Kiew, 05. Mrz (Reuters) – Russland und die Ukraine haben sich am Samstag gegenseitig vorgeworfen, die Pläne für eine Evakuierung von Menschen aus zwei umkämpften Städten durchkreuzt zu haben. Russland halte die dafür nötige und vereinbarte Feuerpause nicht ein, sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte nach einer Meldung der Nachrichtenagentur RIA dagegen, ukrainische „Nationalisten“ hätten den Rückzug von Zivilisten aus Mariupol und der ebenfalls in der ostukrainischen Region Donezk liegenden Stadt Wolnowacha verhindert. Auf russische Soldaten sei gefeuert worden, nachdem sie Korridore aus den eingekesselten Städten hinaus eingerichtet hätten.
Die lokalen Behörden in Mariupol warfen ihrerseits den russischen Truppen vor, die Waffenruhe nicht entlang des gesamten Korridors einzuhalten. Eine Evakuierung müsse deshalb verschoben werden. Die Menschen seien aufgefordert worden, wieder in der Stadt Schutz zu suchen und auf weitere Informationen zu warten. In Mariupol sollten der ukrainischen Regierung zufolge rund 200.000 Zivilisten durch den humanitären Korridor aus der Stadt gelangen.
Russland wirft Ukraine Blockade von Flüchtlings-Rückzug vor
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