Berlin/Frankfurt, 09. Mrz (Reuters) – Der Ukraine-Krieg überschattet den Ergebnisausblick der Deutschen Pfandbriefbank. Unter anderem wegen Kosten für den Ausbau des Geschäfts rechnet der Münchener Immobilienfinanzierer für 2022 nur mit einem Vorsteuerergebnis zwischen 200 und 220 Millionen Euro, wie die Pfandbriefbank am Mittwoch mitteilte.
Im vergangenen Jahr war der Vorsteuergewinn noch um 60 Prozent auf 242 Millionen Euro geklettert. Unter dem Strich blieb 2021 ein Gewinn von 228 (2020: 121) Millionen Euro. „Während wir uns alle für das laufende Jahr weitere Schritte in die Rückkehr zur Normalität erhofft und gewünscht hatten, entsetzt uns stattdessen der Krieg in der Ukraine“, sagte Vorstandschef Andreas Arndt. Den Aktionären stellte er eine Dividende von 1,18 Euro je Aktie in Aussicht.
Die Pfandbriefbank wolle 2022 und in den Folgejahren weiter aus eigener Kraft wachsen, sagte Arndt. „Wir haben derzeit keine besonderen Intentionen, was M&A-Tätigkeiten betrifft.“ Geplant seien unter anderem neue Produkte, der weitere Ausbau des US-Geschäfts und mehr grüne Kredite. „Es versteht sich, dass bei einer weiter anhaltenden oder sich verschärfenden Krise neue Rahmenbedingungen gelten würden, die aber zur Zeit nicht seriös abschätzbar sind.“
Von der Lage in Russland und in der Ukraine sei das Geldhaus nicht direkt betroffen, sagte Arndt. „Wir haben dort nichts finanziert.“ Die Pfandbriefbank plant 2022 insgesamt mit einem Anstieg des Neugeschäfts in der gewerblichen Immobilienfinanzierung auf 9,5 bis 10,5 Milliarden Euro.
Im vergangenen Jahr nahm trotz der anhaltenden Corona-Krise das Neugeschäft um mehr als ein Fünftel auf neun Milliarden Euro zu, womit es über dem Jahresziel von sieben bis acht Milliarden Euro lag. Die Risikokosten sollen Arndt zufolge weiter sinken und deutlich unter dem Niveau von 2021 liegen. „Dies bedingt selbstverständlich eine weitere Erholung oder zumindest Stabilisierung der Märkte“, führte er aus. Der Verwaltungsaufwand soll stabil gehalten werden.
Auch der Wiesbadener Konkurrent Aareal Bank hatte das zweite Coronajahr gut weggesteckt. Sie erzielte 2021 nach vorläufigen Zahlen ein Betriebsergebnis von 155 Millionen Euro nach einem Verlust von 75 Millionen Euro 2020.
Pfandbriefbank rechnet 2022 mit Ergebnisrückgang
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.