Sonntag, November 24, 2024
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Barbi Markovic gewinnt Preis der Leipziger Buchmesse

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Leipzig (dts Nachrichtenagentur) – Die serbische Autorin Barbi Markovic hat den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik für „Minihorror“ gewonnen.

Darin erzählt sie einen Comic in Prosa, aufgeteilt in 26 Geschichten. Es geht um Missgeschicke, Beleidigungen, Verwandtschaftsfehden, Möbelkäufe und Ungeziefer – aber auch um Krieg. Neben Markovic waren auch Anke Feuchtenberger („Genossin Kuckuck“), Wolf Haas („Eigentum“), Inga Machel („Auf den Gleisen“) und Dana Vowinckel („Gewässer im Ziplock“) nominiert.

In der Kategorie Sachbuch gewann Tom Holert mit „ca. 1972“, in dem er dazu auffordert, die politischen Kämpfe dieser Zeit aus einer globalgeschichtlichen Perspektive neu zu denken. In der Kategorie Übersetzung wurde Ki-Hyang Lee für ihre Version von „Der Fluch des Hasen“ geehrt, gesellschaftskritische Kurzgeschichten von Bora Chung aus Südkorea.

Der Preis der Leipziger Buchmesse ist mit 60.000 Euro dotiert und wird seit 2005 von einer siebenköpfigen Jury vergeben.


Foto: Barbi Markovic am 21.03.2024, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Fed auf Kurs für eine weiche Landung – Rückenwind für Fixed Income Märkte

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Fed Cash
Foto von Robert Tipp (Quelle: PGIM Fixed Income)

Die Ergebnisse der Fed-Sitzung kommentiert Robert Tipp, Chief Investment Strategist bei PGIM Fixed Income:

Fed auf Kurs für eine weiche Landung – Rückenwind für Fixed Income Märkte

Gelungener Kurs

Was die Maßnahmen der Federal Reserve betrifft, so ist die Wachstumsrate der Wirtschaft stabil geblieben. Die Inflationsrate ist insgesamt um 5-6 % und in der Kernrate um nahezu 3 % zurückgegangen. Im Markt wird darüber diskutiert, ob die Fed eine Rezession in Kauf nehmen würde. Aus unserer Sicht strebt sie eine weiche Landung an und hat die Rahmenbedingungen ausreichend restriktiv gestaltet, dass die Inflation ziemlich stark zurückgegangen ist. Der Lohnanstieg hat sich verlangsamt. Und das ist gelungen, während die Arbeitslosigkeit niedrig blieb und das Wachstum anhielt. Ich bin also der Meinung, dass die Federal Reserve einen sehr gelungenen Kurs eingeschlagen hat.

Hat die Fed spät gehandelt? Ja, allerdings war ihre Erfahrung während der Pandemie ein wenig eingeschränkt. Es gab bisher einfach noch nicht viele Erfahrungswerte von Seiten der Zentralbanken, wie man es machen sollte. Insofern ist das Ergebnis durchaus positiv, und die Zentralbank bemüht sich, ihre Botschaft zu verfeinern.

Attraktiver Zeitpunkt für Fixed Income

Ich denke, wir waren bereits nach dem Zyklus von 2018 auf dem Weg zu einer weichen Landung, die durch eine Pandemie unterbrochen wurde. Ende der 90er Jahren gab es nach dem 94er Zyklus eine weiche Landung. Das Problem ist, dass viele Menschen das Platzen der Dotcom-Blase und auch die Weltwirtschaftskrise miterlebt haben und ihnen die Erfahrung der weichen Landung fehlt. Die meisten sind daran gewöhnt, dass die Zinssätze steigen und wieder fallen, dass es zu einem Crash kommt und damit große Probleme einhergehen. Dass die Dinge auch anders ablaufen können, ist ihnen fremd. In der Vergangenheit hat es weiche Landungen gegeben, und es sieht so aus, als ob wir dieses Mal auf einem guten Weg dorthin sind.

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um in Fixed Income zu investieren? Auf jeden Fall. Strategisch gesehen ist der Höhepunkt der Zinsen erreicht, wenn der Zinserhöhungszyklus der Fed zu Ende geht. Das war vermutlich Ende September letzten Jahres. Ende 2022 sind wir in diese Kaufphase eingetreten, in der wir uns noch immer befinden. Wir beobachten, dass der Markt aktuell eine Menge Rückenwind bekommt. Ich denke, das ist der Grund, warum die Risikoprämien am Markt so niedrig sind, aber sie werden wahrscheinlich niedrig bleiben. Insgesamt betrachtet glaube ich, dass die Federal Reserve hier einen sehr erfolgreichen Kurs fährt.

Fed auf Kurs für eine weiche Landung – Rückenwind für Fixed Income Märkte

Foto von Robert Tipp (Quelle: PGIM Fixed Income)

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Aegon High Yield Global Bond Fund ändert Ausschüttungshäufigkeit

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Renditen Aegon High Yield
Foto von Thomas Hanson (Quelle: Aegon AM)

Aegon Asset Management stellt ab Ende März die Ausschüttung der Income Anteilsklassen des Aegon High Yield Global Bond Fund von vierteljährlich auf monatlich um, um Anlegern eine regelmäßigere Ertragsquelle zu bieten.

Der von Tom Hanson, Head of Europe High Yield, und Portfoliomanager Mark Benbow gemeinsam verwaltete Aegon High Yield Global Bond Fund mit einem Volumen von USD 595 Mio. (EUR 550 Mio.) strebt eine Maximierung der Gesamtrendite an, indem er mindestens zwei Drittel seines Nettovermögens in Hochzinsanleihen investiert. Der Fonds kombiniert eine strategische Top-Down-Perspektive auf die Anlageklasse mit einem überzeugenden Kreditresearch, das sich auf das gut ausgestattete Kreditresearch-Team von Aegon AM und die Spezialisten für notleidende Kredite stützt.

Mit der Umstellung auf monatliche Ausschüttungen folgt der Fonds dem britischen Aegon High Yield Bond Fund, der ebenfalls von Hanson und Benbow gemanagt wird und monatliche Erträge ausschüttet.

Aegon High Yield
Foto von Mark Benbow (Quelle: Aegon AM)

„Wir wissen, dass Anleger gerade im aktuellen Marktumfeld regelmäßige Erträge wünschen. Mit der Änderung der Ausschüttungshäufigkeit wollen wir diesem Bedürfnis Rechnung tragen und gleichzeitig weiterhin die Chancen des High-Yield-Marktes nutzen“, erklärt Tom Hanson.

Aegon High Yield Global Bond Fund ändert Ausschüttungshäufigkeit

Fotos von Thomas Hanson und Mark Benbow (Quelle für Beide: Aegon AM)

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SPD kritisiert Gender-Debatte

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der stellvertretende SPD-Vorsitzende und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat die aktuelle Debatte über die Verwendung von Sonderzeichen kritisiert. „Gendern ist nicht die zentrale Frage dieses Landes“, sagte Heil dem „Spiegel“. Wichtig seien die Außen- und Sicherheitspolitik, die Wirtschaftspolitik und der Arbeitsmarkt. „Hier liegen auch die wesentlichen Unterschiede zwischen der SPD und der Merz-CDU“, sagte der Arbeitsminister.

Um eine Trendumkehr bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland hinzubekommen, rät Heil seiner Partei sich „um die wichtigen Themen kümmern“. Zudem werde man sich mit der rechtsradikalen AfD hart auseinandersetzen. „Es gab zu viele öffentliche Debatten um Nebensächliches, es geht aber um die Konzentration auf das Wichtige“, sagte der SPD-Politiker.

Manche Kollegen würden sich in Talkshows die Köpfe über Identitätsdebatten einschlagen, ob man jetzt gendern dürfe, müsse oder sollte. Menschen sollten sich einfach in ihrer Unterschiedlichkeit akzeptieren und respektvoll miteinander umgehen, so Heil.

Dass die AfD eine Bedrohung für die Demokratie sei, wisse eine Mehrheit der Bürger. „Wir wollen deutlich machen, dass die AfD Probleme verschärft, unsere Gesellschaft spaltet und den arbeitenden Menschen in Deutschland schadet“, sagte der Arbeitsminister. Gegen Unzufriedenheit und Verlustängste, ein maßgeblicher Grund für das Erstarken der AfD, helfe es, keine Untergangsdebatten zu führen. Es gebe eine weltwirtschaftlich bedingte Konjunkturschwäche und große Aufgaben zu lösen. Deutschland brauche ein Update – aber Deutschland sei nicht der kranke Mann Europas. „Wir sind immer noch eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt“, sagte Heil. „Das Untergangsgerede der Konservativen ist interessengeleitet und macht den Menschen Angst.“


Foto: Gegendertes Wort (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Frontline Ventures bringt 200 Millionen Dollar auf, um B2B-Softwareunternehmen bei der Erschließung des transatlantischen Marktes zu unterstützen

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Frontline Ventures, eine führende Risikokapitalgesellschaft, die sich auf B2B-Softwareunternehmen konzentriert, wird weitere 200 Millionen Dollar in zwei Fonds investieren: Frontline Growth und Frontline Seed. Diese neuen Fonds werden die transatlantische Expansion von B2B-Softwareunternehmen vorantreiben und Innovationen sowohl in Nordamerika als auch in Europa fördern.

Die 200 Millionen Dollar werden zwischen den Fonds Frontline Seed und Frontline Growth aufgeteilt. Diese Investition unterstreicht das Engagement von Frontline, das Wachstum von global aufstrebenden B2B-Softwareunternehmen zu fördern, die das Potenzial haben, Marktführer zu werden und schließlich an die Börse zu gehen.

Frontline Ventures wurde 2012 in Dublin gegründet, um die US-amerikanische Venture-Mentalität nach Europa zu bringen. In den letzten zehn Jahren hat das Team seine Präsenz in beiden Regionen ausgebaut, um B2B-Softwareunternehmen dabei zu helfen, den transatlantischen Markt zu erobern. Die USA und Europa sind die beiden wichtigsten Märkte für technologische Innovationen, auf die zusammen 70 % der weltweiten Softwareausgaben und 70 % des weltweiten Risikokapitals entfallen. Der U.S.-Europa-Korridor des Unternehmens bietet einzigartige Unterstützung und wichtige Verbindungen, von denen sowohl Unternehmen in der Start- als auch in der Wachstumsphase profitieren, wenn sie international skalieren und expandieren.

Der Seed-Fonds hat in den letzten zehn Jahren mehr als 80 Investitionen in europäische Start-ups getätigt, von denen mehr als 70 % bereits eine Series-A-Finanzierung erhalten haben und 60 % expandieren konnten, um sich Marktanteile in den USA zu sichern.

Der dritte europäische Fonds von Frontline wird von den Partnern Zoe Chambers, William McQuillan und Will Prendergast geleitet und konzentriert sich auf die Unterstützung von Unternehmen in der Pre-Seed- und Seed-Phase. Zu den namhaften Seed-Portfoliounternehmen gehören Workvivo, Pointy und Qualio sowie Understand.ai, Localyze, Nostos Genomics, DudeChem und Elucidate in Deutschland.

“Auf die USA und Europa entfällt der Löwenanteil der weltweiten Softwareausgaben und der weltweiten Risikokapitalinvestitionen. Frontline Seed hat es sich im letzten Jahrzehnt zur Aufgabe gemacht, ambitionierten Gründern dabei zu helfen, diesen wichtigen transatlantischen Markt zu erobern und sie auf den Börsengang vorzubereiten“, sagt Will Prendergast, Partner bei Frontline Seed. „Dies hat dazu geführt, dass wir zu einem integralen Partner für die aussichtsreichsten B2B-Softwareunternehmen in Europa geworden sind, die wir über unser Netzwerk in allen Bereichen von der Kapitalbeschaffung bis zur Markteinführung in den USA unterstützen. Unser Erfolg zeigt sich in dem hohen Anteil unserer Portfoliounternehmen, die es bis zur Serie A geschafft haben und in den US-Markt expandiert sind – und es werden noch mehr werden.“

Der vor fünf Jahren eingerichtete Growth Fund hat mehr als ein Dutzend nordamerikanische Unternehmen unterstützt, die auf den europäischen Markt expandieren wollen. Unter der Leitung von Brennan O’Donnell und Stephen McIntyre zielt er auf Unternehmen ab, die zwischen Serie B und D stehen. Zu den Portfoliounternehmen in der Wachstumsphase gehören so bekannte Namen wie MosaicML, Lattice, Vanta, Attentive und Navan. Außerdem rechnet der Fonds innerhalb des nächsten Jahres mit seinem ersten Börsengang.

„Obwohl es sich um einen Markt handelt, der von US-Unternehmern traditionell übersehen wird, entfallen auf Europa mehr als 30 % des weltweiten Umsatzes der leistungsstärksten B2B-Softwareunternehmen beim Börsengang“, sagt Brennan O’Donnell, Partner bei Frontline Growth. „Unser Ziel bei Frontline ist es, die Lücke zwischen dem US-amerikanischen und dem europäischen Markt zu schließen und B2B-Softwareunternehmen eine Plattform zu bieten, um globale Marktführer zu werden.“

Frontline Ventures widmet sich dem Aufbau langfristiger Beziehungen im gesamten Technologie-Ökosystem und bietet nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Zugang zu einem umfangreichen Netzwerk von Ressourcen, Know-how und strategischen Partnerschaften. Gemeinsam hilft das Team Gründern bei der Entwicklung von Go-to-Market-Strategien und unterstützt Fundraising-Bemühungen, die einen nachhaltigen internationalen Erfolg ermöglichen.

Bild:Frontline

Quelle:WorkingWords

Heil wirft Union bei Bürgergeld "Fake News" vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wirft der Union in der Sozialstaatsdebatte „Fake News“ vor. „Die Konservativen haben im Herbst behauptet: Das Bürgergeld führt dazu, dass massenhaft Menschen ihre Jobs kündigen, um Grundsicherung zu beanspruchen“, sagte Heil dem „Spiegel“. „Die Zahlen zeigten das Gegenteil: Wir haben im Unterschied zum Hartz-IV-System die niedrigsten Abgänge aus Arbeit in die Grundsicherung.“

Heil verwies darauf, dass CDU und CSU das Bürgergeld – über den Bundesrat – mit eingeführt hätten. Mit Blick auf aktuelle Vorschläge der Union für eine Sozialstaatsreform kritisierte der Sozialdemokrat, es handele sich um „eine Mischung aus kaltem Kaffee und dumpfen Gefühl“.

Vieles, was die CDU fordere, gebe es bereits, wie Mitwirkungspflichten und Sanktionen. „Der Union geht es nicht um eine sachliche Debatte, sondern um Stimmungsmache“, sagte Heil. Mit Friedrich Merz habe die CDU sich „geistig zurückentwickelt in die Achtzigerjahre“. Die Partei knüpfe an Maggie Thatcher an, wolle „Steuergeschenke an sehr wohlhabende Menschen verteilen und dafür die soziale Sicherheit und die Rechte von Arbeitnehmern zurückdrängen“.


Foto: Werbung für das Bürgergeld (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

NX Technologies schließt Series-B-Finanzierung mit Lead-Investor PayPal Ventures in Höhe von 22 Millionen Euro ab

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www.julianhuke.com

Der Erfolg der digitalen automobilen Zahlungsmanagement-Plattform bezahl.de hat NX Technologies zu einem der am schnellsten wachsenden europäischen Fintech-Unternehmen im Mobilitätssektor gemacht
Die Finanzierungsrunde wird angeführt von PayPal Ventures, mit Beteiligung von Seaya Ventures, Walter Ventures und dem bestehenden Investor Motive Ventures
Das Kapital wird verwendet, um die marktführende Position des Unternehmens in Deutschland weiter zu stärken, in neue europäische Märkte zu expandieren und die Plattform auszubauen

Das Fintech-Unternehmen NX Technologies hat heute den erfolgreichen Abschluss seiner Serie-B-Finanzierung in Höhe von 22 Millionen Euro bekanntgegeben. Angeführt wurde die Runde von PayPal Ventures, dem Corporate-Venture-Arm des globalen Zahlungs- und Handelsunternehmens PayPal. Mit seinem Hauptprodukt bezahl.de hat das Kölner Fintech einen neuen Branchenstandard für das Zahlungsmanagement in der Automobilbranche etabliert. NX Technologies wird das Kapital nutzen, um seine marktführende Position in Deutschland weiter zu stärken, in neue europäische Märkte zu expandieren und das Wachstum seiner Plattform voranzutreiben. CFO Markus Wolf leitete die Finanzierungsrunde im Namen von NX Technologies.

Lasse Diener, CEO und Co-Founder von NX Technologies, kommentiert: „Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Abschluss unserer Series-B-Finanzierungsrunde. Wir haben mit bezahl.de einen neuen Standard für das Zahlungsmanagement im Automotive Umfeld gesetzt und ich bin stolz auf das gesamte NXT-Team, das es uns durch seinen großartigen Einsatz erst ermöglicht hat, diesen Meilenstein zu erreichen. Ich freue mich darauf, unsere Wachstumsstory gemeinsam mit unseren neuen und bestehenden Investoren auf das nächste Level zu heben.“

bezahl.de ermöglicht es seinen Kunden, den gesamten Forderungsprozess einfach und unkompliziert abzuwickeln, die Zeitspanne von der Bestellung bis zum Zahlungseingang deutlich zu reduzieren und den Aufwand für Buchhaltung und Backoffice zu minimieren. Die Plattform bietet Kunden von Autohäusern und anderen Mobilitätsanbietern ein verbessertes, modernes Zahlungserlebnis mit zahlreichen Zahlungsmethoden und integrierten Finanzierungsoptionen. Mehr als 70 Prozent der Top-100-Autohandelsgruppen und über 1.000 Autohäuser in Deutschland vertrauen auf bezahl.de, um den Zahlungsverkehr ihres Unternehmens abzuwickeln. Auch die Erstausrüster der Automobilindustrie (OEMs) setzen beim Direktvertrieb von Fahrzeugen zunehmend auf NX Technologies.

Alexandros Bottenbruch, Investor bei PayPal Ventures, sagt: „NX Technologies hat eine branchenführende, ganzheitliche Zahlungsmanagementlösung entwickelt, die die Kluft zwischen den heutigen digitalisierten Ausstellungsräumen voller intelligenter, vernetzter Fahrzeuge und den ineffizienten, manuellen Back-Office-Prozessen überwindet, die Automobilhändler bis zu zwei Drittel ihrer Marge kosten können. Wir glauben, dass NXT gut positioniert ist, um weitere Marktanteile in ganz Europa zu gewinnen, und freuen uns darauf, das Team auf seinem Weg zu unterstützen.“

bezahl.de hat kürzlich mit der ersten digitalen Ratenzahlungslösung vom Autoverkauf in den Bereich Service und After-Sales expandiert. Das Unternehmen wird dieses neue Kapital nutzen, um seine digitale Plattform weiterzuentwickeln und im Bereich Embedded Finance mit Produkten wie Kfz-Kredite und Versicherungen auszubauen.

Ulrich Schmidt, Co-Founder und Chief Product and Technology Officer von NX Technologies, ergänzt: „Marktführer in Deutschland zu werden war unser erster Meilenstein. Jetzt werden wir die neuen Mittel nutzen, um die Expansion in Europa voranzutreiben und unsere Produktpalette weiterzuentwickeln. Ein Schwerpunkt wird sein, Automobilunternehmen in die Lage zu versetzen, ihren Kunden an den richtigen Touchpoints im Verkaufsprozess Embedded Finance Produkte anbieten zu können.“

Aris Xenofontos, Partner bei Seaya, sagt: „Wir waren beeindruckt von dem Umbruch, den NX Technologies in einem traditionellen und antiquierten Bereich bewirkt hat, und davon, wie sie den deutschen Markt konsolidiert haben. Wie bei allen Unternehmen, die wir unterstützen, glauben wir, dass NX Technologies zum globalen Marktführer in seiner Kategorie werden kann. Wir freuen uns darauf, das Team bei seinen Expansionsbemühungen in Europa zu unterstützen.“

Michael Hock, Partner bei Motive Ventures, fügt hinzu: „Wir bei Motive Ventures freuen uns, unsere Reise mit bezahl.de fortzusetzen und dabei auf dem Fundament unserer früheren Investitionen aufzubauen. Das starke Wachstum des Unternehmens und seine klare Vision für die europäische Automobillandschaft sind genau der Grund, warum wir unser Engagement in dieser Runde verstärkt haben. Wir freuen uns auf die Zukunft und sind stolz darauf, die nächste Expansionsphase von bezahl.de zu unterstützen.“

Bild:Das Management von NXT Markus Wolf, Lasse Diener und Ulrich Schmidt v.l.

Quelle:Head of Marketing & Communications

PIONEER LAB der Hochschule Fresenius fördert Erfolg von Start-up RadlHeld

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Martin +++ Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet. +++

Das PIONEER LAB, das zentrale Innovationszentrum der Hochschule Fresenius, freut sich, dass Martin Linke, Co-Founder und CEO von RadlHeld, aktuell in der populären RTL+-Sendung „Alone – Überlebe die Wildnis“ zu sehen ist, die jeden Donnerstag ausgestrahlt wird. Die Sendung versetzt zehn Kandidat:innen in die raue kanadische Wildnis, wo sie auf sich allein gestellt sind und um das Überleben kämpfen. Der 33-jährige Schwalbacher zählt nach den ersten sechs von insgesamt zehn Folgen zum engeren Kreis der Favorit:innen auf den Sieg, der mit 75.000 Euro dotiert ist.

„Wir sind sehr stolz auf Martin Linke und seine Teilnahme an der Show ‚Alone‘,“ sagt Maximilian Faust, Leiter des PIONEER LABs und Geschäftsführer der Fresenius Pioneer Ventures. „Sein Durchhaltevermögen und seinen Mut, neue Wege zu beschreiten, hat er bereits als Co-Founder und CEO des Start-ups RadlHeld bewiesen, das wir im PIONEER LAB fördern.“

RadlHeld ist ein digitaler Fahrradmarktplatz, der eine Übersicht an verfügbaren Fahrrädern der Händler:innen in Deutschland ermöglicht sowie einen einfachen und effizienten Fahrradkauf, ganz ohne Wartezeit. Gleichzeitig digitalisiert RadlHeld Prozesse für Fahrradhändler:innen. Herz des Start-ups wird eine Community rund ums Thema Radfahren und Outdoor-Abenteuer sein, die etwa Touren vorschlägt und Naturbegeisterte für Abenteuer im Freien vernetzt.

Das Start-up wurde 2022 von Martin Linke und Johannes Haufe gegründet, wobei Martin Linke Alumnus der Hochschule Fresenius ist. Neben seiner Arbeit als Ingenieur im Prozessmanagement bei BMW hat er einen Master in Digital Management (M.A.) an der Hochschule gemacht und ist so auf den sogenannten Company Builder des PIONEER LABs aufmerksam geworden. Der Company Builder ist Teil der Spitzenförderung des PIONEER LABs und besteht aus verschiedenen Inkubatoren- und Acceleratoren-Programmen.

„Alone – Überlebe die Wildnis“ ist eine Survival-Show, in der zehn Kandidat:innen in der entlegenen kanadischen Wildnis von Vancouver Island ausgesetzt wurden. Sie mussten sich allein durchschlagen und waren dabei den Kräften der Natur ausgesetzt. Die Teilnehmer:innen durften nur eine begrenzte Auswahl an Gegenständen mitnehmen, um möglichst lange durchzuhalten, und mussten sich ausschließlich von dem ernähren, was die Natur ihnen bot. Dabei waren sie völlig auf sich gestellt und filmten sich auch selbst, isoliert und ohne Kontakt zur Außenwelt – es gab kein Kamerateam, keine Producer:innen, keine Anweisungen.

Martin Linke sagt über diese Erfahrung: „Die Teilnahme an ‚Alone – Überlebe die Wildnis‘ war das schönste und härteste Erlebnis meines Lebens. Das schönste, weil ich die Freiheit liebe und wenn ich draußen in der Natur bin, ist das maximale Freiheit für mich. Das härteste Erlebnis, weil die Natur einfach ehrlich ist. Jeden Fehler, den du machst, bekommst du als Konsequenz sofort zurück in die Kauleiste. Aber die Natur gibt dir auch etwas zurück. Ich habe mich nicht nur mit einem Eichhörnchen angefreundet, das ich Russell getauft habe, sondern auch mit einem Bären. Es war wie verrückt, als ich den größten Hunger hatte, hat er mir einen Fisch neben meine Kamera gelegt. Das treibt mir heute noch Tränen in die Augen.“

Martin ist nicht nur ein absoluter Profi, was alle erdenklichen Survival-Skills angeht. Als Sohn eines Jägers und Försters lebt er seit Kindertagen in und mit der Natur. Er ist versiert darin, sich unter den widrigsten Umständen Nahrung zu beschaffen. Schon als Jugendlicher hat er an Angelmeisterschaften teilgenommen und ist heute zudem Jäger. Für ihn ist die Natur der Ausgleich zu seinem Business-Alltag in Frankfurt und München.

So kam es auch zur Gründung von RadlHeld: „Ich mag mich einfach aufs Radl setzen, loszufahren und die Freiheit zu spüren“, erklärt der Start-up-Gründer. „Für mich ist das eine Möglichkeit, dem Alltag zu entkommen.“

Zu sehen ist „Alone – Überlebe die Wildnis“ auf „RTL+“, dem Streamingdienst von RTL. Immer donnerstags wird jede Woche eine neue Folge veröffentlicht. Die kommenden Sendetermine sind: Folge 7: 21. März, Folge 8: 28. März, Folge 9: 4. April. Die letzte Folge 10 mit Bekanntgabe der oder des Sieger:in wird am 11. April online gestellt. Sehen kann man die Abenteuer von Martin Linke aber nur, wer den RTL-Streamingdienst für 6,99 Euro pro Monat abonniert hat.

Alternativ kann man auf dem YouTube-Kanal des Abenteurers verfolgen, wie er sehr unterhaltsam bereits veröffentlichte „Alone“-Episoden kommentiert: @MartinLinke-DerAbenteurer

Das PIONEER LAB der Hochschule Fresenius ist stolz darauf, Gründerinnen und Gründer wie Martin Linke auf ihrem Weg zum Erfolg zu unterstützen.

Bild:Kandidat Martin Linke im Westen Kanadas während der RTL+-Show „Alone – Überlebe die Wildnis“. Foto: RTL/ Frank J. Fastner

Quelle:Carl Remigius Fresenius Education Group

CSU sieht in Bahn-Zahlen "Bilanz des Scheiterns"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Union hat die von Bahnchef Richard Lutz vorgelegte Konzernbilanz als Blamage bezeichnet und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dafür kritisiert. „Bahnchef Lutz muss einen neuen Tiefpunkt der Unternehmensgeschichte verkünden, den die Bahnkunden mit Zugausfällen und Verspätungen ausbaden müssen“, sagte Unionsfraktionsvize Ulrich Lange (CSU) der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Die DB legt eine Bilanz des Scheiterns vor. Welch` eine Blamage für die Herren Wissing und Lutz.“

Der Verkehrspolitiker forderte die Aufspaltung der Deutschen Bahn. „Sie funktioniert in der jetzigen Form einfach nicht.“ Das habe vor allem mit der Struktur des Unternehmens zu tun. Eine erfolgreiche Zukunft habe die Bahn nur dann, wenn sie „schlanker“ werde, so Lange. „Infrastruktur- und Transportbereich gehören getrennt, das Schienennetz in Staatshand als GmbH. Die Bahn-Holding und ihre Beteiligungen und Tochtergesellschaften müssen aufgelöst werden.“ So könne der Bund allein und zum Wohl der Allgemeinheit entscheiden, wo Strecken saniert und neu gebaut werden müssten, sagte der CDU-Politiker.

Carola Rackete, Spitzenkandidatin zur Europawahl für die Linke, sieht auch Langes Partei in der Verantwortung. „Wir sollten uns nicht über die Unpünktlichkeit der Bahn ärgern, sondern über die konsequente Unwilligkeit der Verkehrsminister sich für öffentlichen Transport einzusetzen: 16 Jahre CSU und nun mit Volker Wissing von der FDP ein weiterer aus der Zeit gefallener Auto-Minister“, sagte sie. „Wir müssen die verfehlte Politik der letzten Jahrzehnte ausbaden, genau wie in der Landwirtschaft und der Klimapolitik.“

Statt die Bahn als profitorientiertes Unternehmen zu führen, müsse der Bund in die Reparatur und den Ausbau des Netzes investieren und gute Arbeitsbedingungen schaffen. „Das geht aber nicht mit der Haushaltskürzung, die dem Staat die Handlungsfähigkeit nimmt und damit verhindert, dass wir dringend notwendige klimafreundliche Mobilität ausbauen“, so Rackete. „Das nötige Geld kann bereitgestellt werden, wenn endlich wieder eine Vermögenssteuer eingeführt und die absurde Schuldenbremse abgeschafft wird.“

Der Umsatz der Deutschen Bahn betrug im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Milliarden Euro – rund 13 Prozent weniger als 2022, wie der Staatskonzern am Donnerstag mitteilte. Der Verlust betrug 964 Millionen Euro (Bereinigtes EBIT).

Bei der Verkehrsleistung (Schiene und Bus) steigerte sich DB Regio deutlich um über 9 Prozent auf rund 43,5 Millionen Personenkilometer, auch dank des Deutschlandtickets. DB Fernverkehr lag bei der Verkehrsleistung 2023 mit rund 45,5 Millionen Personenkilometern (plus 9,0 Prozent) erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Bei DB Cargo stieg der Umsatz 2023 um 6,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.

Insgesamt reisten 2023 rund 1,8 Milliarden Menschen in den Zügen der Bahn – 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Betriebsleistung auf dem Schienennetz sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 Prozent auf rund 1,12 Milliarden Trassenkilometer.

Eine hohe Auslastung des Schienennetzes in Kombination mit der hohen Bautätigkeit habe sich im Fernverkehr negativ auf die Pünktlichkeit ausgewirkt: Sie lag bei 64,0 Prozent (im Vorjahr: 65,2 Prozent). Bei DB Regio (Schiene) betrug die Pünktlichkeit 91,0 Prozent, nach 91,8 Prozent im Vorjahr.

Für das Jahr 2024 rechnet der DB-Konzern mit einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis soll mit über einer Milliarde Euro wieder deutlich positiv sein. Haupttreiber seien dabei Ablösungen für die 2023 gezahlten Vorleistungen für Instandhaltungsarbeiten. Der DB-Konzern erwartet zudem positive Effekte aus einer erneut steigenden Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene sowie aus Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Im Fernverkehr erwartet der DB-Konzern eine Pünktlichkeit von ungefähr 70 Prozent für dieses Jahr, bei DB Regio (Schiene) wird eine Pünktlichkeit von ungefähr 93 Prozent vorausgesagt.


Foto: Ulrich Lange (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Rescaling: Massenentlassungen trotz Fachkräftemangel werden zunehmen

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Analyse der Bonner Wirtschafts-Akademie (BWA): Autoindustrie in der Krise, Chemie verlässt Deutschland, KI verändert viele Jobs oder macht sie obsolet.

BWA-Geschäftsführer Harald Müller: „Unternehmen müssen ihre Personal­abteilungen für Rescaling aufstellen.“
Massenentlassungen sind in immer mehr Industrieunternehmen an der Tagesordnung, während die Wirtschaft gleichzeitig vom anhaltenden Fachkräftemangel geplagt wird. Diese auf den ersten Blick paradoxe Situation wird sich künftig weiter verschärfen, prognostiziert Harald Müller, Geschäftsführer der Bonner Wirtschafts-Akademie (BWA). Als Gründe dafür nennt er die Deindustrialisierung Deutschlands sowie den steigenden internationalen Innovations-, Wettbewerbs- und Kostendruck. Die Unternehmen müssten darauf mit Rescaling – also der strategischen Neuausrichtung ihres Personals auf allen Ebenen – reagieren. Doch die meisten Personalabteilungen seien dafür nicht gut aufgestellt, weiß der Akademie-Chef aus vielen Gesprächen und Projekten.

Autoindustrie und Chemie wandern aus Deutschland ab

Harald Müller gibt ein Beispiel für den Bedarf an Rescaling: „Das Umschwenken der Automobil­industrie vom Verbrenner auf E-Mobilität macht viele hochbezahlte Spezialisten auch bei den Zulieferern überflüssig. Diese Fachleute werden nicht etwa umgeschult, sondern zuhauf auf den Arbeitsmarkt entlassen. Doch sie kommen durchweg von einem hohen Gehaltsniveau und finden schwerlich neue Arbeitgeber, die ähnlich gut bezahlen. Das wird zu einem Kaufkraftverlust in Deutschland auf breiter Front führen.“

Neben der Automobilbranche stehe die Chemische Industrie angesichts der anhaltenden Unsicherheit, ob langfristig genügend bezahlbare Energie für die Produktion in Deutschland zur Verfügung stehe, vor dem Aus hierzulande. „Wir sehen seit einiger Zeit nur noch Ersatzinvestitionen in Deutschland. Neuinvestitionen finden überwiegend im Ausland statt“, stellt Harald Müller fest. Daher stünden auch in der Chemie viele hochbezahlte Fachkräfte vor einem Karriereknick, weil die „Auffangquote“ für diese Spezialberufe in anderen Branchen niedrig sei. „Die Abwanderung der Chemie wird nicht mehr aufzuhalten sein, weil diese Branche eine Planungssicherheit von mindestens zehn Jahren benötigt, die sie in Deutschland nicht findet“, blickt Harald Müller sorgenvoll in die Zukunft.

Innovations-, Wettbewerbs- und Kostendruck

Hinzu kommt der wachsende Wettbewerbs- und Kostendruck aus Osteuropa, China und den ASEAN-Staaten sowie das hohe Innovationstempo der US-Wirtschaft. Viele deutsche Konzerne und Großunternehmen reagieren darauf mit einer radikalen Verschlankung beim Personalbestand, vor allem im mittleren Management, analysiert BWA-Geschäftsführer Harald Müller. Er sagt: „Durch den Abbau ganzer Hierarchiestufen wollen die Firmen nicht nur im großen Stil Kosten sparen, sondern auch die Entscheidungsgeschwindigkeit in ihren Organisationen signifikant verbessern, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“

Nach Einschätzung von BWA-Chef Harald Müller ist das Aufblähen der Organisationsstrukturen um immer neue Managementebenen in weiten Teilen der Wirtschaft schon seit Jahren als Problemkreis bekannt. „Jetzt packen es die Firmen endlich an“, hat er in Gesprächen mit zahlreichen Vorständen aus der Industrie festgestellt, weil „viele Topmanager die Angst umtreibt, am Ende wie der letzte CEO von Nokia dazustehen, der mit einer viel zu großen Organisation am Innovationstempo des Wettbewerbs gescheitert ist.“

„Nadelöhr ist die Ressource Mensch“

Das „Nadelöhr“ beim Rescaling – der besseren Nutzung der „Ressource Mensch“ – stellen die Personalabteilungen dar, heißt es bei der Bonner Wirtschafts-Akademie. „Die meisten HR-Departments haben längst ihre strategische Ausrichtung verloren und sind nur noch Handlanger des Controllings“, sagt BWA-Chef Harald Müller. So seien die Personalleiter in der Regel gar nicht in der Lage, das Potenzial der vorhandenen Belegschaft in Bezug auf Know-how, Leistungsfähigkeit und ‑bereitschaft sowie Entwicklungsmöglichkeiten zu bewerten.

„Ich kann nur jedem Unternehmen empfehlen, seine Personalabteilung so rasch wie möglich wieder in die Lage zu versetzen, beim anstehenden Rescaling eine aktive Rolle zu übernehmen“, mahnt BWA-Chef Harald Müller. Dazu gehöre eine strukturierte Planung, welche Personalstärke mit welchen Fähigkeiten man in den nächsten zehn Jahren benötigt.

„Nur wer eine klare Vorstellung von der Zukunft hat, kann seine Belegschaft systematisch auf dieses Ziel hin entwickeln“, spricht Harald Müller aus, was er von vielen HR-Verantwortlichen hört. Doch die meisten Personalabteilungen haben nicht einmal die Kapazitäten, um den Ist-Zustand („wer kann was im Unternehmen?“) festzustellen, geschweige denn ein Soll-Ziel zu formulieren („welche Fähigkeiten benötigen wir künftig in welcher Personalstärke?“).

„Diffuse Klarheit über Künstliche Intelligenz“

Nach Einschätzung des BWA-Geschäftsführers ist mit Künstlicher Intelligenz (KI) ein weiterer Unsicherheitsfaktor bei der Personalplanung hinzugekommen. „Auf Vorstandsebene gibt es in der Regel eine diffuse Klarheit darüber, dass KI das ganze Unternehmen durchschütteln wird“, weiß Harald Müller aus zahlreichen CEO-Gesprächen. „Aber die Auswirkungen auf die Personalplanung liegen überwiegend völlig im Dunkeln“, hat er auch bemerkt.

Die Bonner Wirtschafts-Akademie rät den Unternehmen zu einer „aktiven Rescaling-Strategie statt sich von den Entwicklungen überrollen zu lassen und nur auf Kostensenkung durch Massen­entlassungen zu setzen.“ Als Schlüsselelemente für diese zielgerichtete Ausrichtung von Management und Belegschaft auf die Zukunft nennt die BWA eine systematische Bestandsaufnahme der vorhandenen Mitarbeitenden über alle Hierarchien hinweg und darauf basierend eine Weiterbildungsbedarfsanalyse. „KI wird über kurz oder lang bei Fach- und Führungskräften auf allen Ebenen ankommen“, gibt Harald Müller ein Beispiel, und schlussfolgert: „Also sind die Unternehmen gut beraten, ein breit angelegtes KI-Schulungskonzept zu entwickeln und auszurollen.“ Dabei geht es nach seiner Einschätzung weniger darum, den Umgang mit einem spezifischen KI-Tool zu vermitteln als vielmehr die Sensibilität dafür zu wecken, wo und wie sich KI in der Organisation einsetzen lässt, um Produktivität, Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Politischer Plan für den Strukturwandel unerlässlich

„Wenn die Autoindustrie und die Chemie mit ihren umfangreichen Zuliefernetzwerken aus Deutschland abwandern und parallel dazu zigtausende Arbeitsplätze durch Künstliche Intelligenz vernichtet werden, dann braucht man einen wirtschafts- und sozialpolitischen Plan für diesen Strukturwandel“, appelliert Akademie-Geschäftsführer Harald Müller an die Politik. Er sagt: „Die Politik muss erkennen, dass sich Fachkräftemangel und Massenentlassungen nicht ausgleichen, sondern beides eigenständige Problemfelder darstellen.“

Harald Müller verdeutlicht die Zusammenhänge: „Unser gesamter Sozialstaat hängt von einer starken Wirtschaft ab: Rente, Krankenversicherung, Sozialleistungen. Ohne eine leistungsfähige Wirtschaft in Deutschland wird der Wohlfahrtsstaat nicht zu halten sein. Die politischen Verwerfungen einer solchen Entwicklung sind längst sichtbar.“

Der BWA-Chef hält die anstehenden Umwälzungen für vergleichbar mit dem Strukturwandel der ehemaligen Montanunion, „aber nicht auf das Revier beschränkt, sondern bundesweit.“ Er sagt: „Im Grunde braucht ganz Deutschland ein Rescaling.“

Bild:Harald Müller, Geschäftsführer der Bonner Wirtschafts-Akademie (BWA) / Quelle: Marcus Heilscher Fotodesign

Quelle:BWA Akademie