Frankfurt, 08. Nov – Der Industriedienstleister Bilfinger hat Einsparungen im Volumen von 55 Millionen Euro jährlich bis Ende 2023 beschlossen. Das Effizienzprogramm sei mit einmaligen Kosten von rund 60 Millionen Euro verbunden, für die im vierten Quartal eine Rückstellung gebildet werde, kündigte der SDax-Konzern am Dienstag an. Das Unternehmen aus Mannheim will in der Verwaltung Abläufe standardisieren und Strukturen vereinfachen. Die Verwaltungskosten seien mit sieben bis acht Prozent vom Umsatz zu hoch und bremsten die Profitabilität, sagte Bilfinger-Chef Thomas Schulz der Nachrichtenagentur Reuters. „Da müssen wir runter, die Marge bewegt sich zu wenig.“
Im dritten Quartal lag nach vorab veröffentlichten Zahlen die Umsatzrendite mit 3,4 Prozent kaum höher als im Gesamtjahr 2021. Der Bilfinger-Vorstand will bis 2024 fünf Prozent vom Umsatz an operativem Gewinn verdienen. Von Juli bis September stieg der Erlös gegenüber dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 1,07 Milliarden Euro. Der Auftragseingang legte um knapp ein Fünftel zu auf 1,1 Milliarden Euro. „Unser operatives Geschäft wird weiterhin von einer guten Nachfrage getragen“, erklärte Schulz. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen brach im dritten Quartal jedoch um 32 Prozent auf 37 Millionen Euro ein. Abgesehen von der Einmalbelastung sei der Jahresausblick unverändert: Der Umsatz und der operative Beitrag zum Vorsteuerergebnis soll deutlich steigen.
Wieviele der knapp 30.000 Arbeitsplätze weltweit durch das Sparpaket wegfallen, ließ der Vorstandschef offen. Es müsse erst mit den Sozialpartnern verhandelt werden. In der Verwaltung weltweit müssten die Kosten gesenkt werden. Das schließe die Firmenzentrale in Mannheim ein. „Da gibt es keine heiligen Kühe“, sagte Schulz. Ein Teil der Einsparungen soll in die Qualifizierung der operativ tätigen Beschäftigten fließen.
Bilfinger legt Sparprogramm auf – Belastung im Schlussquartal
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Peter H auf Pixabay
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