Dienstag, April 23, 2024
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Österreichs Kanzler – Russisches Gas derzeit alternativlos

Berlin, 01. Apr (Reuters) – Der Bezug von russischem Gas wird für viele EU-Länder nach Angaben von Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer derzeit alternativlos bleiben. „Diese Frage stellt sich für uns als Industrienationen nicht“, sagte Nehammer am Freitag in Berlin auf die Frage, ob die EU einen Boykott russischer Energielieferungen beschließen könne.

Es werde einige Zeit dauern, bis Länder wie Österreich oder Deutschland russisches Gas ersetzen könnten. Sollten die russischen Gaslieferungen jetzt stoppen, drohe der Verlust von Zehntausenden von Arbeitsplätzen. Man brauche das Gas aber auch, um die Transformation hin zur Erneuerbaren Energien zu schaffen, sagte Nehammer nach einem Gespräch mit dem deutschen Vizekanzler Robert Habeck. „Ich hoffe auf ein Szenario, dass die Energielieferungen bleiben, dann beschleunigt dies die Transformation noch.“ 

Russisches Gas

Nehammer appellierte auch an Deutschland und die anderen EU-Staaten, die nötigen Gas- und Pipeline-Leitungen bis nach Österreich zu bauen. „Wir brauchen Leitungskapazitäten.“ Derzeit laufe die Gasversorgung in Europa vor allem von Osten nach Westen. Die Erneuerbaren Energien sei in Österreich zudem teurer als in Deutschland, weil es nicht gelinge, Nordsee-Windstrom wegen fehlender Leitungen nach Österreich zu bringen. Beim Flüssiggas gehe es seinem Land derzeit vor allem darum, dass der Energieversorger OMV in Katar weitere Optionen für Schiffslieferungen aus einem bestehenden Vertrag ziehen könne. 

Mit Blick auf die Verwirrung um eine mögliche Rubel-Zahlung russischer Gaslieferungen verwies Nehammer darauf, dass sich für westliche Firmen beim Bezug von russischem Gas nichts geändert habe. Die Verträge etwa von OMV liefen bis 2040 in Euro und Dollar, sagt er in Berlin. „Es gibt kein einziges Dokument, das eine andere Zahlungsart vorsieht“, betonte er.

Österreichs Kanzler – Russisches Gas derzeit alternativlos

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Titelfoto und Foto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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