Donnerstag, November 28, 2024
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Ukraine: SPD-Fraktion begrüßt Vorschlag für Nato-Militärpaket

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD und Grüne begrüßen den Vorschlag von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, ein Militärhilfspaket der Nato für die Ukraine aufzulegen. Nach Angaben von Diplomaten geht es um 100 Milliarden Euro über fünf Jahre. Dies sei gerade vor dem Hintergrund der Zukunft der US-Unterstützung wichtig und „würde die Ukraine massiv bei der Operationsplanung entlasten“, sagte Verteidigungspolitiker Andreas Schwarz (SPD) dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).

Bisher wirke die Koordination in der westlichen Welt ad hoc und nicht klar strategisch geplant, so Schwarz weiter. „Was die Ukraine braucht ist weniger Überraschungshilfe, sondern Zuverlässigkeit und aufeinander strategisch-taktisch abgestimmte Hilfsprogramme mit klaren Zeitlinien.“ Der Vorschlag biete diese Chance, wenn die Umsetzung unbürokratisch erfolge. Außerdem würde es der Industrie Planungssicherheit geben.

Der Verteidigungspolitiker Sebastian Schäfer (Grüne) sagte, ein grundsätzliches Nachdenken über die Finanzierung langfristiger Unterstützung für die Ukraine sei auch auf Ebene der Nato sinnvoll. „Innenpolitisch motivierte nationalstaatliche Blockaden, wie wir sie bei der Ukraine-Unterstützung auf EU-Ebene erlebt haben, müssen dabei von vornherein verhindert werden“, so Schäfer. „Insbesondere der europäische Pfeiler der Nato muss sich mittelfristig stärker aufstellen.“


Foto: Panzer-Transport auf der Autobahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Staatsanwaltschaft erhebt weitere Anklage gegen Höcke

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Halle (Saale) (dts Nachrichtenagentur) – Die Staatsanwaltschaft Halle hat am 21. März vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Halle eine weitere Anklage gegen den Vorsitzenden der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, Björn Höcke, erhoben. Ihm wird das Verwenden von Kennzeichen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation vorgeworfen.

Höcke sei „hinreichend verdächtig“, die verbotene Losung der Sturmabteilung (SA) der NSDAP „Alles für Deutschland“ in „Kenntnis des gegen ihn wegen des Verwendens dieser Losung anhängigen Strafverfahrens und im sicheren Wissen um deren Strafbarkeit“ als Redner bei einer Veranstaltung der AfD in Gera am 12. Dezember 2023 erneut verwendet zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Er habe den ersten Teil der Losung – „Alles für“ – selbst ausgesprochen, und anschließend das Publikum durch Gesten dazu animiert, den zweiten Teil – „Deutschland“ – zu rufen, so der Vorwurf der Behörde.

Der Angeschuldigte habe sich bislang nicht zur Sache eingelassen, hieß es. Die Annahme eines hinreichenden Tatverdachts bedeute keine Vorverurteilung. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Die Staatsanwaltschaft Halle hat beantragt, das Verfahren zur gemeinsamen Verhandlung und Entscheidung mit dem bereits beim Landgericht Halle anhängigen Verfahren zu verbinden. Zunächst habe das Landgericht allerdings über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden, hieß es.


Foto: Björn Höcke (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die aktuellen Inflationserwartungen des Marktes sind unrealistisch

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Spreads Inflation
Foto von Arif Husain (Quelle: T. Rowe Price)

Arif Husain, Leiter Fixed Income bei T. Rowe Price, und Blerina Uruci, US-Chefvolkswirtin, setzen sich mit der aktuellen Inflation auseinander.

Die Breakeven-Spreads – das beste Marktmaß für die erwartete Gesamtinflation – für inflationsgeschützte US-Schatzpapiere (TIPS) lagen Mitte März 2024 zwischen 2,44 % (5 Jahre) und 2,28 % (30 Jahre).  Vor dem Hintergrund der Inflationsvolatilität seit 2020 (die im Juni 2022 mit 9,1 Prozent ihren Höhepunkt erreichte und bis Anfang 2023 über 6 Prozent blieb) erscheint dies geradezu absurd. Angesichts der hohen Volatilität der VPI-Inflation in den letzten Jahren würde man zumindest geringe Schwankungen der Inflationserwartungen über die verschiedenen Laufzeiten erwarten. Bedeutet dies, dass die Marktteilnehmer keine Ahnung haben, wo sich die Inflation einpendeln wird? Oder sehen sie die Inflation auf wundersame Weise verschwinden?

Wird sich der Abwärtstrend der Inflation fortsetzen?

Die Marktmeinungen zur Inflationsentwicklung sind derzeit nicht annähernd so unterschiedlich wie 2021 und Anfang 2022, als die Prognosen in „vorübergehend“ (was die meisten Zentralbanken der Industrieländer einschloss) und „anhaltend“ unterteilt wurden. Natürlich ist die Inflation im Laufe des Jahres 2023 im Großen und Ganzen zurückgegangen. Die meisten Kommentatoren gehen davon aus, dass sich dieser Trend bis ins Jahr 2024 fortsetzen wird, so dass die Federal Reserve und andere Zentralbanken irgendwann im Laufe des Jahres mit Zinssenkungen beginnen können.

Zu Beginn des Jahres 2024 gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass sich die Weltwirtschaft nicht so schnell verlangsamt wie erwartet, was die Sorge nährt, dass sich erneut inflationäre Kräfte aufbauen könnten. Ein typisches Beispiel: Die CPI-Zahlen für Januar und Februar lagen teilweise über den Erwartungen, und der Bericht über die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft übertraf die Konsenserwartungen für die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze im Januar (auch wenn die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze später nach unten korrigiert wurde).

Inflation wird nach Annäherung an Fed-Ziel wieder anziehen

Ich gehe davon aus, dass die Kerninflation auf etwa 2 % zurückgehen wird, was dem Ziel mehrerer Zentralbanken, darunter der Fed und der Europäischen Zentralbank, entspricht. Meine längerfristigen Aussichten sind jedoch weniger optimistisch, da ich davon ausgehe, dass sich die Inflation wieder beschleunigen wird.

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Produktivitätswunder, zumindest auf längere Sicht. Aber die Implementierung von KI in Unternehmensprozesse in der verarbeitenden Industrie und im Dienstleistungssektor wird Zeit und mehr Arbeit erfordern, was zu höheren Kosten führen wird. Daher glaube ich, dass KI kurzfristig zu Inflation führen wird, bevor die Wirtschaft ihre längerfristigen Produktivitätsvorteile realisieren kann. Hierzu gibt es vielfältige Anhaltspunkte, die unsere Analysten in Hunderten von Gesprächen mit Unternehmen gesammelt haben.

China ist ein weiteres Inflationsrisiko. Die schwächelnde chinesische Binnennachfrage hat dazu geführt, dass das Land über den Welthandel Disinflation (und in einigen Fällen sogar Deflation) exportiert. Dies hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Preisdruck weltweit nachgelassen hat.  Ein Anstieg der Binnennachfrage in China – möglicherweise ausgelöst durch fiskalische Anreize, die durch die kürzlich angekündigte Sonderemission neuer langfristiger Staatsanleihen finanziert werden – würde diesen Faktor jedoch umkehren und die Exportpreise in die Höhe treiben. Auch wenn dies wahrscheinlich kein Basisszenario ist, so ist doch festzuhalten, dass die Stimmung gegenüber China eher pessimistisch ist. Eine Überraschung würde sich wahrscheinlich positiv auswirken. Zusammen mit den möglichen inflationären Auswirkungen zusätzlicher Zölle, die sich aus der politischen Entwicklung in den USA ergeben könnten, besteht ein klares Inflationsrisiko.

Die Zusammenarbeit zwischen Kollegen mit unterschiedlichen Ansichten ist ein Markenzeichen des Anlageprozesses der TRPA. Während ich die Risiken einer erneuten Inflationsbeschleunigung mit Sorge betrachte, gibt es Studien, die diese Erwartungen dämpfen. Blerina Uruçi, unsere leitende US-Volkswirtin in der Abteilung für festverzinsliche Wertpapiere, hat eine günstigere Prognose für die längerfristige Inflation.

Ich bin zwar der Meinung, dass das Umfeld für ein Anziehen der Inflation günstig ist, aber ich behalte Blerinas Inflationsprognose im Auge und beobachte weiterhin, ob die Inflation ihren Abwärtstrend fortsetzt. Ich bin zuversichtlich, dass diese Art der Zusammenarbeit und die Berücksichtigung unterschiedlicher Sichtweisen zu besseren Anlageentscheidungen unserer Portfoliomanager führen wird.

Gedämpfte Erwartungen: Potenzial für günstigere Inflationsaussichten

Blerina Uruci, US- Chefvolkswirtin bei T. Rowe Price

In der Vergangenheit war es unmöglich, die Inflation ohne eine Rezession oder einen großen negativen Schock am Arbeitsmarkt schnell zu senken, und ich gehe davon aus, dass der Weg zu einer Inflation von 2 % lang und kurvenreich sein wird. Allerdings hat sich die Nachfrage nach Arbeitskräften im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verlangsamt, und der Inflationsdruck vom Arbeitsmarkt sollte sich weiter mindern und dazu beitragen, die Inflation auf das Ziel der Fed zu senken, wahrscheinlich bis Anfang 2025.

Fokus auf Mietkosteninflation und ihre verzögerten Auswirkungen

Die Mietkosten sind mit einem Anteil von rund 30 Prozent am Verbraucherpreisindex eine wichtige Komponente der Inflation, und weitere Fortschritte bei der Senkung der Mietinflation werden notwendig sein, um sicherzustellen, dass sich die Inflation in den USA weiter dem Ziel der Fed annähert. Der Verbraucherpreisindex für Wohnimmobilien reagiert mit erheblicher Verzögerung auf zeitnähere Messungen der Hauspreise und Marktmieten. Untersuchungen zeigen, dass diese Verzögerungen mehr als ein Jahr betragen können. Betrachtet man die Daten des privaten Sektors zu Mieten und Hauspreisen, so deuten diese darauf hin, dass die Mietinflation weiter zurückgehen dürfte.

Die eigentliche Frage ist, wie schnell dies geschehen wird. Diese Frage ist natürlich schwer zu beantworten. Einige Modelle, die auf Hauspreis- und Mietindizes des privaten Sektors basieren, deuten darauf hin, dass die Inflation bei Wohnimmobilien bis 2024 bei über 4 % bleiben könnte, was einen wesentlich langsameren Rückgang der Gesamtinflation auf 2 % bedeuten würde.

Die aktuellen Inflationserwartungen des Marktes sind unrealistisch

Foto von Arif Husain, Leiter Fixed Income bei T. Rowe Price (Quelle: T. Rowe Price)

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AfD-Spitze fordert Stellungnahme von Bystron zu Bestechungsvorwürfen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die AfD-Spitze hat ihren Bundestagsabgeordneten und Europawahl-Kandidaten Petr Bystron angesichts von Bestechungsvorwürfen zur Aufklärung gemahnt.

Die Parteivorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla forderten Bystron am Mittwoch in einem Brief auf, bis zum Donnerstag um 14 Uhr schriftlich Stellung zu beziehen, „um sämtliche Vorwürfe zweifelsfrei ausräumen und von Seiten des Bundesvorstands unserer Partei entsprechend reagieren zu können“, berichtet das Nachrichtenportal T-Online.

Am Montag ist außerdem ein Gespräch zwischen der AfD-Spitze und Bystron geplant, wie ein Sprecher von AfD-Chefin Alice Weidel dem Nachrichtenportal sagte. Die Korruptionsvorwürfe sollen demnach am Montag Thema in der Sitzung des AfD-Bundesvorstands sowie des Fraktionsvorstands sein.


Foto: Petr Bystron (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Tutanchamun: Die Zeitreise

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Tutanchamun

Tutanchamun: Ein Name, der die Zeitalter überdauert

Tutanchamun ist mehr als nur ein Name – er ist ein Symbol, das die kollektive Vorstellungskraft seit Jahrhunderten fesselt. Was macht die Geschichte dieses jungen ägyptischen Königs so unwiderstehlich?

Von der Geburt bis zur unsterblichen Legende

Geboren als Tutanchaton um 1341 v. Chr., trat Tutanchamun in jungem Alter in die Fußstapfen seines Vaters, des Pharaos Echnaton. Dieser hatte mit alten Traditionen gebrochen, um einen monotheistischen Kult um Aton zu etablieren. Nach Echnatons Tod und der kurzen Herrschaft zweier Nachfolger, darunter möglicherweise die geheimnisumwobene Nofretete, bestieg Tutanchaton, nun Tutanchamun, den Thron Ägyptens. Mit seiner Halbschwester Anchesenpaaton vermählt, leitete er eine Rückkehr zu den traditionellen Göttern und Kulten ein, was eine Wiederbelebung und Restaurierung alter Tempel einschloss.

Das mysteriöse Ende eines jungen Pharaos

Tutanchamuns Tod im Alter von etwa 18 Jahren hinterließ ein Machtvakuum und ein Grab, das später zum Synonym für archäologische Sensationen werden sollte. Seine kurze Herrschaft und das Fehlen eines direkten Erben führten dazu, dass er nahezu aus der historischen Überlieferung getilgt wurde. Ironischerweise bewahrte gerade diese Vergessenheit sein Grab vor Plünderern, was Howard Carter 1922 die Entdeckung des nahezu unberührten königlichen Grabes ermöglichte – eine Entdeckung, die die Welt in Staunen versetzte.

@ MAD

Stuttgart taucht in die Welt des Tutanchamun ein

Die immersive Tutanchamun-Ausstellung in Stuttgart ist eine Hommage an den legendären Pharao und bietet Besuchern einen tiefen Einblick in seine Welt. Durch verschiedene Räume geführt, erleben Besucher eine faszinierende Mischung aus Information und Interaktion. Die Ausstellung bietet nicht nur Einblicke in Tutanchamuns Herrschaft und den religiösen Wandel seiner Zeit, sondern auch in das persönliche Leben am Hof. Mit Repliken, informativen Tafeln und der Darstellung von Mumifizierungsprozessen wird die Vergangenheit greifbar.

Eine Zeitreise der besonderen Art

Die Ausstellung übersetzt die alte Geschichte in ein multimediales Erlebnis, das die Besucher von der ersten Sekunde an in den Bann zieht. Von der detaillierten Darstellung des Grabes und seinen Schätzen bis hin zur interaktiven Show, die das Leben Tutanchamuns nacherzählt, wird Geschichte lebendig. Besucher können auf virtuellen Nilfahrten das alte Ägypten erkunden, in Virtual-Reality-Erlebnissen eintauchen und sich am Ende sogar selbst in pharaonischer Tracht fotografieren lassen.

Jeder Raum ist sorgfältig gestaltet, um Wissen und Staunen zu vermitteln, wodurch die Ausstellung zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Sie verbindet Bildung mit modernster Technik und schafft ein interaktives Umfeld, das die Besucher direkt in die Welt des Tutanchamun entführt. So wird der Museumsbesuch zu einer Entdeckungsreise, die den legendären Pharao und seine Zeit in einem neuen Licht präsentiert.

@ MAD

Ein immersives Erlebnis, das Geschichte lebendig macht

Die letzte Station der Ausstellung ermöglicht es den Besuchern, Teil der ägyptischen Geschichte zu werden. Die interaktive Show, in der Tutanchamun in der Ich-Perspektive spricht, ist mehr als nur eine Erzählung – sie ist eine Zeitreise, die den Zuschauer direkt in die Welt des Pharaos transportiert. Durch eindrucksvolle Projektionen und bewegende Erzählungen wird das alte Ägypten zum Leben erweckt. Die Besucher erleben eine virtuelle Nilfahrt, spüren die Atmosphäre antiker Tempel und werden Zeugen der kulturellen und religiösen Praktiken, die das alte Ägypten geprägt haben.

Virtuelle Realität trifft auf antike Geschichte

Nach der eindrücklichen Show führen zwei weitere Räume die Besucher weiter in die Tiefe der ägyptischen Kultur. Mit Virtual-Reality-Brillen ausgestattet, haben die Gäste die Möglichkeit, in virtuelle Welten einzutauchen, die das antike Ägypten auf innovative Weise neu interpretieren. Diese Räume bieten eine einzigartige Gelegenheit, Geschichte interaktiv zu erleben und einen persönlichen Bezug zu den Lebensweisen, Glaubensvorstellungen und künstlerischen Ausdrucksformen des Tutanchamun-Zeitalters herzustellen.

Ein Andenken an eine unvergessliche Reise

Am Ende der Ausstellung lädt ein Souvenirshop die Besucher ein, ein Stück der Erfahrung mit nach Hause zu nehmen. Ob Bücher, die tiefer in die Geschichte eintauchen, Geschirrsets mit ägyptischen Motiven oder Repliken der Artefakte – jedes Stück erlaubt es, einen Teil der Faszination und des Wissens, das die Ausstellung vermittelt, in den Alltag zu integrieren.

@ MAD
Fazit: Ein Fenster in eine vergangene Welt

Die Tutanchamun-Ausstellung in Stuttgart ist mehr als nur ein Museumsbesuch; sie ist eine umfassende Erfahrung, die Bildung, Technologie und Interaktivität vereint, um die Geschichte eines der berühmtesten Pharaonen der Welt zugänglich und erlebbar zu machen. Indem sie die Besucher aktiv in die Erzählung einbezieht, schafft sie eine lebendige Verbindung zur Vergangenheit und bietet eine neue Perspektive auf das Leben und Erbe Tutanchamuns. Für jeden, der Interesse an Geschichte, Archäologie oder einfach an einer einzigartigen kulturellen Erfahrung hat, bietet diese Ausstellung eine unvergleichliche Gelegenheit, in die Tiefen der ägyptischen Geschichte einzutauchen und Teil eines großen Erbes zu werden.

Titelbild @ MAD

Text: Pamina Fabienne Elsässer

Sozialverband wirft Lindner bei Bürgergeld "Wahlkampfgetöse" vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat scharf auf von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geforderte Reformen beim Bürgergeld reagiert. Das sei „reines Wahlkampfgetöse“, sagte SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).

„Die Berechnung der Höhe des Bürgergeldes folgt einem gesetzlich festgelegten Mechanismus und wird nicht in ‚Polit-Talkshows` bestimmt oder von Wahlen abhängig gemacht“, so Engelmeier weiter.

Bundesfinanzminister Lindner hatte zuvor ein Update für das Bürgergeld gefordert. „Wir müssen alles unternehmen, dass Menschen, die arbeiten können, auch tatsächlich arbeiten“, erklärte er. Dazu gebe es viele Stellschrauben – von der Frage der Zumutbarkeit angebotener Arbeit über Sanktionen bis hin zu Arbeitsgelegenheiten wie den Ein-Euro-Jobs.

Das Bürgergeld war zuletzt Anfang des Jahres erneut erhöht worden. Dennoch seien für die Empfänger angesichts der Preissteigerungen aus den letzten Jahren „keine großen Sprünge möglich“, sagte SoVD-Chefin Engelmeier.

Lindner hingegen vertrat die Ansicht, das Bürgergeld werde von einer Mehrheit der Bevölkerung als ungerecht empfunden, weil es zu wenig Anreize zur Arbeitsaufnahme enthalte. Es sei ein Beitrag zum sozialen Frieden, hier Fehlentwicklungen zu korrigieren, so der Finanzminister. Engelmeier kritisierte das scharf: „Durch solche ‚Vorschläge` wird nur die Bevölkerung gegeneinander aufgehetzt – das ist unanständig und spaltet unsere Gesellschaft“, sagte sie.


Foto: Christian Lindner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Baerbock drängt auf stärkeren "europäischen Pfeiler" in Nato

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) drängt darauf, die europäische Beteiligung in der Nato auszubauen. Es sei zentral, dass man das 75-jährige Jubiläum des Verteidigungsbündnisses nicht nur feiere, „sondern dass wir in unsere eigene Sicherheit zum Schutz unserer Freiheit und Demokratie investieren“, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch vor einem Treffen mit ihren Nato-Amtskollegen in Brüssel.

„Das bedeutet für uns erstens als Europäer, dass wir den europäischen Pfeiler innerhalb dieses transatlantischen Bündnisses stärken“, so Baerbock. Deutschland stelle dafür in diesem Jahr 2,1 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts bereit. Mit der Brigade in Litauen untermauere man, dass Deutschland für die Sicherheit der osteuropäischen Nachbarn einstehe. „Denn gerade sie sind in diesen Zeiten darauf angewiesen, dass das Versprechen der Nato `Einer für alle und alle für Einen` gilt.“

„Zweitens ist es zentral, dass wir in unsere eigenen Rüstungsfähigkeiten, unsere eigenen Verteidigungsfähigkeiten investieren“, fügte die Ministerin hinzu. Das gelte gerade für neue Technologien. Und drittens müsse man auch die Ukraine weiter mit allem, was man habe, unterstützen. „Denn auch sie sichert unsere Freiheit, unsere Demokratie und unseren Frieden“, so Baerbock. Nötig sei „Verlässlichkeit“ in der Finanzierung der Ukraine-Unterstützung.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte zuletzt vorgeschlagen, einen auf fünf Jahre angelegten Fonds in Höhe von 100 Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine auf den Weg zu bringen.


Foto: Annalena Baerbock (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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a2zebra schließt Finanzierungsrunde ab

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a2zebra

Tonies-Manager unter den Investoren: Anbieter von KI-Lernspielzeug schließt Finanzierungsrunde ab

Das Berliner EdTech-Startup a2zebra gibt den Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde bekannt. Investoren sind u. a. die Tonies-Gründer Patric Faßbender und Marcus Stahl, die Tonies-Manager Sebastian Heide-Meyer zu Erpen, Dr. Christian Sprinkmeyer und Kai Naujoks. Auch erfolgreiche KI Gründer wie Roland Fassauer und die Investorengruppe SB21 rund um Robert Maier investieren. Die Mittel werden für den Markteintritt des Produktes TukToro, die Entwicklung der KI-Plattform und das weitere Unternehmenswachstum verwendet. Die nächste Finanzierungsrunde im siebenstelligen Bereich zum weiteren Ausbau der Produktion und des Vertriebs ist bereits in Planung.

KI unterstützt Mathe-Lernerfolge

Mit TukToro lernen Kinder ab vier Jahren auf unterhaltsame Weise und spielerisch Mathematik. Zusätzlich werden grundlegende Medienkompetenzen vermittelt. Die Spielfigur lässt sich mühelos mit Smartphones oder Tablets verbinden. In der dazugehörigen App (iOS, Android) können Kinder aus verschiedenen Rechenspielen wählen, die speziell auf das Vor- und Grundschulalter zugeschnitten sind. Das Kind schüttelt die Figur, die Würfel enthält. Die Würfelergebnisse werden durch Sensoren erkannt und in das ausgewählte Spiel auf dem Endgerät eingebunden. Auch KI-gesteuerte Lerngeschichten kommen zum Einsatz. TukToro ist mit LEDs ausgestattet, um Kindern direktes Feedback zu ermöglichen. Die KI schlägt je nach Lernverhalten und -geschwindigkeit Schwierigkeitsstufen und Spiele vor.

Sebastian Heide-Meyer zu Erpen, CTO bei Tonies und Berater sowie Investor bei TukToro:

„Bei Tonies haben wir begonnen, das Potenzial von KI-Storytelling zu erforschen, um die Vorstellungskraft der Kinder zu fördern. Unser Ziel ist es, Kindern einen verantwortungsvollen und kindgerechten Zugang zur Technologie zu ermöglichen. Diese Mission teilen wir mit a2zebra, und ich freue mich darauf, das Team mit meinem Wissen zu unterstützen.“

Das KI-Lernspielzeug TukToro ist das erste Produkt der a2zebra GmbH. Es hilft Kindern spielerisch, ein Verständnis für Zahlen und Mengen auszubilden. Dabei verbindet TukToro digitale und haptische Spielerfahrung. Die Produktion der ersten 5.000 TukToros ist angelaufen.

Die TukToro-App befindet sich in stetiger Weiterentwicklung und wird ausgiebig erprobt in Berliner Grundschulen, in Kinderzimmern und bei Lerninstituten, wie dem Zentrum für Therapie der Rechenschwäche in Pankow. Eltern und Pädagogen können bald in der App Analysefunktionen abrufen, die den Lernprozess aufzeigen und weitere Schritte empfehlen.

„Durch die Kombination aus haptischen Erfahrungen mit der TukToro-Figur und den digitalen Interaktionen am Endgerät werden verschiedene Sinne der Kinder angesprochen und der Lernfortschritt sowie die Lernmotivation erhöht“, erklärt Elisha Benner, Mitgründer und CEO von TukToro. „Genauso wichtig ist es uns, Kindern individuelles und direktes Feedback zu geben. Ein wesentlicher Unterschied zu den in Schulen üblichen Lehrmethoden“, sagt Elisha Benner.

Bild Das Team von Tuktoro Quelle: a2zebra GmbH

Quelle Art-Kon-Tor Media GmbH

SPD macht bei Vorratsdatenspeicherung Druck auf Buschmann

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der wieder wachsenden islamistischen Terrorgefahr steigt in der Ampelkoalition der Druck auf Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), eine Neuregelung der sogenannten Vorratsdatenspeicherung nicht weiter zu blockieren.

„Es ist nur folgerichtig, dass die Zeitenwende auch innenpolitisch gesetzgeberische Maßnahmen für unsere Sicherheitsdienste nach sich zieht“, sagte der Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, dem „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe).

Der stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Lars Castellucci (SPD), plädiert für eine gesetzliche Pflicht zur befristeten Speicherung von IP-Adressen. „Es kann nicht vom Telekommunikationsanbieter abhängen, ob schwere Straftaten verfolgt werden können“, sagte er.

Auch die Länder drängen auf eine Rechtsgrundlage zur Datenspeicherung. „Wir müssen den Sicherheitsbehörden die Steine aus dem Weg räumen, nicht die Felsen liegen lassen, hinter denen sich die Kriminalität verschanzt“, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) dem „Handelsblatt“. „IP-Adressen sind nichts anderes als die Seriennummern der Tatmittel“, so Maier. „Diese nicht kennen zu wollen, erschwert die Strafverfolgung deutlich.“ Denn wer die Anschrift krimineller digitaler User nicht kenne, „der befindet sich bei der Verbrechensbekämpfung im World Wide Web auf einem Blindflug“.

Derzeit ist die Vorratsdatenspeicherung hierzulande ausgesetzt. Der EuGH hatte 2022 entschieden, dass eine gezielte und zeitlich begrenzte Speicherung von Kommunikationsdaten bei einer ernsten Bedrohung für die nationale Sicherheit möglich sei. Zur Bekämpfung schwerer Kriminalität kann laut EuGH auch eine Vorratsspeicherung der IP-Adressen möglich sein.


Foto: Computer-Nutzer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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KI in der wissenschaftlichen Forschungsleitung

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ki

Neue Forschungsergebnisse der ESMT Berlin zeigen, wie KI menschliche Teilnehmende in groß angelegten Forschungsprojekten managen kann, nämlich indem sie Funktionen wie das Verteilen von Aufgaben, die Koordination und die Motivation der Teilnehmenden übernimmt.

Maximilian Köhler, Doktorand an der ESMT, und Henry Sauermann, Professor für Strategy an der ESMT, erforschen die Rolle der KI nicht als “Arbeiter”, der spezifische Forschungsaufgaben wie Datensammlung und -analyse ausführt, sondern als “Manager” von menschlichen Arbeitenden, die solche Aufgaben ausführen. Algorithmisches Management (AM) deutet auf eine signifikante Verschiebung in der Art und Weise hin, wie Forschungsprojekte durchgeführt werden und ermöglicht, dass Projekte in größerem Umfang und mit höherer Effizienz geleitet werden können.

Die Komplexität und der Umfang wissenschaftlicher Forschung nehmen stetig zu. Die Studie illustriert, dass KI dabei menschliche Führungskräfte nicht nur replizieren, sondern potenziell auch übertreffen kann, indem sie ihre unmittelbaren, umfassenden sowie interaktiven Fähigkeiten nutzt. Koehler und Sauermann untersuchen algorithmisches Management in den Crowd und Citizen Sciences und diskutieren Beispiele dafür, wie KI fünf wichtige Management-Funktionen effektiv übernimmt: Aufgabenteilung und -zuteilung, Steuerung, Koordination, Motivation und Lernunterstützung.

Die Forscher untersuchten Projekte anhand von Online-Dokumenten, befragten Organisatoren, KI-Entwickler und Projektteilnehmende und nahmen an einigen Projekten selbst als Teilnehmer teil. Diese Methoden ermöglichten den beiden Forschern, Projekte zu identifizieren, die algorithmisches Management einsetzen, und darüber hinaus zu verstehen, wie die KI Management-Funktionen übernimmt, um anhand der Informationen zu untersuchen, wann AM effektiver sein könnte.

Die wachsende Anzahl von Anwendungsfällen deutet darauf hin, dass die Einführung von AM ein entscheidender Faktor zur Verbesserung der Forschungsproduktivität sein könnte. „Die Fähigkeiten von künstlicher Intelligenz haben einen Punkt erreicht, an dem KI den Umfang und die Effizienz wissenschaftlicher Forschung durch das Managen komplexer, groß angelegter Projekte signifikant verbessern kann“, so Köhler.

In einem quantitativen Vergleich mit einer breiteren Auswahl von Projekten zeigt die Studie auch, dass AM-fähige Projekte oft größer sind als Projekte, die AM nicht nutzen, und sie mit Plattformen in Verbindung stehen, die Zugang zu gemeinsam genutzten KI-Tools bieten. Dies deutet darauf hin, dass AM diesen Projekten ermöglichen könnte, zu skalieren, aber auch technische Infrastrukturen erfordert, die eigenständige Projekte möglicherweise schwer entwickeln können. Diese Muster weisen auf sich verändernde Quellen des Wettbewerbsvorteils in der Forschung hin und könnten wichtige Implikationen für Forschungsförderer, digitale Forschungsplattformen und größere Forschungsorganisationen wie Universitäten oder unternehmensinterne Forschungs- und Entwicklungslabore haben.

Obwohl KI wichtige Management-Funktionen übernehmen kann, bedeutet dies jedoch nicht, dass Hauptuntersuchungsleitende oder menschliche Manager überflüssig werden. Sauermann merkt dazu an: „Wenn KI einige der algorithmischeren und alltäglichen Management-Funktionen übernehmen kann, könnten menschliche Führungskräfte ihre Aufmerksamkeit auf strategischere und sozialere Aufgaben verlagern, wie die Identifizierung von Forschungszielen mit hohem Wert, die Beschaffung von Finanzmitteln oder den Aufbau einer effektiven Organisationskultur.“

Für weitere Informationen zu dieser Studie kontaktieren Sie bitte Maximilian Köhler. Die Studie “Algorythmic Management in Scientific Research” erschien in Research Policy und kann hier eingesehen werden.

Bild Titelbild/ Bildquelle: Bild von enio für pixabay

Quelle ESMT Berlin