Berlin, 08. Apr (Reuters) – Die deutschen Reeder sorgen sich um die Sicherheit ihrer Seeleute angesichts der neuen Sanktionen infolge des russischen Einmarsches in die Ukraine. „Wir befürchten mögliche Gegenmaßnahmen der russischen Seite hinsichtlich der von der EU angeordneten Sperrungen von europäischen Häfen für russische Schiffe“, sagte die Präsidentin des Verband Deutscher Reeder (VDR), Gaby Bornheim, am Freitag.
„Es besteht die Gefahr, dass unsere Schiffe in russischen Häfen festgelegt werden. Wir appellieren, Seeleute und zivile Handelsschiffe nicht zum Faustpfand in diesem Konflikt werden zu lassen.“ Die EU-Staaten hatten zuvor die Schließung von EU-Häfen für russische Schiffe beschlossen. Die EU-Kommission hatte neue Strafmaßnahmen vorgeschlagen, nachdem nach dem Abzug der russischen Truppen in der ukrainischen Ortschaft Butscha viele tote Zivilisten aufgefunden worden waren.
„Unsere Hauptsorge gilt nach wie vor unseren Seeleuten“, sagte Bornheim. Ihr Verband und dessen Mitglieder würden die neuen Sanktionen gegen Russland aber mittragen – „auch, wenn Einfuhrverbote für Ladung wie Kohle durchaus Auswirkungen auf deutsche Reedereien haben“, so die VDR-Chefin. „Die anhaltenden Angriffe der russischen Armee und insbesondere die jetzt bekanntgewordenen Gräueltaten haben eine solche Antwort jedoch nötig gemacht.“
Deutsche Reeder – Schiffe könnten in russischen Häfen festgesetzt werden
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.