Hamburg, 10. Mrz (Reuters) – Deutschlands größte Containerreederei Hapag-Lloyd rechnet nicht mit Turbulenzen im Schiffstransport durch die Sanktionen gegen Russland. Kurzfristig seien zwar Störungen zu erwarten, weil für Russland bestimmte Fracht in nordeuropäischen Häfen zwischengelagert werden müsse, sagte Konzernchef Rolf Habben Jansen am Donnerstag bei einer Videokonferenz mit Journalisten.
Größte Herausforderung sei, die Container in den Häfen unterzubringen und die Ware zu kühlen. Für die Schifffahrtsindustrie insgesamt sei dies nicht ganz einfach. Mit Blick auf einen Zeitraum von acht bis zwölf Wochen dürfte sich der Effekt aber in Grenzen halten. Nach dem Rekordgewinn des vergangenen Jahres geht Hapag-Lloyd für 2022 von einer „Normalisierung“ des Ergebnisses aus.
Dabei prognostiziert die weltweit fünftgrößte Containerlinie für die erste Jahreshälfte eine „sehr starke Ergebnisentwicklung“. Im zweiten Halbjahr sollte sich die Situation bei den weltweiten Lieferketten entspannen, was dann zu einer Normalisierung des Ergebnisses führen dürfte. Für das laufende Jahr stellt das Management einen Betriebsgewinn (Ebit) in einer Spanne von 8,9 bis 10,7 Milliarden Euro in Aussicht und hält damit zum Vorjahr mit 9,4 Milliarden sowohl einen Rückgang als auch einen Zuwachs für möglich.
Dabei seien die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs für die Hamburger Linienreederei überschaubar, sagte Habben Jansen. Der Anteil am Gesamtgeschäft liege unter zwei Prozent. Hapag-Lloyd nimmt seit Beginn der Sanktionen keine Buchungen für Fracht von und nach Russland an. „Wir fahren keine russischen Häfen an.“ Ein Containerdienst ins Schwarze Meer sei wegen der Kriegshandlungen ausgesetzt worden.
Russland-Sanktionen bringen Hapag-Lloyd kaum aus dem Takt
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto: Symbolfoto
Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.