Montag, Mai 13, 2024
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Ukraine meldet Raketenangriffe auf alle Landesteile

Kiew, 25. Jun (Reuters) – Russland hat nach Angaben der Ukraine Ziele allen Landesteilen unter schweren Beschuss genommen. „48 Marschflugkörper. Nachts. In der ganzen Ukraine“, schrieb einer der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mychajlo Podoljak, am Samstag auf Twitter. „Russland versucht weiter, die Ukraine einzuschüchtern, Panik zu schüren und die Menschen in Angst zu versetzen.“ Von russischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor.

In der Ostukraine setzten einheimische Truppen ihren Rückzug aus der heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk unter russischem Beschuss fort. Die russischen Streitkräfte hätten Sjewjerodonezk mit Artillerie beschossen und die Nachbarstadt Lyssytschansk mit einem Luftangriff attackiert, schrieb Regionalgouverneur Serhij Hajdaj auf Telegram. Ukrainische Soldaten hätten Sjewjerodonezk fast vollständig verlassen, sagte Bürgermeister Olexander Strjuk im Fernsehen. Die Menschen, die im örtlichen Chemiewerk Schutz gesucht hätten, würden dort allerdings bis zum Ende der Kämpfe ausharren. Am Freitag hatten die Regionalbehörden den Rückzug der Truppen aus Sjewjerodonezk bekannt gegeben, die dort wochenlang den vorrückenden russischen Truppen standgehalten hatten.

Aus dem Norden meldete die Ukraine am Samstag Raketenangriffe nahe den Städten Schytomyr, Tschernihiw und Charkiw. Die russischen Streitkräfte hätten fast 30 Raketen auf eine militärische Infrastruktureinrichtung bei Schytomyr abgefeuert, teilte Gouverneur Witalij Bunetschko mit. Knapp zehn Raketen seien abgefangen und zerstört worden. Mindestens ein Soldat sei bei dem Angriff getötet worden. In der Region Tschernihiw sei die Kleinstadt Desna unter massiven Raketenbeschuss geraten, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Tschaus mit. Es habe keine Verletzten, aber Schäden an der Infrastruktur gegeben. In Desna befindet sich ein Ausbildungszentrum für die ukrainische Infanterie. Auch die Region Charkiw wurde nach Angaben des ukrainischen Generalstabs von Raketenangriffen getroffen.

In der Westukraine wurden ukrainischen Angaben zufolge bei einem russischen Raketenangriff auf eine Militäranlage in Jaworiw vier Menschen verletzt. Die russischen Streitkräfte hätten sechs Raketen vom Schwarzen Meer aus abgefeuert, sagt der Gouverneur der Region Lwiw, Maxym Kosyzkyj, in einer Videobotschaft. Vier Raketen hätten den Stützpunkt getroffen, zwei seien von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen und zerstört worden. Im März waren bei einem russischen Angriff auf ein Ausbildungslager des ukrainischen Militärs nahe Jaworiw nach Behördenangaben 35 Menschen getötet und mindestens 130 verletzt worden.

In der südukrainischen Stadt Mykolajiw und deren Umland schlugen nach Angaben von Bürgermeister Olexander Senkewytsch fünf russische Raketen ein. Die Zahl der Opfer werde noch geklärt, teilte er mit.

Russland hat den Angriffskrieg, den die Regierung in Moskau als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet, am 24. Februar begonnen. Anfangs rechneten viele Experten damit, dass die Ukraine nach wenigen Tagen besiegt sein würde. Doch schlugen die Ukrainer die russischen Truppen etwa vor den Toren der Hauptstadt Kiew zurück. Russland verstärkte seine Angriffe daraufhin auf den Osten des Landes, wo es trotz heftiger Verluste zuletzt immer mehr Gebiete einnehmen konnte. Westliche Wirtschaftssanktionen gegen Russland, russische Gaslieferbeschränkungen sowie die Blockade ukrainischer Getreideexporte lasten auf Volkswirtschaften weltweit. 

JOHNSON: DRUCK AUF UKRAINE WÄCHST

Der britische Premierminister Boris Johnson befürchtet wegen der wirtschaftlichen Folgen des Krieges wachsenden europäischen Druck auf die Ukraine, ein nicht in ihrem Sinne liegendes Friedensabkommen mit Russland zu schließen. „Zu viele Länder sagen, dass dies ein europäischer Krieg ist, der unnötig ist … und so wird der Druck wachsen, die Ukrainer zu einem schlechten Frieden zu bewegen – vielleicht sogar zu zwingen“, sagt Johnson am Rande eines Commonwealth-Gipfels in der ruandischen Hauptstadt Kigali. Sollte der russische Präsident Wladimir Putin seinen Willen in der Ukraine durchsetzen können, seien die Folgen gefährlich für die internationale Sicherheit und „eine langfristige wirtschaftliche Katastrophe.“

Ukraine meldet Raketenangriffe auf alle Landesteile

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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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