Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Nach mehreren Jahren Stillstand haben die EU und die Schweiz ihre Verhandlungen über ein Rahmenabkommen wieder aufgenommen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd eröffneten die Gespräche am Montag offiziell.
Beide Seiten wollen die Verhandlungen in diesem Jahr abschließen. Die Verhandlungsteams werden am Dienstag zusammenkommen. Ziel der Gespräche sind laut EU gleiche Wettbewerbsbedingungen für EU-Unternehmen und schweizerische Unternehmen, die im Binnenmarkt tätig sind, sowie der Schutz der Rechte der in der Schweiz arbeitenden Unionsbürger. Unter anderem sollen neue Vereinbarungen in den Bereichen Strom, Lebensmittelsicherheit und Gesundheit abgeschlossen werden.
„Heute beginnt ein neues Kapitel in unseren Beziehungen mit der Schweiz, das sich auf ein erneuertes Vertrauen und Engagement zwischen Partnern und Nachbarn stützt“, sagte von der Leyen. Ziel sei eine „Modernisierung der Partnerschaft“, was zum Vorteil für die Bürger sowie die Unternehmen in der EU und in der Schweiz sei.
Die letzten Verhandlungen zwischen Brüssel und Bern über ein Rahmenabkommen waren im Mai 2021 nach sieben Jahren aufgrund von Widerstand in der Schweiz geplatzt. Bisher sind mehrere einzelne Abkommen die Grundlage für die EU-Schweiz-Beziehungen.
Foto: Schweiz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
„Unsere Zauberflöte ist kein Mozart light! Es ist eine neue, eigene Musik – inspiriert von Mozart. Letztlich geht es aber um eine märchenhafte Geschichte über das Erwachsen werden.“ Frank Nimsgern
ZAUBERFLÖTE – Das Musical
Das Festspielhaus Neuschwanstein präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theater München im Frühjahr 2024 die aufwändige Neuinszenierung basierend auf dem Opernklassiker
Der renommierte Komponist Frank Nimsgern, Regisseur und Texter Benjamin Sahler sowie Songtexterin Aino Laos wagen sich an etwas ganz Großes: Sie machen aus einer der bekanntesten Opern der Welt, Mozarts Zauberflöte, ein neues Musical. Im Frühjahr 2024 wird das Werk seine Welturaufführung im Deutschen Theater München feiern. Zuvor zeigt das Festspielhaus Neuschwanstein das Musical als Previews. Dabei handelt es sich um Aufführungen des Musicals, das sich noch in der Entstehungsphase befindet. Durch die Reaktionen des Publikums erhält das Kreativteam so Input für den Feinschliff für das endgültigen Werk. Nach dem Spielblock im Deutschen Theater feiert „Zauberflöte – Das Musical“ am 4. Mai 2024 auch in Füssen seine offizielle Premiere.
Mit neuen Songs und intelligenten Zitaten der berühmten Oper, mit seiner fesselnden Geschichte, mit schillernden Kostümen, fantasievollen Bühnenbildern, visuellen Effekten und starken Tanzelementen erschafft das Musical eine bunte Fantasiewelt voller Poesie und Emotionen.
„Zauberflöte – Das Musical“ verbindet das Beste aus der klassischen Oper mit modernen Musicaltrends und bietet so eine spannende Neuinterpretation des zeitlosen Klassikers. Die Musical-Inszenierung schlägt eine Brücke zwischen den Epochen und verbindet Menschen jeden Alters. Musical-Fans dürfen sich unter anderem auf Anna Maria Kaufmann, Katja Berg, Misha Kovar, Patrick Stanke, Tim Wilhelm, Chris Murray und Christian Schöne in den Hauptrollen freuen.
„Die Zauberflöte gibt alles her – es geht um Liebe, Mut und Freundschaft. Die Protagonisten sind fesselnde Persönlichkeiten mit Tiefgang und Emotion, deren Schicksale und Entscheidungen seit jeher das Publikum fesseln“, schwärmt Benjamin Sahler. „Was liegt da näher, als diesen Klassiker in eine der spannendsten Kunstformen der heutigen Zeit zu übersetzen – dem Musical“, erklärt Frank Nimsgern. „Unsere Zauberflöte ist eine Hommage an Mozarts Genialität – sowohl für langjährige Liebhaber der Zauberflöte sowie für diejenigen, die dieses Wunderwerk zum ersten Mal entdecken.“
Die Musik
„Es ist komplett neue Musik mit Zitaten von Mozart.“ Frank Nimsgern
Für den Erfolgskomponisten ist die Zauberflöte eine seiner größten Herausforderungen seiner bisherigen Karriere. Er gab jedem der im Stück auftretenden Charaktere eine eigene Klangfarbe und Klangwelt. Getreu Nimsgerns Motto „Cembalo trifft auf E-Gitarre“ enthält das Musical von packenden Rocksongs bis zu gefühlvollen Balladen, von Pop bis Latin, alles. Seine Kompositionen werden immer wieder ergänzt mit Elementen aus Mozarts Originalwerk, wie zum Beispiel einer Adaption der berühmten Arie der Königin der Nacht. Das musikalische Arrangement ist ein Zusammenspiel von Tradition und Moderne. Mit Aino Laos hat er eine kongeniale Partnerin gefunden. Die versierte Musicaldarstellerin textete perfekt auf Nimsgerns Melodien und hat auch Originalzitate intelligent eingebaut.
„Ich habe mich lange gewehrt, weil es so eine enorme Bürde ist“ erzählt Nimsgern. „Man kann und sollte ein Stück, das solch einen Namen hat, nicht verbessern wollen. Und schon gar nicht sollte man Mozart-light machen. Irgendwann habe ich dann für mich einen Weg gefunden, wie ich dieses Bild malen kann, welche Farben ich verwenden möchte. Wichtig ist, dass jeder archaische Charakter der Originaloper musikalisch neu interpretiert worden ist. Ich will mich damit aber gar nicht vergleichen. Das, was wir machen, ist eine Verbeugung.“
Die Handlung
Die Geschichte Mozarts um die Liebenden Tamino und Pamina steht im Mittelpunkt des spannenden Dramas. Prinz Tamino wird beauftragt, die entführte Pamina zu retten. Mit dem Vogelfänger Papageno und einem magischen Instrument begibt er sich auf die Reise. Sie überwinden Hindernisse, werden in die Mysterien der Königin der Nacht und des Sonnenpriesters Sarastro verwickelt und bestehen Prüfungen. Am Ende steht der finale Kampf von Liebe und Weisheit gegen Dunkelheit und Täuschung.
Benjamin Sahler hat die Rollen des mystischen Zauberers Sarastro, der magischen Königin der Nacht und des schrägen Vogel Papageno behutsam in die heutige Zeit übersetzt. Dabei werden schwierige Themen aus dem Originalwerk wie patriarchale Systeme, Frauenrechte oder Rassismus kritisch hinterfragt und neu interpretiert.
„Als moderne Musical-Komponisten müssen wir Stoffe narrativ auf den Punkt bringen – auch um ein neues Publikum für Theater und Oper zu generieren“, betont Komponist Nimsgern. „Wir wollen die Geschichte klarer und transparenter erzählen.“
Benjamin Sahler, Regisseur und Theaterdirektor des Festspielhaus Neuschwanstein, hat sich seit vielen Jahren mit spektakulären Musical-Inszenierungen einen Namen gemacht. Neu-Inszenierungen wie „Ludwig²“, Ralph Siegels „Zeppelin“, „Die Päpstin“ und viele mehr stehen Jahr für Jahr auf dem Spielplan des Festspielhauses in Füssen. Im Frühjahr 2024 feiert mit „ZAUBERFLÖTE – Das Musical“ ein brandneues Werk seine Uraufführung.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der bundesweiten Zunahme von Gewalt unter Schülern fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) einen Ausbau der Schulsozialarbeit.
„Insgesamt steigt die Zahl der Gewaltdelikte in Deutschland seit ein paar Jahren, auch im häuslichen Bereich“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Anja Bensinger-Stolze dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Dieser allgemeine gesellschaftliche Trend spiegele sich in den Schulen wider. Dahinter könne auch die sozial schwierige Situation vieler Menschen stecken, was aber im Einzelfall geprüft werden müsse.
Die Schulen könnten dem aber nicht so stark vorbeugen wie nötig, sagte die GEW-Vorständin dem RND: „Der dramatische Lehrkräftemangel und die viel zu geringe Zahl an Schulsozialarbeiterstellen führen dazu, dass die präventive Arbeit vor Ort oft nur stark eingeschränkt zu leisten ist“, so Bensinger-Stolze. „Deshalb: Die Schulsozialarbeit muss ausgebaut werden“, forderte sie. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung werde mit dem Startchancenprogramm von Bund und Ländern nun gemacht, so die Gewerkschafterin. „Das Programm allein ist jedoch nicht ausreichend, es muss erweitert und verstetigt werden.“
Foto: Abgeschlossenes Schultor (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Tschechischer Märchenprinz soll Investoren verzaubern | „2 Minuten 2 Millionen“ am Dienstag auf JOYN & PULS 4
Drei Haselnüsse für die Investoren: Mit „Smetana Royal“ will Wolfgang Müller das tschechische Nationalgericht Svickova nach Österreich bringen. Testimonial ist kein Geringerer als Schauspieler Pavel Trávnicek. Aber schmeckt das Produkt?
Eigentlich zählt es als das tschechische Nationalgericht: Svickova. Wolfang Müller, gebürtiger Bayer, wohnhaft in Salzburg (Bezirk Salzburg-Umgebung), will den Braten nun nach Österreich bringen. Es ist ein altes Familienrezept, das für ihn nicht nur viel Tradition, sondern vor allem auch Geschichte mitbringt. Die Svickova von „Smetana Royal“ sollen als Fertigprodukte auf Österreichs Tische gebracht werden. Und um seine Marke groß zu machen, hat er eine ganz besondere Person für sich gewinnen können: den tschechischen Schauspieler Pavel Travnicek, der in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ brillierte.
Aber kann das Produkt auch geschmacklich überzeugen? Die Investoren stehen dem Businesscase kritisch gegenüber: „Die Konkurrenz ist nicht enden wollend. Der Markenaufbau mit 200.000 Euro ist eine Illusion, die aus meiner Sicht nicht halten kann“, meint Heinrich Prokop. Christian Jäger ist sich schnell sicher: „Das Einzige, das ich dazu beitragen kann, ist, dass ich es kaufe und esse.“ Kann Wolfgang Müller die Investoren-Runde trotzdem zu einem Deal überzeugen?
Damit wird jeder Van zum Camper: Paul Schneider und Lothar Gallistl aus Niederösterreich (Bezirk Amstetten) haben mit „Campboks“ die beste Camping-Box der Welt kreiert. Damit wollen sie Van-Ausbauten revolutionieren. „Oh la la“, zeigt sich Eveline Steinberger begeistert. Denn die Campbox beinhaltet alles, was für einen Camping-Trip benötigt wird. Ob integrierte Küche mit Wasser-Tank, Gaskocher und Kompressor-Kühlschrank gibt es auf geringstem Raum genügend Stauraum, Sitz-Flächen, die zu einem Bett umfunktioniert werden können, oder einen Tisch.
Aufgrund der Maße kann die Box auch in jedem Van eingebaut werden. Für eine eigene Produktionsstätte und weitere Unterstützung treten sie nun vor die Investoren. Doch diese Vorgehensweise wirft Fragen auf: „Würdest du das Geschäftsmodell komplett neu aufbauen mit der Idee, würdest du nie auf die Idee kommen, dass ich mir eine eigene Tischlerei oder Produktion mache“, sagt Katharina Schneider. Werden sich Pitcher und Business Angel einigen können?
Außerdem vor die Investorenrunde um Eveline Steinberger, Katharina Schneider, Christian Jäger, Heinrich Prokop, Michael Grabner und Bernd Hinteregger treten die elektronische Sonnenbrille „Inoptec“ von Ralf Knoll und Martin Bayr aus Deutschland, die magische „Magic World Vienna“ von Anca und Lucca Lucian aus Wien und die heimische alternative zu Balsamico-Essig „Balsamikö“ von Benjamin Brameshuber aus Oberösterreich (Bezirk Gmunden).
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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der SPD-Kulturpolitiker Helge Lindh hält den bisherigen politischen Umgang mit Antisemitismus im Kulturbetrieb für fehlgeschlagen.
„Der deutsche Kulturbetrieb und Claudia Roth müssen sich dem Scheitern stellen. Das betrifft auch Verantwortliche in Hessen und Berlin“, sagte Lindh der „Welt“ (Dienstagsausgabe) mit Blick auf die Documenta in Kassel und die Berlinale-Abschlussgala. Schon vor der vorigen Documenta habe es Warnsignale gegeben. „Auch nach dem 7. Oktober und vor der Berlinale war klar, dass es auf der Bühne zu israelfeindlichen Aktionen kommen kann. Das wurde nicht ernst genommen. In Zukunft müssen wir auf solche Situationen vorbereitet sein.“
Auf der Berlinale-Abschlussgala wurde Israel ein „Genozid“ im Gazastreifen vorgeworfen. Weder die Festivalleitung noch Kulturstaatsministerin Roth (Grüne) oder Berlins Bürgermeister Kai Wegner (CDU) erhoben vor Ort Einspruch. Lindh hält den Vorwurf des Völkermords an Israel vor dem Hintergrund des Holocausts für eine „Täter-Opfer-Umkehr“. Er hätte sich ein Erinnern an den Hamas-Terror vom 7. Oktober sowie die fortdauernde Geiselhaft von 136 Israelis gewünscht.
„Die Berlinale darf keinen Safe Space für Antisemitismus bieten“, so der Kulturpolitiker. Ein öffentlich gefördertes Festival müsse sicherstellen, dass es nicht zu antisemitischen Ausfällen im Programm oder auf der Bühne kommt. „In der Linken gibt es einen historisch tradierten, immer wieder neu auflebenden Antisemitismus“, kritisierte der kulturpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.
„Diese Naivität im Umgang mit Israelfeinden dürfen wir uns nicht mehr erlauben“, so Lindh. „Sonst hecheln wir von Empörung zu Empörung.“ Der SPD-Politiker forderte einen Konvent, auf dem die großen Kulturinstitutionen und die politischen Verantwortlichen sich über die zurückliegenden Skandale, aber auch über den zukünftigen Umgang damit austauschen.
Foto: Helge Lindh (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Russlands Präsident Wladimir Putin zu seiner weiteren Amtszeit nicht gratulieren. Das sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Montag in Berlin.
Wie bereits Steinmeier-Sprecherin Cerstin Gammelin sprach Hoffmann von einer „sogenannten Wahl in Russland“, die als „weder frei noch fair“ anzusehen sei. „Das Ergebnis stand ja eindeutig bereits vorher fest. Es ist keine demokratische Wahl gewesen.“ Echte Gegenkandidaten seien nicht zugelassen gewesen. „Zudem herrschte ein Klima der Einschüchterung“, so die Sprecherin.
„Es gibt keine Meinungsfreiheit in Russland“, fügte Hoffmann hinzu. „Russland – das hat ja der Bundeskanzler auch bereits gesagt – ist heute eine Diktatur und wird von Wladimir Putin autoritär beherrscht.“ Zudem sei die Durchführung der Wahlen in den ukrainischen Gebieten, die Russland besetzt hält, zu verurteilen.
Foto: Olaf Scholz im März 2024, via dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach langer Vorbereitung ist am Montag die erste Stufe des neuen zentralen Organspende-Registers gestartet. Damit sollen Entscheidungen zur Organ- und Gewebespende künftig auch online festgehalten werden können, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit.
Das Register soll schrittweise aufgebaut werden. Zur Sicherheit müssen sich Nutzer mit einem Ausweisdokument mit der sogenannten eID-Funktion identifizieren. Ab Montag können Entnahmekrankenhäuser, die bereits an das Organspende-Register angebunden sind, mögliche Organspende-Erklärungen suchen und abrufen. Bis Juli 2024 müssen alle Entnahmekrankenhäuser an das Organspende-Register angebunden sein.
Bis spätestens Ende September 2024 soll zudem die Abgabe der Erklärung mithilfe der „Digitalen Identität für Versicherte“ (GesundheitsID) ermöglicht werden. Ab 2025 sollen dann die Gewebeeinrichtungen die Bereitschaft zu Gewebespenden bei potenziellen Spendern über das Abrufportal klären können. Vermerke in einem Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung sollen auch nach der vollständigen Inbetriebnahme des Registers gültig bleiben.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bezeichnete den Start des Registers als „wichtigen Meilenstein“, um mehr Organspenden möglich zu machen. „Zum ersten Mal besteht damit auch die Möglichkeit, online seine Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende zu hinterlegen“, sagte er. Dies ermögliche den Ärzten, auf schnelle und zuverlässige Weise die Spendenbereitschaft eines potenziellen Organspenders zu ermitteln. Zudem würde im Erstfall Angehörige entlastet.
Foto: Bluttransport (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Würden Rinder in Deutschland mit mehr Gras und Heu statt mit Mais und Kraftfutter gefüttert, würde die produzierte Milch- und Fleischmenge deutlich sinken. Gleichzeitig würden aber über zwei Millionen Hektar Ackerflächen für andere Nahrungsmittel frei werden und der Ausstoß von Treibhausgasen um ein Drittel abnehmen, so eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) Schweiz im Auftrag von Greenpeace, die am Montag veröffentlicht wurde.
Das Institut hatte in seiner Studie in drei verschiedenen Szenarien berechnet, wie sich die Anzahl der Rinder, die Menge an erzeugter Milch und Rindfleisch gegenüber heute verändert, wenn der Anteil an Gras im Futter zwischen 85 und 100 Prozent liegt. Dabei wurde auch der Einfluss auf die Treibhausgasemissionen untersucht. Das Ergebnis: Ohne den Einsatz von Maissilage und energiereichem Kraftfutter würde die durchschnittliche jährliche Milchmenge je nach Szenario um bis zu 50 Prozent sinken, auch die produzierte Fleischmenge würde deutlich zurückgehen.
Gleichzeitig würden aber 2,4 Millionen Hektar Ackerflächen frei, auf denen bisher Mais und anderes Ackerfutter für Kühe und Mastrinder angebaut werden. Auf diesen Flächen könnten Nahrungsmittel für den Menschen angebaut werden. So ließen sich zweieinhalb bis dreieinhalb Mal mehr pflanzliches Protein erzeugen, als an tierischem Protein durch die Reduktion von Milch- und Fleischproduktion wegfielen.
Greenpeace bezeichnete es als „passend dazu“, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) vergangene Woche eine neue Empfehlung herausgegeben hatte: Sie rät zu einer stärkeren Umstellung von tierischen auf pflanzliche Lebensmittel und einer Senkung des Konsums von Milchprodukten um ein Drittel.
Die Milchindustrie gaukele Verbrauchern vor, dass Kühe vor allem Gras und Heu fressen, doch die heutigen Milchmengen seien nur möglich, wenn die Tiere viel Silomais und Kraftfutter bekommen, sagte Martin Hofstetter, Landwirtschafts-Experte von Greenpeace. „Wir müssen die Kuh wieder zu dem machen, was sie ursprünglich war: ein exzellenter Verwerter von Grünland, das der Mensch ansonsten nicht bewirtschaften kann.“ Ein Drittel der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland besteht aus Grünland. Es darf aus ökologischen und klimatischen Gründen nicht bewirtschaftet werden oder ist nicht für Ackerbau geeignet. Oft handelt es sich um Hanglagen oder der Boden ist zu feucht, zu steinig oder zu tonhaltig, um ihn zu pflügen.
„Die Politik sollte dringend handeln und die Bewirtschaftung von Grünland beispielsweise durch eine Weideprämie fördern“, fordert Greenpeace. Durch höhere Standards im Tierschutz bei der Rinderhaltung und staatliche Regeln zur Kennzeichnung von Weidemilch könne die Politik dabei helfen, dass Rinder wieder vermehrt Gras erhalten, sagte Hofstetter. „Das fördert die Gesundheit der Tiere und schützt das Klima und die Artenvielfalt.“
Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bekräftigt, dass die EU neue Sanktionen gegen israelische Siedler im Westjordanland auf den Weg bringen wird. Es sei zentral, deutlich zu machen, dass der Siedlungsbau und insbesondere die Gewalt radikaler Siedler „nicht im Einklang mit internationalem Recht ist“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag vor einem Treffen mit ihren EU-Amtskollegen in Brüssel. Dafür werde man ein Sanktionsregime auf den Weg bringen.
Auch gegen die Hamas sind laut Baerbock neue Sanktionen geplant. Zugleich mache man in Brüssel aber deutlich, dass das Leiden in Gaza endlich ein Ende haben müsse. „Wir brauchen auch mit Blick auf die Millionen Menschen in Gaza, darunter viele Kinder, die seit Wochen keine Lebensmittel ausreichend zur Verfügung haben, endlich diese humanitäre Feuerpause“, so die Ministerin. Die humanitäre Hilfe nach Gaza müsse endlich von der israelischen Regierung gesichert werden.
Bei dem EU-Außenministertreffen soll es neben dem Nahostkonflikt auch um den Ukraine-Krieg sowie die jüngsten Entwicklungen in Weißrussland gehen. Zudem ist per Videokonferenz ein informeller Gedankenaustausch mit US-Außenminister Antony Blinken geplant.
Foto: Annalena Baerbock (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Freiburg im Breisgau (dts Nachrichtenagentur) – Christian Streich beendet zum Saisonende seine Trainer-Karriere beim SC Freiburg. „Ich glaube, nach 29 Jahren jetzt, ist es der richtige Zeitpunkt, um neue Energie, neue Leute, neue Möglichkeiten, reinzulassen bei uns“, sagte Streich in einer am Montagmorgen veröffentlichten Video-Botschaft.
Er glaube auch, dass die Spieler diese neue Energie nun brauchten, und es sei ihm immer wichtig gewesen, den richten Zeitpunkt nicht zu verpassen. Streich ist unter den derzeitigen Bundesligatrainern derjenige mit der längsten Amtszeit beim selben Verein, seit 2012 ist der Cheftrainer bei den Breisgauern, vorher war er Co-Trainer und Trainer der U-19-Mannschaft, sowie in den 80er und 90er Jahren Spieler.
Unterbrochen wurde seine Enge Bindung an den SC Freiburg nur durch seine Zeit als Fußballer bei den Stuttgarter Kickers von 1985 bis 1987 und beim FC Homburg von 1988 bis 1990. „Der Verein ist mein Leben“, sagte Streich am Montag.
Foto: Christian Streich (Archiv), via dts Nachrichtenagentur