Donnerstag, März 28, 2024
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IMK-Institut – Privatkonsum bricht in Energiekrise ein

Berlin, 28. Sep – Weniger Konsum, weniger Exporte, weniger Bauinvestitionen: Das gewerkschaftsnahe IMK-Institut sagt der deutschen Wirtschaft 2023 wegen der Energiekrise eine Rezession auf breiter Front voraus. So dürften die Ausgaben der privaten Haushalte wegen der hohen Inflation im kommenden Jahr um 2,5 Prozent einbrechen und damit so stark wie seit dem Corona-Jahr 2020 nicht mehr, wie das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung am Mittwoch mitteilte.

„Der massive Anstieg der Energiepreise als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und von eingestellten Gaslieferungen stellt einen in der Nachkriegszeit einmaligen Preisschock für die deutsche Wirtschaft dar“, betonten die Ökonominnen und Ökonomen. „Der private Konsum wird aufgrund des drastischen Kaufkraftverlusts deutlich zurückgehen, was das Wachstum belastet.“

Bei der Inflation rechnet das Institut für das nächste Jahr mit einem Abebben auf 5,7 Prozent, nach einem Jahresdurchschnitt von 7,8 Prozent 2022. Zugleich werde die Wirtschaft in diesem Jahr zwar noch um 1,6 Prozent wachsen, im kommenden dann aber um 1,0 Prozent schrumpfen. Eine Preis-Lohn-Spirale ist laut IMK aktuell nicht zu erwarten. Höhere Tarifabschlüsse als in den Vorjahren und die Anhebung des Mindestlohns leisteten „einen wichtigen Beitrag dabei, die Realeinkommen der abhängig Beschäftigten nicht noch stärker zurückgehen zu lassen“. 

Die Bundesregierung sei hier gefordert. „Zur Verhinderung sozialer Schieflagen, aber auch zur Stabilisierung des privaten Konsums und damit der Konjunktur, ist in der aktuellen Situation insbesondere die schnelle Umsetzung von Preisbremsen bei Erdgas und Strom erforderlich“, erklärten die IMK-Fachleute. „Allerdings sollte dabei der subventionierte Grundbedarf so bemessen sein, dass der Sparanreiz bei allen Haushalten bestehen bleibt.“

Bei den Bauinvestitionen erwarten die Forschenden 2023 einen Einbruch um fünf Prozent – „was vor allem an den gestiegenen Zinsen und Baukosten liegt und durch anhaltende Materialengpässe verstärkt wird“. Besonders deutlich dürften die Investitionen im jahrelang boomenden Wohnungsbau sinken. Derweil dürften Exporte und Importe im nächsten Jahr laut IMK je um zwei Prozent fallen. 

IMK-Institut – Privatkonsum bricht in Energiekrise ein

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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