Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Immer mehr zumeist junge Menschen nehmen an Bildungsprogrammen zwischen Schule und Berufsausbildung teil, was allerdings wohl vor allem an Flüchtlingen aus der Ukraine liegt.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren im letzten Jahr insgesamt 249.800 Personen in solchen Programmen, die den Erwerb beruflicher Grundkenntnisse oder das Nachholen eines Schulabschlusses ermöglichen, und damit 4 Prozent oder 10.300 mehr als im Vorjahr. Die Zahl stieg damit bereits im zweiten Jahr in Folge, nachdem sie in den Jahren von 2017 bis 2021 rückläufig gewesen war.
Der erneute Zuwachs dürfte wie bereits im Jahr 2022 (+7 Prozent gegenüber 2021) vorrangig auf ukrainische Jugendliche zurückzuführen sein, die infolge des Kriegs zuwanderten und ein Programm zum Erlernen der deutschen Sprache aufnahmen, so die Statistiker. So stieg die Zahl der Ausländer, die 2023 ein Bildungsprogramm im Übergangsbereich anfingen, gegenüber 2022 um 9 Prozent oder 7.600 Personen auf insgesamt 94 400. Eine Unterscheidung nach einzelnen Staatsangehörigkeiten sei dabei allerdings nicht möglich.
Neben dem Übergangsbereich zwischen Schule und Ausbildung werden in der integrierten Ausbildungsberichterstattung auch die Anfängerzahlen in Bildungsgängen dreier weiterer Sektoren nachgewiesen: Berufsausbildung, Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung und Studium. Im Jahr 2023 nahmen gut 1,8 Millionen Personen einen Bildungsgang in einem dieser insgesamt vier Sektoren auf. Das waren 0,2 Prozent oder 3.100 Personen mehr als im Jahr 2022.
Die Zahl der Personen in Bildungsgängen zum Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung sank im Vorjahresvergleich um 6 Prozent auf 419.100. Dieser Rückgang sei jedoch insbesondere durch die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein bedingt, so das Statistikamt. Durch diesen Wechsel vom G8- zum G9-Modell besuchen im Schuljahr 2023/24 weniger Schüler die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe (Sekundarstufe II).
Die Zahl der Studienanfänger stieg im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent auf 485.700. Die Zahl der Personen, die eine Berufsausbildung begannen, wuchs um 1,5 Prozent auf 694.500. Der Zuwachs der Anfängerzahl von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Bildungsprogrammen des Übergangsbereichs zeigt sich analog auch in den übrigen drei Sektoren: So stieg die Zahl der Ausländer, die eine Berufsausbildung begannen, 2023 gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent auf 100.700.
Bei den Studienanfängern betrug der Zuwachs 1,0 Prozent auf 130.700. In den Programmen zum Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung gab es 40 300 und damit 2,5 Prozent mehr ausländische Anfänger als im Jahr 2022.
Foto: Klassenraum in einer Schule (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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