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Südwestmetall warnt vor Einbruch der Autoindustrie

Frankfurt, 06. Okt – Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hat vor dem Hintergrund der Tarifrunde in der Metallindustrie vor einer Talfahrt der noch ertragsstarken Autoindustrie gewarnt. Die Auftragsbücher seien zwar noch gut gefüllt bei den Zulieferern, doch die Abrufe der Autobauer verzögerten sich immer weiter, erklärte Harald Marquardt, Verhandlungsführer von Südwestmetall und Chef des gleichnamigen Autozulieferers, am Donnerstag. „Die latente Gefahr wächst, dass es zu Stornierungen kommt.“ Die Autobauer verdienten gut wegen des durch Chipmangel künstlich verknappten Angebots, das auf hohe Nachfrage trifft. Doch diese Situation wird nach Einschätzung Marquardts im kommenden Jahr kippen. 

Zulieferer säßen derweil auf hohen Lagerbeständen, während die Kosten stiegen. „Diese Gemengelage ist sehr ungut für die wirtschaftliche Situation, deshalb können wir höhere Löhne aktuell – wir verweigern uns ja nicht auf Dauer – nicht gebrauchen“, sagte Marquardt. Die IG Metall sieht die Lage der wichtigsten deutschen Industrie nicht dramatisch und fordert acht Prozent Lohnerhöhung. Die Arbeitgeber legten am Donnerstag in der zweiten Runde in Bayern wie schon kürzlich in Nordrhein-Westfalen kein Angebot vor. Ob Südwestmetall beim dort am Mittwoch anstehenden zweiten Termin eine Offerte auf den Tisch legen wird, ließ Marquardt offen. Der Verteilungsspielraum sei angesichts der drohenden Wirtschaftskrise Null, die Herausforderung der Tarifrunde daher „eine maximale und eine dramatische“.

Auch der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (vbm) sprach von einem „nie dagewesenen Krisen-Cocktail“, da im nächsten Jahr Rezession drohe. „Die Lage ist für unsere Unternehmen und die Beschäftigten sehr ernst“, sagte vbm-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Die Arbeitgeber dürften angesichts der immer weiter steigenden Lebenshaltungskosten nicht auf Zeit spielen, forderte Johann Horn, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall Bayern. Die Arbeitgeber gingen weiter nicht auf die Tarifforderung der Gewerkschaft ein und wollten Sonderzahlungen und Weihnachtsgeld von der Ertragslage der Firmen abhängig machen. „Das werden die IG Metall und die Beschäftigten nicht zulassen“, betonte Horn.

Südwestmetall warnt vor Einbruch der Autoindustrie

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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