Update: 20.39 Uhr
15. Mrz (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
20.21 Uhr – Scholz – Darf keine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Nato und Russland geben
Bundeskanzler Olaf Scholz schließt auch trotz des fortschreitenden russischen Vormarschs in der Ukraine, der zunehmenden Opferzahlen und der Zerstörungen ein militärisches Eingreifen der Nato aus. Der Westen setze weiter auf die gegen Russland verhängten Sanktionen, sagte der Kanzler auf dem „Welt“-Wirtschaftsgipfel 2022 im Axel-Springer-Haus. „Wir werden keine Flugverbotszonen über der Ukraine einrichten. Das würde eine direkte militärische Konfrontation mit Russland, mit russischen Kampfflugzeugen bedeuten“, so der Kanzler. „Mit US-Präsident Joe Biden, mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und den anderen Verbündeten bin ich mir einig, dass es keine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Nato und Russland geben darf. Das kann niemand wollen.“
19.15 Uhr – Die Ministerpräsidenten von Polen, Slowenien und Tschechien sind dem polnischen Regierungschef Mateusz Morawiecki zufolge gemeinsam in Kiew angekommen. „Wir müssen die Tragödie so schnell wie möglich beenden, die sich im Osten abspielt“, schreibt er auf Facebook. Neben Morawiecki sind Janez Jansa aus Slowenien und Petr Fiala aus Tschechien in die ukrainische Hauptstadt gereist, vor der Russland Truppenverbände zusammengezogen hat.
19.01 Uhr – Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban erklärt auf einer Wahlkampfveranstaltung, sein Land müsse für die eigenen Interessen einstehen und sich aus dem Krieg heraushalten. „Russland schaut auf die russischen Interessen, die Ukraine auf die ukrainischen Interessen“, ruft er Anhängern in Budapest zu. „Weder die USA noch Brüssel würden mit dem Verstand der Ungarn denken und mit den Herzen der Ungarn fühlen.“ Die Wähler könnten am 3. April entscheiden zwischen seiner Partei, die den Frieden wolle, und der linken Opposition, „die in einen rücksichtslosen, langwierigen und blutigen Krieg taumeln würde“. Durch den Krieg sind die seit Jahren engen Beziehungen zwischen Orban und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Thema geworden.
18.50 Uhr – Bürgermeister – Mehr als 600 Gebäude in Charkiw zerstört
In der ostukrainischen Stadt Charkiw sind dem Bürgermeister zufolge mehr als 600 Gebäude seit dem Beginn der russischen Invasion zerstört worden. Darunter seien „Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Kliniken“, sagt Ihor Terechow in einem Fernsehinterview.
18.48 Uhr – US-Präsidialamt bestätigt Biden-Reise zu Nato-Gipfel
Das US-Präsidialamt bestätigt eine Reise von Joe Biden nach Brüssel zum Nato-Sondergipfel zum Krieg in der Ukraine in der kommenden Woche. Biden dürfte „in den kommenden 24 Stunden“ weitere Einzelheiten zum US-Vorgehen in der Krise bekanntgeben, kündigt Sprecherin Jen Psaki an. Der Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten ist für den 24. März geplant.
18.43 Uhr – Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu soll am Mittwoch und Donnerstag als Teil von Bemühungen um eine Waffenruhe nach Moskau und Kiew reisen. Das kündigt Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einer Kabinettssitzung in einer Rede an.
18.23 Uhr – Die EU will Flüchtlingen Impfstoffe gegen Masern, Polio, Tuberkulose und Covid bereitstellen. „Die Impfquote in der Ukraine war bei mehreren durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten sehr niedrig, insbesondere bei Kindern“, sagt EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides während einer Video-Konferenz zur Ukraine-Krise einer Erklärung zufolge. Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weniger als 35 Prozent der Ukrainer komplett gegen Covid 19 geimpft. Die Atemwegserkrankung kann durch das Coronavirus ausgelöst werden.
18.10 Uhr – Die EU gibt eine vierte Runde von Sanktionen gegen Russland bekannt. Unter anderem sind Transaktionen mit den Energiekonzernen RosneftROSN.MM, TransneftTRNF_p.MM und Gazprom NeftGZNPI.MM verboten. Allerdings werden die EU-Mitgliedstaaten weiter Öl und Erdgas von ihnen kaufen dürfen. Von einem Investitionsverbot ist der gesamte Energiesektor betroffen. Ausnahme ist die Atomenergie, weil einige EU-Staaten russische Reaktortechnik einsetzen. Auch der Export von gewissen Rohstoffen wie Palladium bleibt möglich. Neben diesen Maßnahmen geht die EU auch stärker gegen Oligarchen vor. Darunter ist der Besitzer des Fußballclubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch. Dieser flog zuvor nach Moskau.
18.04 Uhr – Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beruft einen außerordentlichen Gipfel des Verteidigungsbündnisses ein. Dieser solle am Donnerstag kommender Woche in Brüssel stattfinden, schreibt er auf Twitter.
17.54 Uhr – Fünf westliche Staaten – darunter Deutschland – verurteilen am Jahrestag des Syrien-Krieges Russlands Vorgehen dort wie auch in der Ukraine. „Dass dieser 11. Jahrestag mit der erschreckenden russischen Aggression gegen die Ukraine zusammenfällt, die das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen in schwerster Weise verletzt, unterstreicht das brutale und destruktive Verhalten Russlands in beiden Konflikten“, heißt es auf der Website des Auswärtigen Amts in der gemeinsamen Erklärung mit den USA, Frankreich, Italien und Großbritannien.
17.42 Uhr – Mehr als 100 Busse mit Zivilisten haben dem internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zufolge die belagerte Stadt Sumi im Nordosten der Ukraine verlassen. Sie seien in zwei verschiedenen Konvois unterwegs, sagt ein IKRK-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters in Genf. Ziel sei Poltawa im Zentrum des Landes, möglicherweise müssten jedoch Umwege gefahren werden. Russland habe grünes Licht für die Evakuierung gegeben.
17.30 Uhr – Die EU wird der zuständigen Kommissionsvertreterin zufolge die Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen können. „Wenn wir uns wirklich von unserer besten Seite der Solidarität zeigen, können wir es schaffen“, sagt die Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson. „Migration ist etwas, das man bewältigen muss, nicht etwas, vor dem man Angst haben muss“, sagt sie in Brüssel.
17.14 Uhr – Wegen der Sanktionen gegen Russland und der Sperrung der ukrainischen Häfen bleiben auch Kaffee-Lieferungen an beide Staaten aus. Die Frachtschiffe würden gegenwärtig umgeleitet, erklärt ein Händler mit Sitz in Genf. „Realistischerweise müssen diese Verträge annulliert werden. So einfach ist das.“ Zudem habe der Einbruch des RubelRUB= dazu geführt, dass die russischen Röstereien sich die Bohnen nicht mehr leisten könnten, sagt ein Kollege. Die Rabobank schreibt in einer Analyse, der Krieg und die sehr hohen Kaffeepreise dürften zu „einem signifikanten Rückgang der Nachfrage“ in beiden Ländern führen. Russland ist nach der EU, den USA und Japan der viertgrößte Kaffee-Importeur der Welt, die Ukraine und Russland zusammen machen bislang etwa vier Prozent der weltweiten Nachfrage aus.
16.56 Uhr – EU-Vertreter – Biden wohl kommende Woche bei EU-Gipfel in Brüssel
US-Präsident Joe Biden wird einem EU-Vertreter zufolge „aller Wahrscheinlichkeit nach“ bei dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am 24. März in Brüssel anwesend sein. Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr am Montag von Insidern, dass Biden dem Nato-Treffen am Tag vorher ebenfalls in Brüssel beiwohnen dürfte.
16.50 Uhr – Die russische Regierung kündigt Ausgaben in Höhe von umgerechnet etwa neun Milliarden Dollar zum Wiederaufbau von Produktionsanlagen und Lieferketten an. Der entsprechende Plan enthalte mehr als 100 einzelne Punkte, erklärt Ministerpräsident Michail Mischustin. Insbesondere werde eine engere Zusammenarbeit mit den anderen Staaten der Eurasischen Wirtschaftsunion – Armenien, Belarus, Kasachstan und Kirgistan – angestrebt.
16.40 Uhr – In seiner Rede vor dem kanadischen Parlament beschreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Folgen des Krieges in seinem Heimatland. Bislang seien 97 Kinder getötet worden, sagt er in seiner Videobotschaft. Die Menschen in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol seien ohne Kommunikation, Nahrungsmittel drohten auszugehen. Für seine gut zehnminütige Rede bekam Selenskyj langanhaltenden stehenden Applaus der Abgeordneten.
16.25 Uhr – Selenskyj von kanadischem Parlament mit stehendem Applaus empfangen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wendet sich in einer Video-Ansprache an das kanadische Parlament. Selenskyj wird von den Abgeordneten mit stehendem Applaus empfangen. Am Donnerstagmorgen wird der ukrainische Präsident auch live dem Deutschen Bundestag zugeschaltet sein.
16.25 Uhr – Die westlichen Sanktionen haben Russland aus Sicht von EZB-Chefin Christine Lagarde hart getroffen. Europa habe in Zeiten der Gefahr in den vergangenen Wochen zugleich Stärke und Entschlossenheit demonstriert, fügt die Französin auf einer Veranstaltung in Berlin hinzu. Die beispiellosen Sanktionen gegen Russland bedingten jedoch auch erhebliche Kosten für Europa. „Wir haben gezeigt, dass wir bereit sind, den nötigen Preis dafür zu zahlen, um die universellen Werte Frieden, Freiheit und Wohlstand hochzuhalten.“
16.14 Uhr – In der Ukraine ist ein Kameramann des US-Senders Fox News getötet worden. Dies twittert ein Moderator des Senders.
16.24 Uhr – Die ukrainische Regierung gibt Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft bekannt. Unter anderem würden die Steuern gesenkt, um einen leichteren Zugang zu Kapital zu ermöglichen, erklärt Ministerpräsident Denys Schmyhal. Auch werde Geld zur Unterstützung der Bauern zurückgelegt.
16.10 Uhr – Russland untersagt Biden und anderen US-Vertretern die Einreise
Russland untersagt Präsident Joe Biden, Außenminister Antony Blinken und zahlreichen anderen hochrangigen US-Regierungsvertretern und -Politikern die Einreise. Auf der vom Außenministerium in Moskau veröffentlichten Liste finden sich auch Verteidigungsminister Lloyd Austin und die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton. Allerdings könnten Kontakte auf höchster Ebene zu den genannten Personen weiter aufgenommen werden, heißt es. Kurz zuvor verhängte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen mehrere russische Staatsbürger, denen es schwere Menschenrechtsverletzungen vorwarf. Die Strafmaßnahmen gegen den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko wurden ausgeweitet.
15.40 Uhr – Parlament in Kiew verlängert Kriegsrecht
Das ukrainische Parlament hat ein Gesetz zur Verlängerung des Kriegsrechts verabschiedet. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Vorlage eingebracht, mit der das Kriegsrecht vom 26. März an um 30 Tage verlängert werden soll. Der Krieg in der Ukraine hatte am 24. Februar begonnen, als der russische Präsident Wladimir Putin die von ihm als „Sonderoperation“ bezeichnete Offensive im Nachbarland startete. Es handelt sich dabei um den größten Angriff auf ein europäisches Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Um den Kampf gegen Russland zu finanzieren, hat die Ukraine am Dienstag Anleihen im Volumen von 5,4 Milliarden Hryvnia (rund 165 Millionen Euro) platziert, wie das Finanzministerium mitteilt. Es war bereits die dritte derartige Anleihen-Auktion, die Kiewer Regierung will auf diese Art insgesamt umgerechnet rund 1,24 Milliarden Euro aufbringen.
15.19 Uhr – Die Nato ist besorgt, dass Russland unter falschem Vorwand Chemiewaffen im Ukraine-Krieg einsetzen könnte. Das sagt Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel und warnt, jeglicher Einsatz solcher Waffen wären „absolut inakzeptabel“.
14.40 Uhr – UN – Tod von 691 Zivilisten bestätigt – Zahl deutlich höher
Den Vereinten Nationen (UN) zufolge ist die Zahl der bestätigten Todesopfer unter Zivilisten auf 691 gestiegen. Darunter seien 48 Kinder, teilt das UN-Menschenrechtsbüro mit. Seit der russischen Invasion am 24. Februar seien zudem 1143 Zivilisten nach bestätigten Berichten verletzt worden. Die tatsächlichen Opferzahlen dürften aber deutlich höher liegen, da sich die Meldungen dazu verzögerten und es schwere Kämpfe in einigen Gebieten gebe. Die UN nennen in diesem Zusammenhang neben Mariupol am Asowschen Meer auch Wolnowacha in der Region Donezk und die Stadt Isjum in der Region Charkiw.
14.08 Uhr – Selenskyj verzichtet vorerst auf Nato-Mitgliedschaft der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verzichtet vorerst auf eine Nato-Mitgliedschaft seines Landes. Zu einer Nato-Mitgliedschaft gebe es keine offene Tür, sagt Selenskyj. Sein Land brauche aber verlässliche Sicherheitsgarantien.
13.31 Uhr – Metro rationiert Abgabe von Speiseöl und Mehl
Der Großhandelskonzern MetroB4B.DE rationiert in seinem deutschen Märkten vorübergehend die Abgabemenge von einzelnen Produkten wie Speiseöl oder Mehl. Hintergrund sei eine aktuell hohe Nachfrage nach verschiedenen haltbaren Lebensmitteln, die unter anderem auf Hilfsgüterkäufe zurückzuführen seien, sagt ein Sprecher und bestätigt damit eine Meldung des „Spiegel“. Grundsätzlich sei die Warenversorgung aber gesichert. Frische Ware sei auf dem Weg. Es gebe aus Sicht der Metro keinen Grund, zusätzliche Vorräte anzulegen.
13.10 Uhr – Lindner – EU-Finanzminister wollen Firmen und Bürgern gezielt helfen
Die EU-Finanzminister sind sich laut Christian Lindner einig, dass im Zuge des Krieges in der Ukraine schnelle, gezielte und befristete Hilfen für Firmen und Bürger organisiert werden müssen. „Es geht darum, die negativen Auswirkungen abzufedern“, sagt der deutsche Finanzminister in Brüssel.
12.55 Uhr – Lindner offen für zusätzliche Sanktionen gegen Russland
Deutschland ist laut Bundesfinanzminister Christian Lindner offen für zusätzliche Sanktionen gegen Russland. Es gebe bereits ein scharfes Maßnahmenbündel, das enorme Wirkung zeige. „Niemand, der Putin unterstützt, ist unantastbar“, so der FDP-Politiker in Brüssel mit Blick auf russische Oligarchen. Lindner äußert sich aber erneut skeptisch zu einem möglichen Energie-Boykott Russlands. Man müsse abwägen, wie lange man selbst dies durchhalten könne.
12.50 Uhr – Die Zahl der Todesopfer bei russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist laut Bürgermeister Vitali Klitschko auf vier gestiegen. Zuvor hatten die Behörden von zwei Toten gesprochen. Russische Streitkräfte hatten nach ukrainischen Angaben am Dienstag mehrere Wohnblocks beschossen.
12.45 Uhr – Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht die Länder in der Pflicht, Berlin bei der Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen zu entlasten. „Wir brauchen eine bessere Verteilung durch frühzeitige Kommunikation und das Melden von ausreichenden Aufnahmekapazitäten – auch für einen gesamten Zug“, sagt der FDP-Politiker dem TV-Sender „Welt“. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) engagiere sich seit Tagen nach Kräften, um die Länder in einen guten Abstimmungsprozess zu bringen. „Die Situation in Berlin ist schwierig, aber erst dann vermeidbar, wenn die Länder frühzeitig und in großem Umfang Aufnahmekapazitäten melden“, fügt Wissing hinzu. Nur so werde es möglich, die Flüchtlingsströme von der polnisch-ukrainischen Grenze auch steuern zu können.
12.32 Uhr – Grüne werben für Energiegeld – Kritik für Lindners Tank-Rabatt
Grünen-Co-Fraktionschefin Britta Haßelmann sagt, es müsse ein zweites Entlastungspaket wegen der hohen Energiepreise geben. Das erste Maßnahmenbündel sei am Mittwoch im Kabinett. Dies sei ein wichtiger erster Schritt. „Dabei wird es nicht stehenbleiben.“ Die Grünen wollen ein Energiegeld an alle Bürger auszahlen. Die Höhe sei aber noch offen, die Finanzierung müsse aus dem allgemeinen Haushalt kommen. Wichtig sei auch ein noch höherer Heizkostenzuschuss für bedürftige Haushalte. Bei Entlastungen müssten die Kriterien stets sein, ob die Hilfen nachhaltig, ökologisch und sozial seien. Zum vorgeschlagenen Tank-Rabatt, den FDP-Finanzminister Christian Lindner ins Spiel gebracht hat, sagt Haßelmann: „Mich überzeugt das bisher nicht.“
12.13 Uhr – Grünen-Co-Fraktionschefin Britta Haßelmann schlägt vor, für alle leerstehenden Immobilien im Bundesbesitz zu prüfen, ob dort kurzfristig Flüchtlinge untergebracht werden können. Das wäre ein wichtiges Signal an Städte und Gemeinden.
11.48 Uhr – Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, betont: „Die Bundeswehr ist einsatzbereit.“ Es gebe zwar Defizite, die beseitigt werden müssten, sagt Högl bei der Vorstellung ihres Jahresberichts 2021 in Berlin. Auch müsse die „Kaltstartfähigkeit der Bundeswehr deutlich besser werden“, fügt die SPD-Politikerin. „Aber die Bundeswehr kann ihre Verpflichtungen in der Nato übernehmen“, sagt sie mit Verweis etwa auf den bereits laufenden Einsatz in Litauen. Es müsse alles getan werden, damit das Bündnis nicht in den Krieg in der Ukraine hineingezogen werde.
11.05 Uhr – In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben die Behörden eine 35-stündige Ausgangssperre angekündigt. Sie gelte von Dienstagabend 19.00 MEZ (20.00 Ortszeit) bis Donnerstagmorgen um 06.00 Uhr (07.00 Uhr Ortszeit), sagt Bürgermeister Vitali Klitschko an. „Es ist verboten, sich ohne Sondergenehmigung in der Stadt zu bewegen, es sei denn, man begibt sich in Luftschutzräume“, sagt er. Zuvor hatten russische Streitkräfte nach ukrainischen Angaben mehrere Wohnblocks beschossen, wobei zwei Menschen getötet worden seien. „Die Hauptstadt ist das Herz der Ukraine, und sie wird verteidigt werden“, sagt Klitschko. Kiew sei derzeit das Symbol und die vorgeschobene Operationsbasis der Freiheit und Sicherheit Europas und werde nicht aufgegeben.
10.49 Uhr – Der Kreml sieht es nach eigenen Angaben als positives Zeichen, dass die Gespräche mit Vertretern der Ukraine fortgesetzt werden. Es sei allerdings schwer vorherzusagen, was die Ergebnisse sein könnten, sagt der russische Präsidialamtssprecher Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er räumt ein, es gebe Schwierigkeiten in der russischen Wirtschaft. Aber Schwierigkeiten könnten auch neue Möglichkeiten eröffnen.
10.40 Uhr – Großbritannien verbietet den Export von Luxusgütern nach Russland. Zugleich sollen neue Zölle auf russische Importe wie etwa Wodka im Wert von 900 Millionen Pfund erhoben werden, kündigte Finanzminister Rishi Sunak am Dienstag an. „Unsere neuen Zölle werden die russische Wirtschaft weiter vom Welthandel isolieren und sicherstellen, dass sie nicht von dem regelbasierten internationalen System profitiert, das sie nicht respektiert“, sagt Sunak.
10.28 Uhr – In der südukrainischen Region Mykolajiw hat sich laut Gouverneur Vitali Kim die Lage zuletzt etwas beruhigt. Russische Truppen, die die gleichnamige Regionalhauptstadt Mykolajiw einzunehmen versuchten, seien etwas zurückgedrängt worden, sagt Kim in einem Fernsehinterview. Die Hafenstadt werde weiterhin beschossen. Allein am Montag seien 80 Menschen verletzt worden, darunter zwei Kinder. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Der Gouverneur gibt sich kämpferisch: „Sie können zu 99 Prozent sicher sein, dass die Region Mykolajiw den russischen Vorstoß aufhalten wird.“ Schließlich müssten die russischen Truppen dafür den Fluss Bug überqueren. „Wir werden unsere Brücken nicht den Invasoren überlassen.“ Mykolajiw liegt östlich von Odessa im Küstengebiet des Schwarzen Meeres.
09.52 Uhr – Die ukrainische Führung sieht den Krieg an einem entscheidenden Punkt angelangt, der zu einer Verhandlungseinigung mit Russland oder zu einer neuen russischen Offensive führen könnte. „Wir stehen am Scheideweg“, sagt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch. „Entweder werden wir uns bei den aktuellen Gesprächen einigen, oder die Russen werden einen zweiten Versuch (einer Offensive) starten, und dann wird es wieder Gespräche geben.“ Am Dienstag sollten Verhandlungen zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands über eine Waffenruhe fortgesetzt werden.
09.20 Uhr – Deutsche Behörde warnt vor Kaspersky-Virenschutzprogramm
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor der Virenschutzsoftware des russischen Herstellers Kaspersky. Es gebe ein „erhebliches Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs“ von russischer Seite, heißt es in einer Mitteilung. Ein russischer IT-Hersteller könne auch gegen seinen Willen gezwungen werden, Systeme anzugreifen oder selbst Opfer einer Cyber-Operation ohne seine Kenntnis werden. Gerade eine Antivirensoftware verfüge über weitreichende Systemberechtigungen bei den Computern der Nutzer, weshalb Vertrauen wichtig sei.
09.07 Uhr – Die FDP will ein Sonderprogramm prüfen, um desertierten russischen Soldaten in der Europäischen Union Asyl zu gewähren. Wer sich auf ukrainischem Gebiet bewege und nicht an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg beteiligen wolle, dem müsse eine solche Möglichkeit eingeräumt werden, sagt der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, in Berlin.
8.35 Uhr – Die Ukraine plant nach eigenen Angaben am Dienstag die Öffnung von neun Fluchtkorridoren aus Gebieten, die von russischen Truppen belagert werden. Die Behörden wollten zudem versuchen, Hilfsgüter in die eingekesselte Stadt Mariupol zu bringen, teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit.
08.32 Uhr – Das Moskauer Verteidigungsministerium meldet laut russischen Nachrichtenagenturen die volle Kontrolle über die gesamte Region Cherson im Süden der Ukraine. Russische Kräfte hätten in den vergangenen 24 Stunden sechs Drohnen abgeschossen, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Die Angaben konnten von Reuters nicht unabhängig überprüft werden.
08.20 Uhr – Nach einem russischen Luftangriff auf einen Fernsehturm im Nordwesten der Ukraine am Vortag ist die Zahl der Toten auf mindestens 19 gestiegen, wie der Gouverneur der Region Riwne, Witalij Kowal, mitteilt. Am Montag hatte Kowal kurz nach dem Angriff von neun Toten und neun Verletzten gesprochen und erklärt, weitere Personen befänden sich noch unter den Trümmern.
07.30 Uhr – Flüchtlinge aus der Ukraine sollen künftig nach festen Regeln in Deutschland verteilt werden. Die Geflüchteten würden nun über den sogenannten Königsteiner Schlüssel in die einzelnen Bundesländer und Kommunen verteilt, erklärt Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Deutschlandfunk. Die SPD-Politikerin betonte allerdings dass viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine Freunde und Verwandte als Anlaufpunkte hätten und damit ihre Aufenthaltsorte selbst bestimmten.
06.25 Uhr – Die Stromversorgung des Unglücks-Reaktors von Tschernobyl ist nach der abermaligen Unterbrechung dem TV-Sender Ukraine 24 zufolge wiederhergestellt. Die ukrainischen Behörden hätten die Internationale Atomenergiebehörde IAEA darüber informiert, berichtet der Sender weiter. Am Montag war dem ukrainischen Netzbetreiber Ukrenergo zufolge die externe Stromversorgung erneut unterbrochen worden. Das Kernkraftwerk wurde demnach über Dieselgeneratoren versorgt. Der havarierte Reaktor muss ständig gekühlt werden.
04.10 Uhr – Nach Ansicht des ukrainischen Präsidentenberaters Olexii Arestowitsch könnte der Krieg noch bis Mai andauern. „Ich denke, wir sollten bis Mai, anfang Mai, ein Friedensabkommen haben, vielleicht viel früher, wir werden sehen“, sagte der Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenstabes in einem von mehreren Sendern veröffentlichten Video. Arestowitsch ist selbst nicht an den Gesprächen der beiden Kriegsparteien beteiligt, die am Dienstag fortgesetzt werden sollen.
00.10 Uhr – Russland könnte nach Ansicht des britischen Verteidigungsministeriums in der Ukraine den Einsatz chemischer oder biologischer Waffen planen. Das könne in Reaktion auf einen vorgetäuschten Angriff auf russische Truppen geschehen, twitterte das Ministerium, ohne Beweise für seine Annahme zu nennen. Ähnliche Befürchtungen hatten auch schon US-Regierungsvertreter geäußert.
Ukraine aktuell 15.03.22
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