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US-Anleger bleiben vor Inflationsdaten vorsichtig

09. Aug (Reuters) – Die Wall Street hat am Dienstag Verluste hinnehmen müssen. In Erwartung der am Mittwoch anstehenden US-Verbraucherpreise für Juli wagten sich viele Investoren nicht aus der Deckung. Eine starke Teuerungsrate würde die Zinssorgen der Anleger schüren, die zuletzt schon aus dem rasanten Stellenaufbau in den USA Signale für größere Zinsschritte der Notenbank Federal Reserve herausgelesen hatten. 

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte im frühen New Yorker Nachmittagshandel 0,2 Prozent leichter auf 32.779 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,5 Prozent auf 4120 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 1,4 Prozent auf 12.467 Stellen ein. In Frankfurt war der Dax 1,0 Prozent schwächer auf 13.551 Punkten aus dem Handel gegangen.

Eine Umfrage der New Yorker Notenbank vom Montag zeigte, dass die Inflationserwartungen der Verbraucher im Juli stark zurückgegangen sind. „Das ist Musik in den Ohren der Fed, denn wenn sich dieser Trend fortsetzt, bedeutet das, dass die Fed die Zinsen nicht mehr so aggressiv anheben muss“, konstatierten die Analysten der Deutschen Bank. „Eine ihrer größten Befürchtungen ist, dass höhere Inflationserwartungen zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung einer tatsächlichen höheren Inflation führen werden.“

Eine hohe Inflationsrate nach dem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht in der vorangegangenen Woche könnte aus Sicht der Börsianer den Boden für weitere kräftige Zinserhöhungen bereiten. Händler gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen im September mit einer Wahrscheinlichkeit von rund zwei Dritteln erneut um 75 Basispunkte anheben wird.

Auf den Tech-Werten lastete ein pessimistischer Ausblick des Speicherchipherstellers Micron. Dem Konzern machen eine schwächere PC-Nachfrage und die anhaltenden Lieferengpässe zu schaffen.

Für das vierte Geschäftsquartal bis Ende August rechnet Micron damit, dass die Erlöse entweder noch knapp an die Prognose von rund 7,2 Milliarden Dollar heranreichen oder leicht darunter liegen. Im Vorjahreszeitraum waren es noch fast 8,3 Milliarden Dollar. Micron-Papiere gaben 5,6 Prozent nach. In ähnlichem Ausmaß büßten auch die Rivalen Nvidia sowie Advanced Micro Devices an Wert ein und setzten damit ihre Talfahrt vom Vortag nach einer ähnlichen Umsatzwarnung von Nvidia fort.

Novavax brachen mehr als 29 Prozent ein, nachdem der Biotechkonzern seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr halbiert hatte. Grund ist die mangelnde Nachfrage nach seinem Corona-Impfstoff vor allem in ärmeren Ländern. Doch auch in den USA bleibt Novavax auf seinem Vakzin sitzen, das dort erst kürzlich für den Einsatz bei Erwachsenen zugelassen worden war. Es gab die Erwartung, dass vor allem Impfskeptiker zugreifen, die den mRNA-basierten Mitteln von Moderna und Pfizer kritisch gegenüber standen. Doch bisher wurden in den USA gerade einmal etwas mehr als 7300 Dosen des sogenannten Totimpfstoffs von Novavax verabreicht.

US-Anleger bleiben vor Inflationsdaten vorsichtig

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Titelfoto: Symbolfoto

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