Berlin, 01. Jul (Reuters) – Stefan Wolf steht für zwei weitere Jahre an der Spitze des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall. In Koblenz bestätigte ihn die Mitgliederversammlung einstimmig im Amt des Präsidenten, wie der Verband am Freitag mitteilte. Der 60-jährige Wolf ist Chef des Autozulieferer Elringklinger und führt Gesamtmetall seit 2020. Er betonte in seiner Rede: „Die Unsicherheit und die Heterogenität der Lage der Unternehmen sind größer als jemals zuvor und die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung ist mit dem Krieg in der Ukraine zerstoben.“ Zudem habe die Corona-Pandemie einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig stabile Lieferketten seien.
Im globalen Wettbewerb müsse Deutschland nicht der günstigste Standort sein, sondern vor allem punkten mit Erfahrung, Tradition, einer renommierten Forschungslandschaft, top ausgebildetem Personal und einer guten Infrastruktur. Dennoch dürfe man die Kosten nicht ignorieren. „Alle Vorteile eines Standorts bringen nichts, wenn es schlicht unmöglich ist, dort zu wettbewerbsfähigen Kosten zu produzieren.“ In diesem Punkt können sich Wolf und Gesamtmetall bereits auf eine harte Tarifrunde einstellen. Denn die Tarifkommissionen der Gewerkschaftsbezirke der IG Metall fordern acht Prozent mehr Lohn für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Schlüsselbranche. Mitte September beginnen die Verhandlungen. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober, danach wäre Streik möglich.
Stefan Wolf für zwei weitere Jahre Präsident von Gesamtmetall
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.