Sonntag, November 24, 2024
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141.000 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr

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Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September 2023 um 141.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber August wurden 69.000 Arbeitssuchende weniger registriert, wie die Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte.

Die dts Nachrichtenagentur sendet in Kürze weitere Details.

Foto/Quelle: dts

Überzeugende Argumente für Kredite und Anleihen mit höherer Qualität

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Anleihen
Die Fotos von links nach rechts: Michael Buchanan CO-CIO, Ryan Brist Head of Global Investment-Grade Credit, Greg Handler Head of Mortgage and Consumer Credit Simon Miller Portfoliomanager (Bildquelle: Western Asset / Franklin Templeton)

Vier Anlageexperten von Western Asset Management, Teil von Franklin Templeton, diskutierten die Auswirkungen der Zinserhöhungen auf festverzinsliche Wertpapiere und wo sie aktuell und in den nächsten Monaten Anlagemöglichkeiten sehen. Die gesamte Diskussion finden Sie anbei.

Michael Buchanan, Co-CIO: Wiederherstellung der umgekehrten Korrelation zwischen Aktien und Anleihen

Es ist zwar durchaus möglich, dass die Zinsvolatilität und die Unsicherheit in nächster Zeit anhalten, aber die heutigen höheren Renditen bei festverzinslichen Wertpapieren sind ermutigend. Unserer Ansicht nach bietet sich den Anlegern jetzt die einmalige Gelegenheit, Qualität und höhere Renditen zu kombinieren, was wir schon lange nicht mehr erlebt haben.

Das Basisszenario von Western Asset für die USA ist keine Rezession, sondern eher eine sanfte Landung – wir stellen uns jedoch auf andere Möglichkeiten ein und bauen Portfolios auf, die das Potenzial haben, unter verschiedenen Marktbedingungen zu funktionieren. Western Asset hat die Duration schon immer sehr erfolgreich als diversifizierenden Risikofaktor eingesetzt, und wir glauben, dass die Anleger in Zukunft eine Wiederherstellung der umgekehrten Korrelation zwischen Aktien und Anleihen erleben werden.

Ryan Brist, Head of Global Investment-Grade Credits: Gute Fundamentaldaten für IG-Kredite

Der Kreditmarkt hat sich unter den höheren Zinssätzen, die wir derzeit erleben, als bemerkenswert widerstandsfähig erwiesen. Die Unternehmen haben mehr Umsatz gemacht, was bedeutet, dass das Wachstum anhält. Die Gewinnmargen sind so hoch wie noch nie. Große Unternehmen mit Investment-Grade-Rating haben ihre Bilanzen 2020 und 2021 refinanziert, die Fälligkeit ihrer Schulden hinausgeschoben und Kredite zu wirklich niedrigen Zinssätzen aufgenommen. Sie sind auf dem heutigen Markt nicht gezwungen, Kredite aufzunehmen.

Als Anleger sehen wir viele zwei-, drei- und fünfjährige Emissionen und ein deutlich geringeres Angebot bei den 20- und 30-jährigen Laufzeiten. Im Moment können wir ein hochwertiges, gut diversifiziertes Portfolio von Unternehmensanleihen zu Zinssätzen von 5,75 % bis 6 % anlegen. Die Fundamentaldaten und technischen Daten sind recht gut, und wir würden die Renditenaufschläge für Unternehmensanleihen als fair bezeichnen – sie liegen derzeit knapp innerhalb der langfristigen Durchschnittswerte. Hochwertige festverzinsliche Wertpapiere sehen für unser Team recht gut aus.

Greg Handler, Head of Mortgage and Consumer Credit: Rückkehr zum Wachstum der Immobilienpreise

Es sieht langsam so aus, als ob die Fed in der Lage ist, eine weiche Landung für den US-Immobilienmarkt zu erreichen. In diesem Jahr gab es einen beachtlichen Aufschwung und eine Rückkehr zu dem normalen Wachstum der Immobilienpreise von 3 bis 5 %. Wir glauben, dass wir ein gutes Gleichgewicht erreicht haben. Aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass der Wohnungsmarkt im nächsten Jahr nicht notwendigerweise einen Gegenwind für das Wachstum darstellen wird und wir eine Disinflation erleben sollten.

Die Fed dürfte mit dem geringeren Miet- und Hauspreiswachstum zufrieden sein. Darüber hinaus sind die Renditen und Spreads für Hypothekenkredite sehr attraktiv – einige der höchsten, die wir in den letzten 10 Jahren gesehen haben. Ich denke, dass die Banken in der zweiten Jahreshälfte und bis ins nächste Jahr hinein versuchen werden, ihre Finanzierungsquellen zu diversifizieren. Wir werden sehen, dass einige hochwertige Bankaktiva, die normalerweise in den Bilanzen liegen, ihren Weg zu den privaten Kreditmärkten finden werden. Und wir glauben, dass es dort einige gute Möglichkeiten geben wird.

Simon Miller, Portfoliomanager: Patt zwischen Käufer und Verkäufern

Der Markt für Gewerbeimmobilien ist seit Covid aus fundamentaler Sicht und in letzter Zeit auch durch die steigenden Zinsen stark unter Druck geraten. Steigende Zinssätze haben die Transaktionsaktivität eingeschränkt, da die Unsicherheit in Bezug auf Finanzierungskupons oder Cap Rates für die Preisgestaltung von Vermögenswerten gestiegen ist. Dies führt zu einer Ausweitung der Geld-/Briefspannen. In der ersten Jahreshälfte war die Volatilität durch die Kombination von regionalen Bankproblemen und Zinserhöhungen gekennzeichnet, und die Transaktionsaktivität lag um 44 % unter dem 10-Jahres-Durchschnitt für Gewerbeimmobilien.

Im Laufe des Sommers stiegen die Zinssätze für 10-jährige Staatsanleihen zwar wieder um fast 100 Basispunkte, doch die Kreditspreads verengten und stabilisierten sich, nachdem der Markt die Belastungen durch die regionale Bankenkrise verarbeitet hatte. Die Käufer suchen nach niedrigeren Preisen oder sie müssen bereit sein, eine geringere Anfangsrendite für ihre Käufe zu akzeptieren.

Dies hat zu einer Art Patt zwischen Käufern und Verkäufern geführt. Die Turbulenzen im regionalen Bankensektor haben einen zusätzlichen Druckpunkt geschaffen, der zu einer schrumpfenden Nachfrage nach Gewerbeimmobilien im Allgemeinen geführt hat. In der Vergangenheit finanzierten regionale und lokale Banken etwa 30 % der Gewerbeimmobilienmärkte, und diese Banken sind besonders wichtig für kleinere Objekte außerhalb der Stadtzentren, wo lokale Banken eng mit den lokalen Marktteilnehmern zusammenarbeiten.

Wir sind zwar sehr vorsichtig in Bezug auf das Risiko, das wir bei Büroimmobilien eingehen, meiden den Sektor aber nicht gänzlich. Wir sehen ausgewählte Chancen in höherwertigen Immobilien, insbesondere in erstklassigen Objekten der Klasse A. Es gibt heute einige sehr interessante Einstiegspunkte, obwohl der Markt insgesamt so negativ gestimmt ist.

Überzeugende Argumente für Kredite und Anleihen mit höherer Qualität

Die Fotos zeigen von links nach rechts: Michael Buchanan CO-CIO,  Ryan Brist Head of Global Investment-Grade Credit,  Greg Handler Head of Mortgage and Consumer Credit, Simon Miller Portfoliomanager (Bildquelle: Western Asset / Franklin Templeton)

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Arbeitslosenzahl im September gestiegen – geringe Herbstbelebung

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Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September 2023 um 141.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat nahm sie um 69.000 auf 2,627 Millionen Arbeitssuchende ab, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Freitag mit.

Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen im September gegenüber dem Vormonat um 10.000 zugenommen. Die Arbeitslosenquote sank im September um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. „Die einsetzende Herbstbelebung fällt in diesem Jahr vergleichsweise gering aus“, sagte BA-Vorstand Daniel Terzenbach in Nürnberg.

„Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen zwar ab, jedoch weniger als in einem September üblich. Grundsätzlich ist der deutsche Arbeitsmarkt aber nach wie vor stabil“, ergänzte er. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im August auf 3,2 Prozent. Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 15.000 gestiegen.

Sie lag im September 2023 bei 3.440.000 Personen. Das waren 190.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung nur um 105.000 über dem Vorjahreswert gelegen. Im September waren 761.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 113.000 weniger als vor einem Jahr.

Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im September 2023 um einen Punkt auf 115 Punkte. Damit lässt die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter nach. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 17 Punkten. 779.000 Personen erhielten im September 2023 Arbeitslosengeld, 81.000 mehr als vor einem Jahr.

Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im September bei 3.925.000. Gegenüber September 2022 war dies ein Anstieg um 84.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.


Foto: Agentur für Arbeit (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Gold als Diversifizierungsanker

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Gold
Foto von Benjamin Louvet Head of Commodities Quelle: Ofi Invest Asset Management

Gold wirft keine Zinsen ab. Deshalb kann das Edelmetall normalerweise nicht von steigenden Realzinsen profitieren, die in den USA von einem Prozent 2021 auf aktuell zwei Prozent geklettert ist. Dennoch liegt Gold nach einer leichten Korrektur 2022 im bisherigen Verlauf dieses Jahres leicht im Plus: Gold hat seit Anfang 2023 um 2,71 Prozent auf 1.965 US-Dollar/Unze zugelegt (Stand: 31. August). Aus Sicht von Benjamin Louvet, Head of Commodities bei Ofi Invest Asset Management, gibt es dafür mehrere Gründe:

„Die Zentralbanken kaufen weiterhin in großen Mengen Gold. Nach einem außergewöhnlichen Jahr 2022, in dem der Goldkauf mit 1.136 Tonnen den höchsten Stand seit 1967 erreichte, haben die Zentralbanken in der ersten Hälfte dieses Jahres netto 387 Tonnen Gold erworben. Dieser Betrag wäre sogar noch höher, wenn nicht die türkische Zentralbank seit Jahresbeginn netto 102 Tonnen Gold verkauft hätte.

Andere Marktteilnehmer kaufen Gold zur Inflationsabsicherung. Nach Angaben des World Gold Council stieg die OTC2-Nachfrage in der ersten Hälfte des Jahres 2023 auf insgesamt 398 Tonnen.

Außerdem scheinen Anleger bereits die Realzinsen in den Goldpreis einzupreisen. Sollte die Inflation nachhaltig über dem Niveau vor der Covid-Pandemie und den Zielen der Zentralbanken bleiben, würden sich die Inflationserwartungen anpassen und das Niveau der Realzinsen senken. Der Markt scheint dieses Szenario bereits zu antizipieren. Das wäre in der Tat eine gute Nachricht für Gold, denn dann gäbe es noch ein gewisses Aufwärtspotenzial.

Und schließlich scheint das unsichere Marktumfeld samt geopolitischer Risiken die Diversifizierung in Vermögenswerte, bei denen es kein Kontrahentenrisiko gibt – wie zum Beispiel Gold – zu unterstützen.“

Die Fonds:

Der Ofi Invest Energy Strategic Metals Fund zielt darauf ab, über Terminkontrakte auf dem von OFI Invest selbst entwickelten „Energy Strategic Metals Basket“ eine Mehrrendite zu erwirtschaften. Der Index bildet acht verschiedene Metalle ab, deren Preise börsentäglich von Solactive berechnet werden: Nickel (14%), Kupfer (14%), Aluminium (14%), Platin (14%), Silber (14%), Zink (14%), Blei (8%) und Palladium (8%). Um für ausreichende Liquidität zu sorgen, wurden nur solche Metalle im Index berücksichtigt, die an der Börse gehandelt werden.

Deshalb wurden Kobalt und Lithium nicht in den Index aufgenommen. Der Fonds basiert auf der Annahme, dass durch die Energiewende die Nachfrage nach Industriemetallen stark steigen wird und sich deshalb deren Preise aufgrund des begrenzten Angebots erhöhen werden.

Der Ofi Invest Precious Metals Fund investiert konstant zu 35 Prozent in Gold und jeweils zu 20 Prozent in Silber, Platin und Palladium. Die restlichen fünf Prozent des Portfolios sind in 3-Monats-LIBOR angelegt. Dieser Ansatz ermöglicht Anlegern einen breiten Zugang zu den wichtigsten Edelmetallen über Swaps, denn der Fondsmanager Benjamin Louvet investiert nicht in die Rohstoffe direkt.

OFI hat den Korb der 5 Edelmetalle „Solactive OFI Basket Precious Metals Strategy Index“ selbst entwickelt, der täglich von Solactive berechnet wird. Der Fonds wurde 2012 aufgelegt und ist in Euro währungsgesichert und börsentäglich liquide.

Gold als Diversifizierungsanker

Foto von Benjamin Louvet Head of Commodities Quelle: Ofi Invest Asset Management

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Bevölkerung im Erwerbsalter wird im Osten stärker zurückgehen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Menschen im Erwerbsalter wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vor allem im Osten Deutschlands abnehmen – trotz Zuwanderung. In den nächsten 20 Jahren wird sie in Ostdeutschland um mindestens 560.000 (minus acht Prozent) bis 1,2 Millionen Menschen (-16 Prozent) zurückgehen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.

Bis zum Jahr 2070 ist hier mit einem Rückgang um mindestens 830.000 Menschen und maximal um 2,1 Millionen Personen in dieser Altersgruppe zu rechnen. Zum Jahresende 2022 lebten 51,4 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren in Deutschland, davon 7,2 Millionen in den ostdeutschen Ländern. Wie stark der Rückgang tatsächlich ausfällt, hängt vor allem vom künftigen Ausmaß der Zuwanderung aus dem Ausland ab. In Westdeutschland könnte die Zahl der Menschen im Erwerbsalter bei weiterhin hoher Zuwanderung bis 2043 relativ gesehen nur leicht sinken – um 680.000 Personen (-2 Prozent).

Bei geringer Zuwanderung würde sie um 4,7 Millionen Menschen (-11 Prozent) zurückgehen. In Berlin ist bei hoher Zuwanderung in den nächsten 20 Jahren eine Zunahme um bis zu 14 Prozent von knapp 2,4 Millionen auf 2,75 Millionen 18- bis 64-Jährige möglich, bei niedriger Zuwanderung ein leichter Rückgang um ein Prozent. Ein Grund für die unterschiedliche Entwicklung sind regionale Unterschiede in der Altersstruktur der Bevölkerung. „Die gegenwärtige Altersstruktur in Ostdeutschland ist noch immer durch den Geburteneinbruch nach der Deutschen Vereinigung und die verhältnismäßig starke Abwanderung der letzten Jahrzehnte geprägt“, sagte Bettina Sommer, Expertin für Bevölkerungsentwicklung im Statistischen Bundesamt.

„Selbst bei vergleichsweise hoher Zuwanderung, wie wir sie aktuell beobachten, können die damit verbundenen Verluste im Hinblick auf die künftige Entwicklung der Bevölkerung im Erwerbsalter nicht kompensiert werden.“ Der Zuwanderung kommt mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung auch deshalb in Ost und West eine ähnlich große Rolle zu, weil länderübergreifend mehr Menschen sterben als geboren werden. Die Geburtenraten haben sich angeglichen und sind in Ostdeutschland (1,43 Kinder je Frau im Jahr 2022) derzeit geringfügig niedriger als in Westdeutschland (1,48 Kinder je Frau). Die Abwanderung aus den ostdeutschen Bundesländern gen Westen hat neben dem Rückgang der Geburten und der im Vergleich zu den westdeutschen Ländern geringeren Zuwanderung aus dem Ausland nach 1991 jahrelang zu einem Schrumpfen sowie zur Alterung der Bevölkerung in Ostdeutschland beigetragen.

In den letzten Jahren ist jedoch bei innerdeutschen Umzügen eine Veränderung zu beobachten. So ziehen seit 2017 durchgängig mehr Menschen von Westdeutschland in die ostdeutschen Länder als umgekehrt – und zwar überwiegend Personen im Erwerbsalter. Im Jahr 2022 waren 77 Prozent der aus dem Westen in den Osten Zugezogenen zwischen 18 und 64 Jahre alt, 33 Prozent waren zwischen 18 und 29 Jahre alt. Der geringe Bevölkerungsverlust im Westen Deutschlands durch die Abwanderung gen Osten wird allerdings durch die Zuwanderung aus dem Ausland mehr als kompensiert.

Diese erfolgt nach wie vor größtenteils in die westdeutschen Länder. Von 1991 bis 2022 ist die Bevölkerung in Ostdeutschland (ohne Berlin) durch Zuwanderung aus dem Ausland über alle Altersgruppen hinweg um rund 1,2 Millionen Menschen gewachsen. Die Nettozuwanderung aus dem Ausland in die westdeutschen Länder war im selben Zeitraum mit knapp 8,9 Millionen Menschen rund acht Mal so groß. Nach Berlin betrug sie 0,7 Millionen Menschen.

Der Anteil der ausländischen Bevölkerung ist im Osten deutlich kleiner als im Westen. In den ostdeutschen Ländern stellten ausländische Staatsangehörige Ende 2022 gut sieben Prozent (910.000) der Bevölkerung, in den westdeutschen knapp 16 Prozent (10,6 Millionen). Die schneller vorangeschrittene Alterung in Ostdeutschland seit 1991 ist eine Ursache für den künftig zu erwartenden Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter. Auch in den letzten fünf Jahren hat sich diese Entwicklung gezeigt: Von 2017 bis 2022 ging die Zahl der 18- bis 64-Jährigen in den ostdeutschen Ländern um gut drei Prozent auf 7,2 Millionen zurück.

Dagegen nahm die Zahl der Menschen in der Altersgruppe 65plus um knapp sechs Prozent auf 3,4 Millionen zu. In den westdeutschen Bundesländern blieb die Zahl der Menschen im Erwerbsalter dagegen im selben Zeitraum nahezu gleich. In Berlin wuchs sie um gut drei Prozent auf 2,4 Millionen. Abgesehen vom durch den Zuzug aus der Ukraine geprägten Ausnahmejahr 2022 war die Bevölkerung in den ostdeutschen Bundesländern seit 2017 weiter rückläufig, während sie in Westdeutschland leicht wuchs. Ausnahmen bilden hier die Großstädte. In den ostdeutschen Großstädten wuchs die Zahl der Einwohner von 2017 bis 2022 um 2,6 Prozent – und damit stärker als in westdeutschen Großstädten (+1,8 Prozent). In mittleren und kleinen Städten sowie in Landgemeinden ging sie im selben Zeitraum allerdings eher zurück. Dass es vor allem jüngere Menschen in die Großstädte zieht, macht sich bei der Entwicklung des Durchschnittsalters bemerkbar.

Während dieses von 2017 bis 2022 in den Großstädten in Ost und West gleichermaßen eher stabil blieb, stieg es in mittleren und kleineren Städten sowie auf dem Land an. Insgesamt ist das Durchschnittsalter in Ostdeutschland mit 47,2 Jahren im Jahr 2022 allerdings höher als in den westdeutschen Bundesländern (44,2 Jahre) und in Berlin (42,4 Jahre), so die Statistiker.


Foto: Alter Mann und junge Frau (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Erwerbstätigkeit im August leicht gestiegen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Im August 2023 waren rund 45,8 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 34.000 Personen (+0,1 Prozent), teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.

Im Juli 2023 war die Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vormonat noch um 17.000 Personen (0,0 Prozent) und somit etwas schwächer gewachsen, im Juni 2023 sogar nur um 2.000 Personen (0,0 Prozent). Nicht saisonbereinigt stieg die Zahl der Erwerbstätigen im August 2023 gegenüber Juli 2023 um 64.000 Personen (0,1 Prozent). Der saisonal übliche Anstieg fiel damit etwas kräftiger aus als im August 2022 (+55.000 Personen). Gegenüber August 2022 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im August 2023 um 0,8 Prozent (+342.000 Personen).

Im Mai, Juni und Juli 2023 hatten die Vorjahresveränderungsraten bei jeweils +0,7 Prozent gelegen, während sie im Jahr 2022 durch Aufholeffekte nach der Corona-Pandemie noch bei durchschnittlich +1,3 Prozent gelegen hatte. Der langfristige Aufwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt setzte sich also auch in den Sommermonaten 2023 fort, wenngleich mit vergleichsweise geringer Dynamik. Im August 2023 waren nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung 1,43 Millionen Personen erwerbslos. Das waren 74.000 Personen oder 5,4 Prozent mehr als im August 2022.

Die Erwerbslosenquote stieg auf 3,2 Prozent (August 2022: 3,1 Prozent). Bereinigt um saisonale und irreguläre Effekte lag die Erwerbslosenzahl bei 1,33 Millionen Personen und damit um 4.000 Personen oder 0,3 Prozent höher als im Vormonat Juli 2023. Die bereinigte Erwerbslosenquote lag im August 2023 im Vergleich zum Vormonat weiterhin bei 3,0 Prozent, so die Behörde.


Foto: Bauarbeiter (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Haushaltspreise für Strom und Gas deutlich gestiegen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die privaten Haushalte in Deutschland haben im 1. Halbjahr 2023 deutlich mehr für Strom und Erdgas bezahlt. Die Gaspreise stiegen gegenüber dem 2. Halbjahr 2022 um 31,3 Prozent, die Strompreise um 21,0 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.

Sie lagen im Durchschnitt bei 12,26 Cent je Kilowattstunde Erdgas und 42,29 Cent je Kilowattstunde Strom. Gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 lagen die Gaspreise um 52,5 Prozent, die Strompreise um 26,2 Prozent höher. In den Preisen sind die Preisbremsen für Strom und Erdgas aus dem dritten „Entlastungspaket“ der Bundesregierung berücksichtigt. Die Preise für Strom und Erdgas für private Haushalte stiegen auch im 1. Halbjahr 2023 weiter stark an, trotz zuletzt gesunkener Großhandelspreise.

Aufgrund der in der Regel längeren Vertragslaufzeiten für private Haushalte im Vergleich zu Großkunden und der damit verbundenen langfristigeren Energiebeschaffung der Energieversorger werden die Preisentwicklungen im Großhandel verzögert an die privaten Haushalte weitergereicht. Erdgaskunden mussten nicht nur für die Energie deutlich mehr bezahlen als im 2. Halbjahr 2022, auch die Steuern, Abgaben und Umlagen sowie die Netzentgelte trugen zu den Preissteigerungen bei. So stiegen die Netzentgelte für alle privaten Haushalte im 1. Halbjahr 2023 gegenüber dem 2. Halbjahr 2022 um 38,7 Prozent, die Kosten für Energie und Vertrieb um 30,3 Prozent sowie Steuern, Abgaben und Umlagen um 28,6 Prozent. Private Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 200 Gigajoule und mehr zahlten 40,8 Prozent mehr für Energie und Vertrieb, bei einem Jahresverbrauch von weniger als 20 Gigajoule musste 24,3 Prozent mehr gezahlt werden.

Die Strompreise für private Haushalte stiegen ebenfalls deutlich um 21,0 Prozent gegenüber dem 2. Halbjahr 2022. Hier waren vor allem die gestiegenen Preise für Energie und Vertrieb ausschlaggebend. Private Haushalte mussten im Durchschnitt 33,6 Prozent mehr für Energie und Vertrieb zahlen, Haushalte mit einem Jahresverbrauch von mehr als 15.000 Kilowattstunden zahlten 34,6 Prozent mehr, Haushalte mit weniger als 1.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch zahlten 19,2 Prozent mehr. Nicht-Haushaltskunden, zum Beispiel Unternehmen oder Behörden, zahlten im 1. Halbjahr 2023 für Erdgas ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern durchschnittlich 7,69 Cent je Kilowattstunde.

Das waren 4,6 Prozent weniger als im 2. Halbjahr 2022 und 19,6 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2022. Dabei mussten Nicht-Haushaltskunden mit einem geringen Jahresverbrauch von unter 1.000 Gigajoule 10,84 Cent je Kilowattstunde zahlen, das waren 47,3 Prozent mehr als im 2. Halbjahr 2022. Kunden mit einem Verbrauch von über 4 Millionen Gigajoule zahlten hingegen 50,1 Prozent weniger als im 2. Halbjahr 2022 und mit 5,65 Cent je Kilowattstunde wieder deutlich weniger als kleinere Verbraucher. Im 2. Halbjahr 2022 hatte sich dieses Preisverhältnis umgekehrt, sodass Großverbraucher höhere Preise zahlten als Kunden mit einem niedrigen Jahresverbrauch.

Für Strom zahlten Nicht-Haushaltskunden im 1. Halbjahr 2023 durchschnittlich 20,71 Cent je Kilowattstunde ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern. Damit war Strom für sie 0,1 Prozent billiger als im 2. Halbjahr 2022 und 4,4 Prozent teurer als im 1. Halbjahr 2022. Auch bei Strom gab es im 1. Halbjahr 2023 starke Preisrückgänge für Großverbraucher, während Verbraucher mit einem geringeren Jahresverbrauch mehr zahlten als im 2. Halbjahr 2022. So zahlten Kunden mit über 150.000 Megawattstunden Jahresverbrauch mit 15,89 Cent je Kilowattstunde 23,2 Prozent weniger als in der zweiten Jahreshälfte 2022.

Bei einem Jahresverbrauch von unter 20 Megawattstunden im Jahr mussten die Kunden im Durchschnitt 32,47 Cent je Kilowattstunde und damit 20,2 Prozent mehr zahlen als im Vorjahreszeitraum, so die Statistiker.


Foto: Gaszähler (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Mehr Unternehmen wollen Preise erhöhen

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München (dts Nachrichtenagentur) – Etwas mehr Unternehmen in Deutschland wollen die Preise erhöhen. Nach zwölf Rückgängen in Folge sind ihre Preiserwartungen im September erstmals wieder von 14,7 auf 15,8 Punkte gestiegen, teilte das Münchener Ifo-Institut am Freitag mit.

Das geht aus der Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts hervor. „Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Inflationsrate das Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank erreichen wird“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Vor allem in der Gastronomie sind die Preiserwartungen kräftig von 49,1 auf 62,8 Punkte gestiegen. Bei den Einzelhändlern hingegen sank der Saldo von 33,6 auf 31,4 Punkte.

„Gute Nachrichten gibt es vom Baugewerbe: Wegen der Flaute wollen dort immer mehr Unternehmen ihre Preise senken“, sagte Wollmershäuser weiter. Die Preiserwartungen gingen auf minus 12,6 Punkte zurück, nach minus 10,2. Im Verarbeitenden Gewerbe stiegen die Preiserwartungen leicht von 3,8 auf 4,6 Punkte. „Damit dürfte der Preisanstieg in der Industrie nahezu gestoppt sein“, ergänzte Wollmershäuser. Hinter diesem Durchschnitt verbergen sich jedoch gegenläufige Entwicklungen: Mehr Autohersteller planen, ihre Preise anzuheben (34,3 nach 21,0 Punkten), die Papierhersteller dagegen, sie zu senken (minus 55,4 nach minus 49,7).

Bei den Dienstleistern insgesamt wollen wieder mehr Unternehmer ihre Preise anheben. Die Preiserwartungen stiegen von 23,7 auf 25,3 Punkte. Ähnlich wie im Handel machen Löhne in dieser Branche einen hohen Anteil der Kosten aus. Die kräftig gestiegenen Gehälter dürften von den Unternehmern zum Teil auf die Preise überwälzt werden.

Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei +100 Punkten, würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei -100.


Foto: Joghurt in einem Supermarktregal (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Beiträge in privater Pflegeversicherung steigen 2024 stark an

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die private Pflegeversicherung wird 2024 für Beihilfeempfänger deutlich teurer. Nachdem die Beiträge für Beamte und Pensionäre in den vergangenen zweieinhalb Jahren nicht gestiegen waren, werden diese nun spürbar angehoben, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf den Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV).

Konkret steigt demnach der durchschnittliche Monatsbeitrag von 43 auf 52 Euro, was einem Plus von 21 Prozent entspricht. Betroffen ist rund die Hälfte der knapp zehn Millionen Privatversicherten in Deutschland. Weil der Anstieg ein Durchschnittswert ist, kann der Beitragssprung für einzelne Versicherte deutlich höher ausfallen. Die individuelle Höhe richtet sich nach Faktoren wie dem Lebensalter und Gesundheitszustand bei Vertragsbeginn. Die Hauptursache der Erhöhung sind laut PKV-Verband die Zuschüsse zu den Eigenanteilen im Pflegeheim. Dadurch seien in der Tarifstufe für Beihilfeberechtigte allein 2022 bereits Mehrausgaben in Höhe von rund 70 Millionen Euro entstanden, teilte der Verband mit. Die Mehrkosten würden in den kommenden Jahren absehbar weiter ansteigen. Hinzu kommen weitere Leistungen, die mit der vom Bundestag Mitte des Jahres beschlossenen Pflegereform zusätzlich eingeführt werden, etwa das Pflegegeld.

Zugute kommt den Versicherten die Zinswende der Europäischen Zentralbank. Damit steigen auch die langfristig einkalkulierten Zinseinnahmen auf die Altersrückstellungen. Diese hätten einen höheren Beitragsanstieg verhindert, teilte der Verband mit.


Foto: Mann im Rollstuhl (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kommunen fordern Arbeitserlaubnis für Flüchtlinge von Anfang an

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert, Flüchtlingen sofort eine Arbeitserlaubnis zu geben. „Der DStGB spricht sich dafür aus, dass Geflüchtete mit Bleibeperspektive von Anfang an arbeiten dürfen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Arbeit könne einen wesentlichen Beitrag zur Integration leisten und der Bedarf auf dem Arbeitsmarkt sei da. „Auch bei dem Betrieb von Gemeinschaftsunterkünften braucht es unterschiedliche Berufsgruppen“, sagte er weiter. Wichtig wäre es auch, Vorkenntnisse von Geflüchteten schon bei der Registrierung zu erfassen. „Die Erwartungen an mögliche verpflichtende gemeinnützige Arbeit sind teilweise zu hoch“, sagte Landsberg den Funke-Zeitungen.

„Die Kapazitäten sind hier begrenzt und der bürokratische Aufwand groß.“ Die Möglichkeiten bei Nichterscheinen zu sanktionieren, würden auch nicht ausreichen. „Es braucht keine Symbolpolitik, sondern pragmatische Ansätze zum Umgang mit den Geflüchteten, die hier sind und eine Begrenzung des Zuzugs für die Zukunft“, so der Vertreter der Kommunen.


Foto: Flüchtling (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts