Mittwoch, November 27, 2024
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Paus arbeitet mit Ländern an Ausbau von Frauenhäusern

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) will den Ausbau von Frauenhäusern voranbringen. „Wir sind gemeinsam mit den Ländern dabei, einen Gesetzentwurf zu entwickeln“, sagte die Grünen-Politikerin der „Rheinischen Post“ und dem „General-Anzeiger“ (Samstagausgaben).

„Der Kern ist ein individueller Rechtsanspruch auf Schutz vor Gewalt und eine Verständigung über den notwendigen Ausbau. Der Wille, das zu machen, ist da“, sagte Paus. „Es kann nicht sein, dass eine Frau, nur weil sie auf dem Land lebt, schlechtere Schutzmöglichkeiten hat.“

Deutschlandweit gibt es laut dem Verein Frauenhauskoordinierung aktuell rund 400 Frauenhäuser. 2023 fanden dort über 6.400 Frauen und 7.500 Kinder Schutz. Gemäß der Istanbul-Konvention müssen 2,5 Frauenhaus-Plätze pro 10.000 Einwohnern bereitgestellt werden – damit fehlen derzeit in Deutschland über 14.000 Plätze.


Foto: Lisa Paus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Paus verteidigt Personalaufwuchs wegen Kindergrundsicherung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat den im Zuge der Kindergrundsicherung geplanten Personalaufwuchs um 5.000 zusätzliche Vollzeitstellen verteidigt. „Das zusätzliche Personal bedeutet eine Bürokratieentlastung für die Bürger“, sagte sie der „Rheinischen Post“ und dem „General-Anzeiger“ (Samstagausgaben).

„Im Moment tragen sie die Bürokratielast, müssen von Pontius zu Pilatus rennen. Deshalb nehmen viele die Leistungen gar nicht in Anspruch“, so die Grünen-Politikerin. „Mit den 5.000 Stellen wollen wir von der Holschuld der Bürger, zur Bringschuld des Staates kommen.“

Sie rechnet mit deutlich mehr Anträgen als bisher. „Die Kindergrundsicherung kann, wenn sie alle erreicht, die die finanzielle Unterstützung brauchen, bis zu 5,6 Millionen Kinder und Jugendliche erreichen.“ Obwohl das Regelwerk noch im Bundestag hängt, äußert sich die Ministerin überzeugt, dass das Gesetz beschlossen wird. „Ich nehme wahr, dass es dazu konstruktive Gespräche im Parlament gibt“, sagte Paus. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir am Ende zu einer Kindergrundsicherung kommen.“

Zuletzt hatte SPD-Chef Lars Klingbeil dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ gesagt, er sei über die Zahl der geplanten Stellen verwundert gewesen. Er glaube, „dass man da noch reduzieren kann“.


Foto: Strand (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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KI: Medienforscher warnt vor Welt ohne Vertrauen in Informationen

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Lugano (dts Nachrichtenagentur) – Der Medienforscher Stephan Russ-Mohl hat angesichts des Vormarsches von Künstlicher Intelligenz vor einer Welt gewarnt, „in der kein Mensch mehr irgendetwas glaubt“. „Die Täuschungsmöglichkeiten sind schon jetzt unendlich und schwindelerregend“, sagte der Wissenschaftler und Publizist der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgabe). Und eine Welt, in der jede Information angezweifelt werde, „kann keine schöne Welt sein“.

Es werde deswegen „von fundamentaler Bedeutung sein, das Bewusstsein für die Gefahr der Manipulation zu schaffen, aber zugleich das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit von Informationen zu bewahren“, sagte Russ-Mohl. „Journalisten und Medien kommt hier eine wichtige Aufklärungs-Aufgabe über den Medienbetrieb zu.“

Schon jetzt ließen sich in Social Media Kunstfiguren erzeugen, bei denen der Nutzer nicht wissen könne, ob er „mit einem KI-Kumpel oder mit einem echten Menschen“ kommuniziere, so der Wissenschaftler. „Und natürlich kennen Facebook, Tiktok und Co. unsere Verführbarkeit und nutzen sie scham- und gnadenlos aus.“

Ob Künstliche Intelligenz die Welt letztlich besser oder schlechter mache, sei aber kaum zu sagen. „Längst nicht alles ist gruselig oder negativ, vieles macht das Arbeiten und das Leben einfacher“, sagte Russ-Mohl.


Foto: Junge Frau mit Smartphone (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Renten langjährig Versicherter häufig unter der Armutsgrenze

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Mehr als 1,4 Millionen Rentner bekommen trotz 45 Beitragsjahren eine gesetzliche Rente von unter 1.250 Euro. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgabe) unter Berufung auf eine Antwort des Bundessozialministeriums auf eine Anfrage der BSW-Gruppenvorsitzenden Sahra Wagenknecht.

Bei langjährig Versicherten mit mindestens 35 Jahren liegt diese Quote bei gut 43 Prozent. 3,8 Millionen Rentner sind hier betroffen.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales teilte in seiner Antwort an Wagenknecht mit, dass die gesetzliche Rente alleine nicht aussagekräftig für die Einkommenssituation der Rentner sei. Denn sie sei in der Regel nicht das einzige Einkommen eines Haushaltes.

Wagenknecht fragte auch die Daten für Sachsen, Brandenburg und Thüringen ab, wo im September neue Landtage gewählt werden. In allen drei Ländern ist der Anteil von langjährig und besonders langjährig Versicherten mit weniger als 1.250 Euro gesetzlicher Rente größer als im Bundesdurchschnitt.

„Es ist eine Schande für die gesetzliche Rente, wenn sich Menschen 45 Jahre abplagen und dann eine Rente erhalten, die unterhalb der Armutsrisikoschwelle liegt“, sagte Wagenknecht der Zeitung. Das Rentensystem liege auf der „Intensivstation“ und speise diejenigen, die das Land aufgebaut haben, vielfach mit „Armutsrenten“ ab, so die Gründerin der Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) weiter. Wagenknecht wiederholte ihre Forderung nach einer Volksabstimmung zur Rente am Tag der nächsten Bundestagswahl.


Foto: Seniorin schaut von einem Balkon (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Gauck hofft auf Einlenken von Scholz bei Taurus-Frage

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Altbundespräsident Joachim Gauck befürchtet anders als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die von Russland überfallene Ukraine keine deutsche Kriegsbeteiligung und warnt vor zu großer Ängstlichkeit. „Eine Kriegsbeteiligung durch Taurus sehe ich nicht. Relevante Völkerrechtler und Militärexperten auch nicht“, sagte Gauck dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgabe).

Aber Scholz habe nun einmal die Richtlinienkompetenz. „Ich hege die Hoffnung, dass er seine Meinung noch ändert, wie seinerzeit vor der Lieferung der Panzer, obwohl er das derzeit ausschließt.“

Der russische Präsident Wladimir Putin wisse, dass sich viele Deutsche schneller fürchteten als etwa Polen und Franzosen. Und diese Neigung nutze er aus. „Die Furcht ist ein Helfer des Aggressors“, sagte Gauck. „Mein Appell ist, sich nicht zu früh zu fürchten, etwa vor der Drohung Putins mit Atomwaffen.“ Damit könne Putin einen Teil der deutschen Seele schnell beeindrucken. „Aber Angst macht kleine Augen und legt nahe, zu flüchten, obwohl man standhalten könnte.“ Eingeschränkt durch Angst sehe man keine Lösungsmöglichkeiten mehr.

Den Vorstoß von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, über ein „Einfrieren“ des Krieges zu sprechen, hält Gauck für problematisch. Das werde Putins Gefährlichkeit nicht gerecht. „Wer ein aggressives Gegenüber nur durch die Brille eigener guter Absichten betrachtet, kann leicht einen Realitätsverlust erleiden. Man bewertet die Feindschaft des Kriegsbrandstifters nicht exakt genug.“ Ein Einfrieren brächte Gewinne für Putin, er behielte erobertes Land, könnte in Ruhe aufrüsten „und dann wieder zuschlagen“.

Auch Deutschland müsse bereit sein, „die Freiheit und damit den Frieden glaubwürdig zu verteidigen“, sagte der ehemalige Bundespräsident. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) habe eine wichtige Botschaft mit seiner Forderung gesetzt, dass Deutschland wieder kriegstüchtig werden müsse. „Kriegstüchtig heißt nicht kriegssüchtig“, so Gauck.


Foto: Olaf Scholz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Gauck ruft CDU zur Öffnung gegenüber der Linken auf

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Altbundespräsident Joachim Gauck hat die CDU wegen der bevorstehenden Landtagswahlen im Osten und der möglichen Stärke der AfD aufgerufen, ihren Unvereinbarkeitsbeschluss zur Linkspartei zu revidieren. „Die AfD kann uns im Osten in Schwierigkeiten bringen“, sagte Gauck dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgabe). „In Thüringen oder in Sachsen könnte es passieren, dass sich zur Abwehr einer AfD-Regierung Parteien zusammenfinden müssen, die überhaupt nicht zusammengehören. Das kann man sich nicht wünschen, es kann aber eintreten.“

Er sei nicht verdächtig, ein Liebhaber der Linken zu sein, sagte Gauck. Die Mehrheit in der Partei verteidige aber die Demokratie. „Wenn die CDU einst einen Unvereinbarkeitsbeschluss gefasst hat, kann unter neuen politischen Aspekten und in einer neuen Problemlage ein solcher Beschluss auch revidiert werden.“

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow habe gezeigt, dass die Linke dort anschlussfähig geworden sei. „Da werden sich neue Koalitionen bilden, an die wir uns gewöhnen müssen“, so Gauck. Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht nannte der ehemalige Bundespräsident eine Partei von Linkspopulisten mit einem Putin-freundlichen Kurs.


Foto: Joachim Gauck (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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EU-Kommission alarmiert über russische Einflussoperation

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die EU-Kommission hat mit Besorgnis auf die Entdeckung einer russischen Einflussoperation in Europa reagiert. „Die Nachrichten über das russische Beeinflussungs-Netzwerk, das die tschechischen Geheimdienste aufdecken konnten, sind sehr beunruhigend“, sagte Vera Jourova, Vizepräsidentin der EU-Kommission, dem „Handelsblatt“.

Dies bestätige, was man schon immer vermutet habe. „Der Kreml nutzt zwielichtige Stellen, die sich als Medien ausgeben, er nutzt Geld, um verdeckten Einfluss zu kaufen, um die öffentliche Meinung in der EU zu beeinflussen und sich in Wahlen einzumischen.“

Jourova, die in der Kommission für Werte und Transparenz zuständig ist, warnte davor, die russischen Desinformationskampagnen zu unterschätzen. Man könne es sich nicht leisten, auch nur einen Schritt hinter der „Propaganda-Armee“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin zurückzubleiben. „Wir müssen uns ständig vor Augen halten, dass er Desinformation und Einflussnahme als Waffe einsetzen wird, um Europa zu spalten.“ Aus diesem Grund wolle die Kommission die verdeckte Einflussnahme aus dem Ausland stärker ins Visier nehmen. Das Hauptziel sei, die Wahlen stärker vor russischer Propaganda zu schützen.

Der tschechische Geheimdienst hatte diese Woche ein von Moskau finanziertes Propaganda-Netzwerk enttarnt. Es soll über die Nachrichtenseite „Voice of Europe“ versucht haben, in der EU Stimmung gegen die Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland zu machen, so der Vorwurf der Behörden. Über das Netzwerk sollen auch Gelder an Politiker gezahlt worden sein, unter anderem aus Deutschland. Genannt werden in diesem Zusammenhang zwei AfD-Abgeordnete.

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im EU-Parlament, Daniel Caspary (CDU), sagte dem „Handelsblatt“: „Sollten diese Enthüllungen stimmen, muss auch dem letzten klar sein, dass die AfD mit ihren Putin-Vasallen eine Deutschland gegenüber offen feindlich gesinnte Partei ist.“


Foto: EU-Kommission in Brüssel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Polen: Duda stoppt rezeptfreien Zugang zu "Pille danach"

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Warschau (dts Nachrichtenagentur) – Polens Präsident Andrzej Duda hat am Freitag eine Novelle des Arzneimittelgesetzes gestoppt, mit dem die polnische Regierung die „Pille danach“ ab dem 15. Lebensjahr verschreibungsfrei machen wollte. Duda, der bis 2015 der rechtsnationalistischen ehemaligen Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) angehörte, begründete sein Veto damit, dass die Legalisierung auch für Jugendliche gelten würde.

Premierminister Donald Tusk von der konservativen Bürgerplattform schrieb auf X, der Präsident habe nicht die Gelegenheit genutzt, sich auf die Seite der Frauen zu stellen. „Wir setzen nun Plan B um“, so Tusk. Statt per Gesetz soll nun also der Zugang per Verordnung erleichtert werden: Apotheker sollen ab dem 1. Mai selbst Rezepte für die „Pille danach“ ausstellen können.

Nachdem die EU rezeptfreien Zugang zur „Pille danach“ eingeführt hatte, wurde in Polen die Rezeptpflicht 2017 von der PiS wieder eingeführt. In Polen sind zudem Schwangerschaftsabbrüche seit 2020 nahezu vollständig verboten. Im vergangenen Jahr hatte der Fall einer 14-Jährigen für Aufsehen gesorgt, der nach einer Vergewaltigung von mehreren Kliniken eine Abtreibung verwehrt wurde. Nach dem Tod einer 33-Jährigen an einer Blutvergiftung, der zuvor eine Abtreibung verwehrt worden war, gingen im Sommer zahlreiche Polen auf die Straße.

Donald Tusk ist bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr mit dem Versprechen angetreten, Schwangerschaftsabbrüche weitgehend zu legalisieren. In der Regierungskoalition herrscht allerdings bislang Uneinigkeit darüber, wie weit die Regelung gehen soll. Während Tusks konservative Bürgerkoalition und die Linke für eine legale Abtreibung bis zur 12. Woche werben, ist der dritte Koalitionspartner, der christdemokratisch-liberale „Dritte Weg“, für eine Rückkehr zur Rechtslage vor 2019, nach der Schwangerschaftsabbrüche auch bei einer Gefahr für Schwangere und Fötus legal waren.


Foto: Fahne von Polen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Unionsfraktion drängt erneut auf Vorratsdatenspeicherung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Alexander Throm (CDU), hat angesichts der jüngsten Terrordrohungen des „Islamischen Staates“ einen erneuten Anlauf für die Vorratsdatenspeicherung gefordert, nachdem diese mehrmals durch das Bundesverfassungsgericht und den Europäischen Gerichtshof gestoppt worden ist. Es bedürfe der IP-Adressen-Speicherung sowie der Online-Durchsuchung, sagte Throm der „Welt“ am Freitag.

Das Fehlen dieser Befugnisse stelle seiner Ansicht nach ein „erhebliches Sicherheitsrisiko“ dar. „Wir dürfen nicht immer nur von ausländischen Nachrichtendiensten abhängig sein“, sagte der CDU-Politiker. Deshalb seien in Deutschland ähnliche Befugnisse wie auch in anderen demokratischen Ländern notwendig.

„Die Drohungen des IS sind bitterer Ernst.“ Deshalb brauche man in Deutschland eine maximale Abwehrbereitschaft des Staates gegenüber allen Extremisten und Terroristen. „Dies ist in Deutschland leider nicht in ausreichendem Maße gegeben, weil FDP und Grüne weitere rechtliche Ermittlungsbefugnisse für unsere Sicherheitsbehörden blockieren“, so Throm.

Mit Blick auf den Schutz jüdischer Einrichtungen in der Bundesrepublik vertraue er den deutschen Sicherheitsbehörden, „dass sie die bekannten Gefährder ganz besonders im Blick behalten“. Problematisch seien diejenigen, die nicht bekannt seien. „Umso mehr müssen wir im Vorfeld unsere Sicherheitsbehörden in die Lage versetzen, umfassend aufzuklären, gerade auch mit neuester Technik. Gerade das verweigern FDP und Grüne aus vermeintlichem Datenschutz“, kritisierte Throm. Damit mutiere Datenschutz seiner Ansicht nach mehr und mehr zum Täterschutz.

Die Innenpolitikerin Ann-Veruschka Jurisch (FDP) sagte mit Blick auf den IS, dass Verfassungsschutz und Polizei „den Blick auf diese Gefahr haben und zielgerichtet wirken“. Sie mache sich „aber Sorgen, ob wir insgesamt über ein ausreichend leistungsfähiges Frühwarnsystem verfügen, das in der Lage ist, äußere und innere Bedrohungen miteinander zu verknüpfen und rechtzeitige Vorbereitungen ermöglichen“.

Föderalismus und das Ressortprinzip erschwerten die Erstellung gemeinsamer Lagebilder und koordiniertes Handeln, monierte die FDP-Politikerin. „Deswegen brauchen wir auf strategischer Ebene einen Nationalen Sicherheitsrat, der gerade auch die Schnittstelle von äußeren zu inneren Bedrohungen im Blick behält“, forderte Jurisch. Auf taktisch-operativer Ebene komme es auf eine optimale Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern beim Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum GTAZ an. „Dazu braucht es ein GTAZ-Gesetz, das die Verantwortlichkeiten klar benennt.“


Foto: Alexander Throm (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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IfW kritisiert Rentenpläne der Regierung

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Köln (dts Nachrichtenagentur) – Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sieht in den Rentenplänen der Bundesregierung eine Schwächung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. „Mit immer höheren Abgaben kalkuliert man sich aus dem weltweiten Standortwettbewerb heraus“, sagte Stefan Kooths, Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum, der „Welt am Sonntag“.

Eine dauerhafte Garantie des Rentenniveaus geht seiner Ansicht nach zulasten der jungen Generation, die immer höhere Beiträge zahlen müsse. Für Arbeitskräfte aus dem Ausland werde Deutschland dadurch unattraktiv.

Kooths verglich die Pläne der Bundesregierung mit denen eines Unternehmens, das „bei sinkendem Absatz die Preise erhöht, statt die Produkte zu verbessern“. Das passe nicht zu der von der Ampel-Regierung angestrebten Wirtschaftswende zur nachhaltigen Stärkung des Standorts.

Der Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, Achim Wambach, forderte von der Politik eine schnelle Einigung auf Reformmaßnahmen. „Jetzt müssen die Weichen dafür gestellt werden, dass Deutschland in fünf und in zehn Jahren ein attraktiver Standort ist“, sagte er der Zeitung. Die Maßnahmen müssten schnell kommen, damit sie überhaupt noch eine Chance hätten, vor der Bundestagswahl 2025 umgesetzt zu werden. „Das Reformfenster schließt sich“, so Wambach.


Foto: Seniorin mit Helferin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts