Samstag, November 23, 2024
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Auftragsmangel in Deutschland verschärft sich weiter

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Wirtschaft leidet immer stärker unter fehlenden Aufträgen. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts meldeten im Oktober 41,5 Prozent der Unternehmen Auftragsmangel, nach 39,4 Prozent im Juli.

Das ist der höchste Wert seit der Finanzkrise 2009. „Der Mangel an Aufträgen hemmt weiterhin die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Kaum eine Branche bleibt verschont.“

In der Industrie berichtet fast jedes zweite Unternehmen (47,7 Prozent) von fehlenden Aufträgen. Gerade die Kernbranchen wie Maschinenbau, Metall- und Elektroindustrie sorgen sich. „Die im September wieder gestiegenen Auftragsbestände können ein Hoffnungssignal sein. Aber es ist noch ein weiter Weg zu gehen, bis die Bücher wieder voll sind“, so Wohlrabe.

Bei den Dienstleistern ist der Anteil leicht von 31,2 auf 32,1 Prozent gestiegen. Insbesondere der Transportsektor ist von der schlechten Industriekonjunktur betroffen. Aufgrund der schwachen Arbeitsnachfrage berichten rund zwei Drittel der Personalagenturen von mangelnden Aufträgen. „Leiharbeiter sind in der aktuellen Lage weniger gefragt“, sagte Wohlrabe. Etwas mehr als ein Drittel der Gastronomiebetriebe haben zu wenig Gäste.

In der Veranstaltungsbranche liegt der Anteil von Unternehmen, die über zu wenig Aufträge klagen, bei 48,5 Prozent nach 38,5 Prozent im Juli. „Die Großereignisse haben sicherlich etwas Kaufkraft für kleinere Konzerte und Veranstaltungen abgezogen“, so Wohlrabe. Rechts- und Steuerberater sowie Wirtschaftsprüfer blicken im Moment weniger sorgenvoll auf ihre Auftragslage. Hoher Bürokratie- und Regulierungsaufwand bescheren ihnen eine hohe Nachfrage nach Beratung.


Foto: Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Farbedelsteine mit attraktiven Renditeaussichten

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Farbedelsteine

Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu. Gerade in wirtschaftlich wie politisch unsicheren Zeiten sind die Menschen auf der Suche nach verlässlichen, werthaltigen, aber zugleich renditestarken Anlagen. Seit jeher zählt dabei Gold zu den Favoriten der Anlegerinnen und Anleger, abzulesen an der hohen Nachfrage und den massiven Kursgewinnen und Rekordständen. 

Die „Big Three“ der Farbedelsteine rücken in den Fokus

Es ist immer ratsam, bei der Vermögensanlage auf eine ausreichende Streuung zu achten und „nicht alle Eier in einen Korb zu legen“. Zunehmend in den Fokus rücken die Farbedelsteine – allen voran die „Big Three“ Saphire, Rubine und Smaragde.

Der Markt und damit die Nachfrage nach Edelsteinen wachsen seit Jahren. Chris Pampel, Gründer und Geschäftsführer des Deutschen Edelstein Kontors, ist Experte für Investments in Edelsteine. Er sieht in Farbedelsteinen keine Spekulationsobjekte, sondern verlässliche Anlagen mit stetiger Rendite und langfristigem Vermögenserhalt. Pampel: „Seit Jahrhunderten investieren vermögende Familien und Adelshäuser vornehmlich in Grundstücke, Gold und Farbedelsteine, um ihr Vermögen langfristig vor Inflation und über wirtschaftliche und politische Krisen hinweg zu schützen, und es in die Zeit nach der Krise zu transferieren. Auch wenn Farbedelsteine in der breiten Masse nicht die gleiche Akzeptanz erfahren wie Immobilien, Wertpapiere und Edelmetalle, wächst die Nachfrage vor allem aus der gehobenen Mittelschicht stetig an, was in Kombination mit den immer weiter zurückgehenden Vorkommen auch in den kommenden Jahren zu attraktiven Wertzuwächsen führen wird.“

Zehn Jahre Mindesthaltedauer und bis zu zehn Prozent Depotanteil

Chris-Pampel-DEK Edelsteine

Chris Pampel weiter: „Edelsteine als Wertanlage sind ein langfristiges Investment mit einem Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren und einer Beimischung von maximal zehn Prozent.“ Der Experte erwartet dabei langfristig jährliche Wertzuwächse zwischen ca. vier und sieben Prozent. Eher kurzfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger sollten nach seinen Worten besser auf andere Anlageklassen setzen.

Doch was genau macht den Reiz und damit auch das Wertsteigerungspotenzial von Farbedelsteinen aus? Und dabei gibt es deutliche Unterschiede zu Diamanten. Chris Pampel: „Diamanten kommen in der Natur deutlich häufiger vor als Farbedelsteine. Im Jahr 2021 wurden weltweit fast zehn Tonnen Diamanten allein für die Schmuckindustrie abgebaut, während im selben Zeitraum zusammen gerade einmal ca. 600 Kilogramm Rubine, Saphire und Smaragde gefunden wurden, von denen lediglich knapp 15 bis 18 Kilogramm auch als Investment geeignet waren.“

Zu klein sollten die Farbedelsteine nicht gewählt werden

Nach den Regeln der Marktwirtschaft entwickeln sich gerade wertvolle Dinge, die rar gesät sind, im Preis weiter nach oben. Vermögende Anlegerinnen und Anleger, die ihr Portfolio weiter diversifizieren und krisenfest machen möchten, sollten daher Investments in den Markt für Farbedelsteine prüfen. Experte Chris Pampel rät beim Kauf auf zwei wichtige Dokumente zu achten: Zum einen sollte ein Befundbericht eines weltweit anerkannten Prüflabors vorliegen, zum anderen ist ein Wertgutachten von einem vereidigten Sachverständigen der Industrie- und Handelskammer wichtig. Das Wertgutachten ist unmittelbarer Indikator für die Qualität des Edelsteins, da der im Wertgutachten dokumentierte Wiederbeschaffungswert im Einzelhandel durch die Eigenschaften des Steins bei den 4Cs, also Gewicht, Reinheit, Farbe und Schliff bestimmt wird. In diesem Zusammenhang gilt es Mindestgrößen und Mindestpreise zu beachten.

Für Rubine empfiehlt er eine Mindestgröße von einem Karat bei einem Startpreis ab mindestens 18.000 Euro laut Wertgutachten. Für Saphire sollte die Mindestgröße zwei Karat und für Smaragde 1,5 Karat betragen, die Preise für Investment-Qualität starten bei jeweils 12.000 Euro. Begehrte Farbedelsteine wie die „Big Three“ werden weltweit nachgefragt und entsprechend auch weltweit gehandelt. Damit ist auch ein Verkauf möglich – aber: Dafür sollten Investorinnen und Investoren dann einen Zeitraum zwischen drei und zwölf Monaten einplanen, da das erste Angebot selten das Beste ist. Und ganz entscheidend: Farbedelsteine in Investmentqualität sind eine vielversprechende Anlage, aber sollten immer nur als langfristige Ergänzung zu einem bereits gut strukturierten Vermögensportfolio betrachtet werden.

© Chris Pampel, GF Deutsches Edelstein Kontor

Titelfoto: Saphire, Rubine und Smaragde – die ‚Big Three‘ – rücken als wertbeständige und renditestarke Alternative zunehmend in den Fokus. Bild: Pixabay, Jimmy Chan

IG Metall verteidigt Forderung nach sieben Prozent mehr Lohn

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die IG Metall hat vor der vierten Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie am Montag ihre Forderung nach sieben Prozent mehr Lohn bekräftigt.

„Die Menschen spüren immer noch die Folgen der Inflation, das hohe Niveau, auf dem sich die Preise eingependelt haben“, sagte die Erste Vorsitzende Christiane Benner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Um die Lücke zwischen den gestiegenen Preisen und den Entgelten zu schließen, brauchen wir eine Erhöhung.“ Entsprechend sei die Forderung „nicht maßlos“. Vielmehr helfe eine entsprechende Erhöhung, die Kaufkraft zu stärken, den Konsum anzukurbeln und so zum Wirtschaftswachstum beizutragen.

Dass Unternehmen bei einem hohen Tarifabschluss Stellen abbauen könnten, wies Benner zurück: „Da gibt es keinen Zusammenhang.“ Die aktuellen Probleme seien nicht durch die Beschäftigten und die Lohnhöhe verursacht worden. Viel mehr empfinde sie an vielen Stellen das Management als ideenlos. „Man kann nicht immer alles auf die Bürokratie, China oder hohe Arbeitskosten schieben.“

Mit Blick auf Spekulationen zu möglichen Übernahmen deutscher Auto-Werke durch chinesische Hersteller sagte Benner: „Aktuell würde ich sagen: Lieber Chinesen als Elon Musk. Mit chinesischen Investoren haben wir auch gute Erfahrungen gemacht, als die anfingen, kleinere Mittelständler aufzukaufen. Da haben wir gut verhandelt.“ Es brauche nun Kapital in der Industrie. „Wenn die Chinesen das nach Deutschland bringen, würde ich das nicht für schlecht halten. Da würde es mir eher darum gehen, die lokale Wertschöpfungskette dadurch auch absichern zu können, um auch die Zulieferer zu stabilisieren.“


Foto: Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Generalsekretär der Wirtschaftsweisen sieht Streit als Belastung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der schwere Konflikt innerhalb des Sachverständigenrates Wirtschaft belastet offenbar dessen Mitarbeiter. „Wir stecken viel Arbeit rein, damit das wissenschaftlich fundiert ist“, sagte Generalsekretär Niklas Garnadt kurz vor Veröffentlichung des Jahresgutachtens dem „Spiegel“. „Da ist es schon blöd, wenn die Leute sagen: Wirtschaftsweise – das sind doch die, die immer streiten.“

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hatte Anfang des Jahres ein Aufsichtsratsmandat bei Siemens Energy angenommen, obwohl ihre Ratskollegen dies für unvereinbar mit ihrer Tätigkeit in dem Gremium halten. Als Reaktion auf die Auseinandersetzung beschlossen die übrigen Wirtschaftsweisen einen vertraulichen Verhaltenskodex, gegen den Grimm jedoch vor dem Verwaltungsgericht Wiesbaden klagt. Verschärft wurden die Auseinandersetzungen, als Grimm im Frühjahrsgutachten ein Minderheitsvotum zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs abgab.

Garnadt sagte, er sehe in abweichenden Meinungen innerhalb des Rates kein Problem. „Wer immer eindeutige Empfehlungen will, muss Unternehmensberater fragen.“ Der Generalsekretär räumte jedoch ein, dass einstimmige Empfehlungen am ehesten Einfluss auf politische Entscheidungen haben. „Wenn man trotz dieser Heterogenität eine gemeinsame Position findet, dann ist es schwer, daran vorbeizukommen.“


Foto: Wirtschaftsweise (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union schließt Zustimmung zu neuem Wehrpflichtgesetz aus

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der CDU-Verteidigungspolitiker Johann Wadephul schließt eine Zusammenarbeit der Union für das Wehrpflicht-Gesetz von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) aus.

„Das Wehrdienst-Modell von Pistorius ist unzureichend und wird unsere Zustimmung nicht bekommen“, sage Wadephul den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. „Zu Recht hat der Verteidigungsminister in den letzten zwei Jahren von Verpflichtungsmodellen gesprochen.“ Diesem Anspruch werde der Entwurf nicht gerecht, „weil er sich in der bisherigen Koalition nicht hat durchsetzen können“. Ein Torso mache keinen Sinn.

Der CDU-Politiker stellte in Aussicht, „über einen begrenzten Kanon“ nur unter einer Bedingung verhandeln zu wollen: „Unabhängig davon wird die Union über einen begrenzten Kanon von Gesetzesvorhaben nur dann sprechen, wenn der Kanzler mit der Vertrauensfrage den überfälligen Weg zu Neuwahlen endlich frei macht.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte den Termin für die Vertrauensfrage an die Verabschiedung von Gesetzen geknüpft, dabei hatte er explizit den Bereich Verteidigung genannt.


Foto: Bundeswehrsoldaten fahren Bahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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IG Metall verlangt Lohnverzicht bei VW-Management

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – IG-Metall-Chefin Christiane Benner fordert angesichts der Krise bei Volkswagen den Vorstand zum Verzicht von Teilen des Lohns auf. „Was ausbleibt, sind Angebote des Managements“, sagte Benner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). „Will der Vorstand Lohnkürzungen durchsetzen, dann könnte er doch mit gutem Beispiel vorangehen.“

Sie verstehe den Ärger vieler Beschäftigter, wenn einerseits Jubiläumsboni gestrichen werden sollen, andererseits Vorstandschef Oliver Blume der bestbezahlte Dax-Manager sei. „Entscheidend ist, ob es eine Strategie nach vorne gibt. Und diese zu entwickeln ist Führungsaufgabe.“

„Eine Beschäftigungssicherung nützt wenig, wenn nicht gesagt wird, wie künftig die Werke ausgelastet und strukturelle Probleme behoben werden können“, sagte Benner. „Selbst wenn Beschäftigte zehn Prozent Entgelt mitbrächten, wird das nicht ausreichen, die Verluste durch Management-Fehlentscheidungen aus der Vergangenheit zu decken.“


Foto: Volkswagen-Werk (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Frei warnt in Neuwahl-Debatte vor Vertrauensverlust

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, warnt angesichts der anhaltenden Debatte über den Zeitpunkt der Neuwahlen vor einem Vertrauensverlust in die Politik.

Mit jedem einzelnen Tag, an dem Kanzler Olaf Scholz (SPD) die Vertrauensfrage verschleppe, sinke das Ansehen der Politik, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben). „Profiteure dieses unwürdigen Spektakels sind die politischen Ränder, die mit Hohn und Spott auf die gegenwärtige Lage reagieren.“

Eine Hängepartie könne sich Deutschland nicht leisten. Das gelte gleichermaßen für die schwierige Wirtschaftslage wie für die internationale Politik, in der sich gerade einiges verschiebe. „Da dem Kanzler seine Mehrheit abhandengekommen ist, hat er die Pflicht, schleunigst den Weg für einen Neuanfang freizumachen.“ Scholz solle nicht den Unmut der Bürger auf sich ziehen und den Eindruck erwecken, aus purem Eigennutz am Sessel zu kleben, mahnte Frei.


Foto: Thorsten Frei am 08.11.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Scholz telefoniert direkt nach TV-Interview mit Trump

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am späten Sonntagabend deutscher Zeit mit dem ehemaligen und neu gewählten künftigen US-Präsidenten Donald Trump telefoniert.

Das teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit gegen Mitternacht mit. Bis kurz vor 23 Uhr war Scholz noch in der TV-Livesendung „Caren Miosga“ zu Gast gewesen und hatte auf eine entsprechende Frage geantwortet, dass ein Telefonat „unterwegs“ sei.

Der Regierungssprecher sagte in der Nacht, Scholz und Trump noch einmal persönlich zum Wahlsieg gratuliert, nachdem zuvor bereits eine schriftliche Gratulation verschickt worden war. Beide hätten sich zum deutsch-amerikanischen Verhältnis und den aktuellen geopolitischen Herausforderungen ausgetauscht.

„Der Bundeskanzler unterstrich die Bereitschaft der Bundesregierung, die seit Jahrzehnten erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Regierungen beider Länder fortzusetzen“, sagte Hebestreit. „Sie waren sich darüber hinaus einig, gemeinsam auf eine Rückkehr des Friedens in Europa hinzuarbeiten.“


Foto: Olaf Scholz bei Caren Miosga am 10.11.2024, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Größte Stimmzetteldruckerei hält Neuwahlen im Januar für riskant

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Der Geschäftsführer von Deutschlands größter Stimmzetteldruckerei hält einen Neuwahltermin im Januar für riskant. „Zwei bis drei Wochen mehr sollte man sich in jedem Fall Zeit nehmen“, sagte Bastian Beeck von der „Köllen Druck und Verlag“ dem „Stern“.

„Mit ganz viel Biegen und Brechen bekämen wir das zwar hin“, sagte Beeck. Papier sei längst reserviert, das sei nicht das Problem. Aber durch die kurzen Fristen würde die Fehleranfälligkeit der Wahl erheblich steigen.

Das Unternehmen „Köllen Druck und Verlag“ beliefert einen Großteil der 11.000 deutschen Kommunen mit Stimmzetteln. In jedem Wahljahr werden in der Druckerei in Bonn Millionen Stimmzettel gedruckt und geliefert.

Immer wieder würden dabei Fehler passieren, so Beeck. Das sei normal. Aber diesmal würde keine Zeit für Korrekturen bleiben. Besonders die Briefwahl sieht Beeck bedroht: „Das Zeitfenster dafür würde bei einem derart frühen Wahltermin besonders kurz ausfallen“, sagte der Unternehmer.

Er rechnet mir nur etwa einer Woche, in der die Bürger ihr Kreuz per Post setzen könnten, nachdem sie die Unterlagen erhalten haben. Schneller gehe es nicht. Denn bis Weihnachten passiere sowieso nichts mehr. „Es gibt keine Anlieferung zwischen Weihnachten und Neujahr“, sagte Beeck. Die Logistikspeditionen würden in diesen Tagen nicht zur Verfügung stehen. Das liegt an Urlauben und Heimreisen, denn viele Fahrer kommen nicht aus Deutschland.


Foto: Stimmzettel für Bundestagswahl am 24.09.2017, via dts Nachrichtenagentur

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Scholz verteidigt Lindner-Rauswurf

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seine Entscheidung verteidigt, FDP-Chef Christian Lindner als Bundesfinanzminister zu entlassen und damit die Ampel-Koalition platzen lassen. Insbesondere in Haushaltsverhandlungen habe er im Laufe der Legislatur „zig Stunden“ verbracht, was ihn sehr geärgert habe, sagte Scholz in der ARD-Sendung „Caren Miosga“.

Ein früheres Aufkündigen der Koalition habe er nicht früher in Erwägung gezogen, weil er „bis zuletzt“ nach Lösungen suchen wollte, so der Kanzler. „Ich habe es ertragen“, so der SPD-Politiker. Doch etwa der Streit um die Finanzierung der Ukraine-Unterstützung habe das Fass zum Überlaufen gebracht. Lindner habe sich geweigert, die Notklausel der Schuldenbremse einzusetzen und stattdessen etwa Rentenkürzungen gefordert.

Die Drastik der Diskussion von Regierungsvorhaben habe ihn „überrascht“, sagte Scholz. Die Ampel sei aber nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen, hob er hervor. Die Arbeit sei auch durch enorme äußere Krisen torpediert worden.

Scholz wies Kritik an seiner Person zurück. „Ich habe mich immer um eine Lösung bemüht“, sagte der Sozialdemokrat. „Da ist einiges nicht gelungen, weil einige nicht wollten, obwohl sie gekonnt hätten“, richtete er seinen Frust stattdessen noch einmal in Richtung der FDP.

In puncto Neuwahlen verwies der Kanzler auf SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich und CDU-Chef Friedrich Merz, die sich auf einen Termin einigen sollten. Wenn das „alle genauso sehen“, sei auch die Vertrauensfrage vor Weihnachten denkbar, sagte Scholz.


Foto: Olaf Scholz bei Caren Miosga am 10.11.2024, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts