Donnerstag, März 28, 2024
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Ryanair dünnt Flugplan für Berlin aus – Kritisiert Gebühren als zu hoch

Update Berlin, 13. Okt – Europas größter Billigflieger Ryanair dünnt seinen Flugplan für Berlin aus und begründet dies mit hohen Airportgebühren. Das Winterprogramm für die Hauptstadt werde – zum Vorkrisenwinter 2019/20 – um 40 Prozent oder 230 wöchentliche Flüge reduziert, erklärte das irische Unternehmen am Donnerstag.

„Wir verlagern viel von unserem Wachstum von Berlin zu anderen, viel günstigeren deutschen Regionalflughäfen“, sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary der Nachrichtenagentur Reuters in Berlin. Dies gelte etwa für die Airports Nürnberg und Leipzig sowie Flughäfen in Europa. Der Rivale Lufthansa wolle die großen Drehkreuze wie Frankfurt, München und in geringerem Ausmaß auch Berlin dominieren. „Diese Hubs schalten den Wettbewerb aus, indem sie die Kosten drastisch erhöhen.“

Ryanair ist seit 1988 in Deutschland aktiv, fliegt hier derzeit 13 Airports an und hat auf sieben Basen insgesamt 24 Maschinen stationiert, davon allein sieben in Berlin. O’Leary bezifferte Ryanairs Marktanteil in Deutschland mit acht Prozent – im Vergleich zur Lufthansa Gruppe mit 46 Prozent. Es gebe keine konkrete Zielmarke für die nächsten Jahre. „Welcher Flughafen auch immer mit der besten Kostenbasis kommt, erhält das nächste Flugzeug“, erläuterte der Manager auf einer Pressekonferenz. „Wir bewegen die Maschinen ständig umher – dorthin, wo sich die besten Möglichkeiten ergeben.“ 

Das Wachstum von Eurowings sei das „Nebenprodukt“ der Kapazitätsreduzierungen von Ryanair, sagte O’Leary. Die Lufthansa-Billigflugtochter sei jedoch deutlich teurer. „Ich würde nie einen Wettbewerb mit Eurowings fürchten.“ Wenn es wieder günstigere Gebühren in Berlin gebe, „kommen wir zurück und nehmen den Konkurrenzkampf mit Eurowings auf“.

Der Hauptstadtflughafen erklärte, man habe die Flughafengebühren zuletzt stabil gehalten. Dadurch könnten die Airline-Kunden auch in Krisen-Zeiten verlässlich planen. „Eine Reduzierung der Flughafenentgelte am BER ist derzeit nicht zulässig“, hieß es mit Blick auf EU-Auflagen wegen Staatshilfen von 1,7 Milliarden Euro für den BER.

O’LEARY STICHELT GEGEN „SUBVENTIONSJUNKIE“ LUFTHANSA

Ryanair hatte bereits im März seine Basis an Deutschlands größtem Airport in Frankfurt geschlossen und begründete dies mit nichtwettbewerbsfähigen Flughafengebühren. O’Leary erklärte, verbraucherfeindliche Kostenerhöhungen hätten dazu beigetragen, dass der Flugverkehr in Deutschland in diesem Sommer um 28 Prozent eingebrochen sei – „was Deutschland zu dem Markt in Europa macht, der sich am langsamsten erholt“. Der Airline-Manager forderte die deutsche Regierung und die großen deutschen Flughäfen auf, Flughafengebühren und Bundessteuern zu senken, „um die Erholung des deutschen Flugverkehrs, des Tourismus und der Arbeitsplätze zu fördern“.

Ryanair ist Europas größte Fluggesellschaft und extrem kostenbewusst. Die Airline ist in der Corona-Krise weitgehend ohne Staatshilfe ausgekommen – anders als Konkurrenten wie die Lufthansa, die mit Milliardensummen gestützt werden musste. O’Leary nannte den deutschen Rivalen „Subventionsjunkie“. Inzwischen hat die Lufthansa die Staatshilfen jedoch zurückgezahlt und der Bund ist ausgestiegen. Ryanair liegt inzwischen beim Verkehrsaufkommen schon wieder 15 Prozent über dem Niveau der Corona-Krise und blickt trotz der Wirtschaftskrise in Folge des Ukraine-Kriegs optimistisch auf die Buchungen.

Ryanair dünnt Flugplan für Berlin aus – Kritisiert Gebühren als zu hoch

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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