Freitag, April 26, 2024
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Deutsche Wirtschaft in Sorge wegen Lockdown in Shanghai

Berlin, 28. Mrz (Reuters) – Die deutsche Wirtschaft befürchtet wegen des Corona-Lockdowns in der chinesischen Metropole Shanghai schwerwiegende Folgen. „Die Stimmung unter den deutschen Unternehmern ist vor dem Hintergrund des neuerlichen Lockdowns und von ohnehin gedämpften Wachstumserwartungen merklich eingetrübt“, sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.

„China als wichtiger Motor der Weltwirtschaft scheint ins Stottern zu geraten.“ Aufgrund von Lockdowns seien in wichtigen Wirtschaftsregionen wie Shenzhen oder Dongguan bereits Produktionen gedrosselt sowie Häfen geschlossen worden. „Hinzu kommt jetzt der flächendeckende Lockdown in Shanghai“, sagte Treier.

Shanghai hat am Montag mit dem Lockdown für die mehr als 26 Millionen Einwohner begonnen. Das öffentliche Leben wird wegen der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen in zwei Stufen von diesem Montag an bis zum 05. April heruntergefahren. Allein für Sonntag wurden in Shanghai 3450 asymptomatische Corona-Fälle gemeldet. Das entspricht fast 70 Prozent aller Neuinfektionen in China. Peking fährt eine strikte Null-Covid-Strategie.

„Insbesondere die oft unvorhersehbaren und über Nacht implementierten Maßnahmen machen den Unternehmen vor Ort zu schaffen“, sagte der Delegierte der deutschen Wirtschaft in Shanghai, Maximilian Butek, zu Reuters. Zudem schlage sich der Lockdown mittlerweile auch auf Unternehmen in den benachbarten Provinzen spürbar nieder. „Waren können nicht mehr über die Stadtgrenzen hinaus transportiert werden, Kundenbesuche sind unmöglich“, sagte der Experte. Shanghai als bedeutendes Wirtschaftszentrum Chinas sei tief in den globalen Lieferketten integriert.

„So ist durch den Lockdown nicht nur mit Auswirkungen auf die chinesischen, sondern auch auf die globalen Lieferketten zu rechnen“, warnte Butek. „Die bereits angespannte Situation in den Bereichen Logistik und Lieferketten wird durch den aktuellen Lockdown nun weiter verschärft.“ China ist seit 2016 wichtigster deutscher Handelspartner: Zwischen beiden Ländern wurden allein im vergangenen Jahr Waren im Wert von 245,4 Milliarden Euro gehandelt.

Die Finanzmärkte reagieren nervös auf den Lockdown. Aus Furcht vor einer geringeren Nachfrage aus China ziehen sich Anleger aus dem Rohölmarkt zurück: Die Sorte BrentLCOc1aus der Nordsee verbilligte sich zum Wochenauftakt um drei Prozent auf 117,19 Dollar je Barrel. Der US-Elektroautobauer Tesla unterbricht seine Produktion in Shanghai für vier Tage, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten.

Deutsche Wirtschaft in Sorge wegen Lockdown in Shanghai

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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