Freitag, November 15, 2024
StartBörseSpekulationen um US-Zinsanhebungen treiben Banken und Anleihe-Renditen

Spekulationen um US-Zinsanhebungen treiben Banken und Anleihe-Renditen

Frankfurt, 22. Mrz (Reuters) – In der Hoffnung auf höhere Gewinne durch aggressivere US-Zinserhöhungen greifen Anleger bei Finanzwerten beherzt zu. Wegen der hohen Rohstoffpreise legten sie sich am Dienstag auch Aktien von Energiekonzernen und Bergwerksbetreibern ins Depot. Staatsanleihen warfen Investoren dagegen in hohem Bogen raus. 

Dax und EuroStoxx50 stiegen am Dienstag um jeweils ein knappes Prozent auf 14.441 beziehungsweise 3916 Punkte. Der US-Standardwerteindex Dow Jones rückte zur Eröffnung der Wall Street ein halbes Prozent vor. Der Ausverkauf bei Bonds trieb die Renditen der zehnjährigen Titel aus den USA und Deutschland auf 2,362 beziehungsweise 0,509 Prozent. 

Genährt wurden die Zinsspekulationen von den jüngsten Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell, der für die kommenden Monate Erhöhungen um einen halben Prozentpunkt nicht ausschloss. „Powell hat klar gemacht, dass die Fed diesmal keine halben Sachen macht“, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. „Sie wollen die Inflation um jeden Preis unter Kontrolle bringen.“ 

Die gelassene Reaktion der Aktienanleger auf Powells Äußerungen erklärte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners mit dem Vertrauen in die Umsicht der US-Notenbank. „Hier gehen alle davon aus, dass die Fed nur so stark erhöhen wird, dass es der Wirtschaft nicht schadet.“ 

Dies verhalf dem europäischen Banken-Index zu einem Kursplus von 2,6 Prozent. Der Branche winken bei steigenden Zinsen höhere Gewinne aus dem klassischen Kreditgeschäft. 

ALUMINIUM UND ÖL TEURER 

Bei den Rohstoffen spielte der russische Einmarsch in die Ukraine weiter die entscheidende Rolle. So stieg der Preis für Aluminium wegen drohender Ausfälle russischer Lieferungen um 1,4 Prozent auf 3570 Dollar je Tonne. Der europäische Future auf WeizenBL2c1 kletterte um Prozent auf 384 Euro je Tonne. „Der Nachschub aus der Schwarzmeer-Region wird länger vom Markt verschwunden bleiben als gedacht“, sagte ein Börsianer. „Käufer müssen für Weizen aus anderen Gegenden tiefer in die Tasche greifen.“ 

US-Zins

Öl der Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee verteuerte sich um ein halbes Prozent auf 116,25 Dollar je Barrel (159 Liter). „Der Preisanstieg ist auf die zunehmenden Stimmen in der EU zurückzuführen, die sich für ein Importverbot für russisches Öl aussprechen“, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. „Ob es wirklich dazu kommt, ist noch nicht klar, da die Abhängigkeit einiger EU-Mitgliedsländer von russischem Öl zu hoch ist, um dieses kurzfristig problemlos ersetzen zu können.“ 

Vor diesem Hintergrund legte der Index für die europäische Öl- und Gasbranche 0,5 Prozent zu. Sein Pendant für den Bergbausektor gewann zeitweise 2,1 Prozent und notierte mit 722,27 Punkten so hoch wie zuletzt vor rund 14 Jahren. 

STARKE NIKE-ZAHLEN GEBEN ADIDAS UND PUMA AUFTRIEB

Bei den Aktienwerten rückten auch Sportartikel-Hersteller ins Rampenlicht, nachdem Branchenprimus Nike ein Quartalsergebnis über Markterwartungen vorgelegt hatte. Der Schlüssel hierzu sei die Verbesserung beim Nachschub gewesen, kommentierte Analyst Camilo Lyon vom Brokerhaus BTIG. Wegen des unsicheren Konjunkturumfeld mahnte er aber zur Zurückhaltung beim Kauf von Nike-Papieren, da jederzeit mit Kursrücksetzern gerechnet werden müsse. Die Titel stiegen dennoch an der Wall Street um rund fünf Prozent. Die Aktien der Rivalen Adidas, Puma und Under Armour rückten bis zu 2,4 Prozent vor. 

US-Zins

Gefragt waren auch Just Eat Takeaway, die sich in Amsterdam um ein Prozent verteuerten. Die „Lieferando“-Mutter intensiviert die Zusammenarbeit mit McDonald’s. Die Auslieferungsverträge mit der Schnellrestaurant-Kette in einzelnen Märkten werden den Angaben zufolge in einem langfristigen globalen Abkommen gebündelt.

Spekulationen um US-Zinsanhebungen treiben Banken und Anleihe-Renditen

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Titelfoto und Fotos: Symbolfotos

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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