Dienstag, Dezember 23, 2025
Start Blog Seite 69

Union hält ukrainischen Gebietsverlust für denkbar

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), hält es für möglich, dass die Ukraine Gebiet an Russland abtreten wird, um zu einem Waffenstillstand zu kommen.

„Wenn es einen umfassenden Frieden geben würde, und das der entscheidende Punkt wäre, könnte ich mir vorstellen, dass man auch seitens der Ukraine darauf eingeht“, sagte Hardt den Sendern RTL und ntv. Derzeit sei man aber weit davon entfernt, dass die Ukraine Zugeständnisse machen müsse. „Solange Putin diesen Kampf fortsetzt, wird es auch keine Verhandlungen über irgendeine Art von Gebietsregulierungen zwischen der Ukraine und Russland geben.“

Die amerikanisch-ukrainischen Gespräche in Florida hätten offensichtlich Zuversicht bei beiden Gesprächspartnern gebracht, sagte Hardt. „Ob das am Ende etwas ist, was Putin in Moskau für zustimmungsfähig hält, ist ja noch eine andere Frage.“ Hardt sagte, letztendlich müsse die Ukraine entscheiden, ob sie einen Friedensschluss annehme. „Für den Fall, dass die Ukraine sagt, wir können auf einen Deal zwischen Trump und Putin nicht eingehen, muss die Ukraine wissen, dass die Europäer sie weiter massiv unterstützen.“


Foto: Ukrainische Flagge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

SPD im Rentenstreit weiter zuversichtlich

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Fraktionsvize Sonja Eichwede ist optimistisch, dass es für das Rentenpaket im Bundestag eine eigene Mehrheit der Koalition im Parlament geben wird.

Eichwede sprach am Montag im RBB-Inforadio von entsprechenden klaren Signalen des Koalitionspartners, „dass wir das Rentenpaket in dieser Woche verabschieden und dass die Mehrheit der Koalition da dementsprechend auch steht.“ Der SPD sei wichtig, den Rentnern eine Absicherung im Alter zu bieten und sie vor Altersarmut zu bewahren, so Eichwede: „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, dass das nicht aus Beiträgen bezahlt wird, sondern aus Steuermitteln – das heißt, dass es quasi die Gesamtsolidargemeinschaft trägt, also auch die, die nicht in die Rente einzahlen.“

In der Rentenkommission werde anschließend zusätzlich beraten, wie man das Rentenniveau langfristig besser aufstelle: „Diesen Reformwillen haben auch wir als Sozialdemokraten, weil wir ja gerade wollen, dass wir den Sozialstaat zukunftsfähig machen. „Wichtig sei jedoch kurzfristig, dass den vielen Leuten, die „unser Land lange gestaltet haben, die es auch bei uns in der Region gerade insbesondere mit aufgebaut haben“, Sicherheit gegeben werde – „und wir sehen, dass die Mehrheit der Bevölkerung auch dahinter steht“, so Eichwede.


Foto: Sonja Eichwede (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Studie: Auswärtsfans entscheiden Fußballspiele mit

0

Essen (dts Nachrichtenagentur) – Auswärtsfans bei Fußballspielen haben einen messbaren Einfluss auf das Spielergebnis. Das ergab eine neue Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI, die am Montag veröffentlicht wurde.

Pro 1.000 zusätzliche Auswärtsfans steigt demnach die Wahrscheinlichkeit für einen Punktgewinn um bis zu 5,4 Prozent. Das entspricht einer Steigerung der Siegchancen um bis zu 2,3 Prozentpunkte, während die Wahrscheinlichkeit für einen Heimsieg der gegnerischen Mannschaft um bis zu 3,1 Prozentpunkte sinkt.

Die Analyse, die sechs Saisons der drei deutschen Profi-Ligen umfasste, ergab, dass die Anzahl der mitreisenden Fans stark von der Distanz zum Stadion und der Anstoßzeit abhängt. Besonders Freitag- und Sonntagsspiele wirken sich negativ auf die Fanreisen aus. Vereine mit großen Fanbasen profitieren von mehr Unterstützung bei Auswärtsspielen, was ihre Leistung verbessert.

„Bisher war der Einfluss von Auswärtsfans eher ein Bauchgefühl“, sagte Studienautor Joschka Flintz. „Jetzt haben wir belastbare Zahlen. Besonders interessant war für mich, wie stark die Anstoßzeiten die Fanreisen beeinflussen. Das hat direkte Auswirkungen auf die Siegchancen der Vereine.“

Die Studie beschränkt sich auf deutsche Profi-Ligen, und kulturelle Unterschiede in anderen Ländern könnten zu abweichenden Ergebnissen führen. Zudem räumen die Forscher ein, dass der Fan-Effekt vermutlich stark zwischen verschiedenen Vereinen und Ligen variiert.


Foto: Fans von Schalke 04 (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Baden-Württembergs CDU-Chef drängt auf harte Reformen

0

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) – Der baden-württembergische CDU-Landeschef Manuel Hagel fordert deutlich stärkere Reform-Anstrengungen in Deutschland und sieht ausgerechnet das Krisenland Griechenland als Vorbild. „Was wir Griechenland an Reformen zugemutet haben, sollten wir heute an uns selbst anwenden“, sagte Hagel dem „Stern“ nach einer Reise nach Athen. „Es kann eine Blaupause sein, um unsere eigene Reformfähigkeit unter Beweis zu stellen.“

Der CDU-Politiker, der im März Winfried Kretschmann (Grüne) als Ministerpräsident von Baden-Württemberg beerben will, will sich die Reformkraft der Griechen zum Vorbild nehmen. “Es geht nicht ums Kopieren“, sagte Hagel. Man könne Deutschland und Griechenland nicht eins zu eins vergleichen. „Meine Lehre ist: Wir müssen jetzt ähnlich mutige Reformen wagen, damit wir nicht erst in eine aussichtslose Lage wie Griechenland damals kommen.“

Deutschlands Wirtschaft sieht er in einer dramatischen Lage. „Die Hütte brennt“, warnte Hagel. Das Land erlebe das dritte Jahr in Folge eine Rezession, eine massiv steigende Staatsverschuldung und eine schleichende Deindustrialisierung. Arbeitsplätze würden massenhaft abgebaut. „Der Standort Deutschland leidet unter vier großen Kostenblöcken: Bürokratiekosten, Steuerkosten, Energiekosten und Arbeitskosten.“ Die Reformpolitik der Griechen habe genau an diesen vier Kostenträgern angesetzt und damit für eine wachsende Wirtschaft gesorgt.

Hagel warnte: „Wenn wir den Sozialstaat zu lange auf Pump finanzieren, dann werden die Gegenmaßnahmen irgendwann umso härter.“ Deshalb sei jetzt der Moment, gekommen, um die Kraft für grundsätzliche Reformen zu finden. „Entweder finden wir in der politischen Mitte jetzt die Kraft, die Probleme in unserem Land zu lösen, oder die Probleme werden die Kraft entwickeln, die politische Mitte aufzulösen“, mahnte Hagel.

Griechenland hat das höchste Wirtschaftswachstum in der Europäischen Union. Die Staatsverschuldung konnte in den vergangenen Jahren deutlich gesenkt werden. Allerdings liegt das Wohlstandsniveau immer noch unter dem vor der Finanzkrise.


Foto: Manuel Hagel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Weniger Torf in Blumenerden und Kultursubstraten

0

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Der Torfanteil der in Deutschland abgesetzten Blumenerden und Kultursubstrate ist im Jahr 2024 stark gesunken.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, waren von den insgesamt 4,6 Millionen Kubikmetern Blumenerde für Hobbygärten zwar mehr als drei Viertel (77 Prozent) torfhaltig, womit sich dieser Anteil gegenüber dem Vorjahr kaum veränderte (2023: 78 Prozent von 4,5 Millionen Kubikmetern). Allerdings bestanden diese Blumenerden im Jahr 2024 durchschnittlich nur noch zu 38 Prozent aus Torf. Im Jahr 2023 hatte der Torfanteil mit 47 Prozent deutlich höher gelegen.

Insgesamt wurden den Blumenerden im Jahr 2024 rund 1,4 Millionen Kubikmeter Schwarz- und Weißtorf beigemischt. Damit ging die eingesetzte Torfmenge im Vorjahresvergleich um 18,4 Prozent zurück (2023: 1,7 Millionen Kubikmeter). Nach dem Klimaschutzplan der Bundesregierung soll der Einsatz von Torf im Garten- und Landschaftsbau in den kommenden Jahren deutlich verringert werden.

Auch bei den im gewerblichen Garten- und Landschaftsbau eingesetzten Kultursubstraten, zu denen auch Deckerden für den Pilzanbau zählen, ging der Torfeinsatz im Jahr 2024 zurück – wenn auch weniger stark und ausgehend von einem höheren Niveau als bei den für den privaten Gebrauch bestimmten Blumenerden. Von den insgesamt 2,6 Millionen Kubikmetern in Deutschland in den Verkehr gebrachten Kultursubstraten waren 84 Prozent (2,2 Millionen Kubikmeter) torfhaltig, dieser Anteil erhöhte sich sogar gegenüber dem Vorjahr (2023: 80 Prozent von 2,6 Millionen Kubikmetern).

Die torfhaltigen Produkte hatten jedoch 2024 nur noch einen durchschnittlichen Torfanteil von 63 Prozent, nachdem er 2023 noch bei 72 Prozent gelegen hatte. Damit enthielten die im Jahr 2024 abgesetzten Kultursubstrate insgesamt 1,4 Millionen Kubikmeter Torf, das waren 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr (2023: 1,5 Millionen Kubikmeter).


Foto: Gartenarbeiter auf einem Blumenbeet (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Hardt verteidigt Trumps Vorgehen gegen Venezuela

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), hat das aggressive Vorgehen von US-Präsident Trump gegen Venezuela verteidigt.

Trump versuche einen Regime Change in Venezuela: „Das ist ein probates Mittel, wenn es keine andere Abhilfe gibt“, sagte Hardt den Sendern RTL und ntv. Seit Jahren unterdrücke Präsident Maduro jeden friedlichen Protest. Es stehe zudem außer Frage, dass das Regime der größte Drogenhändler der Welt sei. „Und dass dieser Drogenhandel eine extreme Bedrohung für alle anderen Länder ist, für die Jugend in diesen Ländern, das steht für mich auch außer Frage.“

Hardt warnte allerdings vor einer größeren Militäraktion der USA. „Ein Angriff auf Venezuela wäre ein Schritt, der sehr weit gehen würde, wahrscheinlich zu weit.“ Derzeit bleibe es allerdings bei Drohungen.

Der CDU-Politiker vermutet einen Zusammenhang zwischen dem Ukraine-Krieg und dem US-Aufmarsch vor Venezuela – denn damit mache Trump zugleich auch Druck auf Russland. „Maduro hat halt einen Freund in der Welt, und das ist Putin.“


Foto: Jürgen Hardt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Deutsche Flughäfen verzeichnen mehr Auslandspassagiere

0

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Während des Sommerflugplans von April bis Oktober 2025 sind rund 68,5 Millionen Fluggäste von den deutschen Hauptverkehrsflughäfen ins Ausland gestartet. Das waren 3,0 Millionen oder 4,6 Prozent mehr Reisende als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.

Zugleich blieb die Zahl der ins Ausland startenden Passagiere im Flugsommer 2025 um 2,8 Prozent unter dem Niveau des Rekordsommers 2019, auf den ein Jahr später der coronabedingte Einbruch der Fluggastzahlen folgte. Das Passagieraufkommen im innerdeutschen Luftverkehr sank im Vergleich zum Sommer 2024 um 0,7 Prozent oder rund 37 000 auf 5,3 Millionen Fluggäste. Damit lag die Passagierzahl auf Inlandsflügen um mehr als die Hälfte (-54,9 Prozent) unter dem Niveau des Sommers 2019. Für den gesamten Luftverkehr erhöhte sich die Zahl der Fluggäste im Sommer 2025 gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf 73,7 Millionen, im Vergleich zum Sommer 2019 waren das 10,2 Prozent Fluggäste weniger.

Im Luftverkehr mit europäischen Zielen war Spanien im Sommer 2025 mit 10,5 Millionen Fluggästen (+1,5 Prozent gegenüber 2024) das beliebteste Reiseland und übertraf damit leicht das Vor-Corona-Niveau von 2019 (+1,0 Prozent). Das zweithäufigste europäische Ziel von Flugreisenden aus Deutschland war die Türkei. Mit 7,7 Millionen Fluggästen flogen dorthin 7,8 Prozent mehr Menschen als im Sommer 2024 und sogar 33,7 Prozent mehr Menschen als im Sommer 2019. Das drittbeliebteste Flugziel innerhalb Europas war Italien mit 5,3 Millionen Fluggästen.

Trotz eines Anstiegs um 4,9 Prozent gegenüber dem Sommer 2024 flogen 5,8 Prozent weniger Menschen nach Italien als im Sommer 2019. Wie die Türkei übertraf auch Griechenland im Flugsommer 2025 mit 4,5 Millionen Reisenden von deutschen Flughäfen sowohl das Niveau des Sommers 2024 (+6,7 Prozent) als auch des Sommers 2019 (+27,0 Prozent) deutlich. Die beliebtesten europäischen Zielländer für Flugreisen im Sommer verzeichneten somit im Vorjahresvergleich allesamt Zuwächse.

Im Interkontinentalverkehr blieben die Vereinigten Staaten mit 4,5 Millionen Reisenden aus Deutschland im Sommer 2025 das beliebteste Reiseziel. Allerdings sank das Passagieraufkommen in die USA um 1,4 Prozent gegenüber dem Sommer 2024 und um 3,6 Prozent im Vergleich zum Sommer 2019. Zweitbeliebtestes Flugziel außerhalb Europas war im Sommer 2025 Ägypten mit 1,4 Millionen Reisenden, das waren 12,3 Prozent mehr als im Sommer 2024 und 15,0 Prozent mehr als im Sommer 2019.


Foto: Reisende an einem Gepäckband (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Materialmangel in der Industrie nimmt zu

0

München (dts Nachrichtenagentur) – Die Industrie kämpft mit immer mehr Engpässen bei Vorprodukten. In einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts meldeten 11,2 Prozent der befragten Unternehmen Schwierigkeiten, die benötigten Materialien für ihre Produktion zu bekommen – nach 5,5 Prozent im Oktober. „Die fehlenden Halbleiter verschärfen die bereits schwierige Situation der Industrie“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.

Insbesondere in der Automobilwirtschaft hat sich der Mangel zugespitzt. Mehr als jedes vierte Unternehmen (27,6 Prozent) berichtet von Engpässen bei Vorprodukten. Im Oktober waren es noch weniger als ein Prozent. Auch die Hersteller von elektronischen und optischen Produkten haben vermehrt Probleme – hier stieg der Anteil von 10,4 auf 17,5 Prozent. Ähnlich ergeht es den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen. Dort berichten 16 Prozent von einem Mangel, nach zehn Prozent im Vormonat. Im Maschinenbau stieg der Anteil auf 8,2 Prozent.

Im langfristigen Mittel vor der letzten Krise von 2021 bis 2023 liegt der Anteil allerdings bei 5,2 Prozent. Ein ähnlich hoher Wert wurde im April 2024 mit 12,4 Prozent erreicht. Die Industrie verzeichnete den bisherigen Höhepunkt der Lieferprobleme im Dezember 2021. Da waren 81,9 Prozent der Unternehmen von Materialengpässen betroffen.


Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dobrindt: Weihnachtsmärkte sind sicher

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) bewertet zu Beginn des Advents und anlässlich der bundesweiten Öffnung der Weihnachtsmärkte die Sicherheitslage positiv.

„Die Weihnachtsmärkte sind sicher“, sagte Dobrindt den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Es gebe eine abstrakte Bedrohungslage in Deutschland, aber keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne. „Ich verstehe natürlich, dass man beim Glühweintrinken auch die Bilder der früheren Vorfälle in den Kopf bekommen kann. Aber die Sicherheitsvorkehrungen sind immens, und Polizei wie BKA haben keinerlei Hinweise auf eine akute extremistische oder terroristische Bedrohung“, so der Innenminister weiter.

Auf die Frage, ob potenzielle Gefährder in den kommenden Wochen verschärft beobachtet würden, sagte Dobrindt: „Potenzielle Gefährder haben wir grundsätzlich permanent im Blick. Die vergangenen Wochen haben gezeigt: Wir identifizieren Terrorunterstützer, Hamas-Sympathisanten oder Personen, die Anschläge vorbereiten und wir nehmen sie fest, sobald die Erkenntnislage das zulässt. Aktuell sehen wir aber keinen Anlass, über die bestehenden Maßnahmen hinauszugehen.“

Dobrindt wehrte sich auch gegen Vorwürfe, die hohen Sicherheitsmaßnahmen führten zu immer mehr Absagen von Weihnachtsmärkten: „Nein, das stimmt nicht“, so der Minister. „Natürlich kosten Sicherheitsmaßnahmen Geld, und darüber wird in den Kommunen diskutiert. Aber dass deswegen im großen Stil Weihnachtsmärkte abgesagt werden, ist schlicht falsch.“


Foto: Tatort nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

AfD-Rückzieher der Familienunternehmer stößt auf Zustimmung

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Dass der Verband der Familienunternehmer seine Position zum Umgang mit der AfD korrigiert hat, stößt bei CDU und SPD auf ein positives Echo.

„Drohender Mitglieder- und Einnahmeverlust scheint bei Unternehmern zu wirken“, sagte der Bundesvorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis Radtke, dem „Handelsblatt“. „Ob dieser Kurswechsel glaubhaft ist, müssen in erster Linie die Mitgliedsunternehmen bewerten“, fügte der Europaabgeordnete hinzu. „Ich freue mich jedenfalls, dass so viele Farbe bekannt und sich von dieser fatalen Entscheidung distanziert haben.“

Der Innenminister von Thüringen, Georg Maier (SPD), lobte den Kurswechsel. Zugleich nannte es Maier im „Handelsblatt“ einen „schweren Fehler der Verbandsspitze, sich der AfD anzunähern und damit der Normalisierung einer völkisch-nationalistischen Partei Vorschub zu leisten“. Es sei aber „ein ermutigendes Zeichen, dass die Mitgliedsunternehmen den Irrweg der Präsidentin gestoppt haben“. Demokratie und Weltoffenheit seien wesentliche Erfolgsfaktoren der deutschen Wirtschaft. Diese gelte es zu verteidigen.

Maier äußerte die Hoffnung, dass sich nun auch die Industrie- und Handelskammern diesbezüglich klar positionieren. „In Thüringen verstecken sich beispielsweise die IHKen hinter dem Gebot der parteipolitischen Neutralität, um einer klaren Abgrenzung zur AfD aus dem Weg zu gehen“, sagte der Minister. Die IHK Südthüringen in Suhl zeige sich sogar offen gesprächsbereit, „obwohl die AfD mit ihrem Anti-Euro-Kurs dem exportorientierten Thüringer Mittelstand schweren Schaden zufügen würde“.

Der Familienunternehmer-Verband hatte zuvor angekündigt, seine Position zum Umgang mit der AfD zu überdenken. „Es ist das Gegenteil von dem passiert, was wir wollten“, heißt es in einer Erklärung. „Wir haben Abgeordnete der AfD zum Parlamentarischen Abend eingeladen, damit sie auch von uns hören, dass ihr Programm wirtschaftsfeindlich ist und dem Standort Deutschland schadet.“ Leider sei öffentlich „der falsche Eindruck entstanden, dass wir die Partei stärken wollten“.

„Wir erkennen an, dass sich diese Einladung als Fehler erwiesen hat und nicht zu dem geführt hat, was wir beabsichtigt haben“, so die Verbandsspitze. „Wir müssen andere Wege der Auseinandersetzung finden, wie wir der AfD kritisch begegnen und gleichzeitig deutlich machen können, wofür wir stehen.“


Foto: AfD-Logo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts