Berlin, 28. Mrz (Reuters) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat davor gewarnt, dass Länder wie Russland oder andere autoritäre Staaten die internationale Zusammenarbeit erschweren. „Die Vereinten Nationen, die G20, die WTO – sie bleiben essenziell für globalen Austausch, Legitimität und die Suche nach Kompromissen“, sagte er am Montag auf einer Konferenz in Berlin. „Aber machen wir uns nichts vor: Mit einem Russland auf Kriegskurs, aber auch mit anderen autoritären Staaten wird das in den nächsten Jahren nicht leichter.“
Scholz kritisierte, dass sich Russland nicht einmal mehr bemühe, „seinem Überfall auf die Ukraine auch nur den Anschein völkerrechtlicher Legitimität zu geben“. Die verhängten westlichen Sanktionen hätten aber dazu geführt, dass Russland im internationalen Wirtschafts- und Finanzsystem inzwischen weitgehend isoliert sei.
Er verteidigte erneut, dass die EU keinen Importbann für russische Energielieferungen ausgesprochen habe. Etliche Länder seien viel abhängiger von russischem Öl und Gas als Deutschland. Das müsse man mit beachten. Man hätte schon früher LNG-Terminals als Alternative haben können, wenn die Preise für Flüssiggas in den vergangenen Jahren nicht so viel höher als die von Pipelinegas gewesen wären, sagt der Kanzler mit Blick auf frühere Pläne für den Bau von LNG-Terminals an der deutschen Küste. Energiekonzerne hatten den Bau immer wieder zurückgestellt.
Scholz – Internationale Kooperation in G20 oder WTO wird schwieriger mit Russland
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.