München, 13. Mai (Reuters) – Der weltgrößte Prothesenhersteller Ottobock sieht sich mit einem Gewinn- und Umsatzzuwachs auf Kurs an die Börse. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro gewachsen, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) habe sich um acht Prozent auf 234 Millionen Euro verbessert, teilte der Börsenaspirant aus dem niedersächsischen Duderstadt am Freitag mit.
Finanzvorständin Kathrin Dahnke bezeichnete die erstmalige Umstellung der Bilanzierung auf den internationalen IFRS-Standard als Meilenstein auf dem Weg zur Kapitalmarktfähigkeit. „Damit schaffen wir die Voraussetzung, um zum richtigen Zeitpunkt alle Optionen in der Hand zu haben, um unser künftiges Wachstum optimal zu unterstützen“, sagte Dahnke.
Dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) sagte sie, Ottobock sei mit den Planungen für den Börsengang auf Kurs. Reuters hatte im Februar aus Finanzkreisen erfahren, dass das Unternehmen den Schritt nun für den Herbst anpeile.
Die Corona-Pandemie und die wackligen Finanzmärkte hatten die Börsenpläne verzögert. „Der Angriff Russlands auf die Ukraine wie auch die Inflation und die gestörten Lieferketten bringen sehr hohe Unsicherheiten für die wirtschaftliche Entwicklung mit sich“, sagte Vorstandschef Philipp Schulte-Noelle. Trotzdem habe sich Ottobock für 2022 ein deutliches Wachstum vorgenommen, sagte Dahnke der Zeitung.
Der schwedische Finanzinvestor EQTE hält 20 Prozent an Ottobock, die Gründerfamilie Näder den Rest. Beide könnten bei dem Börsengang Anteile abgeben. Organisiert wird er von den Investmentbanken Deutsche Bank, Goldman Sachs und BNP Paribas.
Prothesenhersteller Ottobock sieht sich für die Börse gerüstet
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.