Donnerstag, April 25, 2024
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Bayerische Arbeitgeber legen in Metall-Tarifrunde erstes Angebot vor

Update Berlin, 27. Okt – In der laufenden Tarifrunde für die 3,8 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber ein erstes Angebot vorgelegt. Sie bieten eine steuer- und abgabenfreie Inflations-Ausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro für eine Laufzeit von 30 Monaten, wie der Arbeitgeberverband Gesamtmetall am Donnerstag mitteilte. Zudem sei eine Tabellenerhöhung denkbar. Eine Einmalzahlung helfe unmittelbar und helfe besonders den Arbeitnehmern in den unteren Lohngruppen, sagte Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf. Die Arbeitgeber zeigten damit ihre Bereitschaft, dort Spielräume zu nutzen, wo welche vorhanden seien. 

Die IG Metall bezeichnete das Angebot als „viel zu schwach“. Der bayerische Verhandlungsführer Johann Horn sagte, es sei eigentlich kein Angebot, weil die Arbeitgeber nicht auf die Gewerkschaftsforderung von acht Prozent mehr Geld eingingen. „Damit provozieren die Arbeitgeber den Widerstand der Beschäftigten.“ Zudem seien kein Zeitpunkte für die Auszahlung der 3000 Euro oder die Tabellenerhöhungen genannt. „Dem Angebot fehlt der Wumms“, sagte Daniel Friedrich, Verhandlungsführer bei der IG Metall Küste. Außer bei der Einmalzahlung blieben die Arbeitgeber im Ungefähren. „Und dafür verlangen sie eine automatische Differenzierung und auch noch die Möglichkeit, das Weihnachtsgeld in den Betrieben zu streichen, und fordern eine Rekordlaufzeit von zweieinhalb Jahren.“

Umstritten ist vor allem die Laufzeit: Die IG Metall fordert eine Laufzeit von zwölf Monaten. „Die Menschen brauchen jetzt eine deutliche prozentuale Entgeltsteigerung und nicht irgendwann 2024“, sagte Horn. Die Arbeitgeber machen dagegen geltend, dass es in den kommenden zwölf Monaten kein Wachstum geben werde, das verteilt werden könne. „Selbst das gewerkschaftseigene Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) rechnet für 2023 mit einem Schrumpfen der Wirtschaft statt mit einem Wachstum“, sagte Gesamtmetall-Präsident Wolf. Frühestens 2024 könne wieder mit einem Wachstum gerechnet werden.

Die Verhandlungen werden nach Angaben der IG Metall Bayern am 8. November fortgesetzt. Die IG Metall kündigte Warnstreiks nach Ende der Friedenspflicht in der Nacht zum Samstag an. 

In der Chemie-Industrie haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber vergangene Woche auf ein neues Tarifpaket für die 580.000 Beschäftigten geeinigt. Es sieht Sonderzahlungen von insgesamt 3000 Euro sowie tabellenwirksame Entgelterhöhungen von jeweils 3,25 Prozent zum Januar 2023 und Januar 2024 vor. Die Laufzeit endet am 30. Juni 2024. Der Chef der Chemiegewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, sieht in dem Abschluss Signalwirkungen auch für andere Branchen.

Bayerische Arbeitgeber legen in Metall-Tarifrunde erstes Angebot vor

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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