Berlin, 09. Mrz (Reuters) – Die Taxibranche in Deutschland rechnet angesichts der seit Beginn des Ukraine-Kriegs gestiegenen Benzin- und Dieselpreise mit einer deutlichen Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage. „Unsere Situation ist seit Ausbruch der Corona-Krise extrem angespannt. Und wir sind noch längst nicht wieder auf dem Stand von vor der Pandemie.
Jetzt kommen zur Anhebung des Mindestlohns auch noch die exorbitanten Spritpreise“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen, Michael Oppermann, der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. „Das ist aktuell unter keinem Gesichtspunkt auskömmlich.“
Taxiunternehmen können ihre Preise nicht an den Spritkosten orientieren, sondern sind an behördlich vorab festgelegte Tarife gebunden. „Wenn die Kosten steigen, müssen auch die Tarife zügig steigen“, forderte Oppermann.
Normalerweise dauere eine Tarifanpassung ein Jahr, das passe mit dem Tempo der Zapfsäulen nicht überein. Spätestens im Oktober müsse sich etwas tun, denn dann gelte auch der Mindestlohn von zwölf Euro, der sich noch gravierender auswirke als die Spritpreise. „Das schlägt drastisch auf unsere Kostenstruktur durch. Rund 70 Prozent aller Kosten sind Personalkosten“, sagte Oppermann.
Der Krieg in der Ukraine hat die Spritpreise in die Höhe schnellen lassen. Inzwischen ist Diesel teurer als Benzin, was dem Taxigewerbe zusätzlich zu schaffen macht. „Lange war es wirtschaftlich sinnvoller, Diesel zu fahren“, sagte Oppermann.
Angesichts der weiter anziehenden Ölpreise dürften auch die Spritkosten noch zulegen. Oppermann zufolge waren in Deutschland vor der Corona-Krise rund 100.000 Taxis auf den Straßen unterwegs und rund 250.000 Menschen arbeiteten als Fahrer.
Exorbitante Spritpreise verschärfen wirtschaftliche Lage
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.