Dienstag, November 26, 2024
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Porsche Showroom setzt auf Slow Retail

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Porsche Showroom

Am Ammersee bei München ticken die Uhren aus unternehmerischer Sicht anders: Als langjähriger Experte betreibt Gründer und Branchenkenner Michael Schnabl dort einen der exklusivsten Porsche-Showrooms. Und beschreitet damit einen unternehmerischen Pioniersweg, denn: Michael Schnabl ist kein Händler. Schnelles Verkaufen oder das Umsetzen hoher Stückzahlen, endet irgendwann in einer Sackgasse”, sagt er.

„Die Zeit ist reif, hier umzudenken und einen Gang zurückzuschalten“.

Das Konzept, das er mit Motorlegenden verfolgt, basiert daher ganz bewusst auf dem “Slow Retail” Prinzip. „Besonders beruflich aktive und erfolgreiche Menschen erleben den ganzen Tag über enormen Zeit- und Erfolgsdruck. Zahlen steigern, schneller und mehr umsetzen – unsere Wirtschaftswelt und unsere Gesellschaft bewegen sich in einem rasanten Tempo. Es gibt immer mehr das Bedürfnis nach Entschleunigung.

Der Wunsch sich einen Traum aus der Kindheit zu erfüllen, anzukommen bei sich oder einem Gefühl der Zugehörigkeit unter Gleichgesinnten wird wichtiger als das ständige “Höher, Weiter, Mehr“, sagt er.

Nach dem Motto: “Porsche kaufen mit gutem Gefühl”, schlägt Schnabl mit seinem Porsche-Showroom seit 2018 daher bewusst einen ganz anderen Weg ein. Wer sich für eines seiner Sammlerfahrzeuge interessiert, kommt zu ihm, weil er sich informieren und beraten lassen möchte. Statt bei einem verkaufsorientierten Händler zu kaufen, geht es seinem Klientel um den Ausgleich zum Alltag. Man möchte sich etwas gönnen. Und genau das findet man in seinem entschleunigtem Unternehmensmodell: Ein Austausch auf Augenhöhe.

Für Schnabl bedeutet die Gründung von Motorlegenden damit auch eine 180 Gradwende. Denn in seinem vorherigen Berufsleben war er 20 Jahre Miteigentümer eines mittelständischen Familienunternehmens in der Modebranche. Sein Alltag drehte sich um “Fast Fashion” nach dem Vorbild der vertikalen Modeketten und um den Absatz großer Stückzahlen. “Dies führte irgendwann vermehrt zu einem Absatzdruck um jeden Preis. Nachhaltigkeit und der Sinn für das eigentliche Produkt und den Konsumenten, waren zweitrangig.”

Die Erkenntnisse, die er daraus gewonnen hat, setzt er in seinem Loft aus Beton, das geschmückt wird mit Fotokunst und Exponaten, bewusst in ein ganz anderes Geschäftsmodell um. Es gibt hier keine klassischen Kunden oder Abnehmer mehr, sondern hier treffen sich Gleichgesinnte und Enthusiasten der Marke, die die Faszination klassischer und seltener Porsche verbindet.

Wer zu ihm kommt, wird mit keinerlei Verkaufserwartung begrüßt. Schnabl berät und steht mit seinem umfassenden Porsche-Fachwissen bei einem guten Kaffee zur Seite. Und genau darin beruht sein Erfolg. Mehr als 200 seltener Fahrzeuge hat er so bereits weltweit an Liebhaber in der ganzen Welt geliefert.

Die Kunst liegt im Gespür für Langsamkeit und für Perfektion.

Denn auch bei der Auswahl der Porsche, die im Motorlegenden-Showroom zu bestaunen sind, setzt Schnabl auf Klasse statt Masse. Wer zu ihm kommt, findet eine sorgfältige und überschaubare Auswahl an echten Sammlerstücken – sie haben trotz ihres Alters von oft über 30 Jahren noch ein Original-Scheckheft, die Vorbesitzer lassen sich alle nachvollziehen, oftmals es gibt es sogar noch die Original-Auslieferrechnung. “Das oberste Ziel ist Transparenz in der Historie und ein Zustand, der so nah wie möglich an der Auslieferung ist. Daher suche ich ausschließlich Exemplare, die bis ins Detail noch im Originalzustand erhalten sind.”

Diese seltenen Fundstücke ausfindig zu machen, ist jedoch die schwierigste und die größte Herausforderung. Der Markt ist unübersichtlich und es benötigt einen vertrauensvollen Partner mit viel Fachkenntnis. Die meisten Fahrzeuge werden von Händlern und Privatkunden auf einer Vielzahl an Plattformen angeboten, bei denen es meist keine Möglichkeit gibt, den tatsächlichen Zustand nachzuvollziehen. „Unfallfahrzeuge, gefälschte Tachostände und schlecht gewartete Fahrzeuge, sind oft auch auf den zweiten Blick nicht erkennbar und benötigen Erfahrung. Auch Reimporte sind oft nicht vergleichbar mit Fahrzeugen aus deutscher Auslieferung“, weiß Schnabl. Daher entscheidet nur er selbst welcher Wagen das Prädikat “Ausnamefahrzeug” erhält und sich als zukünftige Legende eignet.

Seine Kunden – darunter auch ehemalige Porsche-Vorstände, international bekannte Rennfahrer und Unternehmer – wissen seine Expertise um die feine Selektion zu schätzen.

Sie alle verbindet die Leidenschaft für die zeitlose Perfektion und Zuverlässigkeit, die einen Porsche ausmacht in Kombination mit einer bedachten Investition in ein Sammlerstück. „Manche Kunden hatten Tränen in den Augen, als sie ihr Auto bei mir zum Verkauf abgegeben haben“, sagt Schnabl. „Ein Steuerberater hat seinen Porsche 911 Targa aus 1984 mit nur 17.000 km so gut wie nie gefahren, sondern saß nur Stunden lang in seiner Garage darin. Der Wagen hatte so zwar kaum Kilometer auf dem Tacho, dafür aber einen etwas stärker beanspruchten Fahrersitz”, schmunzelt Schnabl. Die Sammlung eines Ingenieurs umfasste Porschemodelle aus allen Epochen, weil ihn das Detailwissen und die Entwicklung fasziniert hat und er dies selbst so erfahren wollte. Solche Geschichten, Emotionen und Hintergründe sind im klassischen Autohaus gar nicht möglich”, sagt er.

“Um möglichst vielen Menschen den Zugang und den Spaß für Ihr Hobby mit einer sinnvollen Investition in einen Porsche zu ermöglichen, liegt es mir langfristig daran die Kultur und das Erbe der luftgekühlten Porsche Ära fortzuführen.”

Schnabl und sein Unternehmen, sind ein Beispiel dafür, wie man mit konsequenter Ausrichtung auf Qualität und Nachhaltigkeit für Konsumenten wie Unternehmer nachhaltig wirtschaften kann und damit eine Rendite erzielt, ohne seine Grundwerte zu vernachlässigen.

Bildquelle: Yorck Dertinger

Quelle Rosenheim Rocks

Verteidigungsstaatssekretär Hitschler zieht sich aus Politik zurück

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Thomas Hitschler, parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsressort, will sich aus der Bundespolitik zurückziehen. Der Sozialdemokrat aus Landau sitzt seit 2013 im Bundestag – zur Überraschung seiner Parteifreunde kündigte er jetzt an, dass er bei der nächsten Bundestagswahl im Herbst 2025 nicht mehr kandidieren werde, wie der „Spiegel“ berichtet. Er wolle sich beruflich neu orientieren, hieß es.

Hitschler hatte sich von Anfang an im Bundestag als Verteidigungsexperte profiliert. Er war Sprecher der rheinland-pfälzischen Landesgruppe, gehörte jahrelang dem Verteidigungsausschuss im Bundestag an und war außerdem zwischen 2018 und 2020 Beauftragter der Bundespartei für die Bundeswehr.

2021 ernannte die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) Hitschler zum Parlamentarischen Staatssekretär im Wehrressort. Neben ihm wurde seine Parteifreundin Siemtje Möller Staatssekretärin. Beide blieben nach der Amtsübernahme von Boris Pistorius im Amt und vertreten den Minister regelmäßig im Kabinett oder bei Terminen, wenn dieser verhindert ist.


Foto: Thomas Hitschler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Studie: E-Autos kosten Fiskus bis 2030 fast 50 Milliarden Euro

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Umstieg auf Elektroautos könnte den Bund bis 2030 fast 50 Milliarden Euro an Steuergeldern kosten – trotz Streichung der Elektroautoprämie. Das hat die Unternehmensberatung EY in einer Studie berechnet, über die der „Spiegel“ berichtet.

Der Großteil davon, rund 36 Milliarden Euro, könnte dem Fiskus demnach verloren gehen, weil die erwarteten Steuermindereinnahmen bei der Mineralölsteuer nicht annähernd durch Mehreinnahmen bei der Stromsteuer kompensiert werden können. Zusätzlich fördert der Bund Dienstwagen mit Elektromotor. Zwei Drittel der Elektroautos in Deutschland werden auf Gewerbetreibende zugelassen. Auch das führt zu Mindereinnahmen. Dem Bund könnten durch die verringerten Einkommensteuereinnahmen zwischen 2024 und 2030 rund 11,8 Milliarden Euro entgehen, schätzt EY.

Die Berater gehen in ihrem Szenario davon aus, dass bis 2030 rund 13,2 Millionen rein batteriebetriebene Autos und Plug-in-Hybride auf deutschen Straßen fahren werden. Derzeit sind es 2,3 Millionen. „Knapp zwei Prozent der Steuereinnahmen der Bundesrepublik wurden bislang an der Tankstelle generiert“, sagte Constantin Gall, Managing Partner bei EY. Zwar sei die Förderung der Elektromobilität aus Klimaschutzgründen sinnvoll. „Die Folgen bei den Steuereinnahmen werden allerdings schmerzhaft sein.“


Foto: E-Auto-Ladestation (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

FDP bringt nach Konjunkturprognose Soli-Abschaffung ins Spiel

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der enttäuschenden Konjunkturprognose führender Wirtschaftsforschungsinstitute fordert FDP-Fraktionschef Christian Dürr weitere Steuersenkungen.

„Mit dem Wachstumschancengesetz und dem Bürokratieabbaupaket haben wir eine erste Etappe auf dem Weg zur Wirtschaftswende erreicht, das reicht aber nicht aus“, sagte Dürr den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). „In einem zweiten Schritt könnte der Soli unkompliziert per Beschluss im Bundestag abgeschafft werden, ohne dass wir monatelange Blockaden durch CDU und CSU hinnehmen müssen.“

Deutschland brauche spürbare Entlastung bei Steuern, Abgaben und Bürokratie, so Dürr. „Das bedeutet auch, dass wir im kommenden Bundeshaushalt die richtigen Prioritäten setzen müssen, um den Pfad der Konsolidierung weiter zu beschreiten.“

Die Wirtschaftsforschungsinstitute hatten ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr von 1,3 auf nur noch 0,1 Prozent gesenkt.


Foto: Christian Dürr (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Schwerer Busunfall auf A 9 in Sachsen – offenbar mehrere Tote

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Leipzig (dts Nachrichtenagentur) – Auf der Autobahn 9 bei Leipzig sind am Mittwoch offenbar mehrere Personen bei einem Busunfall ums Leben gekommen. Der Fernbus sei am Morgen gegen 9:45 Uhr aus noch unbekannter Ursache zwischen Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz rechts von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt, berichten mehrere Medien übereinstimmend.

Die Polizei bestätigte, dass sich zahlreiche Rettungskräfte vor Ort um Verletzte kümmerten, zu möglichen Todesopfern wurden zunächst keine Angaben gemacht. Die Behörden teilten zudem mit, dass es sich um einen schweren Verkehrsunfall handele, bei dem „auch ein Reisebus“ beteiligt sei. Wie viele weitere Fahrzeuge involviert waren, blieb vorerst unklar.

Die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet unterdessen unter Berufung auf „Rettungskreise“, dass es fünf Todesopfer unter den betroffenen Reisenden geben soll. Die Kliniken im Raum Leipzig bereiteten sich demnach zudem auf bis zu 50 Verletzte und zehn Schwerverletzte vor.


Foto: Rettungsdienst (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Berichte: Mehrere Tote bei Busunfall auf A 9 bei Leipzig

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Leipzig (dts Nachrichtenagentur) – Die dts Nachrichtenagentur in Halle (Saale) verbreitet soeben folgende Blitzmeldung aus Leipzig: Berichte: Mehrere Tote bei Busunfall auf A 9 bei Leipzig. Die Redaktion bearbeitet das Thema bereits.

Weitere Details werden in wenigen Momenten gesendet.

Foto/Quelle: dts

IWH: Vorsprung des Wachstumstempos im Osten geht zurück

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Halle (Saale) (dts Nachrichtenagentur) – Im Jahr 2023 dürfte die Wirtschaft in Ostdeutschland mit 0,5 Prozent expandiert haben, während sie in Deutschland insgesamt um 0,3 Prozent geschrumpft ist. Für das Jahr 2024 rechne man für den Osten mit einem Zuwachs von wiederum 0,5 Prozent und für 2025 mit 1,5 Prozent, teilte das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Mittwoch mit. Die Arbeitslosenquote dürfte im Jahr 2024 laut IWH-Prognose 7,3 Prozent und im Jahr darauf 7,1 Prozent betragen.

Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose konstatiert in ihrem Frühjahrsgutachten, dass die deutsche Wirtschaft in einer zähen Schwächephase steckt. Zwar dürfte ab dem Frühjahr eine Erholung einsetzen, die Dynamik werde aber insgesamt nicht allzu groß ausfallen. In Ostdeutschland war die Produktion im vergangenen Jahr wohl etwas robuster als im Westen. Denn hier haben die öffentlichen und sonstigen Dienstleister mit knapp 30 Prozent ein erheblich größeres Gewicht als in Westdeutschland (knapp 20 Prozent), und diese Wirtschaftszweige haben auch im Jahr 2023 expandiert.

Zudem dürfte der private Konsum im Osten von der Erhöhung des dort besonders häufig gezahlten Mindestlohns (auf 12 Euro je Stunde ab Oktober 2022) gestützt worden sein. Auch wurde die gesetzliche Rente um 5,9 Prozent und damit um 1,5 Prozentpunkte stärker erhöht als im Westen.

Alles in allem wird die ostdeutsche Produktion im Jahr 2023 wohl um 0,5 Prozent zugelegt haben: „Damit wächst die ostdeutsche Wirtschaft im Trend seit zehn Jahren etwas schneller als die Wirtschaft in Deutschland insgesamt, vor allem wegen einer höheren Dynamik in den konsumnahen Wirtschaftszweigen Handel, Verkehr und Gastgewerbe, aber auch im Verarbeitenden Gewerbe“, sagte Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik und Vizepräsident am IWH.

Für das Jahr 2024 ist für Ostdeutschland mit einem Zuwachs von wiederum 0,5 Prozent zu rechnen, für Deutschland insgesamt mit 0,1 Prozent. „Damit verringert sich der Abstand in der Produktionsdynamik, denn die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung legt in Ostdeutschland wegen der alternden Bevölkerung anders als im Westen der-zeit kaum noch zu“, so Holtemöller.

Auch gibt es ab dem Jahr 2024 keine höheren Rentensteigerungen, weil die Angleichung des Rentenwerts zwischen Ost und West im Jahr 2023 erreicht wurde. Allerdings dürfte das Verarbeitende Gewerbe anders als im Westen weiter expandieren, nicht zuletzt angetrieben von den hohen Subventionen für die Halbleiterbranche in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Deshalb sei auch für das Jahr 2025 damit zu rechnen, dass die ostdeutsche Expansionsrate trotz der ungünstigeren demografischen Entwicklung mit 1,5 Prozent etwas höher bleibt als in Deutschland insgesamt (1,4 Prozent), so das IWH.


Foto: IWH – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Union verlangt Sofortprogramm für Wirtschaftswende

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der Frühjahrsprognose der Wirtschaftsinstitute mit lediglich einem Plus von 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts fordert die Union ein Sofortprogramm zur Ankurbelung der Wirtschaft. „Es braucht ein Wirtschaftswende-Sofortprogramm“, sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, Julia Klöckner (CDU), der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).

Darin enthalten sein müssten strukturelle Veränderungen bei Bürokratie und Belastungen sowie bei Steuern und Abgaben, „bei Arbeitsrecht und Fachkräften, Anreize für Arbeit statt Bürgergeld, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren statt schleppenden Infrastrukturausbau“, sagte Klöckner.

Die Union mache sich Sorgen um die Kraft des Standorts Deutschland, ergänzte die CDU-Politikerin. „Um unseren Wohlstand zu halten, um Relevanz in der Welt zu haben, sind wir nachhaltig auf Wachstum angewiesen.“ Mit den aktuellen Rahmenbedingungen werde sich das nicht von selbst einstellen, sagte Klöckner.


Foto: Bauarbeiten an einer Bahnstrecke (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wissing zweifelt an Reform des Streikrechts

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zeigt sich skeptisch in der Debatte über eine Reform des Streikrechts nach der harten und langen Tarifauseinandersetzung bei der Bahn. Man müsse sich das genau anschauen, die verfassungsmäßigen Grenzen seien eng gezogen, sagte er am Mittwoch den Sendern RTL und ntv.

„Einfacher wird es nicht, wenn man es politisch löst. Deswegen ist es gut, dass wir Tarifautonomie haben.“ Am Ende müsse das Ergebnis von allen getragen werden. Es müsse „befrieden“. Wissing mahnte aber auch mehr Verantwortungsbewusstsein beim Nutzen des Streikrechts an: „Was mir missfallen hat in dieser Tarifauseinandersetzung, ist, dass Streiks durchgeführt worden sind, man nicht aber parallel bereit war, überhaupt zu sprechen.“ Das sei „schwierig“ und habe viele verärgert.

„Aber jetzt Schwamm drüber. Schauen wir in die Zukunft“, so Wissing. Jetzt gelte es, „die Schiene“ zu einem zuverlässigen und pünktlichen Angebot zu machen.


Foto: Streik (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

"Elterngeld Plus" wird immer stärker in Anspruch genommen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Rund 1,8 Millionen Frauen und Männer in Deutschland haben im Jahr 2023 Elterngeld erhalten. Das waren 79.500 oder 4,3 Prozent weniger als im Jahr 2022, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Die Zahl der Männer mit Elterngeldbezug ging im Vorjahresvergleich um 20.000 oder 4,1 Prozent auf 462.000 zurück, während die Zahl der leistungsbeziehenden Frauen sogar um 59.600 oder 4,4 Prozent auf 1,3 Millionen sank.

614.000 Bezieher von Elterngeld planten im Jahr 2023 die Inanspruchnahme von „Elterngeld Plus“, und zwar 40,9 Prozent der berechtigten Mütter und 17,7 Prozent der Väter. Insgesamt betrug der Anteil der Empfänger von Elterngeld, die bei ihrem Elterngeldbezug zumindest anteilig auch „Elterngeld Plus“ einplanten, 34,8 Prozent (2022: 32,8 Prozent). Seit seiner Einführung wird das „Elterngeld Plus“ somit immer stärker nachgefragt. Zum Vergleich: 2016, im ersten Jahr nach seiner Einführung, entschieden sich 20,1 Prozent der Mütter und 8,2 Prozent der Väter für das Instrument. Zwar fällt das „Elterngeld Plus“ in der Regel monatlich niedriger aus als das sogenannte Basiselterngeld, wird dafür aber länger gezahlt.

Erstmals seit der Einführung der Statistik wurden Zahlen zu den alleinerziehenden Elterngeldbeziehern veröffentlicht: Demnach waren im Jahr 2023 unter den 1,8 Millionen Müttern und Vätern, die Elterngeld erhalten haben, rund 50.400 Personen alleinerziehend. 49.300 oder 97,8 Prozent davon waren Frauen.

Der Väteranteil beim Elterngeld blieb im Jahr 2023 nahezu unverändert bei 26,2 Prozent (2022: 26,1 Prozent), so das Bundesamt weiter. Seit 2015 ist der Väteranteil kontinuierlich angestiegen, damals hatte er noch bei 20,9 Prozent gelegen.

Spitzenreiter im Bundesländervergleich mit einem Väteranteil von 30,1 Prozent im Jahr 2023 war – wie im Vorjahr – Sachsen, gefolgt von Baden-Württemberg (28,4 Prozent), Bayern (28,2 Prozent) und Thüringen (28,1 Prozent). Am niedrigsten lag der Väteranteil 2023 – ebenfalls wie im Vorjahr – im Saarland (20,4 Prozent).

Die durchschnittliche Dauer des geplanten Elterngeldbezugs lag bei den Frauen im Jahr 2023 bei 14,8 Monaten und stieg damit weiter an (2021 und 2022: 14,6 Monate, 2020: 14,5 Monate, 2019: 14,3 Monate). Die von Männern angestrebte Bezugsdauer war mit durchschnittlich 3,7 Monaten dagegen deutlich kürzer. Die geplanten Bezugsdauern der Väter blieben in den vergangenen Jahren praktisch konstant (2022: 3,6 Monate; 2019 bis 2021: 3,7 Monate).


Foto: Mutter mit Kind und Kinderwagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts