Paris, 05. Jun (Reuters) – Frankreich erwartet für dieses Jahr trotz des Krieges in der Ukraine ein Wirtschaftswachstum. Die bisherige Prognose werde aber Anfang Juli revidiert werden, sagte Finanzminister Bruno Le Maire am Sonntag dem Hörfunksender France 1. Gegenwärtig geht die Regierung von einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent im Jahr 2022 aus. „Es ist klar, dass der Krieg in der Ukraine, die Inflation, all das die Vorhersage infrage stellen werden“, sagte Le Maire. „Aber wir werden 2022 ein positives Wachstum haben.“
Frankreich ist nach Deutschland die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone. Die französische Statistikbehörde Insee hatte Anfang Mai erklärt, für das zweite Quartal werde wieder leichtes Wirtschaftswachstum erwartet. Es sei mit einem Plus des Bruttosozialprodukts (BIP) von 0,25 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu rechnen. Angesichts der Lockerungen der Corona-Bestimmungen dürfte sich der Dienstleistungssektor teilweise erholen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher hätten jedoch weiter mit hohen Energiepreisen zu kämpfen. Die Inflation dürfte von 4,8 Prozent im April auf 5,4 Prozent im Juni zulegen.
Im ersten Quartal war die französische Wirtschaft überraschend auf der Stelle getreten. Damals hatte der private Konsum als traditioneller Wachstumstreiber geschwächelt. Ein Grund dafür waren die höheren Energiepreise. Ende 2021 hatte die Wirtschaft in Frankreich noch um revidiert 0,8 Prozent zugelegt.
Frankreich rechnet für 2022 trotz Ukraine-Krieges mit Wachstum
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.