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Ukraine aktuell 13.05.22

13. Mai (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

22.01 Uhr – Baerbock verteidigt Scholz‘ diplomatische Initiative

Die Bundesregierung bemüht sich nach den Worten von Außenministerin Annalena Baerbock auf verschiedensten Wegen, die Ukraine zu unterstützen und für ein Ende des Krieges zu sorgen. „Wir versuchen auf allen Kanälen, nicht nur den Ukrainern zur Seite zu stehen, dass sie sich verteidigen können, sondern den Druck auf den russischen Präsidenten maximal zu erhöhen, damit diese brutale Bombardierung eingestellt wird und die russischen Truppen sich zurückziehen“, sagt Baerbock in der ARD. Neben humanitärer Hilfe und militärischer Unterstützung werde aber auch weiter auf Diplomatie gesetzt. Damit die Menschen in der Ukraine in Frieden, Freiheit und Sicherheit leben könnten, müssten als allererstes die Waffen schweigen. „Es ist so richtig und wichtig, dass der Bundeskanzler heute gegenüber dem russischen Präsidenten nochmal deutlich gemacht hat, dass diese Bombardierung von unschuldigen Menschen unverzüglich aufhören muss.“ 

21.10 Uhr – Die Verhandlungen mit Russland über eine Befreiung der ukrainischen Soldaten im eingekesselten Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol gestalten sich nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sehr schwierig. Details nennt Wereschtschuk nicht. „Das Ergebnis gefällt vielleicht nicht jedem, aber unsere Aufgabe besteht darin, unsere Soldaten zu evakuieren. Alle von ihnen. Lebendig“, schreibt sie in einem Online-Post. 

19.52 Uhr – In Georgien planen die Behörden der abtrünnigen Region Südossetien laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass für den 17. Juli ein Referendum über einen Anschluss an Russland. In den vergangenen Tagen hatten sich die Pläne bereits abgezeichnet. Die georgische Regierung hat ein solches Votum als inakzeptabel bezeichnet. Südossetien mit seinen rund 60.000 Einwohnern grenzt an das zu Russland gehörende Nordossetien. Nach einem kurzen Krieg gegen Georgien im Jahr 2008 hatte Russland neben Südossetien auch die Küstenregion Abchasiens als unabhängig anerkannt. Beide Regionen unterstützt Russland bereits finanziell und hat dort zudem Tausende Soldaten stationiert. Der Bevölkerung wurde die russische Staatsbürgerschaft angeboten.

19.01 Uhr – US-Verteidigungsminister telefoniert mit russischem Kollegen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat erstmals seit Beginn des Kriegs in der Ukraine mit seinem russischen Kollegen Sergej Schoigu telefoniert. In dem Gespräch habe Austin einen sofortigen Waffenstillstand gefordert, teilt das US-Verteidigungsministerium mit. Austin habe betont, wie wichtig es sei, die Kommunikationskanäle zwischen Russland und den USA offenzuhalten. US-Regierungskreisen zufolge hatte Austin seit dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine am 24. Februar wiederholt versucht, mit Schoigu zu sprechen. Die Regierung in Moskau schien daran aber nicht interessiert gewesen zu sein. Nach dem Telefonat am Freitag erklärt das russische Verteidigungsministerium laut Nachrichtenagentur Tass, das Gespräch sei auf amerikanische Initiative hin zustande gekommen. „Aktuelle Fragen der internationalen Sicherheit wurden besprochen, darunter die Situation in der Ukraine“, meldet Tass. Aus der US-Regierung verlautet, in dem rund einstündigen Gespräch seien keine konkreten Probleme gelöst worden. Russland spricht von einer Spezialoperation in der Ukraine.

18.31 Uhr – Scholz – Putin hat Bedingung für Frieden nicht verstanden

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Worten von Kanzler Olaf Scholz immer noch nicht verstanden, dass sich Russland nicht mit Gewalt ein Stück der Ukraine einverleiben kann. Mit Hinweis auf sein Telefonat mit Putin sagt Scholz in Köln auf einer SPD-Wahlveranstaltung: „Es ist klar, dass da noch nicht verstanden worden ist, dass nur eine Sache den Frieden möglich macht … nur indem es eine Verständigung, eine Vereinbarung gibt, einen Friedensschluss zwischen der Ukraine und Russland, der kein Diktatfrieden ist.“ Der SPD-Politiker fügt hinzu: „Wir werden keinen Diktatfrieden akzeptieren, die Ukrainerinnen und Ukraine auch nicht.“

18.09 Uhr – Der russische Versorger Inter RAOI stellt nach Angaben des finnischen Netzbetreibers Fingrid ab Samstag 01.00 Uhr (Ortszeit) seine Stromlieferungen nach Finnland bis auf weiteres ein. Grund sei, dass über die Energiebörse Nord Pool seit dem 6. Mai keine Zahlungen bei der russischen Firma eingegangen seien, teilt Fingrid unter Verweis auf eine Erklärung von Inter RAO mit. Fingrid sei nicht für die Zahlungen zuständig. Nord Pool lehnt eine Stellungnahme ab. Fingrid betont, dass die Stromversorgung in Finnland nicht gefährdet sei. Die Energie aus Russland mache rund zehn Prozent des gesamten Verbrauchs aus und könne durch Importe aus Schweden und zum Teil durch heimische Stromerzeugung ausgeglichen werden.

17.55 Uhr – Scholz – Ausstieg aus russischem Öl gegen Ende 2022 möglich

Deutschland kann nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz gegen Ende des Jahres auf russisches Öl verzichten. Man könne auf russische Kohle bis Herbst verzichten, sagt der SPD-Politiker auf der Abschluss-Wahlveranstaltung der SPD in Nordrhein-Westfalen in Köln. Auch der Kohleausstieg sei „nicht so leicht, aber wird wohl klappen“, sagt Scholz. Bei Öl gebe es gerade in Ostdeutschland für Raffinerien mit Anschluss an russische Ölpipelines Probleme. Man werde dies „wohl so zu Ende des Jahres“ schaffen, fügt er mit Blick auf das diskutierte sechste EU-Sanktionspaket hinzu.

16.38 Uhr – Baltische Häfen im Gespräch für ukrainische Agrar-Exporte

Die Ukraine lotet nach Worten ihres Agrarministers Mykola Solskyj in Gesprächen mit baltischen Staaten die Möglichkeit aus, über deren Häfen Agrar-Exporte zu verschiffen. Es gebe dort einige große Häfen, die nicht ausgelastet seien, weil Transitlieferungen aus Russland und Belarus ausblieben, sagt Solskyj nach einem Treffen mit den G7-Agrarministern in Stuttgart. Lettland und Litauen würden sich nach seinen Worten freuen, wenn sie mit der Ukraine zusammenarbeiten könnten. Es gebe aber ein großes Problem, wie die Waren dort hingelangen sollten. In der Ukraine sind die Häfen bis auf Odessa durch den russischen Einmarsch blockiert.

16.24 Uhr – Özdemir – Wollen Agrar-Exporte aus Ukraine unterstützen

Die Agrarminister der sieben größten Industrienationen haben der Ukraine nach Worten des deutschen Ressortchefs Cem Özdemir Hilfe zugesagt, um trotz des russischen Angriffkrieges Getreide zu exportieren. Es gelte, über Schienen, Straßen und die Donau soviel Getreide aus den vollen Silos in der Ukraine auf die Teller der Menschen zu bringen, die in Not seien, sagt der Grünen-Politiker nach Beratungen der G7-Agrarminister mit ihrem ukrainischen Kollegen Mykola Solskyj in Stuttgart. Allerdings sei nicht alles kompensierbar, was Russland an Exportwegen blockiere. 

14.02 Uhr – Die Ukraine wirft Russland vor, seit Beginn seiner Invasion am 24. Februar mehr als 210.000 Kinder zwangsweise deportiert zu haben. Sie sollten zu russischen Staatsbürgern gemacht werden, erklärt die Ombudsfrau für Menschenrechte, Ljudmyla Denissowa. Die Kinder gehörten zu den 1,2 Millionen Menschen, die nach Angaben der ukrainischen Führung gegen ihren Willen weggebracht wurden. Russland hat von „Flüchtlingen“ gesprochen, die nach Russland kommen, um den Kämpfen zu entkommen, insbesondere aus der südukrainischen Stadt Mariupol.

Türkei – Nato-Beitritte Schweden/Finnland wären nicht positiv

13:52 Uhr – Das Nato-Mitglied Türkei steht einen möglichen Beitritt Schwedens und Finnlands zum Militärbündnis nicht positiv gegenüber. Das sei seinem Land nicht möglich, da die beiden Staaten „Heimat vieler terroristischer Organisationen“ seien, sagt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Finnland, das eine rund 1300 Kilometer lange Grenze mit Russland teilt, hat seinen Beitrittswunsch bereits bekundet. Dass Schweden dem Beispiel folgt, wird erwartet. Für einen Beitritt ist ein einstimmiger Beschluss der Nato-Staaten notwendig.

13.24 Uhr – Putin berät mit Sicherheitsrat möglichen Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands

Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit seinem nationalen Sicherheitsrat den möglichen Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands beraten. Das meldet die russische Nachrichtenagentur RIA. Putin selbst sitzt dem Sicherheitsrat vor. Am Donnerstag hat das Präsidialamt in Moskau erklärt, ein Nato-Beitritt der beiden Länder würde als feindseliger Schritt gewertet, der die Sicherheit Russlands bedrohen würde. Darauf würde Russland entsprechend reagieren. 

13.22 Uhr – Bundesfinanzminister Christian Lindner will russisches Vermögen für den Wiederaufbau in der Ukraine nutzen. „Beim Vermögen des russischen Staates spricht mein Gerechtigkeitsgefühl dafür, sagt der FDP-Chef dem „Spiegel“. Skeptischer sei er bei konfisziertem Besitz von Oligarchen. „Bei privaten Vermögenswerten würde es sich um eine Enteignung handeln. Da sind die Hürden in unserem Rechtsstaat hoch.“ 

13.18 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz fordert in einem Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin nach eigenen Angaben ein sofortiges Ende des Ukraine-Krieges. „Es muss schnellstmöglich einen Waffenstillstand in der Ukraine geben“, erklärt der SPD-Politiker via Twitter. „Die Behauptung, dass dort Nazis herrschen, ist falsch. Und ich habe ihn auf die Verantwortung Russlands für die globale Lebensmittellage hingewiesen“, schreibt Scholz mit Blick auf Putin.

13.05 Uhr – Die Gasversorgung in Deutschland ist nach Angaben der Bundesnetzagentur stabil. Über den Ukrainetransit ausbleibende Mengen würden weiterhin durch höhere Flüsse insbesondere aus Norwegen und den Niederlanden kompensiert, teilt die Behörde in ihrem täglichen Lagebericht mit. „Die aktuellen Füllstände der Speicher in Deutschland liegen bei 39,3 Prozent.“ Sie seien mittlerweile zum Teil deutlich höher als im Frühjahr 2015, 2017, 2018 sowie 2021.

12.53 Uhr – Russlands Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Olaf Scholz haben nach Angaben des russischen Präsidialamtes in Moskau über die Lage im Ukraine-Krieg telefoniert. Putin habe dem Kanzler gesagt, dass die Friedensgespräche von der Führung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew blockiert würden, berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Putin und Scholz hätten vereinbart, die Gespräche zur Ukraine auf verschiedenen Ebenen fortzuführen, zitiert die Agentur Interfax das Präsidialamt in Moskau. Von der Bundesregierung war eine Stellungnahme zunächst nicht zu erhalten.

12.30 Uhr – Kuleba bittet bei G7-Treffen um mehr Waffen

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert beim G7-Treffen im schleswig-holsteinischen Weissenhaus weitere Waffenlieferungen. Die Waffen-Situation habe sich zwar gebessert, sagt Kuleba. Aber die Lieferungen sollten fortgesetzt werden, damit die Ukraine alle Mittel erhalte, um Russland zu besiegen. Dringend brauche die Ukraine etwa Mehrfachraketenwerfer. Auf russischer Seite könne er derzeit keine Bereitschaft für Friedensverhandlungen und Gespräche über die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung erkennen. Er habe die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7) zudem gebeten, beschlagnahmte russische Vermögenswerte zur Unterstützung beim Wiederaufbau der Ukraine zu nutzen. Auch hoffe er, dass sich die EU auf ein Öl-Embargo gegen Russland einigen könne.

12.28 Uhr – Außenministerin – Schwedens Nato-Beitritt würde stabilisierend wirken

Ein Nato-Beitritt Schwedens würde nach Einschätzung von Außenministerin Ann Linde stabilisierend wirken und den Ostsee-Anrainern zugutekommen. „Schwedens Nato-Mitgliedschaft würde die Schwelle für militärische Konflikte erhöhen und damit eine konfliktverhindernde Wirkung in Nordeuropa haben“, sagt sie vor der Presse bei der Vorstellung eines Berichtes zur Sicherheitslage. Der schwedische Verteidigungsminister Peter Hultqvist rechnet mit einer Reaktion Russlands bei einem Nato-Beitritt seines Landes. In einem solchen Fall sei Schweden bereit, mit jeder Gegenreaktion umzugehen. Finnland, das eine rund 1300 Kilometer lange Grenze mit Russland teilt, hat bereits am Donnerstag seinen Willen zum Nato-Beitritt bekundet. Es wird erwartet, dass Schweden dem Beispiel folgt und am Montag einen Antrag auf Nato-Mitgliedschaft stellen könnte.

12.04 Uhr – Das russische Militär hat nach eigenen Angaben die Öl-Raffinerie in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk beschossen. Dabei seien die Produktionsfähigkeit der Anlage und Treibstofftanks zerstört worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Zudem sei ein ukrainischer Kampfjet vom Typ Su-27 in der östlichen Region Charkiw abgeschossen worden.

11.48 Uhr –  Scholz um Gespräch mit Putin bemüht

Bundeskanzler Olaf Scholz ist nach Angaben eines Regierungssprechers um ein neues Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bemüht. Es sei richtig, dass der Kanzler dies am Freitag im Verteidigungsausschuss mitgeteilt habe, sagt Sprecher Steffen Hebestreit: „Wenn wir dann dazu etwas mitzuteilen haben, werden wir das sehr zeitnah tun.“

11.30 Uhr – Die Ukraine will so lange wie nötig um die abgelegene Schlangeninsel im Schwarzen Meer kämpfen. Wer die Insel kontrolliere, könne zu jeder Zeit die Bewegung ziviler Schiffe in alle Richtungen zur Südukraine blockieren, sagt der Chef des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, im Fernsehen. Die erneuten Gefechte rings um die Insel in den vergangenen Tagen könnten sich zu einem Kampf um die Kontrolle über die westliche Schwarzmeerküste entwickeln.

11.00 Uhr – FDP – Kanzler wird nochmals in Verteidigungsausschuss kommen

Die FDP-Politikerin und Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, spricht nach der Befragung von Kanzler Olaf Scholz von einem sehr konstruktiven Gespräch. „Der Kanzler hat uns angeboten, nochmal wiederzukommen, um mit uns im Gespräch zu bleiben.“ Es solle vor allem bei den möglichen Nato-Beitrittsanträgen aus Finnland und Schweden eine engere Kooperation zwischen Kanzleramt und Bundestag geben. Scholz habe weitere humanitäre, militärische und wirtschaftliche Hilfen für die Ukraine gegeben, solange der Krieg nach der russischen Invasion andauere.

10.00 Uhr – EU-Außenbeauftragter dringt auf schnelles Öl-Embargo

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell dringt auf eine schnelle Entscheidung der Mitgliedstaaten für ein Öl-Embargo gegen Russland. „Ich bin sicher, wir werden eine Einigung bekommen, und wir brauchen diese Einigung“, sagt Borrell beim Treffen der G7-Außenminister in Weißenhaus. Sollten die Botschafter der EU-Staaten sich nicht einigen können, müssten die Außenminister bei ihrem Treffen am kommenden Montag den Durchbruch erzielen. Vor allem Ungarn lehnt ein Embargo gegen russisches Öl weiter ab.

09.34 Uhr – EU gibt Ukraine weitere 500 Millionen Euro Militärhilfe

Die Europäische Union stellt der Ukraine weitere 500 Millionen Euro als Militärhilfe zur Verfügung. Das kündigt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell beim Treffen der G7-Außenminister in Weißenhaus an. Damit erhöht sich die Militärhilfe der EU für die Ukraine laut Borrell auf insgesamt zwei Milliarden Euro.

08.59 Uhr – Großbritannien – Ukraine braucht mehr Waffen

Die Ukraine braucht nach den Worten der britischen Außenministerin Liz Truss mehr Waffen. Dies und weitere Sanktionen seien sehr wichtig, um den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufrecht zu erhalten, sagt sie bei der Ankunft beim G7-Treffen in Weißenhaus in Schleswig-Holstein.

08.30 Uhr – Bundesfinanzminister Christian Lindner wehrt sich gegen Vorwürfe der Opposition, die inflationsbedingten Steuermehreinnahmen nicht an die Bürger zurückzugeben. „Das tue ich“, sagt der FDP-Vorsitzende im Deutschlandfunk. Dies geschehe über mehrere milliardenschwere Entlastungspakete. Eine vierköpfige Familie bekomme Mitte des Jahres mehrere Hundert Euro, je nach Einzelfall deutlich über 500 Euro. Lindner ergänzt, der Staat könne sich nicht alles leisten, müsse aber nicht „brutal mit dem Rotstift arbeiten“. Die Wirtschaft müsse schneller wachsen als die Ausgaben des Staates. „Wenn das gelingt, dann befreit sich unser Staat über die nächsten Jahre aus der Verschuldungssituation.“

08.05 Uhr – Ukrainische Einheiten haben nach britischen Angaben verhindert, dass russische Truppen den Fluss Siwerskji Donez im Donbass überqueren. Dieser fließt westlich der Stadt Sewerodonezk. Bilder zeigten, dass das russische Militär unter anderem die eingesetzte Ausrüstung zur Bildung von Ponton-Brücken verloren habe, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Es beruft sich auf den jüngsten Lagebericht des britischen Militärgeheimdienstes. Die russischen Truppen hätten versucht, Richtung Slowjansk und Kramatorsk durchzubrechen.

07.50 Uhr – Russland hat seine Buchungskapazität für den Gastransit durch die Ukraine über die Sudscha-Route nach ukrainischen Angaben gekürzt. Sie liege für Freitag bei 60,8 Millionen Kubikmeter von zuvor angekündigten 65,7 Millionen Kubikmetern, teilt der ukrainische Pipelinebetreiber mit. Für Donnerstag hatte der russische Gasriese Gazprom den Angaben zufolge eine Transitkapazität von 53,45 Millionen Kubikmetern gebucht. Die Ukraine hatte am Mittwoch den Gastransit über die Schlüsselroute Sochranowka gestoppt, weil dort eine Verdichterstation kriegsbedingt nicht mehr betrieben werden könne und pro-russische Separatisten Gas von der Leitung abzweigen würden. Sie forderte Gazprom auf, die Sudscha-Leitung als Ausweichroute zu nutzen. Russland und Gazprom wiesen die Vorwürfe zurück und erklärten, die geforderte Umleitung sei technisch nicht möglich. 

07.20 Uhr – Bundesagrarminister Cem Özdemir wirft Russland vor, Hunger gezielt als Kriegswaffe einzusetzen, indem der Export ukrainischen Getreides durch Blockade der Häfen verhindert werde. Die gelte innerhalb der Ukraine, aber auch weltweit, da allein die Ukraine die Hälfte des Getreides für das Welternährungsprogramm liefere, sagt der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk vor der G7-Agrarministerkonferenz in Stuttgart. „Das ist bewusste Kriegsstrategie – die Verknappung, die Erhöhung der Preise.“ Derzeit sei Odessa der einzige freie Seehafen der Ukraine. Es dürfe „nicht fallen.“ Mit der EU und den europäischen Partnern werde nach alternativen Transportwegen für ukrainisches Getreide gesucht – auf dem Landweg, über die Donau, auf der Schiene. All das werde aber den Seeweg nicht ersetzen können. Die Seewege müssten frei werden.

05.45 Uhr – Satellitenbilder des US-Unternehmens Maxar zeigen ein vermutlich durch einen ukrainischen Raketenangriff getroffenes russisches Versorgungsschiff der Serna-Klasse im Schwarzen Meer. Nach Angaben des Unternehmens befindet sich das beschädigte Landungsschiff unweit der Schlangeninsel nahe der ukrainischen Seegrenze zu Rumänien. Ein Sprecher der ukrainischen Streitkräfte für den Militärbezirk Odessa hatte bereits mitgeteilt, dass das russische Schiff „Wsewolod Bobrow“ von ukrainischen Streitkräften getroffen und in Brand gesetzt worden sei. Die Angaben konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

03.15 Uhr – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) warnt vor einer neuen Wirtschaftskrise und Stagflation in Deutschland durch ein mögliches Gasembargo. „Ein einseitiges Gasembargo Deutschlands gegenüber Russland etwa würde uns in eine Doppel-Krise stürzen, dann wären wir in einer Stagflation, also in einer Wirtschaftskrise und noch stärker steigenden Preisen“, sagt Heil der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ einem Vorabbericht zufolge.

Im Moment könne man sich auf zwar auf das Wirtschaftswachstum und den stabilen Arbeitsmarkt verlassen, falls die Lage aber eskaliere, werde man entschlossen handeln. Bei einer anhaltenden hohen Inflation soll dann ein Entlastungspaket im Umfang von 30 Milliarden Euro helfen, soziale Härten abzufedern, so der Minister. Dabei könne der Staat nicht alle Einbußen ausgleichen, sondern es gehe vielmehr darum, Menschen mit normalen und geringen Einkommen zu unterstützen. „Spitzenverdiener werden keine staatliche Unterstützung bekommen“, betont der Arbeitsminister.

02.20 Uhr – Die Angehörigen der ukrainischen Kämpfer im Stahlwerk Asowstal in Mariupol bitten die Regierung in Kiew weiter darum, die Soldatinnen und Soldaten zu retten. „Wir haben eine neue Verhandlungsrunde über einen Fahrplan für eine Evakuierungsoperation begonnen und wir werden mit den Schwerverletzten beginnen“, sagt die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk dem Fernsehsender 1+1. Man arbeite eng mit dem Roten Kreuz sowie den Vereinten Nationen zusammen. „Wir wollen, dass ein Dokument unterzeichnet wird, in dem festgelegt wird, wie eine Evakuierung von Asowstal erfolgen soll“, sagt sie und fügt hinzu, dass die Türkei angeboten hat, in den Verhandlungen als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine zu agieren.

00.15 Uhr – Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk erwartet von der Bundesregierung einen stärkeren Einsatz für den EU-Beitritt der Ukraine. „Neben Waffenlieferungen und der Verschärfung von Sanktionen ist unser Hauptziel, Unterstützung zu bekommen für einen Beitritt zur EU“, sagt Melnyk dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) einem Vorabbericht zufolge. Da die Entscheidung über den Kandidatenstatus seitens der EU bis Ende Juni getroffen werde, sei es wichtig wenn die Deutschen dabei helfen würden, andere Skeptiker zu überzeugen. Dies sei schließlich im Interesse Deutschlands und der EU, so Melnyk.

Ukraine aktuell 13.05.22

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Wichtige Entwicklungen zur Börse.

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