Mailand, 28. Mrz (Reuters) – Der Machtkampf um die künftige Führung von Generali eskaliert. Der italienische Versicherungskonzern entließ am Montag seinen bisherigen Österreich- und Osteuropa-Chef Luciano Cirina, den oppositionelle Großaktionäre als Kandidaten für den Posten des Vorstandschefs aufgestellt haben. Generali wirft ihm „die Verletzung der Treuepflicht und den schwerwiegenden Bruch persönlicher Verpflichtungen aus seinem Arbeitsvertrag“ vor, wie es in einer Mitteilung hielt.
Cirina war in der vergangenen Woche bereits suspendiert worden. Am Freitag hatte er zusammen mit dem Oppositions-Kandidaten als Verwaltungsratschef, Claudio Costamagna, die Pläne von Großaktionär Francesco Caltagirone vorgestellt.
Der Milliardär hält neun Prozent an Generali und stellt sich gegen das Vorhaben des größten Anteilseigners, der italienischen Großbank Mediobanca, die Vorstandschef Philippe Donnet auf der Hauptversammlung am 29. April eine dritte Amtszeit gewähren will. Der Vorstandschef ist bei italienischen – ähnlich wie bei französischen – Unternehmen als einziger operativ tätiger Manager Teil des Verwaltungsrats und wird daher von den Aktionären gewählt.
Rund 35 Prozent der Generali-Aktien sind in den Händen internationaler Investoren, 23 Prozent liegen bei Kleinanlegern. Auch der Brillen-Milliardär Leonardo del Vecchio (EssilorLuxottica) steht auf Seiten Caltagirones.
Generali entlässt Oppositions-Kandidaten für Chef-Posten
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