer greifbare Investment-Technologie und ein mystischer Name auf einen hand- bzw. fußfesten Weinberg und echten Wein – mit nachhaltigen Benefits für alle Beteiligten, ob NFT-Investor, Weinliebhaber oder Winzer vor Ort.

Mehr zum Projekt: www.friendsofdionysus.com

Unser Algorithmus optimiert 30.000 Parameter

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Pair Finance Teamfoto

Stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Stephan Stricker, Gründer und CEO des Fintech-Unternehmens PAIR Finance. Mit unserem Service – KI-basiertes Digitalinkasso in Kombination mit Kundenorientierung – streben wir die Marktführerschaft in Europa an. Vor der Gründung von PAIR Finance war ich in der AdTech-Branche aktiv und leitete die internationale Expansion zweier Unternehmen. Außerdem war ich mehrere Jahre bei KPMG als Berater für Unternehmen der Finanzbranche tätig.

Warum haben Sie sich entschieden PAIR Finance zu gründen?

Inkasso ist ein leidiges Thema für Verbraucher – viel Papierkram, viel Juristendeutsch. Genauso ist es für Unternehmen: Nach der digitalen Customer Journey folgt im Forderungsmanagement der Schritt zurück zu Anruf und Briefpost. Wir dachten uns: Warum kann man das nicht digital machen? Die Antwort auf diese Frage war PAIR Finance.

Genau genommen liegt der Ursprung in der digitalen Marketingindustrie. Hier sensibilisieren intelligente, auf digitalen Daten basierende Targeting-Techniken potenzielle Kund*innen zum Kauf eines Produktes. Kanal, Werbebotschaft und Zeitpunkt sind die entscheidenden Erfolgsparameter. Warum setzt man diese erfolgreiche Methode nicht auf der anderen Seite des Point of Sale ein, um das Forderungsmanagement individueller und effizienter zu machen? Genau diesen Ansatz haben wir mit PAIR Finance adaptiert und weiterentwickelt.

Welche Vision steckt hinter PAIR Finance?

Unsere Vision ist es, den Inkassomarkt in Europa zu verändern und das Forderungsmanagement nachhaltig digital, effizient und kundenorientiert zu gestalten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Unsere Idee war immer, die Disruption der Inkassobranche einzuleiten. 2016 hatten wir schnell ein erstes Team zusammengestellt und schon wenige Monate nach der Gründung den ersten Kunden an Bord. Heute sind wir Innovationsführer, seit 5 Jahren erfolgreich am Markt und konnten uns mit unserem technischen Know-how durchsetzen. Wir sind eines der am schnellsten wachsenden deutschen Fintech-Startups und haben derzeit 160+ Mitarbeiter. Unsere Series B im Juli 2020 und unsere Expansion nach Österreich im September 2021 haben wir trotz Corona erfolgreich absolviert. Zu unseren Kapitalgebern gehören Finleap, Zalando sowie VC-Investoren und Business Angels. Als eines der wenigen Fintechs in Deutschland arbeiten wir – trotz Wachstum – profitabel.

Es ist immer eine Herausforderung Innovationsführer zu bleiben, neue Ideen technisch schnell umzusetzen. Dafür benötigen wir nur die besten Mitarbeiter und es ist immer eine Herausforderung die besten Mitarbeiter am Markt zu finden. Kapital war keine Herausforderung, da wir schnell profitabel waren. Anfangs war es eine Herausforderung das Vertrauen der Mandanten am Markt zu gewinnen, da wir jung und unbekannt waren und Inkasso in Gänze anders gedacht haben.

Wer ist die Zielgruppe von PAIR Finance?

Wir bieten Inkasso für das 21. Jahrhundert und arbeiten branchenübergreifend, vornehmlich für Unternehmen der digitalen Transformation. Alle Firmen, deren Kund*innen online shoppen, banken und car-sharen sind gut bei uns aufgehoben. Aktuell haben wir mehr als 300 namhafte Geschäftskunden, darunter sind Zalando, Sixt, ShareNow, Home24, die Versicherungskammer Bayern und Jochen Schweizer.

Wie funktioniert PAIR Finance? Wo liegen die Vorteile?

PAIR Finance ist ein Digitalinkasso, das Forderungsmanagement für alle einfacher macht. Unternehmen helfen wir dabei, das Geld aus unbezahlten Rechnungen schneller zurückzugewinnen inklusive flexiblen Integrationsmöglichkeiten und transparentem Dashboard. Verbraucher*innen mit unbezahlten Rechnungen erhalten ein persönlich zugeschnittenes Lösungsangebot, um die Forderung schnell zu begleichen.

Der Vorteil bei uns liegt im einmaligen Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz und Verhaltensanalytik. Wenn man einmal vergessen hat, seine Rechnung zu begleichen, entscheidet bei uns ein selbstlernender Algorithmus über die Kontaktaufnahme. Neben der Zahlungsfähigkeit und -willigkeit schätzt unser Modell auch ab, wie emotional oder rational und wie finanziell strukturiert oder unstrukturiert jemand agiert. 

Unser Algorithmus optimiert 30.000 Parameter – etwa die Tonalität oder den Zeitpunkt der Nachricht, die Häufigkeit der Kontaktaufnahme oder die verwendeten Kanäle bis hin zur Farbgebung in der E-Mail. Auch die angebotenen Zahlungswege können sich unterscheiden. Beispielweise erhalten bestimmte Verbraucher*innen eine Nachricht am Mittwochnachmittag in einer kooperativen Tonalität mit den Zahlungsmöglichkeiten Apple Pay sowie Paypal.

Wie ist das Feedback?

Unsere Geschäftskunden schätzen an uns, dass wir ihre Ziele einer schnellen Realisierung und einer hoher Rückführungsquote erreichen. Mit unseren einfachen und personalisierten Lösungsmöglichkeiten per Smartphone und Wearable steigern wir die Bezahlakzeptanz im Inkasso. Wir denken “mobile first”. Wichtig ist ihnen aber auch, dass für uns die gute Beziehung zum Verbraucher einen hohen Stellenwert hat. Wir behandeln die Außenstände unserer Kunden dank KI und Verhaltenspsychologie nicht nur effizienter, sondern mit großer Sensibilität. Verbraucher wiederum sind mit unserem Service ebenfalls zufrieden: Sie wollen selbstbestimmt und digital mit ihren persönlichen Finanzen umgehen. Von 85 Prozent erhalten wir nach dem Payment eine positive Resonanz.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir verfolgen eine klare Wachstumsstrategie. Unser Ziel ist es, mittelfristig der größte Dienstleister für KI-basiertes Inkasso in Europa zu werden. Kundenwachstum steht daher im Vordergrund, genau wie die Vertikalisierung in zunehmend digital werdende Branchen.
Konkret planen wir die internationale Expansion in weitere europäische Länder sowie die Stärkung unseres Standorts in Österreich. Außerdem werden wir unsere Technologie hin zu einer internationalen Self Servicing-Plattform für Mandanten ausbauen. Unsere KI-Technologie werden wir insbesondere in den Bereichen Deep Reinforcement Learning und Natural Language Processing weiterentwickeln.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
– Bei der Entwicklung des Produkts ist kontinuierliches Feedback von Kund*innen und eine
entsprechende Umsetzung sehr wichtig.
– Entwickelt nicht ewig sondern geht mit eurem Produkt an den Markt und verdient dort Geld.
Nur wenn jemand bereit ist für euer Produkt Geld zu bezahlen, schafft ihr final auch einen
Wert mit eurem Produkt.
– Execution muss der wichtigste Treiber für euer Geschäft sein. Bleibt fokussiert.

Die meisten Menschen verlieren jeden Tag an Kaufkraft

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rubarb Gründer v.l.n.r. Jakob Scholz, Fabian Scholz und Kelvin Craig

Stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor!

Wir sind rubarb, ein FinTech aus Hamburg. Wir haben eine App entwickelt, die es unseren Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen soll, mehr Geld am Monatsende zu haben. Das geht unserer Meinung nach nur noch übers Investieren. In einer Welt der Negativzinsen und steigenden Inflation ist rubarb die Chance für alle, Kaufkraft zu mehren, anstatt sie täglich auf dem Girokonto zu reduzieren. Mit der kostenlosen App haben User drei verschiedene Möglichkeiten, ihr Geld für die Verwirklichung ihrer Träume zu sparen: Aufrundungen von Einkaufsbeträgen, Sparpläne und Einmalzahlungen. Investiert wird das Ersparte einmal pro Woche in ein weltweit gestreutes, nachhaltiges ETF-Portfolio von iShares. Hier können sich User je nach persönlicher Risikopräferenz für jedes Sparziel zwischen drei ETF-Portfolios von Anleihen bis Aktien entscheiden. 

Warum haben Sie sich entschieden, rubarb zu gründen?

Wenn man sich mit dem Thema Sparen beschäftigt, fällt eines zuallererst auf: Alle Methoden, die uns als Kinder an die Hand gegeben wurden, funktionieren heute nicht mehr. Im Sparschwein verliert das Geld durch die steigende Inflation immer weiter an Wert, auf dem Girokonto sieht es genauso aus. Auch das Sparbuch kann einem Wertverlust aufgrund von Null- oder sogar Minuszins nicht entgegenwirken. Die meisten Menschen verlieren jeden Tag an Kaufkraft. Hilft nur, das Ersparte anzulegen, um die Inflation mit Rendite auszugleichen. Doch nur gut 20 Prozent der Deutschen sind investiert. 

Dabei spielt mit Sicherheit das vorhandene Angebot eine große Rolle: Es gibt zu wenige Finanzprodukte, die den Einstieg ins Investieren wirklich einfach und niedrigschwellig gestalten. Außerdem sprechen viele FinTechs durch ihre Aufmachung häufig – bewusst oder unbewusst – eine eher männliche Zielgruppe an. Deshalb haben wir unsere App gezielt für alle gestaltet.

Welche Vision steckt hinter rubarb?

Unsere App soll es wirklich allen gleichermaßen ermöglichen, zu investieren; denn dafür muss man entgegen vieler weitverbreiteter Glaubenssätze weder Finanzexperte noch reich sein. Die rubarb-App ist einfach zu bedienen und macht alle dahinterstehenden Prozesse wirklich transparent. Das ist nach allem, was wir wissen, auch das Hauptproblem für die meisten Menschen: Fragen rund ums Thema Geld sind einfach zu kompliziert und viele wollen sich nicht in die Themen einarbeiten. Deshalb ist rubarb auch tatsächlich ein Produkt für alle: Vom Bafög-Studenten bis zum Millionär!

Perspektivisch soll rubarb eine umfassende Lösung rund um die Themen Geld und Sparen sein, die alle damit einhergehenden Fragestellungen abdeckt. Einen ersten Schritt in diese Richtung haben wir mit unserem neuen Feature, dem “Sparbutler” gemacht. Hier bieten wir einen automatischen Wechselservice für Strom- und Gasverträge an, durch den unsere Kunden jährlich viele hundert Euro sparen können – also frei nach dem Motto: “mehr Geld für deine Träume”. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen undwie haben Sie sich finanziert?

Wir haben unser Start-up während der Coronakrise aufgebaut. Das hat uns tatsächlich vor die ein oder andere Herausforderung gestellt, die wir so nicht vorhersehen konnten. Wie soll man Menschen in einer der größten Wirtschaftskrisen der Geschichte erklären, dass sie ihr Geld besser nicht unters Kopfkissen legen sollen? 

Wir sind in dieser Zeit ohne Gehalt volles Risiko gegangen. Aber Krisen sind bekanntlich immer auch mit Chancen verbunden. Die Corona-Pandemie zeigt uns, wie wichtig der Gedanke hinter unserem Geschäftsmodell ist: Wer in Krisenzeiten abgesichert sein will, ist gut beraten, frühzeitig Geld auf die Seite zu legen.

Finanziert sind wir bis dato über unsere Investoren. Wir haben bislang in zwei Finanzierungsrunden 3,5 Mio. Euro von Business Angels und Microfunds einsammeln können. Da unsere App kostenlos ist, fangen wir seit Launch des “Sparbutlers” nun auch an, mit rubarb Geld einzunehmen. Wenn ein Nutzer durch unseren Wechselservice Geld spart, nehmen wir einen Anteil der tatsächlichen Ersparnisse als Entlohnung – wir profitieren also erst dann, wenn unsere User wirklich etwas sparen. Uns war wichtig, dass auch die Kunden wissen: Unsere Interessen sind identisch mit ihren, nämlich den günstigsten Tarif zu finden.

Wer ist die Zielgruppe von rubarb?

Mindestens 80 Prozent der deutschen Bevölkerung – nämlich diejenigen, die bisher noch keine Erfahrungen auf dem Aktienmarkt gesammelt haben. Aber insgesamt all diejenigen, die keine Lust haben, sich dauerhaft mit Fragen des Geldes zu beschäftigen.

Wie funktioniert rubarb? Wo liegen die Vorteile?

Tatsächlich funktioniert die rubarb-App ganz einfach: Man lädt sie – wie inzwischen über 100.000 andere Menschen auch – kostenlos im App-Store herunter und registriert sich. Anschließend wählt man seine Sparziele, wir sagen dazu “Träume”, aus, für die Geld gespart werden soll. Vielleicht der nächste Urlaub? Oder möchte man einfach einen Notgroschen beiseite legen? Hat man sich hier entschieden, kann man – je nach Risikobereitschaft – zwischen drei verschiedenen nachhaltigen ETF-Portfolios wählen, von Anleihen bis Aktien ist alles dabei. 

Und dann passiert eigentlich alles ganz von alleine. Bei jedem Einkauf, den man tätigt, wird automatisch auf den nächsten vollen Euro aufgerundet, sofern man das möchte. Knapp 90 Prozent aller User nutzen dieses Feature bereits. Zusätzlich kann man für jeden Traum einen Sparplan aufsetzen – und das schon ab einem Euro. Auch individuelle Einzahlungen sind natürlich möglich. Einmal pro Woche werden die so gesammelten Differenzbeträge in das ausgewählte Portfolio eingezahlt. In der App können unsere Nutzer live mitverfolgen, wie sie ihren Sparzielen näherkommen. 

Die Vorteile auf einem Blick: Die rubarb-App ist einfach zu bedienen, übersichtlich und transparent gestaltet. Unsere Nutzer können auch per Microinvesting anlegen und die meisten Abläufe werden automatisiert, sodass nach einmaliger Einrichtung alles von selbst funktioniert. Außerdem kann das Ersparte jederzeit innerhalb weniger Werktage ausgezahlt werden.

Wie ist das Feedback?

Die Rückmeldung durch unsere Nutzer ist wirklich super und das freut uns natürlich sehr! Über 32.000 Menschen nutzen rubarb mittlerweile; Tendenz monatlich stark steigend. 95 Prozent von ihnen möchten uns weiterempfehlen – darauf sind wir sehr stolz!

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In den kommenden Jahren wollen wir rubarb auch über die deutschen Grenzen hinaus bekannt machen und zu einer großen europäischen Marke werden. Außerdem möchten wir unsere App stetig weiterentwickeln und optimieren – sodass wir bald sämtliche Themen rund ums Sparen erleichtern und in unserem Produkt bündeln. Wenn also in ein paar Jahren viele Millionen begeisterte Europäerinnen und Europäer dank rubarb mehr Geld am Monatsende haben sollten, wären wir wahnsinnig stolz.

Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als Erstes: Denkt bei der Entwicklung und Anpassung eurer Produkte immer zuerst an eure Kunden. Wer sind sie? Was wünschen sie sich? Was fehlt ihnen bisher? Zu viele Gründerinnen und Gründer schließen von sich auf andere – und das ist fatal. 

Zum Zweiten: Stellt die richtigen Fragen an die richtigen Leute. Das können andere Gründer sein – oder eben Fachexperten, die einen hilfreichen Tipp auf ihrem Gebiet parat haben. Netzwerken ist beim Gründen das A und O, denn so habt ihr die Möglichkeit, von den Erfahrungen anderer zu profitieren. 

Und Drittens: Es muss nicht immer alles auf Anhieb funktionieren. Wichtig ist es, flexibel zu bleiben, sich an Gegebenheiten anzupassen, die man nicht ändern kann und immer lösungsorientiert zu denken. Die meisten Startups scheitern, weil das Gründerteam aufgibt. Wenn Aufgeben keine Option ist, geht es auch immer irgendwie weiter.

Mehr Informationen: rubarb.app

Wir bedanken uns für das Interview. Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.