London, 23. Feb (Reuters) – Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht Defizite in der Kommunikation der Bank of England (BoE). Der Fonds mahnte am Mittwoch Berechenbarkeit und klare Kommunikation mit Blick auf Pläne zum Abbau der Konjunkturstützen an.
Damit könne die Wirksamkeit der Geldpolitik gesteigert werden. Dies gelte insbesondere für die von der Notenbank als Orientierungslinie für die Finanzmärkte gedachte sogenannte Forward Guidance. Eine klare Kommunikation spiele dabei eine wichtige Rolle, damit sich die derzeit hohe Inflation nicht in den Erwartungen der Verbraucher verfestige.
BoE-Chef Andrew Bailey hatte hingegen vorigen Monat angedeutet, dass die Notenbank künftig weniger Orientierung geben könne.
Die BoE war wegen ihrer Kommunikationspolitik in die Kritik geraten, da die Finanzmärkte voriges Jahr beim Zeitpunkt der Zinswende auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Eine eigentlich für November erwartete Erhöhung blieb aus. Die Bank von England preschte dann Mitte Dezember als erste der großen Zentralbanken weltweit doch voran und hob die Zinsen erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie an.
Viele Fachleute hatten wegen der damals verschärften Corona-Lage aber nicht mit einer Straffung gerechnet. Mittlerweile hat die Notenbank einen weiteren Schritt nach oben folgen lassen: Der Leitzins liegt nun bei 0,5 Prozent. Das Fazit des IWF: Die BoE habe für Turbulenzen an den Märkten und einige Überraschung gesorgt.
IWF rät Bank of England zu klareren Botschaften an die Finanzmärkte
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