Frankfurt, 23. Feb (Reuters) – Schnäppchenjäger haben den US-Aktienmärkten zur Wochenmitte wieder aufgeholfen. Die Anleger schätzten die bisherigen Sanktionen des Westens gegen Russland in der Ukraine-Krise als nicht so gravierend ein.
„Es war nicht so hart, wie sie es angedeutet hatten. Es schien eher eine Warnung als alles andere zu sein, weil sie anscheinend nicht weit genug gehen“, sagte Robert Pavlik, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg am Mittwoch um 0,5 Prozent auf 33.752 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 kletterte um 0,7 Prozent auf 4333 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann ein Prozent auf 13.514 Punkte.
Die Börsenerholung steht Experten zufolge aber auf tönernen Füßen. Sollte Russland in das Nachbarland Ukraine einmarschieren, dürften die Westmächte ihre Strafmaßnahmen verschärfen. Bislang zielen die USA, die EU, Großbritannien, Australien, Kanada und Japan vor allem auf das russische Finanzsystem und die politischen Eliten des Landes ab.
Die Aussicht auf ein weiteres Hochfahren der Produktion in China gab den Papieren von Tesla Auftrieb. Die Aktien des E-Autobauers zogen um 1,6 Prozent an. Um einer steigenden Nachfrage nach Exporten gerecht zu werden, will Tesla die Teile-Produktion im Werk Shanghai ausweiten, wie aus einem bei den örtlichen Behörden eingereichten Dokument hervorgeht.
Enttäuschende Testresultate für ein Augenmedikament brockten hingegen Kodiak den größten Kurssturz der Firmengeschichte ein. Die Aktien der Pharmafirma brachen um 78 Prozent ein. Das Medikament zur Behandlung der sogenannten feuchten altersabhängigen Makula-Degeneration war den Angaben zufolge weniger effektiv als das Konkurrenzprodukt von Regeneron, das auf einen jährlichen Umsatz von sechs Milliarden Dollar kommt. Regeneron-Aktien gewannen 2,7 Prozent.
US-Börsen fester – Russland-Sanktionen moderater als erwartet
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