Berlin, 22. Mrz (Reuters) – Die rund 21,2 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland erhalten ab dem 1. Juli deutlich mehr Geld. Die Renten würden im Westen um 5,35 Prozent und im Osten um 6,12 Prozent angehoben, teilte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Dienstag mit.
Das höchste Rentenplus seit vielen Jahren resultiert aus der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Pandemie. Dadurch war die für die Rentenerhöhung maßgebliche Lohnsumme im vorigen Jahr deutlich gestiegen. Zum 1. Juli 2021 mussten die Ruheständler im Westen noch mit einer Nullrunde und im Osten mit einer geringen Anhebung um 0,72 Prozent auskommen.
Im Westen ist dies die höchste Rentenanpassung seit 1983, im Osten gab es zuletzt 1993 eine noch höhere. Die Rentenerhöhung fiele noch größer aus, wenn sich die Ampel-Koalition nicht auf Druck der FDP auf die Wiedereinführung des sogenannten Nachholfaktors verständigt hätte. Dieser verringert die Erhöhung laut Ministerium um 1,17 Prozentpunkte.
So werden Rentenkürzungen nachgeholt, die aufgrund sinkender Löhne im ersten Jahr der Corona-Pandemie rechnerisch eigentlich erforderlich gewesen wären. Sinkende Rentenzahlungen schließt die sogenannte Rentengarantie aber aus. Die Gesetzesänderung zur Wiedereinführung des Nachholfaktors steht allerdings noch aus. Das Arbeitsministerium will dies gemeinsam mit Verbesserungen bei den Erwerbsminderungsrenten auf den Weg bringen.
„Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen – sei es durch steigende Preise oder die internationale Krisenlage – ist es wichtig, zu sehen, dass unser Rentensystem funktioniert“, erklärte Heil. „Die Entwicklung der Renten darf nicht von der Entwicklung der Löhne abgekoppelt werden.“
Renten steigen zum Juli um 5,35 Prozent und um 6,12 Prozent
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