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Vorstände von HSBC und Ping An planen Treffen zu Abspaltungsvorschlag

Singapur, 04. Mai (Reuters) – Vorstände der Großbank HSBC und von Ping An wollen einem Insider zufolge Mitte Mai auf einem Treffen über den Abspaltungsvorschlag des chinesischen Versicherers beraten. Dabei soll es um von Ping An vorgebrachte strategische Optionen wie einen Spin Off des Asiengeschäfts gehen, sagte der Insider Reuters.

Ping An ist der größte Aktionär von HSBC und Chinas größter Versicherer. In der vergangenen Woche hatte er die Bank dazu aufgerufen, Wege zur Steigerung der Ertragskraft auszuloten. Einige Analysten hatten dazu allerdings angemerkt, der Vorstoß sei womöglich eher politisch getrieben als durch wirtschaftliche Erwägungen begründet.

Ping An ließ Anfragen nach einer Stellungnahme unbeantwortet. Europas größtes Bankhaus wollte sich zu den Informationen nicht äußern. HSBC hatte den Vorschlag von Ping An bislang nicht kommentiert, hatte aber in der vergangenen Woche die Konzernstrategie verteidigt. Die Bank sei der Überzeugung, die richtige Strategie zu besitzen und konzentriere sich darauf, diese umzusetzen, hatte HSBC per email mitgeteilt.

Die in Hongkong gelistete HSBC-Aktie zog am Mittwoch zeitweise um 1,9 Prozent an. Damit baute sie ihren Kursgewinn von 2,6 Prozent vom Dienstag weiter aus. In London notierte HSBC-Titel stiegen in einem schwächeren Gesamtmarkt um 1,5 Prozent.

HSBC-Aktionäre hatten sich in den vergangenen Jahren mehrfach mit der Idee einer Aufspaltung auseinandergesetzt. Enttäuschende Ergebnisse von Geschäften in Großbritannien, in Europa und in den USA sowie die Nichteinhaltung von Versprechen, zweistellige Renditen zu erzielen, lasteten auf den Aktien des Instituts. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete HSBC 52 Prozent der Gesamterträge von 49,6 Milliarden Dollar in Asien. 65 Prozent des ausgewiesenen Vorsteuergewinns kamen aus der Region.

HSBC

Einige Investoren regierten auf den Aufspaltungsvorschlag eher zurückhaltend. Sie äußerten Bedenken, dass sich dies als schwierig erweisen könnte und es keine Garantie gebe, dass dadurch die Renditen angeschoben würden. „Insoweit der asiatische Arm einen Wertzuwachs verzeichnen würde, könnte eine Aufspaltung sinnvoll sein“, sagte Fondsmanager Steve Clayton von der britischen Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown.

Westliche Investoren könnten allerdings die gegenteilige Ansicht vertreten. Denn es könne als negativer Schritt betrachtet werden, einen großen Teil des Werts von HSBC aus Großbritannien heraus und in die Reichweite einer immer stärker zugreifenden chinesischen Regulierung zu geben.

Ping An teilte vergangene Woche mit, der Versicherer unterstütze alle Reformvorschläge, die dazu beitragen könnten, den langfristigen Wert von HSBC zu steigern. Anfang Februar lag der Anteil von Ping An an HSBC bei 8,23 Prozent. Erstmals hatte der Konzern Ende 2017 über seinen Anteilsbesitz berichtet: Damals waren es fünf Prozent gewesen.

Vorstände von HSBC und Ping An planen Treffen zu Abspaltungsvorschlag

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto HSBC : Copyright [lucidwaters] /Depositphotos.com

Foto im Text Ping An: Copyright [Chinalmages] /Depositphotos.com

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