Dienstag, April 30, 2024
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Index steigt erneut – „Weniger dunkle Wolken am Konjunkturhimmel“

Berlin, 14. Jun (Reuters) – Börsenprofis blicken ungeachtet großer Risiken wie dem russischen Krieg gegen die Ukraine, der hohen Inflation und den Corona-Lockdowns in China erneut optimistischer auf die deutsche Wirtschaft. Das Barometer für die Einschätzung zur deutschen Konjunktur in den nächsten sechs Monaten stieg im Juni um 6,3 auf minus 28,0 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 183 Analysten und Anlegern mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten eine Verbesserung auf minus 27,5 Punkte erwartet. Bereits im Mai hatte es einen Anstieg gegeben. Auch die aktuelle Lage wurde diesmal weniger pessimistisch beurteilt.

„Die Finanzmarktexpertinnen und -experten sehen weniger dunkle Wolken am Konjunkturhimmel“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Entwicklung. „Zahlreiche konjunkturelle Risiken wie die Folgen der Sanktionen gegen Russland, die unklare Corona-Lage in China und der allmähliche Kurswechsel bei der Geldpolitik bleiben jedoch bestehen.“ Daher hätten sich die Aussichten zwar verbessert, blieben aber im negativen Bereich. Das sehen auch Banken-Ökonomen so.

„Das ist ein Hauch von Besserung im roten Bereich“, sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger, zu der Umfrage. „Im globalen Umfeld ist für Optimismus derzeit auch nur wenig Platz.“ Vor allem die stockende Lieferlogistik und der hohe Inflationsdruck lasteten auf der Stimmung. 

Bundesfinanzminister Christian Lindner warnte jüngst vor einer Phase hoher Inflation bei niedrigen Wachstumsraten. Er sei wegen der gegenwärtigen Konjunkturlage nach dem russischen Angriff auf die Ukraine besorgt. Dieser hat die ohnehin schon hohe Inflation weiter nach oben getrieben. Waren und Dienstleistungen kosteten im Mai durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Ähnlich hoch war die Teuerungsrate zuletzt im Winter 1973/1974, als Kraftstoffe infolge der ersten Ölkrise ebenfalls stark gestiegen waren. Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen des Westens gegen Russland sorgen für anziehende Preise bei Energie, Rohstoffen und Lebensmitteln. Dies wiederum belastet Firmen und Verbraucher und bremst die Konjunktur.

Index steigt erneut – „Weniger dunkle Wolken am Konjunkturhimmel“

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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