Samstag, April 20, 2024
StartWirtschaftEnergiekonzern E.ON geht auf Distanz zu russischem Gazprom-Konzern

Energiekonzern E.ON geht auf Distanz zu russischem Gazprom-Konzern

Essen, 16. Mrz (Reuters) – Der Energiekonzern E.ON hat die Invasion Russlands in der Ukraine scharf verurteilt und geht auf Distanz zum russischen Gasriesen Gazprom habe in seinem Portfolio Erdgasmengen, die der Konzern von europäischen Handelsgesellschaften von Gazprom eingekauft habe, sagte E.ON-Chef Leonhard Birnbaum am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz in Essen. „Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs haben wir den Einkauf neuer Mengen von diesen Gesellschaften gestoppt.“

Deutschland müsse langfristig seine Energieabhängigkeit von Russland beenden. „Daran führt kein Weg vorbei“, sagte Birnbaum. Kurzfristig könne Deutschland aber nicht auf russisches Gas verzichten. Deshalb sei es gut, dass die Bundesregierung Rufen standhalte, Gasimporte aus Russland kurzfristig zu stoppen. „Denn das würde Deutschland und Europa schwer treffen.“

Der frühere E.ON-Konzern und seine Vorgängergesellschaften wie E.ON Ruhrgas hatten über Jahrzehnte enge Beziehungen zu Russland. Für E.ON gehöre der russische Markt nunmehr aber nicht zu den Zielregionen, erklärte der Konzernchef. „Aber klar ist: Sollte es über einen mehr oder weniger langen Zeitraum zu einer physischen Verknappung der Energieimporte kommen, wird dies auch für uns Folgen haben.“ Die derzeitige Gemengelage mache die Geschäfte nicht einfacher.

Als Bewertungsrisiko führt E.ON im Geschäftsbericht die Beteiligung an der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1 an. Durch diese strömt bereits seit über zehn Jahren Gas. Nach dem vorläufigen Aus der Schwester-Pipeline Nord Stream 2 könnte auch Nord Stream 1 Ungemach durch Sanktionen des Westens gegen Russland drohen. Russlands Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak hat bereits mit einem Stopp der Erdgasversorgung über diese Pipeline gedroht.

Energiekonzern E.ON geht auf Distanz zu russischem Gazprom-Konzern

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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