Freitag, April 19, 2024
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Zalando senkt wegen schlechterer Verbraucherstimmung Prognose

Berlin, 23. Jun (Reuters) – Der Online-Modehändler Zalando kappt wegen der Kaufzurückhaltung angesichts der hohen Inflation seine Erwartungen für das Gesamtjahr. Im schlechtesten Fall werde der Umsatz bei rund 10,4 Milliarden Euro stagnieren, teilte der Berliner Dax-Konzern am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Maximal rechnet Zalando noch mit einem Umsatzplus von drei Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Bisher hat Europas Branchenprimus einen Zuwachs am unteren Ende einer Spanne von 12 bis 19 Prozent in Aussicht gestellt. Nun gehe man von makroökonomischen Herausforderungen aus, die länger anhielten und intensiver sein würden als zunächst angenommen, hieß es. Zalando reagiert darauf mit Einsparungen im Marketing, Anpassungen in der Logistik und der Einführung eines Mindestbestellwertes in weiteren Märkten.

Das zweite Quartal ist laut Zalando deutlich schlechter verlaufen als von Analysten erwartet, die im Schnitt ein Umsatzwachstum von 1,5 Prozent und ein bereinigtes Betriebsergebnis von 104 Millionen Euro prognostizierten. Allerdings sei man noch profitabel gewesen, teilte Zalando weiter mit. Im ersten Quartal hatte ein bereinigter Betriebsverlust von knapp 52 Millionen Euro und der erste Umsatzrückgang in der Firmengeschichte in der Bilanz gestanden. Im Gesamtjahr soll das bereinigte Ebit zwischen 180 und 260 Millionen Euro liegen. Auch die Investitionen schraubt Zalando leicht nach unten und will 2022 nun noch 350 bis 400 Millionen Euro in die Hand nehmen statt 400 bis 500 Millionen Euro.

In der Corona-Krise gehörte Zalando wie Asos und Boohoo aus Großbritannien sowie About You aus Hamburg zu den Gewinnern, weil viele Menschen wegen geschlossener Läden online Kleidung und Kosmetik kauften. Nun gehen sie auch wieder in Modeläden und halten sich zudem mit Blick auf ihr Portemonnaie beim Einkaufen stärker zurück. Die Inflation im Euro-Raum war im Mai auf ein Rekordniveau von 8,1 Prozent nach oben geschnellt. In Deutschland kosteten Waren und Dienstleistungen im selben Monat durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor – ein so starker Anstieg wie seit annähernd 50 Jahren nicht mehr.

Zalando senkt wegen schlechterer Verbraucherstimmung Prognose

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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